mache, wäre widersinnig und unehrenhaft. Denn sie würde jeder Macht ertauben, durch einen ungerechten Angriff auf Schwächere sich lästiger Verbindlichkeiten zu entledigen. Uebrigens habe Preu­ßen noch nach dem Ausbruch der Feindseligkeiten hieher gemeldet, daß es am Vertrag von 1852 sesthalte. (Tel. d. Schw. M.)

Schweiz. Der große Rath von Bern verhandelte dieser Tage die Frage der Abschaffung der Todesstrafe. Die Abstimmung ergab 47 grundsätzliche Gegner gegenüber 128 Anhängern der Todesstrafe. Mit 133 gegen 29 Stimmen wurde die Einfüh­rung des Fallbeils und mit 110 gegen 52 Stimmen die Hin­richtung in geschlossenem Raum beschlossen. (Schw. M.)

Polen. Warschauer Briese melden: Die Verhaftung Tawski's hat zu den wichtigsten Entdeckungen geführt, worauf bis zum Samstag an 1000 Personen in Warschau und den Provin­zen verhaftet wurden. Durch bas Ausfinden des Archivs der Nationalregierung sind bedeutende Persönlichkeiten im In- und Auslande schwer compromittirt. Der Dziennik theilt mit, daß bei dem Esflgsabrikanten Eckert zehn Höllenmaschinen nebst Bomben und Waffen ausgesunden wurden. (St.-A)

Frankreich. Paris, 7. Fcbr. Es befinden sich bereits 8 Mitglieder der mexikanischen Deputation hier und warten auf die Ankunft ihrer übrigen Kollegen, um dem Erzherzog Max das Re­sultat der Volksabstimmung zu überbringen. (Schw. M.)

Mexiko. Das Pakeiboot, welches am 15. Januar von Vera cruz nach St. Nazaire abgeht und am 14. Februar in Frankreich eintrifft, nimmt die neue Deputation mit hinüber, welche dem Erz­herzog zu Miramar die von demselben zur Bedingung gemachte Ratifikation der Abstimmung der Notabeln-Versammlung der Hauptstadt durch die Provinzen überbringen soll. (Schw. M.)

Amerika. Newyork, 27. Jan. Von Charleston wird be­richtet, daß die Belagerer die Stadt ununterbrochen bombardiren. Tie Obstruktionen zwischen den Forts Sumter und Mouline sind gänzlich verschwunden und das einzige Hinderniß für das Vor­dringen der Bundesflotte soll jetzt nur in den unterseeischen Ver- barrikadirungen in der Nähe der Jamesinsel bestehen. Solda­ten, deren Dienstzeit abgelaufen ist, treten massenhaft wieder in die Bundesarmee ein. In verschiedenen Lagern des Westens ha­ben ganze Armeekorps wieder Dienste angenommen. Wie es heißt, sollen die zur republikanischen Partei gehörenden Deutschen der Wiederwahl LincolnS abgeneigt sein, dagegen haben die repu­blikanischen Mitglieder der gesetzgebenden Versammlung des Staates New-Jersy sich für Lincoln erklärt. (Schw. M.)

E

ln anderer Teil.

Ein Bild aus dem Wildererlebe».

(Fortsetzung.)

Volkh ries den Uli herbei und trug ihm auf, recht achtsam sür Alles zur Hand zu sein; dann legte er die Hand aus das Haupt des kleinen Mädchens und sah dem jüngsten Kindlein zu, das auf dem Boden spielte.

Die Alle hätt' ick nimmer sehen sollen o gut, o gut nun ist die Stunde auch sür Euch gekommen!" dachte Volkh dumpfbrütend.

Um sich nicht in's Auge blicken zu lassen, küßte er Elsbeth rasch auf die Stirne, reichte ihr wcggewandt die Hand hin sagte:Lebt wohl, bis daß ich wieder komme" und ging, be­vor sich Elsbeth zu allerlei Fragen sammeln konnte . . . Was lag nicht zwischen jenem Heute und einigen Tagen?

ri­tz tz

Am nächsten Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, wurde über dem niederen Gesträuch des sogenannten Rohrfeldes das stattliche Geweih eines Hirsches sichtbar, und bald darauf trat das edle Thier selbst ins^Freie aus eine längliche Waldwiese heraus, deren tieferliegenden Rand ein munterer Forellenbach bespült.

Nachdem das Thier mit gehobenen Nüstern Wind gesucht, ging es die Wiese schräg gegen den Bach herab und stellte sich an einer Stelle, wo das Wasser in einer Uferauswettung ein ruhiges, nicht tiefes Becken bildet, mit den Vordersüßen in die Fluth, um zu trinken. Tie Morgendämmerung war so weit vor­geschritten, daß der Athen, des Thieres sichtbar wurde; noch ein ­

mal, bevor es trank, schaute es auf, dann neigte es sachte den Hals und that einige längere Züge aus den Wellen; einige Tropsen ließ es wie Behagens voll, in den Winkeln des Mundes hängen, als es den Kopf wieder hob und mit klaren, freundlichen Äugen nach einem gegenüber liegenden Dickicht sah.

In diesem Augenblicke schien der Hirsch durch ein Anzeichen von Gefahr erschreckt zn werden; mit einem flinken Satz war er über dem Wasser weg am jenseitigen Ufer und wollte ins Dunkel des Dickichts fliehen als ein Schuß gerade von dorther fiel und eine Kugel in die Brust des Thieres sendete; dieses machte nur noch einige Sätze vorwärts, um dann verendend in einen Graben zu stürzen.

In diesem Augenblick trat ein Wildschütz aus dem Dickicht, um sich des Thieres zu versichern als sofort ein zweiter Schuß fiel und auch in der Brust des Wilderers eine tödtliche Kugel saß.

Indem dieser mit der Hand nach der Wunde fuhr, zu wanken begann und mit brechendem Auge nach der Stelle sah, wo der tödtliche Schuß gefallen war ging die Sonne auf und am Rande einer mit Gestrüpp umwachsenen Fchsenspalte erschien Volkh, von seltsam beleuchteten Nebeln umwallt. Der Wilderer verstand das Zeie»en. das ihm Volkh mit hochgehobener Büchse gab, und fiel lautlos über den Leib des todien Thieres hin und verschied...

Das war gerade die Stunde, wo Volkh's Weib daheim ihr jüngstes Kindlein aus dem Bette hob und nach der Wohnstube trug. Die Erzählung von den Leiden ihres Mannes und Kna­ben hatte vorigen Tages ztvar überwältigend gewirkt, allein die Thatsache, daß ihr Mann und Knabe unversehrt hcimgekommen, hals bald über die ärgste Pein hinweg, Elsbeth hatte eine gute, fast tcaumlose Nacht gehabt und erwachte guten, gefaßten Sinnes. Mein Mann ist gestern nicht mehr nach Hause gekommen," dachte sie,aber er hat dem Amt gar viel berichten müssen und sie ha­ben ihn beim Amt gar lieb."

Und sie war guter Dinge und streichelte das blonde Locken- haar ihres Kindes und sang halblaut eines ihrer Kinderlieder vor. Dann gab sie im Haus Befehle für den Tag und sagte 'schließ­lich zu Uli:Ich Hab' ein Wort mit Gott zu reden; Hab' ein Aug auf Alles, bis ich aus der Kirche komme!" Und sie rüstete sich zu ihrem frommen Gange, während Uli lebhaft sein Gewehr säuberte und sonst im Jagdschranke in der Flur manches ordnete. Sein Hauptgedanke war:Wenn der Vater bis Mittag nicht hier ist, mach' ich sür ihn einen Gang ins Revier!"

Diese Amtsvertretung für Len Vater, welche ihn mit Stolz erfüllte, sollte ihm auch nicht vereitelt werden; hatte doch Va­ter Volkh, eh' er zu den Seinen nach Hause trachtete, noch Man­ches zu verrichten, das sonst seines Amtes nicht war er hatte, wie er es nannte, eine fürchterliche Ehrensache auszufechten und das ohne Verzug. . . . (Forts, folgt.)

Homo » y m e.

S v mag ich die Waare nickt;

Doch ich thue ».eine Wicht;

Darum sehe ich nicht ein,

Warum i ch es sollte sein.

Notizen über Preis u. Gewicht der verschiedenen Getreidegat- tungen nach dem Schmnnen-Ergebniß vom 6. Febr. 1864.

Quan­

tum.

Gattung.

höch­

stes.

Jewich

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Pre

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1 Simn

Kernen

34

33

33

1

53

1

47

1

46

1 Simn

Dinkel

21

20

19

51

48

45

l Simn

Haber

22

21

20

39

36

34

1 Simn

Roggen

-

--

l Simn

Gerste

30V-

30

30

1

20

1

18

r

18

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Bohnen

37

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1

34

1

30

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20

l Simn

Wicken

-

i

1 Simn

Erbsen

.37

37

37

2

2

t Simn

Linsen

43-/2

4L

42

1

30

1

20

1

2»

Ncdigirt, gedruckt und »erlegt von A. Drisch lL^cr

Stadtschultheißenamr.