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Reißzeug-Verkauf.

Ein enli'ebrlicb r, qnter Anrauer-R >ß;eug wird verkauft; wo? sagt rie Nebaklio».

Calw.

Sprenger lesmehl

bester Qualität empfiehlt 2)1. N. Wetzel.

Ich empfehle eine schöne Auswahl der

neuesten Kapuzen und Winterhand-'

schuhe; auch gebe tch eine Pariine Kapn zen zu sehr hcrabgefitzlen Preisen ab.

Caroline HaaS.

Einen Morgen Äcker

im Muckbcrg, zu Klee tauglich, bat zu verkaufen Friedrich Gicbcnratb in der Vorst.

Staimiihelin bei Calw. .

Best rasfinirtes Erdöl,

den Schoppen n lO ke., Schieferöl, den Schoppen L 13 kr., empfiehlt 3)1. M. Kuder.

Um mit meinen Litzerrschuhen

roll nds zu räumen, verkaufe ich dieselben M herabgesetzien Preiseii. Ziiglut' empfehle ich noch eme Pacilne Winker - Jup- pen, worunter auch solche für Knaben, zu sehr billige» Preisen.

2)2. I. Keller, Damenschneider.

Mein oberes LogiS habe ich -vl/lzlv« bis Lichtmeß a» eine stille Fa­milie zu vermiethen.

Tuchmacher Wschele im Zwinger.

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Auf bevorstehende Weihnachten empfehle ich mein Zuckerbackwcrk und guieS Schuitz- brod. I. Schaub, Bäcker.

Puppeicköpfe

werden schon und billig revariet von

Adolph Rndy, Lakier.

Einen großen doppeliei,

Waschständer

verkauft Ehr. Gakenhei m er.

Ein größeres Logis

ist zu vermiethen; wo? sa.,t die Redaktion.

Zur Gemeinderathswahl. I richiung die Eigenschaften seien, welche einen Mann zum Gemeinde

(Eingesandt., I Vertreter befähigen. Will aber dich nicht zugegeben werden wo

Calw, T Dez 1863. Die nächsten Tage bringen uns wie- sich ja selbst der gewöhnliche Verstand empören müßte, wi­der eine Gemeinderathswahl, und damit auch das Schauspiel eines A Ecgentheile von der conservativ-libcralm Partei, wie es zu ihn Parteikampfes, der stets wiederkehren wird, so lange überhaupt Are mebt selien geschieht, behauptet werden, daß auch sie dieselben lebenskräftige Parteien bestehen. Obwohl nun das öffentliche r eben Aöuischaslen von einem Gem indevertrcter verlange, wie die Fort- im Grunde keinen Schaden darunter nimmt, wenn zeitenweise die läa'ittrpartei: womit erklärt sich dann der bald offen, bald geheim Geister aufeinanderplatzen, indem dadurch der allgemeine Sinn für austretende, meist leidenschaftlich geführte Kampf gegen diejenigen das bürgerliche Leben offen und lebendig erhalten wird, und der welche sich stets ossen zu den Grundsätzen der Fortschritts­ganze Gemeindelörper nach einer solchen lebhaften Bewegung sich bekannt haben? Müssen da nickt andere Gründe ausgesucht

viel'frischer und gesunder fühlt, so drängt sich doch am Vorabende > A"cn, Grunde vielleicht, die vor dem Richterstuhle der Oeffenilich- eines solchen den ganzen Gemeinde-Organismus durchschütternden ^ nicht stichhaltig sind, und an die nicbt mebr der Maßstab äuge« Aktes die Frage aus, worin denn eigentlich die Differenzen der bei- ! ^ werben kann, mit dem Grundsätze gemessen werden? Soll den Parteien bestehen, die stets von Neuem den Kamps auf Lvdi^^E als Grund des Kampfes gegen dir Vorschläge der Fort- und Leben gegen einander aufzunehmen bereit sind. Die eine Par-! lchrittspartel der gelten, daß diese das Wohl und Wehe, der Gemeinde tei, die sich gerne die conservativ-liberale nennt, diesabcr aus «c Hände meist jüngerer Männer zu legen sucht, denen die.

iner Verbrüderung der allliberalen, conservativen, reaktionären thige Erfahrung. die nöthige Einsicht in den Gemeindehausball noch ..et«:..-,.,:.-.-» ei-s _ ^ I 1 . ^ nickt rur Serte stebt? Ein kviivev kirnnN könnte t-inniek mrt der

nicht zur Seite steht? Ein solcher Grund könnte einfach mit der Frage widerlegt werden, welches Alter denn zu der Vertretung der Gemeinde befähigen soll, nachdem das 30ste Lebensjahr für di« Befähigung zur Landes Vertretung festgesetzt ist, und welche Er­fahrungen diejenigen Männer auszuweisen hatten, denen schon vor längeren Jahren, also so lange sie noch im jugcndkrästigen Man nesalter standen, die Ehre zu Lhcil geworden ist, zu Vertretern de Gemeinde derusen zu werden I

unehrerbietiger und unbotmäßiger Geist gefahren ist, der Hand an- .. ^ Gewohnheit der Herrschaft das Entsagen s.

zulegen gewagt hat an die so Vielen lieb gewordenen Gewohnheiten,!^" machen, und sott unsere Gemeinde nicht m die Reihe der der Vergangenheit, der keine andere Berechtigung mehr anerkennen ! Gemeinden treten, die dem freien Burgersinne seme Gel

will, als diejenige des Charakters und der Gesinnung, der aber kupg emgeraumt und die Erinnerung an dre patriarchaliichen Zu eben darum als gefürchteter Sauerteig bis jetzt mit allen möglichen stände vergangener Jahrzehnte ulwr Bvrd geworfen haben? Mitteln iltid verschiedenem Enolae von dem Eindringen in das . E'.""'«» muß ein Wechsel kommen, und gewiß lst die Ansicht

und ultrakirchlichen Elemente besteht, erfreut sich seit langen Jahren der Herrschaft auf dem Nachhause und ist stets bemüht gewesen, die­selbe auch in andere Lebenskreise hineinzutragen. Diese Partei, die in dem angenehmen Gefühle der Ucberlegcnhcit und in dem Be­wußtsein grau geworden ist, daß jede, die Schranken der bisherigen Gewohnheit überschreitende freiere Regung an ihrem Privilegium des Alters und der Erfahrung abprallen müsse, kann cs nicht verwinden, daß seit 15 Jahren in die jüngere Generation namentlich rin so

Mitteln und verschiedenem Erfolge von dem Eindringen in das Gemeindeleben und seine Spitzen abzuhalten versucht wurde. Die Fortschrittspartei aber, die dieses so sehr gefürchtete und lei­denschaftlich bekämpfte Element vertritt, ist sich bewußt, nur dieje­nigen Grundsätze zur Geltung bringen zu wollen, die vor dem Forum der Vernunft bestehen können, Grundsätze, wtlche von einem Ge­meindevertreter neben ehrenhaftem Charakter, den auch die Gegner für sich in Anspruch zu nehmen berechtigt sind, vollkommene Selbststän­digkeit und Unabhängigkeit der Gesinnung, den Muth, diese Gesin­nung stets und überall freimüthig zu bekennen und zu vertheidigcn, offenen Sinn sür alles Höhere und Edle, Empfänglichkeit für die Anforderungen des Zeitgeistes im staatlichen unb Gemeindeleben, kurz den bürgerlichen Freimuth verlangen, der zu allen Zeiten eine der edelsten Männertugenden war. Diese Grundsätze be­kämpfen heißt sie verläugnen, und da nicht anzunehmen ist, daß unsere Gegenpartei sich zu dem Geständniß erniedrigen wird, sie bekämpfe nur Persönlichkeiten und nicht die Grundsätze, welche diese vertreten, so liegt um so klarer der Schluß vor, daß der Kampf den oben aufgestellten Grundsätzen gelten muß, daß also statt einer selbstständigen sreimülhigen, eine unselbstständige, sich beugende Ge­sinnung, statt eines sür fortschreitende Entwicklung im Geiste der Zeit empsänglichen Sinnes das zähe, Fest halten am Alten und Ver­

alteten, die Taubheit für die Forderungen der aufgeklärteren Zeit- Vaterlandes!

die richtige, daß den Männern, die mit dem besten Willen ihre verlöschende Kraft nicht mehr verjüngen können, die Ruhe des Al ters zu gönnen ist, nachdem sie eine Reihe von Jahren ihre Kräft. dem öffentlichen Wohl, ob in diesem oder jenem- Sinne, gewidme haben, daß aber an ihre Stelle neue, junge thatkräftige Element zu treten haben, die die Fähigkeit besitzen, des Lebens Ernst mi>. frischem Muthe die Stirne zu bieten, und in der verhängnißvollen ereignißreichen Zeit, der wir entgegensehen, dem drohenden Sturme die feste Mannesbrust entgcgenzuhalten. Wenn irgend je, s» stellt die kommende Zeit die unbedingte Forderung an die Wähler, nur Männer mit bekanntem patriotischem Sinne, die das Wohl der Ge­meinde mit der Erfüllung der Pflichten gegen unser deutsches Va­terland in Einklang zu bringen wissen werden, ihre Stimme zu geben. Am wenigsten aber darf, wenn schon in ruhigen Zeiten nicht, noch viel weniger in bewegten, wie sie vor uns stehen, aus dem Ehren- amte eines Gemeinde-Vertreters eine Sinekur gemacht werden.

Hicnach, ihr Wähler, richtet eure Abstimmung ein und wählet männiglich nur Männer der

Fortschrittspartei,

die in guten und schlimmen Tagen zu euch stehen werden, und kein anderes Losungswort kennen, als das Wohl der Gemeinde und des

Atdigkrt, grdruckt und verlegt v«n A. Velschliger.