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ist folgender: Am 9. Dezember v. I kam der Angeklagte, —welcher bis zum Oktober v. I. im Allgemeinen fleißig und ordentlich, aber doch früher sebon mehrmals wegen ungebührlichen Benehmens, Nachtrrihesiörung re. polizeilich bestraft worden war, und seit November durch Leichtsinn, Faulheit und Herumziehen in den Wirths- Häusern in Schulden gerathen war und in Folge dessen, um sich Geld zu verschaffen, schon mehrere Raubmordversuche gemacht halte (in Neuenbürg wollte er den allein wohnenden alt Adlerwirth Meeh von Hause weglocken mit einem Stein erschlagen und dann das! Haus ausplündern, durch das Lazukommen des Lohnes des erster»! mußte er sich aber unverrichteter Dinge wieder entfernen; hierauf sagte er dem vor der Stadt wohnenden Obersteiger Jungk, es warte im Schiff ein Herr aus ihn, stellte sich dann auf die Lauer und schlug dem Taherkommenden einen Ltein an die linke Schläfe, so daß dieser mit einem lauten Schrei zu Boden stürzte, sich aber f wieder aufiaffte und den Thäter, da sich aus den «Lehret nock l ein Mann Näherte, zur Flucht veranlaßt; auch hier wollte er! in das Haus seines Opjers eindringen und stehlen Am 7. Dezember schlug er im Walde aus dem Wege von Schwann nach ^ Neusatz den Juden Löb Mayer von Malsch, welcher mit seinen^ Sohn vom Pforzheimer Markt kam und 2 Stück Vieh bei sich j hatte, ebenfalls mit einem Stein in die rechte Schläfe, daß er! zu Boden stürzte, fiel dann über den Sohn her, um diesen zu! vertreiben und dann den Vater zu berauben; die Gegenwehr des I Sohnes und des wieder hinzugekommenen Vaters vertrieben ihn f ebenfalls), — Mittags in's Rößle in Pforzheim, aß und trank« und blieb die Zerbe schuldig. Vom Rößle aus sah er einen Mann f — den Schöllhammer, welcher am 8. Dez. in einer Gemeindean- gclegcnheit nach Stuttgart gegangen war und am andern Tag per Bahn nach Pforzheim fuhr und von da aus zu Fuß heimkehren! wollte im Mantel und mit einer Reisetasche Vorbeigehen: ein unglückliches Loos wollte, daß der Angeklagte beschloß, diesem nach-' zugehen, weil er bei dem gut gekleideten Manne Geld vermuthete. Außen vor der Stadt kam der Angeklagte zu L-chöllhammer und! sragte ihn, wo er hingehe? Als er sagr?: noch nach Liebenzell.^ erklärte der Angeklagte, daß er auch noch nach Unterreichenbach gehe und gesellte sich zu ihm. Bis Huchenfela ging auch noch eine ^ Frau mit ihnen, von wo aus sie allein weiter gingen. Sie schlu-« gen den durch den Wald führenden Beutelweg ein, welchen der z Angeklagte zur Ausführung seines Vorhabens aussah: er Hatte be-^ schlossen, den Mann zu ermorden und zu berauben. Im Walte« blieb er zunächst etwas hinter Scköllhamwer zurück, hob endlich! einen zwei Faust großen Stein auf, verbarg ihn unter seinem WammS, und holte dann jenen wieder ein Er trat von hinken her an Schöühammer's reckte Seite. Plötzlich während des Gehens, verfitzte er ihm mit dem S'ein, den er in seiner reckten Faust hielt, einen gewaltigen Streich an die reckte Schlä;e, woraus der Getroffene augenblicklich lautlaus mit blutendem Kopfe zu Boden strnzte. Er war noch nicht tott, um ihm aber vollends den Garaus zu macken, schlug nun der Angeklagte mit seinem Lt in so lange aus den Kops seines Opfers los, bis dasselbe kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Dann warf er den Stein in den Wald hinein, ergriff den Todten, um ihn vom Wege an einen verborgenen Ort zu schaffen, binden am Mantelkragen, schleifte ihn den Abhang hinunter und warf ihn in die Schlucht hinab. Sosort stieg er ebenfalls zu ibm hinunter und warf ihm, als er noch ein Röcheln an ihm wabrnabm, einen mächtigen Stein, den er mit beiden Händen hielt, auf den Kopf. Nun zog er ihm zuerst den Mantel ab, durchsuchte Hosen- und Rocktaschen und nahm daraus namentlich das Portemonnaie, in welchem 1 Zehnguldenschein, 1 Thaler- sckein, mehrere arößereGeldstücke und Münze sich befanden. Dann nahm er die silberne Cvlinderuhr und die Reisetasche; auch zog er ihm die Stiefel und Socken aus. Als er fertig wac und genommen batte, was ibm gefiel, ergriff er den Leichnam wieder und warf ihn in das dicke Gebüsch hinein. Aus der Reisetasche nahm er nun ein leinenes Hemd und zog es statt dem seinigen, welches blutig war, auf dem Platze ans Mehrere Gegenstände band er in ein Bündel und' begab sieb von dem schrecklichen Schauplatz weg nach Unterreichendach, kehrte in zwei Wirthshäusern ein und ließ sich das Essen und Trinken schmecken. Später war er in Calw zu sehen, wo er sich in verschiedenen Wirthshäusern Herumtrieb und mit dem —>, . , -- >-, Uedigirt, gedruckt und
Geld des Erschlagenen flott lebte, wie er denn z. B. an einem Tag einmal 14 Schoppen guten Wein trank (Schluß folgt)
— Pforzheim, 5. April. Die Reisenden, dir am letzten Samstage mit dem Nachmittagszug von Karlsruhe hieher fuhren, wurden nicht wenig erschreckt. Es schlug nämlich während des plötzlich entstandenen Gewitters der Blitz in den hintersten Personenwagen. vielleicht mehr noch in die Tetegraphenleitung längs der Linie bei Ersingen. Im Wagen selbst bemerkte man nämlich keine Zerstörungen, nur war der in demselben befindliche Wagen- Wärter eine Zeit lang bewußtlos. Dagegen sind mehrere Telegraphenstangen theilweise zersplittert und der Draht wurde abgerissen.
— Frankfurt, 4 April. DiegeschästsleitendeKommissionderAlw Abgeordnetenversammlung hat tie Mitglieder des Gesammtausschusse's auf nächsten Sonntag zu einer Sitzung eingeladen, an welcher auch Vertreter der schleswig holsteinischen Landesausscküsse und andere Vertrauensmänner theilnehnwn werden. — Die geschästsleitende Kommission der Abgeordnetenversammlung hat beschlossen, einen Abdruck des bis jetzt noch nicht veröffentlichten v. d. Psordten'schen Be
richts über die Erbfolge in Holstein und Schleswig zu veranlassen. Derselbe wird demnächst bei Vieweg in Braunschweig erscheinen.
— Frankfurt, 7. April. In der heutigen Bundestagssitzung
werden die Ausschüsse über die englische Konferenz-Einladung berichten. Bundesbetheiligung unzweifelhaft. Mandatserthe'ilung nur an Pfordten oder Beust (Tel.d. Sebw.M.)
— München, 5. April. Aus der bairischen Staatsbahn von Salzburg über Rosenheim nach Knssllin werden rm Laufe dieser Woche (nach vorausgegangenen vielfachen kleineren Transporten) abermals 15,000 Mann österreichischer Truppen befördert, welche durch Tirol nach Venetien ziehen.
— Wien, 2. April. Der französische Vorschlag, die Herzog- thümersrage im Wege der allgemeinen Abstimmung zu lösen, wird hier begreiflicher Weise nickt angenommen werden, ebenso wenig von Rußland, England oder Preußen, und man ist hier der Ansicht, daß auch der Bund darauf nicht eingehen wird. Wenigstens liegen aus Dresden und München bereits Mittheilungen vor, denen zu Folge es nicht mehr zu bezweifeln ist, daß man dort die Ein;ührung der allgemeinen Abstimmung in das europäische Staatsrecht ats gefährlich betrachtet. Aus nahe liegenden Gründen wird » an auch an den meisten übrigen deutschen Höfen der gleiche» Ansicht sein, und es ist sehr wahrscheinlich, daß gerade durch den französischen Vorschlag die Annäherung der Mittel- und Kleinstaaten an die beiden Großmächte bewirkt wird. Die Allianz der konservativen Interessen, um im ififiziösen Style zu sprechen, wird sich eben auch hier wieder geltend machen. (Schw.M.)
— Trie st, 3. April. Die Fregatte „Novaen" hak von Wien aus so eben Oitre erhalten, sich bereit zu halten, in einigen Tagen nach Vera-Eruz abzugehen. Es sollen sich an Bord dieser Fregatte der Erzherzog Ferdinand Max und Gematlin nach Mexico einscbisfen.
— «iel, 6. April. Die gestern hier versammelt gewesenen
holstcin'schen Ständeabgeordneten Unterzeichneten eine Verwahrung geaen jede die Rechte der Heezogthümer beeinträchtigende Entscheidung der Mächte und bcanfkraglen een Pros. Behn, Hrn Reinke und den Grafen Holstein mit der Zustellung des Beschlusses an den Bund und die Mächte. (Tel. o.Schw. M.)
— Gravenstein. 5 April. Heute Nackt drängten Abtheilungen des vierten Garderegiments die feindlichen Vorposten zurück und logirten sich 250 Schritte vor der ersten Parallele ein. 18 Verwundete, kein Todier; 28 Dänen gefangen. (Tel. v. Schw. M.)
Frankfurter Goid-Cours vom 6. April.
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