England. London, 14. März. Ueber das schreckliche Unglück, das sied, wie erwähnt, in der Nacht von Freitag aus Samstag bei und in Sheffield zugetragen hat, wird folgendes Nähere bekannt Einige Meilen von Sheffield, auf höherem Niveau als die Stadt selbst, liegen die Wasserwerke, welche zu der Stadt gehören. Der große Wasserbehälter bedeckt eine Fläche von 76 Akres und hält, wenn gefüllt, 1l4 Mill. Eubilfuß Wasser. Die Dämme desselben waren 85' hoch und 40' dick, und man hielt sie tür ungeheuer stark. Kurz vor Freitag Mitternacht entstand ein Niß in dem Damme, welcher zwar bemerkt wurde, aber che Vorkehrungen getroffen werden tonnten, sich zu einem vollständigen Bruche von etwa l 10 Ellen Breite erweiterten. Der furchtbare Druck des Wassers riß den Damm bis zu einer Tiefe von 'r0' aus, und die unermeßlichen Fluthen ergoßen sich mit losender Gewalt den Hügel herab und in das Thal des Don hinein, und rissen Häuser, Fabriken, Mühlen, Bäume, Alles, was ihnen im Wege stand, mit sich fort. Im untern Theile der Statt Ehest sield richteten sie ungeheure Verwüstungen an. Der Fluß Ton, ohnehin angewachsen durch die letzten starken Regengüsse und nun noch höher anschwellend durch den hineinbrausenden Katar akt, trat eine weite Strecke.seines Laufes hinab über die Ufer und verursachte eine große Ueberschwemmuug. Eine Masse Menschenleben sind verloren gegangen. 156 Leichname sind schon berbeigcschafft nnd die noch vermißten schätzt man zum wenigsten aus einhundert. Der Schaden, den die Fluthen dem Eigentyum gethan wird auf eine halbe Million Pfd. Sterling angegeben — Der Erzherzog Ferdinand Maximilian reist morgen über Brüssel nach Hause. — 17. März.
sowie den Montezumapalast in Chapaltepec aus, der in einem unermeßlichen Cypressenwald liegt. Auch wird als Sommersitz Buena Vista mit seinen herrlichen Gärten hergerichret.
Aste». Uebcr Feuersbrünste in Ueddo wird mitgetheilt: Der Palast des Taikun wurde am 25. Dez. ein Raub der Flammen, in Folge einer Brandstiftung durch Verschworene, welche die Absicht halten, den Palast in die Luft zu sprengen, um den Taikun zu körten. Am Neujahrstag wurde Ueddo abermals von einer Feuerbrunst heimgesucht. Elf große Geschäftsstraßen nebst zahlreichen anderen Straßen und Gassen wurden in Asche gelegt. Man schätzt, daß 500 Häuser der reicheren Klassen niederbrannten.
Ein anderer Teil.
Ein Bild ans dem Wildeverlebeii.
(Fertsetzumr.)
Es mochte 3 Uhr Nachmittags sein, als Föhner's Wagen sich Allangern näherte. Auch hier, das gewahrte man von Weitem, hatte die festliche Zeit der Kirebweihe ihren Einzug gehalten. Die Klänge der Tanzmusik ertönten und vor der Schenke, die sich unter den ersten Häusern befand, standen zahlreiche Gruppen.
„Musik empfängt mich, da ich komme," dachte Föhner, auf den Boden des Wagens niederblickend — „wie werde ich den Ort wieder verlassen?"
Er gab hierauf dem Knecht einen Wink, bis vor das Jägerhaus am andern Ende des Ortes vorzusahren und versank in düsteres Nachdenken.
Bei der letzten Andeutung sah der Knecht noch erstaunter Daily News wist aus guter Quelle über die Schulter und dachte: „Jägerhaus? — Volkh? — was
wissen, der Reisezweck des Herzogs von Koburg sei vollständig soll das werden?" Denn er wußte auch etwas von dem Wilderermißlungen. Der Kaiser habe bezüglich Deutschlands snedliasst leben seines Herrn und den Krimpten mit Volkh zu erzählen,
gesprochen, aber verweigert, die Ansprüche des Herzogs Friedrich s Einige Wilbererzüge hakte auch er mitgemacht und verlor erst dann
anszumuntern. (Schw. M.) ! seine Lust an diesem Treiben, als idm Volkh in einem Kampfe
Frankreich Paris, 14. März. Vor seiner Abreise hast eine Kugel so nahe am Kopf vorübersctuckie, daß er seitdem sich
Erzherzog Maximilian noch mit dem Kaiser die Spilulalioncn > begnügen mußte, ohne den untern Theil des rechten Ohres durch
eines Handelsvertrages zwischen Mexiko und Frankreich festgesetztst dieses Jammerchal zu wandern ...
der nach der Thronbesteigung gegenseitig ratificirt werden soll.! Die Belustigung in der Schenke halte das Leben des Dorfes Dem Inhalte nach werden die Franzosen dadurch zur meist be-sbeinahe vollständig an sich gezogen, so daß Ältangern sonst bei günstigten Nation. Der Kaiser hat darauf dem Erzherzoge Len! nahe wie ausgestorben ausiah. Die HauSthiere, besonders das
Groß-Cordon der Ehrenlegion verliehen. — In Kopenhagen scheint man aus eine Erweiterung des Kriegsschauplatzes zu rechnen, und es scheint allerdings, daß sich in Italien etwas vorbereite. Es Wird uns sogar geschrieben, daß Garibaldi an der Spitze von 3000 bis 5000 Freiwilligen einen Handstreich in Dalmatien versuchen wolle. Man bemerkt überkem ei» fortwährendes Hin- und Herreisen von diplomatischen Agenten zwischen Paris und Turin.
Amerika. New-Uork, 3. März. Tie Potomacarmee unter General Meade überschritt am 27. Len Rapidan, um, wie man glaubte, gegen Richmond vorznrücken; doch stellte ' sich diese Bewegung als ein Scbeinmanöver heraus, welches einen Streis- zug Kilpatrick- in den Rücken der Lee'schen Armee decken sollte. Kilpatrick setzte mit seiner Cavallerie bei den Furten Germania und Ely über den Fluß und schlug die Richtung nach Richmond ein, um- seinem Befehl gemäß die Telegraphen- und Eftenbahn- verbindung Lee's auszuheben und wo möglich die in Richmond befindlichen nordstaatlichen Gefangenen zu befreien. Wie es heißt, rückt gleichzeitig, um mit Kilpatrick zu koopcriren, Butler von Monroe aus gegen die Hauptstadt der Rebellen vor General Lcngstreet setzt seinen Rückzug in der Richtung nach Vir- giuicn hin fort. — Der General Bragg soll den Oherbefchl über die sämmtlichen Armeen der Rebellen erhalten haben. — Tie Beförderung des Generals Grant zum Generallieutenant (einem neu geschaffenen Charakter) ist vom Senate in Washington bestätigt worden. — Die Aushebung ist in New-Morl aus den 10. d. angesetzt
Mexiko. Ein Brief des Moniteur aus Mexiko vom 10. Febr. berichtet über den Eindruck, den die definitive Annahme der Kaiserkrone durch Maximilian in der Hauptstadt hervorgernfen hat. An allen Fenstern wehten die alliirten Farben. — In Mexiko beschäftigt man sich mit Vorbereitungen zum Empfang des neuen Kaise rpaares. Man schmückt den alten Palast der Vizelönige,
Geflügel der Hirse, ging um so ungestörter in Wanderzugcn aus und ab, dort nnd hier predigte ein Hahn von der Kanzel eines Zaunes, daß gar bald eine Zeit kommen werte, wo der Himmel seine herbstliche Heiterkeit ansgeben nnd sich mit Regenwolken des Trübsinns umhüllen werde; diese Prophezeiung war um so leichter auszurusen, als ja der Oktober zur Neige ging und die Nvrember- nebel ihren Trauermonat anzntündigen begannen. In einem Mcnschengemüthe, Las eben durch Angern nach dem Jägerhaus« zog, war bereits der ganze November der Schwermuth eingezogen; Föhner — dessen Gemüth hier gemeint ist — saß in so tiefem Sinnen aus dem Wagen, daß er die Bemerkung des Knechtes nicht hörte, der auf das Jägerhaus deutend sagte: „Ta ist Alles zu, da ist Niemand daheim." Erst als der Wagen an der Kapelle vorbeifuhr und Föhner's Spion, der Zündler, herzntrat, erwachte Föhner aus seinen Gedanken.
„Tu hier?" fragte er mit düsterer Stimme; „was willst Du — wen suchst Tu?
„Muß ich nicht Wache halten für Euch und sehen, was beim Volkh da drüben vorgeht?"
Föhner blickte weg nnd sagte dann: „Find'ich Volkh zu Hause?" „Ihn und Alle — nnd seinen Schwäher Löwiathan dazu." „Aber das Haus ist geschloffen?"
„Alle sind in, Garten."
„Geh
„Ter Löwiathan hat vorhin Euren Namen genannt, es hat gethan, als wenn ein Berg umgesallen wäre."
Föhner winkte und Zündler zog sich hinter die Kapelle zuruck, von wo man zwischen Hollundergebüsch hie und da einen Blick in den Garten des Forsthauses werfen konnte. ( Forts, flgt.)
Gottesdienste. P r> l m sp » II tog. den 20. März. Perm. l'»red,): Hr. Dekm, Heberte. — Nnckmittags (Pred.t: H-rr Helfer Schmidt. (De»
Spür ist fü r den Kirchenbaufond pesttmmt.)_ __
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