es Spielbankausschusses vom I. 1854, betreffend die Aufhebung der öffentlichen Spiele; es fanden jedoch weder diese noch die be­kannten (weiter gehenden) Anträge der großh. hessischen Regierung (denen sich auch Württemberg angeschlossen) die nölhige Einstim­migkeit, und so entschloß man sich, die Sache noch einmal au den Ausschuß zurückzuweiien. (Schw. M.)

Frankfurt a. M-, 18. Dez. Ter Ausschuß für das Bun­

desgericht wird in der heutigen Bundestagssitzung bezüglich der Delegirtenversammlung Vortrag erstatten. Tie Majorität dürste beantrage», denselben Ausschuß mit Ausarbeitung von detailirleu Vorschlägen zu beauftragen. (Lei. d. Schw. M.)

K asse!, 17. Dez. In der heutigen Ständrsitzung legte der

Laudtagskommissär das Finanzgesetz und das Gesetz wegen der Ford rrhebuug der Steuern auf sechs Monate rwr. Letzteres wurde dem Frnanzaussel'usse zur sofortigen Berichterstattung überwiesen. Nach elnstünLiger Pause wurde von diesem die Zustimmung beantragt und der Entwurf bei der Berathung und al-bald daraus vorge­nommenen Revision einstimmig genehmigt. (St-A.)

Gera, 12. Dez. Ter hiesige Landtag nahm heut" das deutsche Handelsgesetzbuch mit Einsührungsgesetz cm I.loo an. (Schw. M.)

Berlin, 15 Dez. Tie Regierung hat die Absicht, dem Land­tage in der nächsten Session einen Gesetzcsentwurf vorzulegen, betreffend eine Anleihe zum Umbau der größeren Festungen. Es dürste diese Forderung bei dem anerkannten Bedürfnisse, unsere Festungen i» einen Vertheidigungszustaud zu setzen, welcher den vcrvclltommncteu Angrifssmiiteln entspricht, aus nicht allzugroße Schwierigkeiten stoßen. (St.-A.) 18. Dez. Ein Leitartikel der Steruzeitung über die beim Bundestag beantragte Tclegirtenver- sammluug schließt mit Len Worten:Ein Majoritätsbeschluß, durch welchen eine solche Erweiterung ohne Zustimmung aller Buttdesglieder versucht werden wollte, würde den Bundesbruch in sich, schließen." (Schw. M.)

'Würzburg, 15. Dez. In einem Grundstück in der Nähe der Garlenwirthschast von Smolensk stieß man heute Morgen bei Anlage einer Grube aus einen großen thönerncn Krug von unge­heurem Gewicht. Beim Oeffnen desselben sauden sich in demsel­ben eine große Menge französischer Gold- und Silbermünzen mit den Jahreszahlen 17681798 von beträchtlichem Werthe. Es scheinen Ließ Trümmer einer französischen Kriegskasse zu sein, welche entweder gestohlen waren oder bei irgend einer gefährlichen Aktion bis auf günstige Zeiten dem Schooße der Erde anvertraut waren. (Fr. A.)

Triest, 10. Tezbr. Der englische, von Alexandrien nach

Triest abgegangene PostdampferCclumbus" ist gestrandet und mit selbem die ganze über Triest nach Oesterreich, Deutschland und Holland mstradirte cstindische und chinesische Post verloren gegangen. ^ (Fr. A.)

Aus Ungarn, 15. Dez. Tie fortwährende Ausdehnung des Räubcrwesens in Ungarn hat eine abermalige Steigerung der zu seiner Unterdrückung bereits in Kraft stehenden Maßregeln nöthig gemacht und es ist demnach das Standrecht von jetzt ab auch aus die bloßen Hehler anwendbar und, während bisher der Urtheils- spruch der Richter mit Slimmeneinheit geschöpft werden mußte, ge­nügt hinsortdie Stimmenmehrheit, um einePerurtheilung zubegründen.

Polen. Warschau, 14. Dez. Eilf bei einem zu Anfang November in Ehclm an den Bürgern Starkzewiski und Wirthim, wie cs hieß, aus Befehl des geheimen Central - Komite's verübten Morde bctheiligte Personen sind erst jetzt ermittelt worden. Das Verbot, kraft Lessen die Bewohner Wenscbau's die Stadt Barrieren ohne Erlaubnißschein nicht passiven dursten, ist aufgehoben.

Türkei. Einem Privatschreiben aus Konstantinopel ent nehmen wir, daß an der Pforte bereits die Nothwendigkcit einer Regentschaft ins. Auge gefaßt werde, da der geistige Zustand des Sultans sich zusehends verschlimmere. Die Sultanin Mutter, auf deren Seite"Mehemed Ali steht, möchte sich der Regentschaft ver sichern, aber cs hat sich bereits eine andere Partei zu Gunsten des Prinzen Mucad gebildet, des eventuellen Thronfolgers nämlich, der bekanntlich der älteste Sohn des vorigen Sultans ist. (Schw M.)

Italien Turin, 10- Dez. Ter Herzog von Devonshire hat für die aus der Wunde Garibaldis gezogene Kugel nicht we­niger als 1000 Pf. St. geboten. Menojti, der Besitzer dieses allen Sammlern den Schlaf raubenden Objekts, hat sich natürlich

auf den Handel nicht eingelassen, jedoch dem Herzog zum Trost eine Photographie der Kugel verehrt. 13. Dez. Die Heilung Garibaldis geht rasch von statten. Turin, >5. Dez. Tie De- putirtcnkammer hat das provisorische vierteljährige Budget an­genommen

Portugal. Lissabon. Wie dieFrance" mittheilt, hat König Ton Fernando aus die Nachricht, daß einige englische Staats­männer sich mit seiner Candidatur beschäftigten, seinen Freunden in London zu wissen geihan, daß er fortan der Politik fremd blei­ben, und deshalb jede aus ihn fallende Wahl ablehnen werde. (St.-A.)

England. In der Nähe von Sheffield hat sich am 8. Ter. in einer Kohlengrube ein Unglück zugetr gen, das seit der großen Katastrophe in Lundhill im Jahr 1857 nichi seines Gleichen gehabt hat. Es waren an 300 Arbeiter in der Grube, als um 11 Uhr Morgens eine heftige Explosion erfolgte. Selon vorher war eine Gassirömung in Brand gewesen und die Lüstung außerordentlich mangelhaft geworden. Nach der Explosion verließen viele Arbeiter die Grube Aber der Rest harrte aus und wurde um 1 Uhr von schlagenden Wettern überfallen. Ungefähr 40 oder 50 der Verunglück­ten wurden noch heraufgeholt, von denen ungesähr 20 furchtbare Brand­wunden hatten. So viel bis jetzt (l2. Dez.) sestgestellt ist, sind 55 Personen getödlet und 17 oder 18 schwer verwundet. Der Unfall hat 29 Wittwen und 77 Waisen gemacht. London, 17. Dez. Tie Tnnes hat folgende Tepescbe aus Athen, den >6.: Tie Gesandten der Schntznräebte haben d e Note unterze lei ne:, welche die Miigliedcr der Familien ihrer respektiven Fürstenhäuser ausschließt. Tie Volks­abstimmung in der Stadt ist geschlossen. Von 10,127 athenischen Stimmen sielen 9889 auf den Prinzen Alfred. Tie Morningpos! meldet, König Ferdinand lehne die griechische Krone ab, doch hofft Morningprst aus dessen schließt!che günstige Sinnesänderung.

Frankreich. Paris, 16. Dez. Wie die France meldet, soll Lord Elliot von Athen sich nach Lissabon begeben, wo er einer neuen Mission bei König Ferdinand sich entledigen soll 17. Tcz. Nach den neuesten Berichten aus Mexiko ist rer Eesnndbeitszustand gut, die Heftigteil der Fieber nimmt täglich,ab. Tie Maulesel und Wagen, welche von Newyork abgesehickl wurden, werden den Beginn der Operationen gestatten. (St.-A.)

Mexiko. Veracruz, 15. Nov. Es wurden 4000 Neuan­gekommene Soldaten ausgeschifft. Tie Franzose.n sind siegreich in Jalapa eingezogen, das von 2500 Mann vcrtheidigt war. Tie Franzosen haben Medellin besetzt, wichtig für die neue Verprovian- tirung der Armee. Zwölf Compagnien haben sich eingeschisft, um Tampico zu besetzen. Ein Sturm hat wiederum 3 Fahrzeuge an die Küste geworfen. (St.-A.)

Amerika. Das Budget der Vereinigten Staaten für 1863 weist ein Defizit von 276,700,000 Dollars nach. Ter Finanz- minister empfiehlt die all» eilige Einziehung der ausgegebenen Schatz­scheine und de» Abschluß von Anleihen. Newyork, 2. Dez. Die Präsidentenbotschaft spricht sich mit Mäßigung gegen den Süden, mit Festigkeit für die Aufrechthaltung der Union aus. Sie sagt: im verflossenen Monat Juni hatte man Gründe, zu hoffen, daß diejenigen Mächte, welche den Süden als Krieg führende Partei anerkannt hatten, ans dieser Stellung heraustrctcn würden; allein die Niederlagen, welche die Unionisieu von Zeit zu Zeit erlitten, haben, diesen Akt der Gerechtigkeit bis heute verschoben. Als Zu­satz zur Verfassung der Vereinigten Staaten empfiehlt der Präsident die Erklärung, daß diejenigen Staaten, welche bis zum Jahr 1900 die Sclaverci abgeschafft haben würden, eine Entschädigung in Staatsschuldscheinen erhalten, und daß diejenigen Neger, welche durch die Ereignisse des Krieges frei würden, für immer frei blei­ben sollten. (Fr.A.) 8. De;. Bei Harts ville in Tennessee hat eine Schlacht stattgesunden. Das Unionskorps wurde geschlagen und gefangen genommen. Alsdann griff der Rcbcllengeueral Morgan Gallatin an, wurde jedoch mit großem Verluste zurückgeworfen. Tie Südstaatlichen und die Unionisten bauen Befestigungswerke bei Frederisburg., (Schw. M.)

Asien. Die Cholera hat 250,000 Menschen in D eddo hin­gerafft. (Schw. M )

Gottesdienste.

Sonntag, den 21. Dezember. Bon». (Predigt): Hr. Dekan Heber l e. Kinderlchre »ul den Söhnen 2. Klage. Nachm. (Mbelnunde): Herr Heiser N >«qer. _ _,_

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