300

fangenen befinden sich 450 Schleswiger, welche meistens fceige- lassen werden. (Fr. A).,

Randers, 3. Juli. Rekognoszirende Abtheilungen des

preuß. 8. Husaren- und des 50. Infanterieregiments trieben über den Ljimjjord gegangene dänische Truppen zurück und nahmen ihnen 60 Gefangene, wovon 30 verwundet, ohne nennenswerthcn eigenen Verlust. (Schw. M.)

Sonderburg, 2. Juli. Am Wenningbund fand ein miß­lungener Landungsversuch der Dänen statt. (Tel.d. St.-A.)

Sonderburg, 1. Juli. Bei der gestrigen theilweisen Räumung des Schlachtfeldes wurden 400 schwedische Freischärler vorgefunden, denen kein Pardon gegeben ward. Die Einwohner von Sonderburg sind in die bewohnbaren Häuser der Stadt zu rüügelehrt. Tie Einwohner Alfens geben weit deutschere Gesin­nungen kund, als die des Suudewitts. Das eroberte Kriegsma­terial.ist nach der Büsselkoppel hinübergeschafft.

Die dänische Armee auf Alsen unter dem Befehl des Ge­nerals Steiumann bestand aus der 2., 4. und 0. Brigade, 2 Feld- battecien und einem halben Dragonerregiment, im Ganzem gegen 15000 Mann. Davon wurden nach offizieller preußischer Angabe 2500 Mann und 53 Offiziere gefangen. General Steinmann gibt einen Verlust von 25003000 Mann, darunter 80 Offiziere, zu. Am Abend des 1. waren die letzten flüchtigen Dänen a"s Kekenis auf Fühncn angekommen.

Dänemark. Die Seebefestigungswerke Kopenhagens wer­den stark armirt, und auch die Besatzung hat Verstärkung erhalten.

Bclgicn. Brüssel, 2. Juli. DieJndependance Belgc" schreibt, daß das französische Cabinet den von Seite des Groh- herzogs von Oldenburg erhobenen Ansprüchen auf die Nachfolge in den Elbherzogthümern sehr feindlich sich entgegenstelle, indem es diese Ansprüche als das Resultat eines zwilchen Rußland und Preußen zu Stande gekommenen geheimen Einverständnisses be­trachte. Der Großherzog von Oldenburg habe auf spccielle An frage in Paris den Bescheid erhalten, daß-, wenn der Groß Herzog von der Bevölkerung der Herzogtümer auf deren Thron berufen werden sollte, Frankreich den Volkswillen respectircn würde, außer­dem aber der Ansicht sei, daß rechtlich die Ansprüche der Augusten- burger und der Glücksburger Len Ansprüchen Rußlands, der Wa­sas und des Großherzogs von Oldenburg vorgingen.

Frankreich. Paris, 1. Juli. Der Moniteur zeigt an, daß in Folge des Ablebens Sr. Majestät des Königs Wildelm von Württemberg der französische Hof 11 Tage lang tiefe und 10 Tage halbe Trauer tragen wird. Der Courrier du Timanche veröf­fentlicht ein Rundschreiben des Grafen Bismarck an die Vertreter Preußens im Auslande, in welcher die versöhnliche Haltung Preu­ßens auf den Conferenzen hervorgehoben wird und das Scheitern derselben der Hartnäckigkeit Dänemarks allein zugeschrieben wird.

Drr Hausarzt.

N'.".-e.le ?o« sinq. Schräder.

GoikHzunq.)

Walburg schüttelte ungläubig den Kopf über den Alten; aber er fügte sich und wartete in Geduld der Dinge, die da kommen sollten. Seine Geduld sollte nicht lange auf die Probe gestellt werden. Ein Geräusch deutete an, daß in das Schloß der Thür des Wohnzimmers ein Schlüssel gebracht wurde. Die Thür öff­nete sich und Meta trat ein. Sie schlich zum Sekretär ver­wundert sah sie-, daß er offen stand. Sie verbarg einen kleinen Schlüssel in der Tasche ihrer Schürze. Dann ließ sie die Feder spielen und das geheime Fach war sichtbar. Rasch nahm sie den Brief und las. Walburg wollte ausspringen; der Doktor hielt ihn zurück, indem er flüsterte: Wollen Sie den Plan zerstören, der Ihnen Äuiklärung gibt? Ein Laut, eine Bewegung, und Alles ist verloren. Ich erkläre Ihnen die Vorgänge, sobald die Alte sich dort entfernt hat.

Dachte ich cs doch, daß es dieser verwünschte Brief sei I ries unwillkürlich die Haushälterin. Herr Simons hat vergessen, ihn zu vernichten, und leb habe ebenfalls nicht wieder daran ge­dacht. Herr Walburg, lesen Sie diesen Kontrakt und dann ma­chen Sie, was Sie wollen. Wir bedürfen des Dokuments nicht mehr. Es muß übrigens noch ein zweiter Kontrakt vorhanden

tVi-igir!, gedruckt und ncric-

sein du lieber Gott, wer weiß denn alle Schlupswickcl dieses verwünschten Möbels, das der selige Simons von meinem Bru­der, dem Tischler gekauft hat es ist sein Meisterstück.

Die Pendule schlug elf. Meta warf erschreckt ein Papier in Las geheime Fach, drückte die Feder an, schloß den Sekretär, schlüpfte ans dem Zimmer und drehte den Schlüssel im Schlosse. Alles war wieder still.

Nun ist es Zeit! sagte der Doktor, indem er in LaS Zimmer trat.

Schon in dem nächsten Augenblicke hatte sich Walburg des Papiers bemächtigt. Die beiden Männer lasen es gemeinsamst- lich. Es war ein vollständiger, von einem Notar verfaßter und von dem Gerichte beglaubigter Kontrakt, wonach Christian und Meta ihren Sohn Franz dem Kaufmann Simons überlassen und sich verpflichten, ein ewiges Stillschweigen zu bewahren, Simons dagegen verpflichtet sich, den Knaben, im Falle er ihn nicht adop- tirl, anständig erziehen zu lassen, und ihm die kaufmännische Kar­riere zu eröffnen, überhaupt nach besten Kräften für sein Glück zu sorgen. Den beiden Domestiken war der Dienst im Hanse bis an ihr Lebensende zugesichert. Der Kontrakt trug das Gerichrs- siegel und die Unterschritt, die wohlbekannte, des Kaufmannes. Einen Zweifel ließ das Dokument nicht zu. Das freudige Er­staunen Walburgs zu beschreiben, ist keiner Feder möglich Dok­tor, rief er aus, nun erkläre ich mir Alles! Simons hat seiner Gattin das Versprechen gegeben, mich nie zu adoptiren; er hat Wort gehalten, aber er hat mich zu seinem Schwiegersöhne und Nachfolger gemacht. Aber wer ist jene Emilie, deren in diesem schrecklichen Briese Erwähnung geschieht? (Schluß folgt )

Karlsruhe, 30. Juni. Bei der heute stattgehabten Gc- winnziehnng der badischen 35-fl-Loose sind folgende Nummern mit je 1000 fl. Gewinn gezogen worden: Nr. 218,079, 218,088, 262,468, 286,079, 286,657, 321,214, 332,302, 333,422, 340,940, 362.111.

Kassel, 1. Juli. Bei der heute stattgehabten Gewinnziehung der kurhcss 40 Ti-alerloose fielen ans folgende Nummern die bel- gesetzten Prämien: Nr. 133,663 Thlr. 32,000; Nr. 90927 Thlr. dOOO; Nr. 105,223 Thlr. 4000; Nr. 4434 Thlr. 2000;' Nr. 3502 und Nr. 162,962 jede Thlr. 1500; Nr. 81042, 85593 und 93657 jede Thlr. >000. Die Auszahlung erfolgt am 2. Januar 1865.

Wien, 1. Juli. Bei der heute Abend stattgehabten Ziehung der 100 fl. Prioritätsloose von 1858 wurden folgende 16 Serien ä 100 Stück Loose gezogen. Serie 100, 343, 718, 822, 922, 968, 1023, 124!. 1378, 1537, 1630, 1809,2360,3513,3679, und 4l71, und fielen bei der sogleich sorigesetzten Gewinnziehung auf folgende Loose die beigesetzten hohen Prämien. Serie 1630 Nr. 34 250,000 fl., Serie 1537 Nr. 7 40,000 fl., Serie 1809 Nr. 59 20,000 fl., Serie 343 Nr. 44 und Serie 718 Nr. 39 -1 5000 fl, Serie 100 Nr. 98 und Serie 2360 Nr. 92 ü 2000 fl.

Notizen über Preis n. Gewicht der verschiedenen Getreidcgat- tnngen nach dem Schrannen-Ergebniß vom 2. Juli 1864.

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Ctadlscbullheißenaml.

_Nagoldwä rme. 5. Juli 13,4° k. 6. Juli 1 2,8" K.

von A. Vklsckläger.