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und Wässerungs-Einrichtungen ü. s. w. angerichtet und Floß- und Scheiterholz in großer Menge und Stärke fortgerissen hat. Ueber- dieß entsteht ein Erdrutsch nach dem andern. In solchen Unglücksfällen sind die Telegraphen von besonders hohnn Werth, indem dnrch solche die Nachbarn rechtzeitig zu Vorsichtsmaßregeln veranlaßt werden können. — Vom 2. Febr. Heute^ noch laust gleich einem Strome das Wasser durch die Hauptstraße; ein Haus an dem Alpirsbächle gelegen wurde durch das wilde Wasser so beschädigt, daß eine Wand sammt Backofen ciustürzte. Der Postkurs in's Badische wird durch einen Fußgänger besorgt, da nächst dem Orte Röthenbach auf 30 Fuß Länge mehr als die halbe Breite der Staatsstraße fortgeschwemmt ist, einzelne Feldstücke, die vor etlichen Jahren mit enormen Kosten hergcstellt wurden, sind ganz verschwunden, und das reißende Wasser hat sich ein anderes Bett gesucht. Unser so schönes Thal, die Freude jedes Durchreisenden, gleicht einer Wüste, so furchtbar hat das tobende Element gewüthet.
— Von Reinerzau, O.-A. Freudcnstadt, schreibt man unter Anderem: Am schrecklichsten hauste das Wasser in unserem „Kirch- dörfle" an und in der Nähe der unteren Mühle, Kaum brachten die Leute im trübdämmcrnden Morgen des gestrigen Tages noch ihr Vieh aus den Ställen; die FamiliL-.des Müllers mußte bald darauf schon, Jedes ein Seil um den Leib, über eine Leiter sich aus ihrem Hause retten, das mitten in den anstürmenden Wassern stand. Das gewöhnliche Bachbett wurde vom Wasser mit Holz, Steinen und Sand verschlossen, und das wüthcnde entfesselte Element suchte sich über Aecker und Wiesen und an den Häusern vorbei einen neuen Weg, wodurch besonders das äußerste Haus des „Kirchdörsle's" gestern den ganzen Tag und heute Nacht der unmittelbarsten Gefahr ausgesctzt ward. Von der Mühle aber stürzte ein Anbau nebst der Wohnstube und Küche mit fürchterlichem Krachen gestern Abend in die Fluthen, nachdem das Wasser schon länger den Grund unterfressen hatte. Der fast bis zum Dachfirst hinauf zerrissene Thcil des Hauses, der bis jetzt noch steht, schaut Einen gar wehmüthig und traurig an. Ebenso traurig sind aber auch die Blicke der braven Familienväter, die nach ihrem cingc- stürzten oder vom Wasser immer noch wild umströmtcn Hause, oder nach ihren zerrissenen, abgeschwcmmteu und verschütteten Feldern schauen. Wir können uns nur der göttlichen Gnade und der helfenden Bruderliebe getrösten.
— Gernsbach, 31. Jan. Tie Brücken von Obcrtsroth und
Weißenbach sind weggerissen. Das Wasser stand hier auf der Hauptstraße. Unterhalb Gernsbach steht die Straße unter Wasser. Viele Sägwaaren treiben an uns vorüber. Jeder Schiffer wird seinen Schaden bereits nach Tausenden berechnen. Die Telegraphenleitung hat Noth gelitten. (L-chw. M.)
— Mannheim, 2. Febr. Das Wasser unserer beiden Flüsse
bat einen kaum da gewesenen Stand erreicht. Der Neckar ist weit und breit ausgetreten und führt allerhand Trümmerwerk mit sich fort; die an seinen Ufern liegenden Flöße tonnen kaum bewahrt werden. Das Wasser im Rheinhafen hat beinahe den Straßendamm erreicht. Tie ganze Nacht war die Mannschaft bei den Ha- senanstalten auf den Beinen, um bei wachsender Gefahr Hilfe zu bringen. (Schiw. M.)
— Weitere Nachrichten von Ueberfchwemmuügcn liegen vor von Plochingen, Cannstatt, Hcilbrouu, Oehringcu, Brackenheim, Gcra- bronn, Murrhardt, Waiblingen, Ulm, Pforzheim, Heidelberg re. re., doch sind diese so ziemlich alle ohne erheblichen Schaden verlaufen.
— Bairische Blätter enthalten eine Menge Nachrichten über
Hochwasser. Tie Donau scheint fast auf dem ganzen Lauf durch Baiern stellenweise ausgetreten zu sein. Nürnberg h ckte von der Pegnitz zu leiden. Tie Nürnb. Korr, war durch die Uebcrschwcm- mung am Erscheinen gehindert. (Schw. M.)
— Karlsruhe, 1 . Febr. Bei der heute stattgcfundeucn Serien-
uebung der badischen 50 fl.-koose wurden folgende 50 Serien g 100 Stück Loose gezogen: Serie 23, 47, 74, 09, 103, 128, 135, 145, 188, 189, 228,'235, 230. 239, 247, 202, 273, 286, 292, 350,
362, 382, 394, 406, 410, 435, 442, 454, 481, 519, 556, 596,
009, 619, 625, 627, 632, 053, 662, 708, 716, 769, 836, 872,
877, 926, 941, 945, 951, 963.
— Als Kuriosum wird von Konstanz gemeldet, daß die Balken der abgetragenen Rheinbrücke als Bauholz nach Glarus wandern
— Wiesbaden, I.-Fcbr
Ziehung der herzoglich nassauischen 25 fl.-Loose fielen auf folgende Nummern die beigesetzten Gewinnste: Nr. 85,036 15,000 fl., Nr. 59,933 3000 fl., Nr. 46,966 2000 fl., Nr. 30,302 1000 fl., Nr. 12,485 und 71,492 je 400 fl., Nr. 60,381 und 76,571 je 200 fl., Nr. 16,364 und 26,670 je 100 fl. (St.-A.)
— Wien, 1. Febr. Bei der heute stattgefundenen Serienziehung
der österreichischen 500 fl.-Loose von 1860 wurden folgende 45 Serien ä 20 Stück Loose gezogen: Serie 250, 357, 885, 1449, 2580, 2653, 2824, 3176, 3738, 3925, 4387, 4785, 5768, 5901, 6787, 6960, 7458, 7471, 7483, 7682, 8664, 8699, 8755, 8904, 9862, 9864, 10,749, 10,870, 11,906, 13,316, 13,422, 13,817, 13,900, 14,100, 14,790, 14,963, 16,698, 17,248, 17,290, 18,014, 18,719, 19,390, 19,483, 19,652, 19,886. (St.-A.)
— Berlin, 30. Jan. Der Antrag des Abgeordneten Professor Virchow, der von einem großen Theile der demokratischen und Mit- telfractionen unterzeichnet ist, lautet wörtlich: „Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, daß die königliche Staatsrcgierung aufzufordern sei, nunmehr — in weiterer Verfolgung des von ihr in der kurhessischen Frage eingenommenen und in den Sitzungen des Bundestages vom 12. Nov. 1860, am 17. und 24. März 1861 dargelegten Standpunktes, sowie in Uebereinstimmung mit dem in der Bundestagssitzung vom 4. Juli 1861 eingebrachten Anträge der großherzoglich badischen Regierung — alle ihre Mittel einzu- sctzen für die Wiedergewinnung des verfassungsmäßigen Rechtszu- standes in Kurhesfcn, insbesondere für eine sofortige Berufung der hessischen Volksvertretung auf Grund der Verfassung vom 5. Januar 1831, der in den Jahren 1848 und 1849 dazu gegebenen Erläuterungen und daran vorgenommenen Abänderungen und des Wahlgesetzes vom 5. April 1849. Motive: Die fortschreitende Auflösung der staatsrechtlichen Verhältnisse in Kurhcssen, das neueste Vorgehen der kurfürstlichen Negierung bei Auflösung der noch nicht erössneten zweiten Kammer, die Mitbetheiligung der früheren preußischen Regierung an -der Einleitung der gegenwärtigen Zustände in Kurhessen." — 31. Jan. Tie deutsche Fortschrittspartei des Abgeordnetenhauses hielt gestern wieder Fractionssitzung. In derselben gelangte namentlich der Antrag, der von dem Abgeordneten Virchow heute in der kurhessischen Frage eingcbracht wurde, zur Verhandlung. Die Fraktion beschloß mit sehr großer Majorität die Unterstützung desselben. Außerdem wurde ein Antrag des Abgeordneten Ilr. I. Freese (Minden) in der deutschen Frage angekündigt.
— Hamburg, 30. Jan. In der gestrigen Sitzung der Bür
gerschaft wurden die §§ 9 und 10 des vom Ausschuß vorgelegten Rckrutirungsentwurfs nach Ablehnung aller dazu gestellten Amendements in ihrer ursprünglichen die Beibehaltung der Conscription und Stellvertretung involvirendcn Gestalt angenommen und daraus die Berathung fortgesetzt. (Schw. M.)
Dänemark. Kopenhagen, 27. Januar. Unter den vom Kricgsmiuister und den vom Marincmiuister heute beim Reichsrath eingebrachten Gesetzesentwürfcn ist ein Antrag wegen Zulage zum Normalbudgct der Flotte für die Finauzperiode von 1862—64 hcr- vorzuhcben. Diese Zulage ist auf 1,178,470 Thlr. R. M. bemessen. Der Marincminister sprach sich bei Einbringung dieses Antrages für energische Entwicklung der Marine ans.
England. London, 1. Febr. Earl Rüssel erklärt in einem Schreiben an die Admiralität, England sei den Amerikanern gegenüber zur striktesten Neutralität entschlossen, und gibt zugleich demgemäß strenge Weisungen in Betreff der Kriegführenden in den englischen Häfen. (St.-A.)
Amerika. New - Work, 21. Jan. Die Bundesarmce hat einen großen Sieg bei Somerset in Kentucky errungen.
Cngl. Sovereigns . Bei der beute dahier stattgehabtem pr-uK.6°ffcnl-i,nne
Frankfurter Gold-Conrs
vom 3. Februar.
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der k. w. St-atskasscn-Verwaktuug für Goldmünzen.
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«Intlaart. I Februar 1882 K. Staatskassenverwaltllng
pcdigirt, gedruckt und verlegt von A. VclschUiger.
Das Calwer Wochenblatt erschallt woft tätlich zweimal, nünlich Mittwoch ii Kamstiig.
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