Königs Gnade" herabgesetzt.. Aug. Das Folkethiug nahm mit 73 gegen 13 Stimmen das außerordentliche Budget an. Es war ließ die Wirkung der angedrohlen Auslösung. Der Finanz­minister erklärte auf's allerbestimmteste, daß die nach Wien gesen- lewn Instruktionen für die FnedenSeerhautlungeü die Wiederge- w'innung Nordschleswigs bezwecken.

Frankreich. Paris, 23. Aug. Es wird eine umfassende Expedition gegen die algierischen Stämme vorbereitet. Daher auch die Anordnung, daß das Lager von Chalons früher als üblich ausgelöst werten solle. Tie Lage in Algerien ist weit be­te, 'Nieter, als die Regierungsorgane bis jetzt eingestehen wollen; es gährt in allen arabischen Stämmen, und ohne umfassende Maßregeln ist ein allgemeiner Ausstand unvermeidlich.

Schweiz. Bern, 27. Aug. Eens ist seit gestern wieder ruhig; ein zweites Bataillon Waadilänter ist eingerückt; der große Rath erklärte die Ännnllirung der Wahl Cheneviers als Kompe- lenzüberschreitung. Er wohnt beute dem Leichenbegängniß der 8 Gefallenen bei. Ter Buntesrath läßt dieses schändliche Attentat Fazy's nnd seiner Angehörigen durch Sen Regierungspräsidenten Migy von Bern und Tuplan-Veillon untersuchen.

Italic». Neapel, 17. Aug. Ein Ercigniß, so seltsam, so abenteuerlich und in seinen Folgen so düster und unheilvoll, wie selten vielleicht eine lokale Chronik Aehnliäws auszuweisen hat, verdient, bekannt zu werden. Als gestern Vormiltags die Prin­zessin di Tcora, das Fräulein d'Avalos und teren Bräutigam Cavaliere di Quarto, ein ter neuen Ordnung der Tinge zuge- thaner Cavalier, im Garten des Palais Vasto zu Chiaja Pro- menirten, kam ihnen zufällig des Fräuleins Onkel, Cavaliere d'Avalos, ein aufbrausender, schroffer Aristokrat ans der alten Schule,' entgegen, der beim Anblick des ihm Persönlich verhaßten Bräutigams seiner Nichte derart außer Fassung gerieth, daß er ihm seinen Bulldogg an den Leib hetzte, ter Hund aber, statt anzupacken, lief der Gesellschaft freundlich entgegen, worauf d'Avalos dem jungen Cavaliere mit der Reitpeitsche ins Gesicht schlug. Da zog der schwer Jnsultirte augenblicklich eine Pistole ans der Tasche und verwundete damit seinen Angreifer so bereu­tend an der linken Seite, daß dieser wie leblos nieterstürzte. Aber fast im selben Momente hatte auch eine während des Vorganges berbeigekommene Dame, welche in einem Verhältnisse zu tem ver­wundeten d'Avalos stand, ein bei sich getragenes Terzerol auf di Quarto abgefeuert, ohne jedoch zu treffen. Ter Lärm und die Verwirrung hatten nicht nur die beiden erstgenannten Damen in Ohnmacht versetzt, sondern auch den Bruder des di Quarto auf den ganz niederen Balkon des Gartenschlosscs gelockt. Tie traurige Scene rasch überblickend, suchte er mit warmen Worten die Ge- müther zu beruhigen und ermahnte besonders laut und ernst den noch immer wüthend sich geberdendcn Bruder, keine weitern Aus­schreitungen zu begehen. Ta ergriff Letzteren ein solcher Grad von Raserei, daß er seinem nahe sich befindenden Jäger das dcpw pellänsige Gewehr blitzschnell aus den Händen riß und damit auf! seinen Bruder aus dem Balkon schoß; einer der beiden Schüsse! traf riesen gerade mieten in die Stirne, so daß er gleich todt zu-i sammenstürzte. Tie herbeigceilte Sicherheitsbehörde ließ, nach! ^d

den Altan des Schlosses begeben. Träumend, an die Brüstung desselben gelehnt, stand sie da. Tie Nacht brach herein, ohne daß sie es bemerkte. Anfangs waren durch die nächtliche Stille einige Töne aus dem Thale zu ihr heranfgedrungen jetzt war Alles ruhig. In dem Schlosse schienen Alle zu schlafen, nur in dem Zimmer ihres Vaters bemerkte sie noch Licht.

Müde, durch die verschiedenen Eindrücke dieses Tages abge­spannt, wollte sie sich endlich zur Ruhe begeben. Nahende Schritte unter dem Altan hielten sie zurück. Sie dachte im ersten Augen­blicke an den Geliebten, mit dem ihre Gedanken sich beschäftigt hatten. Sie vernahm flüsternde Stimmen er konnte es nicht sein, weil er Niemand im Schlosse kannte. Jetzt fesselte sie die Neugier, ein deutlich vernehmbares und doch zugleich gedämpftes Pfeifen ertönte. Auch der Gras mußte es gehört habe'', denn sie sah seine Gestalt am Fenster erscheinen. Er öffnete dasselbe rlPd das Pfeifen wurde wiederholt.

Gleich darauf trat der Graf Lurch den Saal auf den Altan. Unwillkürlich barg sich Anna in einer Ecke hinter Blumen und buschigen Weinreben. Ihr Vater bemerkte sie nickt. Er befestigte eine Strickleiter an einem der Pfeiler des Allans und ließ sie hinab. Unten antwortete eine etwas heisere und doch scharfe Stimme. Anna glaubte sie zu erkennen. Gleich daraus kletterte ein Mann an der Leiter empor und schwang sich gewandt über die Brüstung des Altans

Anna hatte sich nicht getäuscht, es war der Advokat Doli, ein Mann, der ihr, schon als sie ihn zum ersten Male erblickt hatte, einen ungemeinen Widerwillen eingeflößt hatte. Sie miß­traute seinem Charatter und hielt ihn für einen Verräther an ihrem Vaterlande, denn sie wußte, daß er mit den Franzosen in Verbindung stand.

Er hatte in der letzteren Zeit öfter das Schloß betreten und mit ihrem Vater Unterredungen gehabt. Hieraus hatte sie keinen Verdacht geschöpft, da der Graf ihm mehrere Geschäfte übertragen hatte, um so mehr mußte ihr indeß diese geheime nächtliche Zu­sammenkunft ausfallen. Weßhalb mied er das Tageslicht, wenn er ein ehrliches Werk vor sich hatte? Und auch ihr Vater schien in ein Unternehmen verwickelt zu sein, das er nicht offen zeigen mochte oder durste.

Erst vor einer Stunde bin ich, zurückgekehrt," sprach der Advokat mit gedämpfter, für Anna indeß deutlich vernehmbarer Stimme.Wir sind doch allein, Herr Graf?" fügte er hinzu, einen forschenden Blick um sich werfend.

Habt ihr den General Scherer gesprochen?" warf der Graf ein, ohne auf des Advokaten Frage zu antworten.

Gewiß, gewiß! Tie Abneigung der piemontesischen Nobili gegen die Oesterreicher, ihr Unwille gegen die Herrschaft ihres eigenen Landes schien ihn sehr zu erfreuen. Für Sie, Herr Graf, hat er mir die wärmsten Grüße mitgegeben."

Keinen Brief?" fiel der Graf ein.

Ich rieth ihm davon ab."

Weßhalb?" rief der Graf ziemlich unwillig.

Das Land füllt sich immer mehr mit Oesterreichern und sie Verdacht gegen mich ist leicht erregt, da ich in

vorsichtig.

rascher Protokollsaufnahme an Ort und Stelle, den verwundeten' feerer Zeit mehrere Male die Grenze überschritten habe. Für d'Avalos in ein abgesondertes Gemach des Schlosses tragen (wohnen Brief konnte ich keine Sicherheit gewähren, während meinem er auch jetzt unter strenger Aussicht zweier Wachen sich befindet) ^Mude kein Feind ein Wort zu entreißen vermag." und führte den wie wahnsinnig sich wehrenden di Quarto mit i ^ ^ich findet sich Eure eigene Neugierde befriedigt", sich auf die Ouästur. Tie Prinzessin di Teora, welche sich m ^^f "der Graf scharf und bitter ein.Ihr wart früher weni-

interessantcn Umständen befand, schwebt in Folge des Schreckens

in Lebensgefahr

Amerika. Newyork, 12

(St.-A.)

ger besorgt."

(Fort, folgt.)

Aug. Tie Consöderirten in i

Mobile haben das Fort Gaines übergeben, das Fort Powell in Frankfurter Hrotd-Cours

die Lust gesprengt. Ihre Flotte wurde theils in Grund gebohrt,! tbcils genommen. 13. Aug., Morgens. Nach der Aussage von Deserteuren wäre Mobile gefallen._

vom 2si. August.

Unterhaltendes Ein t a p f e r c r M a n n.

Erzchluag von Fri:?r. Friedrich.

(Fertigung.)

Don einer gle ichen S ehnsucht getrieben, hatte sich Anna aus Pr.. Kassenscheine

^ cdigirt, gedruckt und verlegt von A. L> cr sck lag cr

lPitotcn . . . .

! /riedrichsd'or - -

Holland IO fl.-Stücke ' Nand-Pukatcn . .

! 28 -Frankenstückc Engl. Sovcreings .

st. kr.

8 42'/,--43'/- 9,56'/,-57'/, 8 48 58

S 34- 33 8 25 28 II 48 53

l 44'/,-45-,'

C o « rs

der k. w. Staatskafscn-Uerwaltung für Goldmünzen.

Unveränderlicher Cours: Württ Dukaten . . 5 fl 45 !r. Veränderlicher Cours:

Dukaten.5 fl. 32

Prenß. Pistolen . 9 ff. 55

Andere dilto . . . . 9 fl- 38 20-Frankenstücke. . . 9 fl. 24 Slnttaa't. 15 August 1884.

K. Staatskassenvcrwaltnng.