gegen die österreichischen Schiffe bestimmt. Das Linienschiff Fre- derik ist fertig ausgerüstet und geht am 7. April nach Alsen. Die gesammte dänische Flotte, zwei Linienschiffe ausgenommen, ist nun seefertU.

Flensburg, 26. März. Blaunfeldt.und Konsorten find wieder hier; er soll gegen Sicherung seines jämmerlichen Lebens Enthüllungen gemacht haben, welche nicht bloß viele noch im Dienste stehende Beamte, sondern auch einige angesehene auswärtige Handels­häuser verdächtigen. Vor Allem aber hätte er auf seiner Fahrt als dänischer Spion die nähere und sogar enge Bekanntschaft eines ehemaligen preußischen Husaren Offiziers gemacht, welcher diesem Gewerbe mit noch größerer Ausdauer und Virtuosität ob­gelegen haben soll. Dieser preußische Renegat soll noch bis vor Kurzem in der Nähe des Hauptquartiers ungehindert verkehrt haben.

Grav enstein, 28. März, Morgens. Die Vorposten des linken Flügels des Feindes vor den Düppeler Schanzen wurden heute in die Schanzen zurückgeworfen. Die Vorposten der Brigade Raven stehen 500 Schritte von den Schanzen entfernt und sind eingegraben. Es hat ein kurzes Gefecht stattgesunden, wobei der Feind starkes Kartätschen- und Granatseuer aus den Schanzen unterhielt. Wir haben 20 Verwundete, darunter die Lieutenants Eckardtstein und Jasmund des Leibregiments. 30 Dänen wurden zu Gefangenen gemacht. Abends. Als die Vorposten der Preu­ßischen Brigade Raven mit dem Eingraben beinahe fertig waren, erneute sich der Kampf von heute Morgen unter Betheiligung des Geschützfeuers der dänischen Schanzen und des Rolf Krake. Es kam zum Handgemenge mit Bajonnet und Kolben. Der Erfolg war, daß Raven den ausgefallenen Feind zurückwarf und die Mor­gens eingenommene Vorpostenstellung behauptete. Der Rolf Krake wurde durch vier Vvllkugeln vertrieben. Osterdüppel brannte. Es wurden 53 Gefangene gemacht. Verlust der Preußen: Leib regiment 14 Tode und 53 Verwundete, 18. Regiment noch un- ermittelt; das 35. Regiment, in Reserve stehend, hatte keinen Verlust.

Nach einem Bericht der Kreuzz. betrug der Gesammtverlast der Preußen-an Todten und Verwundeten 160 Mann. Rolf Krake soll einmal mit einem Schuß 21 Mann niedergestreckt ha­ben. Nach .einer Depesche der Times hatten die Dänen Vor­mittags 10 Uhr bereits 100 Mann verloren, dagegen 22 Preu­ßen gefangen. Daß die Preußen zuletzt gegen die Uebermacht und i.nter dem Feuer der Sckanzen ihre Stellung behauptet, läßt einen sichereren Schluß auf ihre Haltung im Gefecht ziehen, als die Angabe einer Depesche der Limes, daß sie sich, dreimal zurückgeworfen, geweigert hätten, vorzugehen. Daß das Gefecht die und da schwankend gewesen, gibt übrigens der Bericht des preuß. St.-A. zu. Ter österreichische Pontontrain ist am 26 nach Eckensund herangezogen worden, um die eine schadhaft ge­wordene preußische Brücke zu ersetzen. In der Ostsee treibt die dänische Marine zum Hohne alles Herkommens und der Pariser Seerecbtsdcklaration ihr Unwesen mit der Papierblvckade der preußischen Häfen. In Helfingör erklärt man neutralen Fahr­zeugen. daß die preußischen Häfen blockirt seien, während täglich Schiffe von Swinemünde, Danzig rc. auslaufen, ohne nur ein­mal dänische Kreuzer zu sehen. Ter Wesz. wird aus Äolding den 26 geschrieben: Soeben rückt hier das Garderegiment Kö­nigin Augusta von Veile kommend ein. Es ist beordert in Eil­märschen nach ? üppel zu marschiren, und geht heute noch nach Christianssild. Wie es heißt, soll die gesammte 'Gardedivifion aus Jütland zurückgezogen werden, um an dem Sturm auf Düp­pel Tbeil zu nehmen. In Veile werden nur die nöthigen Trup­pen zur Besetzung der Stadt und zur Deckung des österreichischen Belagerungsbecrs gegen einen Angriff vom Norden Zurückbleiben.

F M. v. Wränge! sandte den Kriegsgefangenen in Kopenha­gen zum Geburtstag des Königs von Preußen 300 Thlr. zu. Der General Herzog Wilhelm von Württemberg ist schon so weit hergestcllt, daß er dem Leichenbegängnisse eines österr. Majors, der bei Oeversee verwundet worden und im Spital gestorben war, anwohnen konnte.

England. London,. März. Der Stand der Derhand lungen über den englischen Vorschlag einer Konferenz ist in die­sem Augenblick folgender: Preußen und Oesterreich haben ange­nommen; Frankreich wsr d zustimmeu; Dänemar k und Schwede n

haben noch keine Antwort gegeben; vom Deutschen Bund erwar­tet man eine Antwort bis zum 1. April. Rußland endlich hat den Wunsch ausgebrückt, daß die Konferenz auf Grundlage der Ver­träge von 1851 bis 1852 statlfinde. Man sieht, daß die Kon­ferenz selbst noch in weitem Felde ist. (Schw M.)

Schweden. Stockholm, 23 März Es wurde der Befehl zu sofortiger Ausrüstung des SchraubenlinienschiffsKarl Jo­hann", der FregattenNorköping".Josephine",Swea" und Andra" gegeben. Die Leibgarde wurde beordert, mit einem Feldbataillon jedes Regiments sich marschfertig zu hatten.

Rußland. Petersburg, 24. März. Wie aus Finnland gemeldet wird, ist die Verlängerung der dortigen Landtags-Session bis zum 15. April bewilligt worden. Dieser Landtag hat in einer seiner jüngsten Sitzungen die Abschaffung der Kirchenbußen be­schlossen. Letztere wurden von allen vier Ständen, als dem Zeit- aeiste nicht mehr entsprechend, verworfen. (Fr. A.)

Türkei. Konstantinopel, 19. März. InAnapawerden 6000 tscherkessische Emigranten erwartet. Von den 10,000 in Trapezunt befindlichen Tscherkessen find bereits 3000 an Seuchen gestorben. Aus Bagdad wird gemeldet, daß der Ausstand der Mulefik größeren Umfang annimmt. Namik Pascha, Gouverneur von Irak, ersuchte um Verstärkung Bukarest, 25. März. In der letzten Kammersitzung wurde das neue Strafgesetz mit allen gegen 6 Stimmen angenommen. Nach demselben ist sowohl die Todesstrafe wie die körperliche Züchtigung abgeschasft. (Fr. A.)

Italien. Turin, 26. März. Die Reise Garibaldi's gibt fortwährend zu den verschiedenartigsten Vermuthungcn Anlaß. Man glaubt, ihr Zweck sei neben der Wiederausfrischung der bri­tischen Sympathien für Italien hauptsächlich dahin gerichtet, die finanziellen Mittel für irgend eine Expedition auszubringen. Neuerdings werden Klagen laut, daß die rön ische Kurie die An­werbung von Räubern, die dann ins Neapolitanische geschafft werden, begünstige.

Frankreich. Paris, 28. März. Großes Aufsehen machte ein Prozeß, der in diesen Tagen vor den Geschwornen zu Aix zu Ende ging. Ein Gutsherr Namens Armand war angeklagt, seinen Kutscher, Roux, schwer mißhandelt zu haben. Der Ange­klagte wurde freigesprochen, jedoch bei der Civilklage zu 20,000 Franken Schadenersatz verurtheilt. In Montpellier, dem Wohn­ort Armands, fanden lebhafte Demonstrationen gegen das frei­sprechende Urtheil, also gegen Armand und seine Entlastungszeu­gen statt, so daß der Präfect eine Proklamation erließ und ernst­liche Vorkehrungen zur Ausrechthaltung der Ordnung getroffen werden mußten. 29. März. Einem hiesigen Abendblatte wird aus guter Quelle mitgetheilt, der Könrg Max von Baiern habe in einer Art von politischem Testamente seinem Sohne empfoh­len,der nationalen und liberalen Sache" getreu zu leben und immer den Rathschlägen des Prinzen Carl Gehör zu schenken. 31. März. Der Assisenhos verurtheilte gestern Mazzini in can- tumacism wegen Theilnahme an dem Komplott Greco und Ge­nossen zur Deportation.

Mexiko. Mexiko, 1. März. Die Franzosen haben Za- catecas besetzt. Juarez weigert sich abzudanken. General Vidauri hat sich gegen Juarez erklärt. Die Franzosen haben einen mexikanischen Dampfer genommen, welcher Depeschen für Juarez an Bord hatte.

Amerika New-Jork, 19. März. Der neue Obercom- mandant Grant wird um's Hauptquartier der Potomacarmee große Truppenmassen concentrtren, um die Rebellenhauptstadt

Richmond anzugreisen.

(Fr. A.)

Frankfurter Go ld-Cours

vom 30. März.

ll. kr.

Molen .... S 40-41 Friedrich«-'«! . . . S SS-S7 Holland 1« fl.-Stücke S 48V,-47V- Uand-Pukaten . . s SS'/, - 84'/? 2V-Frnnkcnkücke . v SSSS Engl. Kovereings . . 11 44-48 Muss- Kassenscheine I 43 -45'/,

C o u r s

der k. w. Slaatskassen-Verwaltuntz für Goldmünzen.

Unveränderlicher täourv: Würtk Dukaten . . 5 fl 45 k. Veränderlich»! Cour»:

Dukaten.5 fl. 31

Preuß. Pistolen . . S fl. 54

-ludere ditto . . . . - fl-

LO-Frankenstücke. . . g fl. 2»

StuUaart, > Ab-i >861. ii

K. Staatskaffenverwazn«-.

Gottesdienste. Sonntag. 3. vivii. Vorm. l'L» ): H>. Dekan He­be r I e .tlindert. m>t den Toet". 1. Cl. Narbm. (Misstsstd.l: Hr llr. Kundert.

UcSigixt, gedruckt und »erlegt von A. «Del sch läger.