-Lumme ist lediglich für die Hebung des Dampfers Ludwig bestimmt/ der Herzog aber hat ausdrücklich seine Unterstützung und Empfeh­lung ^zugcsagt, um auch die sonstigen Anwendungen der Bauer-! schen Erfindung, die eine Ehre für Tcutsediaud sei und dem Baker-! lande bewahrt bleiben müsse, nach und nach ins Werk zu setzen,! zu wclckem Zweck die Bildung eines groben nanonalen Homilet sich empfehlen würde. , (Schw. M.) i

Berlin, 23. Febr. Mehrere Blätter wollen wissen, daß in! den Jntcrvcntiouspläucn plötzlich ein Stillstand eingctreken sei. ! 24. Febr. Tie.Zeitler'sche Correspondenz" meldet:Bei hier/ wohnenden Polen sind heute von der Polizei LEO Handgranaten! in Beschlag genommen worden. Tie betreffenden Personen sind verhaftet und die Untersuchung ist Mittag» der Staatsanwaltschaft übergeben word-.n. Tie Nachricht, daß die preußische Znwrwn- lion durch Besetzung der russischen Grenzstadt Dobrzyn bereits be-j gönnen habe, wird derVottszeuung" als falsch bezeichnet. Ta-! gegen berichtet ein Thorncr Kaufmann der B. und H.-Z.:Tic! in unserem Racbbarstädtchen Gcllub stehenden preußische» Truppen f wurden in der Nacht vom 18. zum 13. d. M. alarmirt, weil das! angrenzende nur durch die Drewenz geschiedene polnisch-russische! Städtchen Dobrzyn von Insurgenten überfallen werden sollte. Etwa- 150 Mann preußische Truppen überschritten die Grenze, besetzten^ Nachts 1 Uhr Dobrzyn und durchstreiften, vereint mit russi­schen Truppen, das anstoßende Wäldchen nach polnischen Insur­genten. Als man Letztere nicht antraf, kehrten die preußischen Sol­daten nach 6 Stunden wieder nach Preußen zurück. Tiese Nach­richt hat hier unter der deutschen Bevölkerung gerechte Entrüstung erregt und wird böse Früchte tragen. Tie Handelskammer yat so­fort in einer ruhig gehaltenen, aber energischen Darstellung der Sachlage den Schutz des Handclsministcrs für die Interessen der hiesigen Gegend angerusen. Es ist dargelegt, wie durch solches Borgehen die Erbitterung der Polen gegen Preußen steigen muß, wie das Leben und Kapital preußischer Staatsbürger gefährdet wird. Der höchstkommandirende General in Polen, v. Werder, hat die Anordnung rein kriegsmäßiger Einrichtung bei den Trust- penmärschen getroffen. Nach derselben sollen die Truppen, wenn sie Quartier nehmen wollen, sich selbst an Qrt und Stelle cin- quartieren. und weder die betreffenden Behörden vorder benachrich­tige») noch Quartiermacher vorausschicken. Wan betrachtet dieß in Abgeordnctenkreisen als eine Anordnung, als ob inan sich berciis im offenen Kriege befände; man fragt sick, wie es den Bürgern denn wohl möglich sei, die bei ihnen eiukehrenden Truppen unler- zubringen, und ihnen das zu geben, was sie verlangen dürfen,! wenn ihnen die Soldaten so Hals über Kopf, ohne jede vorherige! Ankündigung, ins Haus kommen; das größte Gewicht legt man! aber darauf, daß die Folge dieser Anordnung zunächst und vor/ Allem die Bürger des eigenen Landes treffen.

In Posen wurde auf Befehl des Generaltdmmando's der 4 Armeekorps, ohne Wissen des Polizeipräsidenten und des Qber- Präsitenlcn, die Kirche von St. Martin von Soldaten durchsucht, um etwa versteckte Waffcnvorräthe aufzufindcn, ein Verfahren, wel­ches doch nur bei einem Belagerungszustand gerechtfertigt wäre, und gegen welches, dem Vernehmen nach, sowohl der Erzbischof als auch die Civilbehörden Protest erhoben haben. (Schw. M )

Breslau, 23. Febr. Die heutige Brest. Ztg meldet aus

Kattowitz vom22. d.: Zahlreiche, vor den heranrückendcn Russen fliehende polnische Familien treffen hier ein. Tie Russen sind in Zomkwitz cingctroffen und werden morgen früh in Sosnowice er­wartet. Der Jnsurgentenansübrer Kurowski (unter dessen Be­fehl das für die Polen unglückliche Gefecht bei Miechow statt hatte) hat sich erschossen. 25. Febr. Die Schles. Ztg. berichtet ans Kattowitz (Schlesien) vom 24. Abends: Tie neuesten Nachrichten melden einen mehr als achtstündigen Kamf bei Kutnoz. Die Rus­sen mußten weichen und haben sich gegen die preußische Grenze zurückgezogen. In Kattowitz findet ein fortdauernder Zuzug flüch­tender Polensamilien statt. tSck. M.)

Kattowitz, 22 Febr. Der Parolebefehl, wonach unsere Posten nach dreimal ohne Antwort oder Stillstand erfolgtem Anruf von ihrer Schießwaffe Gebrauch zu machen haben, ist durch Anschlag an den Straßen zur öffentlichen Kenntniß gebracht worden.

Lemberg, 24. Febr. DerGoniec" meldet: Raczej hat im Verein mit Bogdanowicz' Abthcilung einen Angriff der Russen bei Tubieuka zurückgeschlagen und zwei Kanonen erobert (Fr. A.)

Krakau, 21. Febr. Mittelst Anschlags an den Straßenecken hat die hiesige Polizeidirektirn eine Beiannlmachung an die Flüch­tigen aus dem Königreich Polen erlassen, wonach Jedermann Sebutz und Ausnahme unter der Bedingung der ordnungsmäßigen An­meldung binnen 24 Stunden zugesichcri wird. Bon den aus öster­reichisches Gebiet geflohene» Jnstirgcnten, von denen weit über 300 Mann in unserer Sladt anwesend waren und andere 500 Mann in der Gegend von Krzestowice, Cznarny erschienen, sind fast alle wieder nach Polen znrückgetehrt. (Fr. A.)

Bon der polnische» Grenze, 22 Febr., berichtet die Osts. Z.: Das wichtigste Ercigniß ist, daß MieroSlawsti am 17. d. M. früh um 6 Uhr, zwischen Strzelno und Thor» glücklich die polnische Grenze überschritten und in den Kreisen Wloelawek, Lipno, Plock, Koni» bis Kalisch die Fahne des Aufruhrs erhoben hat. Zu seiner Begrüßung hatte das Central-Nationalkomite eine Abthcilung be­waffneter Insurgenten an die Grenze gesendet, die ihn mit lauten Freudenrufen cmpfieng. Die Kunde von der Ankunft Mieroslaws- ki's, dem, wie man hört, die oberste Leitung des ganzen Aufstan­des übertragen ist, hat sich mit Blitzesschnelle durch das ganze Land verbreitet. (Nach einem Telegramm aus Warschau wäre Mieroslawski bei Radzicjewo an der preußischen Grenze, etwa 7 Mei­len nördlich von Koni», geschlagen worden, und befände sich auf der Flucht.) (Schw. M.)

Italien. Turin, 23. Febr. Tic betreffende Kommission der T cvulirtcnkammcr hat sich durch ihren Berichterstatter Broglio mit der geforderten Anleihe von 700 Milk, einverstanden erklärt. Garibaldi hat einen Aufrufan die Völker Europas" erlassen, in welchem er zur Unterstützung Polens ausfordert. (Fr. A.)

Schweiz. Bern, 21. Febr. Gestern Nachmittag erfolgte im Bundes Palais zwischen dem Bundespräsidcnien Fornerod und Hrn. Marquis Tnrgot die Auswechslung des Tappenlhal-Bertrages. Am 1. Januar 1863 zählte die eidgenössische Armee an Auszug und Reserve 125,000 Manu als Qpcralionshecr, an Landwehr 60,000 Mann als Provincialtruppen. Total 185,060 Mann. Freiburg, 16. Febr. Bei der heute stattgehabten Serienzie- huug der Kanton Freiburger 15-Frcs.-Loose sind folgende Nummern gezogen worden: Nr. 62, 908, 1185, 1809, 2232, 2767, 2812, 3802, 3584. 4370. 5606s 5696, 6027, 6055, 6070. 6605, 6751, 7168, 7^45, 7623. (Fr. A.)

Fl ankt eich. Paris, 23. Febr. Nach der Patrie hat Herr Trouyn de Lhnys an den französischen Gesandten in Berlin, Ba­ren Talleyrand, eine vom 20. d. M. darrte Note in Betreff der pelnisch>.n Angelegenheit abgebe n lassen. Tiese in sewr freund­schaftliche» Ausdrücken abgesaßle Note entwickelt den Gedanken, daß die Muwirknng Preußens zur Unterdrückung des polnischen Ausstand-s die Polen in Preußen Hinreißen könnte, mit dem Auf­stand gemeinschajlliche Sache zu machen. Ter Herzog von Monlebello (franz. Gesandter in St. Petersburg) hat eine lange Note von Herr» Trouyn de Lhnys und ein eigenhändiges Schrei­ben zur Ueberrcichung an den Czaarcn zugeschickt bekommen. Na­poleon III. soll mit sehr eindringlicher Freundschaft an Alexander II. geschrieben haben. Auch von Preußen hofft man, daß es von seinerSchwärmerei" zu Gunsten einer von der öffentlichen Mei­nung in ganz Europa verdammten Convention zurückcommc. Paris, 25. Febr. TieQpinion nationale" meldet mit Vorbe­halt ein Gerücht, wonach es Preußen entschieden abgelebnt hätte, den Vorstellungen Frankreichs in der polnischen Frage Gehör zu schenken. TiePaine" eröffnet eine Subscription für die ver­wundeten Polen und überhaupt für die polnischen Familien, die Opfer des Aufstandes würden.

England. London, 23. Febr. DieTimes" meint, die polnische Frage werde durch die Haltung der pnußischen Regierung eine allgemeine europäische Frage, und Frankreich dürste die Ge­legenheit am Rheine ansbeuten.Daily News" spricht von der Wiederherstellung Polens. Sämnitliche Blatt,r verdammen das Benehmen Preußens aufs Schonungsloseste. Nachrichten pr. Australasian" aus Newyork vom 11. d. melden, daß einige der von den Nordstaatcn errichteten Negerregimentcr in Georgia und Florida cingcrückt und in wiederholten Gefechten mit den Consörderirten stets siegreich geblieben sind. Unter den Unions­truppen auf Chip Jßlaud (au der Küste des Staates Mississippi) hatte sich in Folge der Ankunft eines NegerregimemS ein aufrüh­rerischer Geist KszkÜgt.' s (Fr. A.)