gerischen Bewegungen auf der Halbinsel nördlich der Elbe ist durch den Entschluß der beiden deutschen Großmächte, die Aktion gemeinsam auch aus Jütland auszudehnen. eingetreten. — Nach einem Tel. der Frls. P.Zkg. werden in Folge der Verabredungen zwischen Berlin und Wien nach Holstein noch weitere Truppen geschickt „zum Schutz der Ostküste". , Nach Schleswig wird weitere Artillerie geschickt. Das heißt wohl: Die Belagerung der Tüppeler Schanzen, welche mit Beschießung durch schwere Geschütze beginnen soll, soll nun ernstlich in Angriff genommen werden.
— Nach einem Telegramm des Prinzen Friedrich Karl bat am A. d. ein lebhaftes Engagement an den dänischen Vorposten bei Düppel und Wielhoi stattgesunden, bei welchem übrigens auf beiden Seiten die Verluste sehr gering waren. — Bei Eckensund ist nach der Kreuzz. am 3. eine zweite Pontonbrücke geschlagen worden. Dieselbe ist nickt länger, wohl aber noch stärker erbaut, als ihre Nachbarbrücke, da sie für die Passage des Materials und schwerer Fahrzeuge bestimmt ist. Sie ruht aus 25 näher zusammen- liegenden Pontons und auf etwa 12 Böcken. (Schw. M.)
Dänemark. Kopenhagen, 5. März. Bei den heutigen Wahlen hier und in den Provinzen forderten die Kandidaten unter dem Beifall der Wähler energische Fortführung des Krieges und erklärten die Aufhebung der Novemberverfassung nach dem Beginn des Krieges für unmöglich
Schweden. Stockholm, 7. März. Jnrikestidning meldet gerüchtweise von beschleunigten Rüstungen und Truppenkonzentration. Gestern hier ungeheure Volksversammlung, welche die Regierung zur Dänenhilfe aufsorderte. (Tel. d. Schw. M.)
^ Polen. Warschau, 2. März. Das Militär hat den Befehl erhalten, „kriegsbereit" zu sein. Die hier stehenden Gacde- regimenter gehen an d.:e preußische Grenze, und die Quartiermacher der aus Rußland hier ankommenden Regimenter sind bereits hier eingetroffen; das Corps folgt ihnen auf dem Fuße. — Hier anlangende amtliche Nachrichten stellten die Rührigkeit der Insurgenten als eine sehr bedeutende dar, und die Besorgniß in den gouvernementalen Kreisen darüber ist keine kleine. — 6. März.
Soeben hat auf den öffentlichen Plätzen der Stadt die feierliche Verkündigung des die Lösung der Banernfrage in Polen betreffenden kaiserlichen Manifestes stattgesunden. — Die heutigen Petersburger Blätter veröffentlichen mehrere kaiserliche Dekrete bezüglich des Loskaufes der Bauern, der Gemeindeeinrichtung mit dem Setfgovernement in Polen, mit gänzlicher Auslösung der Verbindung zwischen gutsherrlichem Adel und Bauern.
Frankreich. Paris, 5. März. Die Sprache in unfern offiziellen Kreisen wird mit jedem Tage kriegerischer. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten macht kein Hehl mehr daraus, daß Europa einem großen Kriege entgegeneile, und der Kaiser selber sprack sich vor Kurzem dahin aus, Laß Oesterreich und Preußen, selbst wenn beide ernstlich wollten, nicht mehr zurückkönnten, während Frankreich andererseits früher oder später sich gezwungen sehen werde, sich einzumischen. — Der Erzherzog Maximilian ist hier eingetroff.'N und in den Tuilerien abgestiegen — Nach dem „Pechs" haben die in Brest liegenden preußischen Kriegsschiffe den Befehl erhalten, nach der Ostsee abzugehen.
Italien. Rom, 2. März. Gestern Abend fand wieder einmal eine Schlägerei zwiscken päpstlichen und französischen Soldaten auf dem Forum statt, wobei es mehrere Verwundungen absetzte.
— Rußland hat vom römischen Hof einen Akt der Mißbilligung gegen Polen verlangt. Ter Papst verweigert ihn. — Turin,
6. März. Der italienische Nationalverein hat aus Anlaß des Pariser Attentats eine Adresse an den Kaiser Napoleon gerichtet.
Tie Blätter veröffentlichen die Antwort, welche Ludwig Napoleon darauf ertheilte, und die mit den Worten schließt: Aehnliche Ver- ^ suche können meine Gefühle gegen Ihr Vaterland in keiner Weise i Limri verändern: ick werde es mir stets zur Ehre rechnen, zur Grün- t Smm düng seiner Unabhängigkeit beigetragen zu haben (Schw. M.) ^
Amcrika. New-Zjvrk, 24. Febr. Tie Unionisten sollen 35 Meilen von Mobile, Alabama, mit großem Verlust zurückgeworfen worden sein Ein Nationalkomite hat den Finanzsekretär Chase zum Präsidentschaftskandidaten ernannt. Am 22. scheiterte der Dampfer Bvdemian unweit Portland; 19 Personen von der Mannschaft und Reisende find umgekommcn.__^_
E i i! anderer Dell.
(Fortsetzung.)
Ter erste Schmerz über Bodo's Tod war im Föhnhof noch im vollen Zuge, als am Saum des Waldes gegenüber und im dunklen Schatten des Abends zwei Männer sich begegneten und stille hielten.
„Was ist vorgefallen in dem Föhnhos drüben?" fragte der eine dieser Männer, nach Anzug und Haltung ein Forstwart.
„Ein Knabe ist verunglückt", sagte der Zweite, ein Wanderer, der so eben des Wegs vom Föhnhos hergekommen war. „Er ist todt geblieben aus der Stelle; der Jammer der Ellern ist gar nicht zu sagen."
„Es ist ein großes Weh, ein Kind verlieren", sagte der Forstwart ernst nach einer Pause und wendete sich zum Gehen.
»Ja, ein großes Weh, Waidmann, habt Ihr's auch erlebt?"
„Wie man will. Einmal — zehnmal — und doch wieder nicht", sagte der Waidmann kuH und bot dem Andern gute Nacht.
„Ihr geht nach Angern zu?" fragte der Wanderer.
„Das ist mein Weg", erwiederte der Waidmann gehend.
„Dann thut's mir leid, nicht Euere Gesellschaft zu genießen. Ich bin der Aelkermann von Sardis. Seid Ihr nicht der Volkh von Angern?"
Die Frage wurde nicht mehr beantwortet, da der Waidmann rasch ins Dunkel des Gebüsches trat und bald verschwunden war...
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Auf den >6. Oktober, Morgens 10 Uhr, war die Beerdigung des Knaben Föhner's angesagt. Eine große Menge Menschen fand sich ein, dem Trauerzuge sich anzuschließen; stand doch der Föhnerhof in hohem Ansehen und das Ende des Knaben (erregte lebhafte Theilnahme.
Tie angesagte Stunde wurde eingehalten; um 10 Uhr ordnete sich der Zug und setzte sich unter Trauergesang und fernem Glockenläuten in Bewegung.
Voran trug ein starker Inwohner Föhner's ein weithin sichtbares Crucifix, ihm folgte außer den Sängern ein Hornquartett, welches den Lrauergesang begleitete oder mit ihm wechselte; dann kamen die Ministranten und zwei Priester; hinter denen der Sarg des Knaben von vier kräftigen Burschen getragen wurde.
Hätte man die Mutter des Knaben auch nicht gesehen, man hätte ihr unsäglich schmerzhaftes Schluchzen und Weinen hinter dem Sarge her gehört; die Föhner führte das nächstälteste Kind an der Hand, die jüngeren Kinder saßen im Wagen neben dem Vater, der den weiten Weg zum Kirchhof nicht zu Fuß zurücklegen konnte.
Tie Kleinen brachen dann und wann in Helles bitterliches Weinen aus, daß ihr Brüderchen todt sei und nimmer, nimmer wieder kommen werde, wogegen der Föhner, das jüngste Kind auf dem Schoße und sich dumpfen Schmerzes darüber beugend, lautlos in dem Wagen saß und einem Knechte die Leitung seiner Pferde überließ. Zu diesem wortlosen Gram und schweren Sinnen des Mannes stimmte so recht das bei dem Vorbeter beginnende und in dem langen Trauerzuge dumpf sortrollende Murmeln der betenden Menge. (Forts, folgt.)
Notizen über Preis n. Gewicht der verschiedenen Getrekdegat- tungen nach dem Schrannen-Ergcbniß vom 5. März 1864.
Quan
tum.
Gattung.
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Preis per Simri.
höch
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lerer.
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1 Simri
1 Simri l Simri I Simri 1 Simri l Simri 1 Simn
Kernen
Dinkel
Haber
Roggen
Gerste
Bohnen
Erbsen
Vinsen
Wicken
33-/, 19'/- 21 '/- 32 30
36
37
33
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32
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Stadtschultheißenamt.
NcviLlrl, gedruckt und verlegt von A. Octschläger.