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gänge von Jnowraclaw, worauf Graf Eulcnburg antwortet: die russischen Truppen seien allerdings über die Grenze getreten, aber die Bcguarlirung derselben scheine aus Grund einer privaten lieber- einkunf! bewirkt, und ein Widerspruch dagegen nicht erfolgt zu sein; wenigstens sei ihm, dem Minister, nichls davon bekannt. Eine Entwaffnung der übcrgetretcnen Truppen sei in solchen Fällen durch kein Gesetz geboten, und was die angebliche Cabinetsordre betreffe, so existire dieselbe nicht. Ucbrigens sei der ganze Vorgang gar nichts ungewöhnliches. Hierauf Liscussion. 5. Mai. Die ossE ciöscn Blätterberichtigen" eine Angabe. Ruffels in einer vom engl. Blaubuch mitgetheilten Depesche, daß Preußen Oesterreich zum Beitritt zur Februarkonvention eingeladen habe und abgewie- sen worden sei. Aus dem Originaltext jener Depesche Russells vom 2l. März geht aber hervor, daß Russell zwei Depeschen des Grafen ' Nechberg ausführlich analysirt, nach welchen Oesterreich in Paris und London offiziell mitgetheilt hat, cs sei von Preußen zur Be- Iheiligung au der Febrkiarkonvention aufgesordert worden, habe dieß jedoch abgclehnt. Man schreibt derÄreuzztg." ans Oberschle- sieü: Nachrichten, welche aus dem Königreich Polen hierher ge­langen, stellen den Ausbruch eines allgemeinen Ausstandes zum Ul. Mai in Aussicht, als Antwort auf die kaiserliche Amnestie, deren Schlußtermin zu diesem Tage abläust. Für die Abhaltung des Deutsche» Volkswirthffbastlichen Congreffes in Dresden sind jetzt von der ständigen Deputation in Berlin definitiv die Tage vom 14--I7. September bestimmt worden. Zur Verhandlung werden kommen: Zollvercinsfrage, Freizügigkeit, das Patentwesen, Bankgesetzgebung und außerdem Berichte über die Fortschritte der Gewerbejreiheit und des Genossenschaftswesens.

Lemberg, 7. Mai. Gestern hestiger Zusammenstoß der rus­sischen Truppen mit dem Jnsurgentenkvrps Jezioranski's in den Waldungen bei Huck (Rözaniccka). Tie. Russen zogen sich nach dreistündigem Gefecht zurück. Die Insurgenten behielten ihre Stel­lung am alten Lagerplätze.' Der Vertust derselben beträgt 4050 Todkc, 100 Verwundete. ' (Tel. d. Schw.M.)

Rußland. St. Petersburg, 30. April. Ein offizielles Blatt enthält mehrere Kais. Mase vom gestrigen Tage datirt, durch welche die häßlichste Ausartung der körperlichen Züchtigung besei­tigt und die vollständige Aufhebung derselben angcbahnt wird. Der erste kaiserliche Erlaß betrifft die Civilpersonen, der zweite die Arinee, der dritte die Marine. Am ausgedehntesten ist die Maß­regel in Betreff der Civilpersoncn. Es fällt nemlich jede körper­liche Züchtigung weg, die bei schweren Verurtheilungen noch oben­drein verhängt wurde; wo sie allein verhängt wurde, tritt an ihre Statt Gefängnißstrase; Personen weiblichen Geschlechts sind ganz von der körperlichen. Züchtigung befreit, das Aufdrücken von Brand­malen und Stempeln hört auf, und im Gesetz festgestellte evcn

licht den Text der Antworten Rußlands an daS französische und das englische Cabinet und bemerkt dazu: Es ist bei Durchlesung dieser Documente leicht zu erkennen, daß sie den Versöhnungspla- ncn den Weg bahnen, und daß sich darin die Grundlagen zu Un terhaudlungen finden, welche zu einem Einverständniß der verschie­denen, im Augenblick für die Wahrung der legitimen Interessen Polens nach geeigneten Mitteln suchenden Höfe führen dürsten.

Mexiko. Veracruz, 5. März (über Paris). General Ber- thicr hat den mexikanische General Comonfort auf dem Weg nach Puebla geschlagen. General Ortega, der in puebla befeh­ligt, verlangte zu kapituliren, General Forey verlangt jedoch be­dingungslose Urbergabe. Ein Versuch Ortegas, Puebla mit 15,000 Mann zu verlassen, wurde mit Ungeheuern Verlusten zu- rückgeschlagen. (Tel. d. Schw. M.) DerFr. A." bringt da­gegen folgende Nachricht aus San Francisco, 1. April: Tie Franzosen sollen Puebla 10 Tage hindurch bombardirt haben, zwei­mal zurückgcworsen worden sein, jedoch das Fort San Januario genommen haben. Die Hauptforts hielten indeß noch Stand. Die Franzosen hatten die Verbindung zwischen Ortega und Ce- monsvrt abgeschnitten. In Monterey eingcgangene Nachrichten melden, die Franzosen seien vor Puebla geschlagen worden und hätten 60 Kanonen und 8000 Mann (??) verloren. (Fr. A.)

Vermischtes

Frankfurt a. M., 1. Mai. Heute ist die von der Admi­nistration desArbeitgebers" begründeteständige Maschinen-AilS- stellung" dahier eröffnet worden. Dieselbe umfaßt über 500 Num­mern in 3 Abteilungen: landwirtschaftliche, gewerbliche und hauswirths chaftliche Maschinen und seltene Geräthe. Es ist darin die Absicht verfolgt, für jedes Fach eine vollständige Aus­wahl sämmtlicher Maschinen und Werkzeuge zu bieten, welche in der Praxis sich bewährt haben. Die industriellen sind wieder nach einzelnen Gewerben zusammengestcllt, so daß jeder Gcwerbtreibende die in sein Fach schlagenden Maschinen erblicken kann. Es werden da­durch Manche auf Maschinen oder auf Verbesserungen, die sie noch nicht gekannt, aufmerksam gemacht. Unsere Industrie kann dadurch nur gewinnen. Ein ausführliches Preis-Verzeichniß, welches in der Ausstellung zu habetwist, enthält die Preise aller Maschinen, welche durch die mit den Unternehmern verbundene Maschinen- und Patent-Agentur und zwar zum Fabrikpreis bezogen werden können. Die Ausstellung ist dem Publikum zu freiem Eintritt geöffnet und enthält ein kleines Lesezimmer, worin außer den deutschen auch eine große Anzahl englischer, französischer und amerikanischer tech­nischer Zeitschriften auslicgt.

Köln, 27. April. (Fe uervers icherungs-Gesellschaft.) tuelle Nuthenstrafe statt einer Gesängniß- oder' Ärtwitsstrafe darf Die Mittheilungen, welche in der heute abgehaltenen Generalver

nur cintrcten, wenn jene unmöglich ist. Tie Exemptioiten von den körperlichen Züchtignngcn werden außer den jetzt schon Exi- mirtcn noch ausgedehnt auf die Kirchenbeamten aller christlichen Glaubensbekenntnisse, die Geistlichen aller nichtchristlichen Glau­bensbekenntnisse und die Kinder beider Kategorien, auf die Lehrer der.Volksschulen, diejenigen, welche den vollen Kursus in den Di- skriktsschulcn durchgcmacht haben, und die Bauern, welche Ge­meindeämter bekleiden. Bei dem Militär wird die Spießruthcn- strafe gänzlich abgcschafft, und, solange nicht genügende Arresthäu ser vorhanden sind, für die aber gesorgt werden soll, durch ein­fache Ruthenhiebe, bis höchstens 200, ersetzt. Sechsjährige gute Aufführung cximirt davon. Auf der Marine endlich wird die Katze durch das Tau bis höchstens 100 Hiebe ersetzt. (Schw.M.)

Täncunirk. Kopenhagen, 4. Mai. In der heutigen Reichsrathssitzung erklärt der Minister Hall, falls die zu erlassende Adresse des Neichsraths den Wunsch anssprechen werde, noch in gegenwärtiger Session eine Vorlage eingebracht zu sehen, durch welche aus Grund der Verfassung fcstgestcllt Werken soll, daß die holsteinischen Stände den König und den Reichsrath nicht sollen hindern können, Gesetze für das Königreich und Schleswig allein in Kraft treten zu lassen, so werde das Ministerium dem Könige rathen, diesen Wunsch zu erfülle», da eine solche Fest­stellung die selbstverständliche Folge der Bekanntmachung vom 30.' März sei. (Fr. A.)

sammlung der- Aktionäre der hiesigen Feuerversicherungs-Gesellschaft Colon ia vorgetragen wurden, bezeugen die fortwährende Pros­perität dieses Instituts. Wir entnehmen dem Berichte des Ver­waltungsraths über die Geschästscrgebnisse des Jahres 1862 fol­gende Zahlen: Während das versicherte Kapital auf 1117 Millio­nen Gulden gestiegen war, hatte die Einnahme auf Prämien und Zinsen den Betrag von 2,123,231 fl. Für Brandentschädigungen, Lerwaltungskosten, Provisionen re. waren 1,563,623 fl. verausgabt worden. Die Reserven wurden entsprechend verstärkt und betrugen die Gesammt Prämien- und Gewinn-Reserven beim Eintritt des­neuen Geschäftsjahres 4,152,252 fl.

Frankreich. Paris, 5. Mai.

.Moniteur"

Frankfurter Gold-Cours vom 7. Mai.

ä. kr.

Pistole» . . .

Fricdrichsd'or . .

Holland. 1« st.-Stückr Wand-Dukaten . .

2V-Frankcnstiicke .

Engt. Sovereigns . Precuß.Kassenschcine

8 38'/, -40', 8 SV S7 S 4« «I S 34 3S 8 23'/2-S4'/, N 4S 48 1 4L-4S>/.

C o u rs

der k. w. Staatskassrn-Verwaltuag für Goldmünzen. Unveränderlicher Cour«: Wnrtt. Dukaten . . 5 ft. 45 kr.

Veränderlicher Cour«:

Dukaten.5 fl. 32 kr.,

Preuft. Pistolen . . . 8 ft. 5t k>:

Andere dilto . . . . 8 ft. 37 k

20-Frankenstücke ... . 8 ft. 22 kr.

Stuttgart, 2. Mai j863.

K. Staatskafsenverwaltnng.

Gottesdienste.

Sonntag, den IN. Mai. Vorm. (P ed): Herr Dekan Heberte, veroffent- Na si n . (Pre digt) : Herr Helfer Riege r.__

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Äcdigirt, gedruckt und verlegt von A. Eelschtäger.