Friedrich gesetzt. Die Mehrheit für den hannoverschen An­trag: Ultimatum an Dänemark bezüglich der Ausbringung deut­scher Seiüffe durch dänische Kreuzer, ist schon so gut als gesichert, denn auch die beiden Großmächte sollen sich dafür erklären wol­len. Dagegen hat der sächsisch-württemb. Antrag auf Einberu­fung der holsteinischen Stände im Augenblick keine Aussicht, Lurchzugehen. 12.-März. Die heutige Bundestagssitzung fin­det stakt Baiern wird seinen Antrag bezüglich der Erbfolgefrage doch cinbringen. (Schw M)

Würzburg. TieN. W. Z." meldet:Auf außerordentli­chem Wege erhalten wir die Nachricht, daß für den Fall, als Las Ausland in den deutsch dänischen Streit sich einmischt, die beiden deutschen Großmächte übereingekommen sind, das Londoner Protokoll mit allen seinen Konsequenzen als ungiltig zu erklären. Die preußisch-russische Milirärconveniion vom Februar v. I. ist da­hin erweitert worden, daß Rußland für gewisse Fälle die Verpflich­tung übernimmt, Posen mit einem Armeekorps zu besetzen." (Fr A)

München, 10. März. König Max ist heute um 11 Uhr 50 Min. gestorben. Seine letzte Regierungshandlung vor seiner Erkrankung war die Unterzeichnung der Instruktion des bairischen Bunkestagsgesandten, aus Beschleunigung der Abstimmung in der schleswig-holstein'schen Erbsolgefrage zu bringen Maximilian II-, König von Baiern, geboren den 28. Novbr 1811, übernahm die Regierung in Folge Abdankung seines Vaters, des Königs Lud­wig, am 21. März 1818, vermählte sich am 12. Okt. 1842 mit der Königin Marie, des f Prinzen Wilhelm von Preußen Toch­ter. Kinder: Kronprinz Ludwig, geh. 25. Aug. 1845 und Prinz Otto, geb. 27. April 1848. Der neue König Ludwig II. ist heute Nachmittag in feierlicher Weise durch den Herold auf den öffentlichen Plätzen de'' Stadt ausgerufen, das Militär vereidet worden er selbst, schwer getroffen von dem plötzlichen Tob des Vaters, mif welchem ein in diesen Regionen seltenes zärtliches Verhältniß ihn verknüpfte, liegt erkrankt zu Belte. München 11. März. Se. Mas. König Ludwig II. hat heute im versam­melten Staatsrath den Eid auf die Verfassung geleistet. Das Patent des Regierungsantritts Sr. Mas. des Königs Ludwig II. ist erschienen. Nach demselben haben, um den Gang der Staats­geschäfte nicht zu unterbrechen, die sämmtlichen Stellen und Be­hörden ihre Verrichtungen bis auf des Königs nähere Bestimmun­gen wie bisher ihrer Amtspflicht gemäß fortzusetzen. In einem gegen Mittag abgehaltenen Ministerrathe wurde bestimmt, daß das feierliche Leichenbegängniß kommenden Montag, Mittags 1 Uhr, stattfinden solle.

Augsburg, 10. März. Heute zwischen 7 und 8 Uhr- Abends erfolgte auf dem hiesigen Frohnhof die feierliche Huldi­gung der Garnison und der Landwehr für den neuen König Auch von den andern Garnisonen wird die Huldigung gemeldet.

^ Wien, 8. März. Der Kaiser hat angeordnet, daß diejenige seekuudige Mannschaft, welche ihrer gesetzlichen Militärpflicht be­reits Genüge geleistet oder das stellungspflichtige Alter überschrit­ten hat, in Zukunft auch mit einer geringeren als der achtjähri­gen Kapitulation, jedoch mindestens auf die Dauer von zwei Jahren oder aus Kriegsdauer beim Matrosencorps afsentirt wer­den dürfe.

Hannover. 9. März. Die Abgeordnetenkammer geneh­

migte heute einstimmig den Adreßentwurf des schleswig-holsteini­schen Ausschusses. Der Justizmiuister Or. Windthorst bemerkte bei der Gelegenheit: Die Hoffnung auf gemeinsames Vorgehen Deutschlands sei gestiegen. (Schw. M.)

Von Rügen wird fast täglich nach Stralsund gemeldet, daß dort 4 bis 6 dänische Kriegsdampfer in Sicht sind. Aus dieser großen Anzahl Schiffe ist zu folgern, daß es nicht mehr auf eine Recognoscirung abgesehen ist, sondern auf ernstere Ueber- wachung gegen die preußische Flottille.

Hamburg, 10. März. Gestern trafen 12 Stück 25rsündige bronzene Belagerungsmörser von Torgau mit einer aus 207 Mann bestehenden Mannschaft aus Magdeburg, nebst Pulverbomben, Bettungen, Bombenkarren und anderen Wagen, kurz Allem, was zum Belagerungstrain gehört, mit einem Extrazuge hier ein. Die leeren Bomben haben ein Gewicht von 7080 Pfund. Der Belagerungstrain von Wesel, bestehend aus 12 großen Festungs-

'geschützen, darunter vier 84pfündige Kanonen, nebst Munitions­wagen, Äugelkarren, einer bedeutenden Menge Pulverfässer und Kugeln, Balken, Brettern u. s. w., kam gestern Abend um 10 Uhr in Begleitung von etwa 200 Mann Artillerie mit einem Exkrazuge hier an, welcher 6l Eisenbahnwagen enthielt.

! Hamburg. An der Westküste Schleswigs, namentlich im ! Eiderstädter Bezirk, herrscht große Furcht wegen der drohenden Invasion durch dänische Kreuzer, wie man Ließ schon 1848 er­fahren hatte. - (Fr. A.1

j Altona, 11. März. Schl.H.Ztg.: Tie Zollgränze an der Eiver wird zufolge einer Verständigung der holstein'schen und der schleswig'schen Administration allernäässtens aufgehoben. Die holsteinische Landesregierung hat den Auftrag ertheilt, den in Kopenhagen entlassenen Holsteinern die zur Rückreise nöthigen ! Mittel zu übergeben.

! - Kiel, 8 März. Die Regierung der Bundeskommissäre hat ! wegen Ueberwachung der patriotischen Vereine einen Erlaß an sämmtliche Polizeibehörden gerichtet, worin dieselben ausgefordert werden, etwaigen mit einem geregelten Gang der öffentlichen Ver­waltung und überhaupt der öffentlichen Ruhe und Sicherheit un­verträglichen Vornahmen sofort durch Warnungen und sonst in geeigneter Weise entgegen zu treten, eventuell aber unaufhörlich an die Landesregierung zu berichten

Flensburg, 7. März. Heute jfind endlich die ersten der sehnsüchtig erwarteten schweren Geschütze hier angekommen. Es ist eine 24pfündige gezogene Batterie der 7. Artilleriebrigade aus Köln. Die nächsten Tage dürften noch zur Armirung der Bat­terien und zum Bau der Parallelen verwendet werden, die Be- schießung beginnt nack einigen Angaben schon am 11. oder spä­testens am 13. oder 14. März Gestern sind bei Bilschau (Oeversee), nach dem Wegschmelzen des Schnee's noch vier todte Oesterreiche- (ein Unteroffizier, ein Feldwebel und zwei Gemeine) gesunden und hiehcr geschafft morden. Die Leichen waren sämmt- lich noch sehr gut erhalten und kaum hie und da in Verwesung übergegangen. 8. März. Das heute erschienene Verordnungs­blatt der Civilkommissäre enthält eine reiche Ausbeute von Namen entlassener dänischer Peiniger.

Veile (Jütland), 9. März. Das 0. Armeekorps ist in und um Veile konzentrirt, die Brigade Dormus und eine preußische Kavalleriebrigade sind bis Hedensted vorgeschoben. Der Feind steht bei Horsens, die Kavallerie meist nordwestlich.

Dänemark. Kopenhagen, 8. März. DieBerlingske Tidende" meldet: Die Telegraphenverbindung mit Jütland, aus­genommen Friedcricia, ist abgebrochen. Der Kronvrinz ist riesen Morgen zur Armee abgereist. Das ChristianiaAstonbladet" lheilt mit: Das norwegische Obercommando verweigerte den betreffenden Offizieren die nachgesuchte Erlaubniß, in dänische Dienste zu treten. 10. März. Gestern ist die Garde ausgerückt. Die Bürger­wehr hat den Dienst übernommen. Laut amtlicher Bekannt­machung werden vom 15. d. Mts. ab Cammin, Swinemünde, Wolgast, Greifswalde, Stralsund und Barth blokirt werden.

Schweren. Stockholm, 7. März. Unter diesem Datum meldet die Kopenhagener Berk. Tib.: Die gestrige Volksversamm­lung war sehr stark besucht. In den gefaßten Resolutionen sprach sich lebhafte Sympathie für Dänemarks Streit gegen dieGewalts­männer" aus re. Nachdem die Verhandlungen geschlossen waren, zogen Volksmassen unter Lärmen und Hnrrahrufen durch die Stra­ßen nach dem Schloß und Manderstcöms Hotel. Viele wurden arretirt. Der Polizeidirektor wurde persönlich insultirt. Starke Patrouillen wurden ausgesandt und die Massen schließlich durch Anwendung von Spritzen auseinander getrieben. Es gehen ziemlich viele Freiwillige als Soldaten, Offiziere Aerzte nach Däne­mark; die Kollekten für Strümpfe und anderweitige Unterstützungen fließen aber sehr spärlich. (Sckrv M.)

England. London, 11. März. Aus Stockholm wird vom gestrigen Tage gemeldet: Man versichert, daß Rußland sich ver­pflichtet habe, eine Armee von 150,000 Mann gegen Schulden aufzustellen, wenn es zum Bündnisse zwischen England und Frank­reich komme. Vor Dunbar liegen noch mehrere dänische Kreu­zer, welche augenscheinlich scharf nach etwaigen Prisen äusluzen. Es ist ihnen in der letzten Zeit kein Fang mehr gelungen.