theile ausreißt und den verstüiuareltcn Rumpf wieder ins Wasser wirft, ist eine so sehr verdammungswürdige Handlung, daß die ganze öffentliche Meinung zum Schutz der gemarterten Thiere aus ge.Uf.n ,verden muß. Zunächst werde ich mich an die Octsvoc- stehec mit der Bitte um ein strenges Verhör, aber nicht um ein V.rbot allein, sondern auch um strenge Durchstchruiig desselben', dann an die Lehrer aller Ciassen mit der Bitte, ihren Schülern begreiflich zu machen, daß die Frösche Thiere sind, wie andere Thiere, daß ein abgerissenes Glied nicht wieder nachwächst, so wenig als ein abgeuommenes Bein beim Menschen, daß die Frösche, obgleich sie einer nieder« Thiergattung angehören, gleickwohl Empfindung für körperlichen Schmerz haben, und daß sie sogar nützliche Thiere find, indem fie hauptsächlich von Insekten leben. Moralische Strafen für die jungm Thierqnäler werden gewiß gute Folgen haben. In dritter Linie bitte ich alle Wirthe und Privaten, denen Frosch schriftel zum Kaufe angetrazen werden, den Verkäufern den Lauf paß zu geben; wenn die Waare, mn der so unendlich viele Schmer zen hängen, nicht mehr gelaust wird, wird ihr Anbieten und damit das Verstümmeln der Frösche von selbst aufhören. Denjenigen aber, die eimn so hohen Genuß in dem zarten Fleische der Froschschenkel finden, möge bei jedem Bissen die Erinnerung an die Zuckungen und an die Todesqual der armen Thiere anfsteigen, in ihre» Ohren möge ter Schmerzensruf des einem langsamen und schmerzensvollen Tode geopferten Thieres ertönen, und ibr menschliches Gefühl wird sich am Ende mit Entrüstung und Eckel von einem Genüsse ab- wenden, für den die Natur in ihrer unendlichen Manchfaliigkeit hundertfachen und erlaubten Ersatz bietet, und bei dem das Ge­wissen des Feinschmeckers nicht in gleicher Weise beschwert wird.

Calw, den 24. März 1863. E. Hvrlacher.

(Eingesandt) Diejenigen, welche sich für den

deutseb-französisohen -Handels-Vertrag

imeressiren, werden auf die in der Beilage zum Schwäb. Merkur Nr, 70 abgedruckte Erklärung der Handelskammer von El­berfeld und Barmen ü er denselben aufmerksam gemacht, welche mit den in Sir. LS und L8 dieses Blattes ausgesprochenen An­sichten vollständig übereinstimmt. Ein solches Urtheik von einer prettßiiktion Handelskgmmcr dürste doch den Beweis liefern, daß die unbedingten Anhänger des Handelsvertrags muckt in ihrem Rechte find, wenn sie denen, welche eine Verbesserung desselben an­streben und den dagegen gerichteten Eigensinn der preußischen Re­gierung bekämvfen, mit nicht zu verkennender Leidenschaftlichkeit be­gegnen und ihre Ansicht als die allein unfehlbare ausstellen.

Hiesiges.

Unter den im Gefolge der Gewerbefreiheit zu Tage tretenden Mißbräuchen ist wohl einer der schreiendsten der, Laß beliebige in- oder ausländische Handeltreibende ohne Weiteres überall, wo es ihnen gefällt, auf einige Tage sich niederlasscn, und mit allem Mög­lichen Handel treiben können. Um sich einen möglichst großen Zulauf zu verschaffe», tedienen sie sich marktschreierischer Procla- malioiun mit allen möglichen lockenden Versprechungen, so daß das Pnblitum wirklich zu der Meinung veranlaßt werten könnte, nur bei diesem Nomadcnvolke billig und vortheilhaft einkausen zu können, wahrend die einheimischen Kaufleure und Gewerbetreiben­den sich einen unverhältnismäßig großen Nutzen bezahlen lassen.

Geht man aber der Sache genau auf Len Grund, so stellt sieb ter Saebverdalt ganz anders dar. Es gibt ein alles Sprichwort:darnach die Waare, darnach der Preis", welches hier am Besten Anwendung findet. Wird eine Waare zu beson­ders billigen Preisen ansgeboien, so darf man immer darauf rech­ne», daß irgend Etwas dahinter st.ckt, während eine gute und so­lide Waare teiner marktschreierischen Anpreisungen bedarf, sondern sich selbst empfiehlt, Uebrigcns sind schon Beweise erho­ben worden, danbei d i e s e n h e r u m zie hen d e n n dl c rn Maaren viol theurcr bezahlt werden mußten, als bei den einheimischen Kauft euren. Tieß schreckt jedoch das Publikum nickt ab, ihnen zuzulausen, weil etwas Fremdes mit bochtralunden Worten Angepriesenes immer mehr Reiz hat. Um so erfreulicher ist eS, auch rühmliche Ausnahmen unter dem Pub­likum zu tre ffen, welche ganz richtig davon ausgehen, daß die ein-

Uedi-irt, gedruckt und

hämischen Kausleute und Gewerbetreibenden, welche' zu den Stadtlasten bedeutende Beiträge bezrhlen, während ein solberfliegender" Händler Nichts bezahlt, eine weit größere Ga­rantie für solide Waare bieten, und durch die eigene Concurrenz die Preise in bescheidener 'Niedrigkeit gehalten werden. Diesem Grundsätze huldigte auch die Einwohnerschaft von Weil der Stadt, welche, als die Juden Reichmann u. Comp,, welchen hier in einer Scheuer ein Verkaufslokal zu The^'-geworden war, sie auch mit ihrenbilligen" Maaren beglücken wollten, sich dieses Glückes so unwerth und undankbar dafür bezeigten, daß dieselben sich veran­laßt fanden, schleunigst wieder abzuziehen.

Es wäre gewiß auch in hiesiger Stadt, wo der gegenseitigen Interessen so viele sind, aller Anerkennung werth, wenn daS Pub­likum den marktschreierischen Anpreisungen dieser Händler ferner­hin keine Beachtung mehr schenken würde: umsomehr, als wie die Letzten Tage bewiesen haben, nicht bloß die Kauslcute, sondern i auch eine große Anzahl Handwerker und andere Gewerbetreibende empfindlich dadurch benacktbeiligt werden. Wir haben ja unsere 5 Jahrmärkte, mögen sie diese besuchen! H.

Taepesereizpnisse

Im Obecamtsbezirk Nagold tritt am 9. April d. I. eine

regelmäßige Landpostanstalt in Wirksamkeit. (St.-A.)

j Heilbronn, 20, März. StaatSrath von Goppelt ist mit !151 abgegebenen Stimmen einstimmig zum Abgeordneten der Stadt f Heilbronn gewählt, (St.A.)

In Weißen sie in bei Pforzheim verunglückte am 17, März ein achtbarer verheiratheter Flößer von Neuenbürg beim Leiten des Floßes über Las Wehr, indem er unter den Floß kam und durch

erquetschung den Tod fand. Zum Glück hat er ke ne Kinder.

Karlsruhe, 19 März. Das Ministerium hat vertilgt: Jeder inländische evang, und kath, Geistliche bat bei seinem Ein­tritt in den Kirchendienst des Landes den Eid aus die Verfassung nebst dem Huldigungseide vor dem Bczirksamte des HeimathSortes oder auf dessen Requisition durch dasjenige des Wohnortes des Geistlichen zu leisten. Die zur Zeit bereits im Kirchcndienste des Landes siebenden inländischen Geistlichen haben Liesen Eid, sofern sie ihn nicht schon geleistek haben, nachträglich abzulegcn

Krakau, 19. März. Seit dem 16. wüthete der Kampf zwischen Langiewicz und einem 8000 Mann starken russischen Corps bei Chobrz und Zlok (zwischen Mieebow und Strbnica). Derselbe endigte am Abend des ersten Tages mit einer theilwcisen Nieder­lage des Langiewicz und Jezioranski, deren Bagage und Fouragr durch die Russen abgeschnitken wurde. Am 18 erneuerte er sich bei Zagoscie, wo er unentschieden blieb, und bei BuSk, 2 bis 3 Meilen oberhalb des Grenzorts Novemiasto, wo er zum Nach- theil der Insurgenten aussiel Am 19. Vormittags neuer Kampf bei Busk, dessen Erfolg jedoch nicbt bekannt ist. Es heißt aber, Langiewicz sei mit seinem Stabe gegen Opatowice geflüchtet, und viele der zersprengten Insurgenten hätten die Weichsel überschritten. 20. März. Langiewicz befindet sich aut der Flucht; sein Corps ist in voller Auflösung. 20. März. Langiewicz befindet sich in Opatowice (an der hier die Grenze bildenden Weichsel». Er wollte

jnach USeie (auf galizisckcm Bote») unter der Bedingung über- ! treten, frei Lurchgelassen nnd nicht interniet zu werden. Ließ wurde jabgelehnt. 22 März, Nachmittags. Ein Thekl des Langiewiez- ! scheu Korps unter Szackowsky, heißt es, habe sich in die Wälder , bei Swienth und Krzhz geworfen. Gestern habe der Rest der Lan- giewicz'schen Abtheilung bei Rackalowice Posto gefaßt, der sie .verfolgenden russischen Kavallerie die Spitze bietend. Czengery, j welcher mit 2000 Maun bei Opatowice steht, rückte nach. Bis jetzt sind 700 Insurgenten eingebracht. In Podolien ist der Aufstand noch immer im Zunehmen.

Lemberg, 20. März, Nachts. Langiewicz hat sich mit seinem Gefolge nach Galizien begeben, wurde daselbst erkannt, angehalten und nach Tarnow (Städtchen, acht Stunden von der Grenze) gebracht.

Amerika. Aus Tennessee wird gemeldet, daß der Rebellen­general van Toorn au der Spitze einer bedeutenden Truppenmacht bei Springville eine an Zahl geringere Abtheilung von Unionistcn unter Oberst Coburn zersprengt hat. Drei Jnfanteriercgimcnter wurden niedergemalt oder gefangen genommen; ein Regiment

Kavallerie entkam durch die Flucht. ^ _ (Schw. M )

vertegt von A. Gclschläger,