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Art gewesen, daß manche Personen, die zuvor an das Aushängen der schwarz roth-goldenen Flagge nicht gedacht, jetzt sich beeilt ha­ben, dieselbe zu entfalten. (Schw M.)

Bremen, 21. Okt. Ein am Sonntag in Paris aufgestie­

gener Luftballon Nadar's ist bei Eystrup im Hannoverschen (bei Werden) mit neun Personen, von welchen zwei stark und zwei leicht verwundet sind, niedergefallen. (Fr. A.)

Aus S chleswig - Hol stein, 17. Okt. Das Verbot der Leipziger Schlachtfeier in den Herzogtümern hat selbst bei däni­schen Blättern Mißfallen erregt Rendsburg, Kiel und Altona ließen es sich auch nicht nehmen, Abgeordnete nach Leipzig zu schicken. Auch in den Herzogtümern selbst wird das Fest nicht lautlos vorübergehen.

Weimar, 20. Okt. DieWeimarer Zeitung" meldet an bevorzugter Stelle, Dänemark habe sich bereit erklärt, das Patent vom 30. März zurückzunehmen, wenn die Bundesexekution sistirt würde.

Iw Erfurt hat die Polizeiverwaltung das Festkomite zur Feier des 18. Okt. dafür verantwortlich gemacht, daß bei dem Festzuge keine deutsche Fahne entfaltet werde. In Folge dessen beschloß das Comite, alle Festlichkeiten öffentlichen Charakters, namentlich öffentliche Aufzüge zu unterlassen, ohne hierdurch den betreffenden Korporationen in der Veranstaltung eigener Festlichkeiten vorzngrei- fru. Auch aus andern Orten Preußens werden ähnliche Beschrän­kungen der Feier des 18. Okt. gemeldet.

Düsseldorf, 20, Okt, DieRheinische Zeitusg" erhält aus der Mehrzahl der rheinischen und westphälischen Städte höchst gün­stige Berichte über den Ausfall der heute vo-cgenommenen Wahl­männerwahlen. Die Fortschrittspartei siegte überall mit überlegener Mehrheit. Die günstigsten Resultate werden aus Köln,, Düsseldorf.

Koblenz, Krefeld, Elberfeld, Duisburg, Dortmund, Solingen, Biele­feld und: Minden, gemeldet. TieRheinische Zeitung" hat heute wegen eines Leitartikels bezüglich der Wählest, überschrieben zkro- tkLwri* die zweite Verwarnung erhalten.

Leipzig, 20 Okt. Das Fest der deutschen Nation ging in

erhebender Weise, vorüber, gewaltig in Erinnerungen, reich an Hoffnungen. Faüelzug, Illumination, musikalischer Theil großar­tig, Betheiligung riesenhaft. Möge cs zum Segen unseres Vater­landes führen! (Tel. d. Schw. M.)

Berlin. Das Konnte des Nationalsonds hat beschlossen, den Beamten, die ein Mandat annehmen , die Kosten der Stell­vertretung zu ersetzen. Entsprechende» Benachrichtigungen sind den Wahlkreisen zugegangen. Tie Kaffe des Fonds bietet einen Baar- bestand von 00,000 Rthlrn. dar, und sie soll erweitert werden.

Das Ministerium wird mit. seiner Maßregel nur den Erfolg ha­ben, daß die Agitation in alle Kreise getragen wird. 17. Okt.

Die srudale Zeidl. Korresp. glaubt, daß das Ministerium gegen Beamte, welche in irgend ejner Form eine Unterstützung auS dem Nationalsonds annehmen würden, voraussichtlich, sehr energisch aus Grund des Disciplinargesetzzs einschreiten würde. 18. Oktbr.

Die Wejerzeitung schreibt: Tie erste Stadt des preuß. Staates verräth nicht viel von eurer Betheiligung an dem heutigen Jubel­tage der deutschen Nation, den« die großen schwarz-weißen Fahnen, welche von den Kasernen, Hotels, und den >Häusern einiger Hof­lieferanten herabwehen, können sich und sollen sich Wohl auch nur aus das heutige Geburtstagsfest des Kronprinzen beziehen. Die gemeinsame Feier beschränkt sich aus den Gottesdienst, der heute in den Kirchen aller christlichen Bekenntnisse und in der Synagoge stattfand. In Greifs Walde ist der Oberstaatsanwalt Kann- gießer zur Disposition gestellt, weil er die an ihn erlassene Auf­forderung des Justizministers, bei den bevorstehenden Wahlen im Sinne der K. Staatsregierung zu wirken, ablehnend beantwortet hat.

Berlin, 21.Okt. Tie heutigen Morgenblätter berichten über das Ergebniß der Wahlmännerwahlen. In Berlin hat die Fort­schrittspartei mit noch größerer Majorität gesiegt als bei den letzten Wahlen. In den Städten der Provinzen, von welchen bis jetzt Nachrichten vorliegen, hat die Fortschrittspartei gleichfalls gesiegt.

Der Ausfall der Wahlen auf dem plattenLande ist meist noch unbekannt.

In Nürnberg soll am 23 Okt. eine Ministerkonferenz, welche von Oesterreich Behufs Vereinbarung weiterer Schritte in

der Bundesresormsrage einberufen wurde und wobei die kleinsten Gottesdienste. Sonntaq. 25 . Okt. V°r,n. (Pr.l: Hr. Dek. H-- Staaten nicht vertreten sein werden, eröffnet werden. Die Be- hexte. __ Kind-rlehre mit den Söhnen 2 . Klaffe. Nachm. Missionsst. Hr. rathungsgegenstände sollen scin:^die Durchführung der ResormaktcPfarr -r Na,,el aus -nuSt-l.

" Uerinirt^reSruckr und «erlegt »»0 A tSelschläger

und die Redaktion einer Kollektiv-Rückantwort auf den Brief des Königs von Preußen und die ihn begleitende Depesche des Herrn v. Bismarck.

Wien, 20. Okt. Die fiebenbürgischen Abgeordneten sind heute in das Unterhaus eingetreten. Der Präsident begrüßte sie und den Sieg, den der Gedanke der Reichsverfassung durch ihren Eintritt gewinne, konstatirte, daß nunmehr der Reichsrath in das volle Maß seiner Rechte und Pflichten eintrete, und schloß seine An­sprache mit den Worten:Möge es dem Reichsrath gegönnt fein, die noch fehlenden Mitglieder eben so froh zu begrüßen, wie er heute die Siebenbürger herzlich willkommen heißt." Der Sachsen­graf Schmidt dankt dem Präsidenten für den freundlichen Empfang, bemerkte, Siebenbürgen, das immer aus dem Standpunkte der nn- theilbaren Monarchie gestanden, müsse sich um so mehr hingezogen fühlen zu dem konstitution. Oesterreich, und drückte schließlich die Hoffnung aus, der Eintritt Siebenbürgens werde sich zum heilsa- samen Wendepunkte in der Geschichte Siebenbürgens und Oester­reichs gestalten. Langiewicz soll demnächst ans der Durchreise hier eintreffen. Derselbe wird nämlich, wie es heißt, aus seiner Jnternirung entlassen, um in Köschberg in der Schweiz seinen Aufenthalt zu nehmen.

Krakau, 21. Okt. Im Maydoener Wälde nahm eine In- surgentenabtheilung eine österreichische Militärpatrouille gefangen und schoß aus eine vorgestern zur Befreiung der Gefangenen atz- gesendete Streispatrvmlle. Die Gefangenen wurde» jedoch befreit, Waffen und 8ZJnsurgenten angehalten. Ein Gensdarm« wurde ge» tödtet. Verwundet Niemand. Nach Lemberger Berichten in dem Blatte Narodowa hätte General Annenkoff seine Entlassrmg erhaL, ten und wäre .durch den Generaladjntanten Limerszeff ersetzt worden.

Breslau, 19.Okt. Aus Warschau wird berichtet: Sämmt» liche Beamten polnischer Nationalität an den Grenzkammern werden sofort, die an der Warschauer Kammer am 1. Jan. entfernt werden.

Polen. Warschau, 18. Okt. Heute früh ist im Ttadt- chansarchi» an drei Stellen Feuer ausgebrochen; es find jedoch dir Kaffen, «erthpapwre und Rechnungsbücher gerettet worden. Brand» stistung ist zweifellos. Neueren Nachrichten zufolge ist daS Feuer in dem Magistrathsgebände erst am Abend gelöscht worden u»h hat die im zweiten und dritten Stock befindlichen Archive stark beschädigt. In den letzten Tagen find 14 Frauen direct von der Citadelle nach Sibirien deportirt worden.

Dänemark. Kopenhagen, 21. Okt. In der Stäatsrattzs- sitzung vom Montag wurde beschlossen, eine abweisende Antwort nach Frankfurt zu schicken und darin die Exekution als Merl Akt der Feindseligkeit gegen Dänemarks Unabhängigkeit zu bezeichnen.

Schweiz. Der Bund schreibt: Die Dentschen in Zürich ha­ben am 17. d. den 50. Jahrestag der Schlacht bei Leipzig gefeiert. Gleiches geschah auch in andern schweizerischen Städten, so in Bern.

Italien. Rom, 14. Okt. Der russische Gesandte hat den hier wohnenden Polen angekündigt, daß diejenigen, deren Paffe abgelausen', nach Rußland znrückzukehren haben, bei Strafe der Konfiskation ihrer Guter. In Mailand versammelte sich am 17. Okt. der deutsche Nationalverein daselbst, ans Veranlassung der fünfzigjährigen Gedächtnißfeier der Völkerschlacht bei Leipzig, zu einem Festessen. (Schw. M.)

Mexiko. Veracruz, 18. Sept. Nachrichten aus Mexiko zufolge will eine zahlreiche Partei den unmittelbaren Anschluß des Landes an Frankreich.

Frankfurter G»ld-CourS vom 22. Oktober.

s. kr.

Pistolen . . . . S 40'/,««'/, Friedrichs»'» ...»

Holiänv. tvst.-Krücke » 4V SO Nand-Dukaten . . . S »S'/,

2V-Franke»stücke . . » 2l-S» Lugt. Kovereign» . . N 44-48

preuß Kassenscheine . 1 4S-V«

Conrs

der k. w. KraatskLjscn-Verwalt»«s für Goldmünze«.

Unveränderlicher Eour«: Wnrtt. Dukaten . . 5 I. 45 kr.

Veränderliches Oours:

Dnkat« .5 st. 32

Preuß. Pistolen . . . 8 U 55

Andere ditto . . . . § <1. 38

20-Fraiikenstiiche . . . » ä 19

Stnttaart. 15. Oktober ,803.

K. Ttaatskanenverwaltuug.