-- 32
stellung in London Owen Lovojoh: „Es ist genug, daß wir durch England entehrt und mißhandelt worden sind. Es wäre besser, wir beschickten die Ausstellung nicht, sondern blieben zu Hause, bis wir im Stande sind, England zu schlagen. Ist die Jnsurrcction des Südens besiegt, so wollen wir uns mit Frankreich und Rußland verbinden und den Engländern ihre auswärtigen Besitzungen nehmen". — Havanna, 7. Jan. General Prim wird am 28. Jan. nach Veracruz gehen, begleitet von einem Theil des französischen Kontigents. Inzwischen sind 2000 Mann nach Veracruz ab- gegangcn. General Gasset hat in Vcracruz ein Zollhaus errichtet. Ter mexik. General.Ulaga hat dagegen 5 Meilen von Veracruz entfernt eine Zcllstätte errichtet. Tie Mexikaner wollen in Tampico Widerstand leisten. Ulaga vertheidigt alle Straßen, die nach Veracruz führen, mit 20,000 Mann. — Eine Proklamation des Präsidenten Juarez fordert die Mexikaner aus, eigene Zwistigkeiten zu vergessen und sich zum Schutze des Landes zu vereinigen.
Unterhaltendes.
Menschliches Wollen. — Göttliches Walten.
Novrllr aus bcr Wirklichkeit von Eduard Frank«.
(Aas den „Krankfurtcr Familiondlättetn".)
(irensetznna.)
„Mas nicht ist, kann noch werden. Ter Mensch muß nie zurück , immer vorwärts blicken und die Hoffnung nicht verlieren. Wenn sich die Pointeure nach dem ersten Gewinnst oder Verlust stets von der Bank zurüüzögcn, wer würde der Banquier sein wollen? Beides macht begieriger: der Gewinner will mehr gewinnen und der Verlierer das Verlorne wieder haben, und wenn der Erste dabei in blinder Leidenschaft zuletzt sein ganzes Habe verspielt und von der Bank abtreten muß, so ist damit noch nicht bedingt, daß der Verlierer sortspielend mit dem Verlorenen nicht auch noch mehr wieder gewinnen könnte. Tas Glück kommt oft über Nacht - deshalb-muß man ihm nie die Thüre versperren oder die Hand versagen.^'Sieh, so hat. mir eben heute mein Freund, der Schiffs- kapilain Brauser, eine Compagniespekulation angetragen; — wäre ich im Besitze - von. fünftausend Thalern — ich könnte damit in kurzer Zeit wohl Millicnair werden. — Wenn es auch nur ein Stück'Papier wäre, woraus ich einstweilen so ein Viertausend Tha- ler borgen könnte. — Habe freilich so einen Wisch, der möglicherweise zweimal Hnndert Tausend Thaler Werth ist — taugt aber zum Versetzen nicht. — Hätte ich nur einen wahren Freund, der sich in's Mittel schlüge — so wäre ich Wohl in Kurzem ein gemachter'Mann; denn die Spekulation ist ziemlich sicher."
„Hast Tu.denn schon bei Jemand angcklopft?" fragte Herrmann.
„Pah, ich sehe voraus, daß man nicht „herein" ruft, es ist mir gegenüber für jeden Geldmann ein Vu danguo-Spiel und das riskiren die nicht so sticht. Ein wahrer Freund wie Du, zum Exempel, der —" sagte Remer und hielt nun inne.
„Ich? fragte Herrmann verwundert. „Mein Hereinruf frommte Dir ja zu gar nichts. — Ueberhaupt begreife ich nicht wie das mit meinen' Verhältnissen in Verbindung steht und mich zum Ziele führen könnte?," .
Reiner rückte vertraulicher an ihn heran. „Wenn ich nnser heutiges zufälliges Zusammentreffen näher in's Auge fasse, Herrmann," sagte er, „so will es mich bedünkcn, das Schicksal habe uns grade jetzt zusämmengeführt, um uns gegenseitig aus der Noth zu Helsen." . ...
' Herrmanü, .horchte hoch auf, „das fasse ich wieder nicht" sagte cr.
„Nun, sch habe ein Loos zur große« Lotterie. In fünf Klassen ist es dürcbgefallcn, es ist also mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß cs in der sechsten Klasse mit einem bedeutenden Gewinne gezogen wird, wenn auch meine Hoffnungen nicht kühn genug sind, an das große Loos zn denken. — Du besitzest, wie Tu mir unlängst vertrautest, eine Erbschafts-Vollmacht von fünf Tausend Thalern ä» Deine väterliche Verlassenschuft. — Mir hilft das Lottcricloos nichts zu meinem Unternehmen: denn daraus leiht Niemand ctivas; Dir hilft Deine Vollmacht nicht zum Besitze Deines Mädchens; denn die Summe ist zu gering, um mit ihr als Freier werbend um sie auftreten zu können. — Vereinte Kräfte
aber wirken oft Großes. Fasse nur einmal die Sache recht in'S Auge und es wird Dir wie mir erscheinen, Frau Fortuna habe uns durch unser heutiges Zusammentreffen gerade darauf Hinweisen wollen, daß wir vereint wirken sollen, um vereint unser Ziel zu erreichen, was einzeln Keinem von uns möglich wird. Warum hätte sie sonst gerade den Augenblick gewählt, wo ein Wendepunkt in unfern beiderseitigen Verhältnissen eintritt, der für unsere Zukunft entscheidend werden muß? Betrachte das einmal aus diesem Gesichtspunkte, der mir wenigstens der richtige zu sein scheint und Tu wirst sagen: „Ja, Frau Fortuna will, daß wir die Loose tauschen, will uns so zum Ziele unserer Wünsche führen."
Herrmann hatte bis dahin aufmerksam zugehört: es durchzuckte ihn zwar manchmal ficberisch, aber er blieb dennoch ruhig: als aber die klaren Worte vom Tausch der Papiere ausgesprochen wurden, fuhr er plötzlich vom Stuhle aus, wie wenn ihn der Biß einer giftigen Schlange getroffen. Remer ergriff seine Hand und zog ihn hastig zurück.
„Na, na." sagte er einlenkend, „was fährst Du denn so auf? das kann ja alles in Ruhe abgemacht und überlegt werden. - Man tauscht gegenseitig seine Meinungen aus, darin liegt ja keine Gefahr, die uns zur Leidenschaft treiben muß. Es war ein Gedanke von mir, gefällt er Dir nicht und bist Du nicht meiner Ansicht, das soll unsere Freundschaft nicht stören. Vielleicht mißverstehst Tu auch meine Absicht. Ein solcher Tausch konnte ja vor sich gehen, ohne daß Dir oder irgend Jemand je Gefahr daraus erwüchse. Zum Exempcl: fiele nur ein solcher Gewinn aus das Loos, der Dir zum Besitze Deines Mädchens nichts hülfe, so gäbe ich Dir die Erbschafts-Vollmacht, die ich einstweilen nur versetzte, gegen Einhändigung des Gewinnes zurück. Fällt das Loos ganz durch und ich bin, was sich in längstens 6 Wochen entscheiden muß, indcß in meinem Unternehmen glücklich, löse ich dieselben ein und überreiche sie Dir. Tu mußt das Ganze nur als ein Com- pagniegcschäft betrachten, welches wir zusammen, zu unserm Glücke unternehmen und wobei Keiner verlieren soll; denn gewänne das Loos so bedeutend, daß Dein Vvrtheil überwiegend wäre, so cher- steht es sich von selbst, daß Du mich verhältnißmäßig entschädigen müßtest. Sieh, ich meine diese Gedanken haben mir kein Zufall, sondern eine höhere Fügung eingehaucht." Er legte die Hand vertraulich auf Herrmanns Schulter, welcher immer noch stumm blieb: „Na, was sagst Du nun dazu?" flüsterte er mit vertraulichem Tone. „Gut gemeint ist es wahrlich. Du kennst mich ja — gutmüthig bin ich durch und durch. Nun sage, was meinst Du dazu?"
„Nimmermehr I" fuhr Herrmann in die Höhe, und ging mit starken Schritten hin und her. „Nun und.Nimmermehr!" wiederholte er nach einer Pause.
Remer sah ihm anscheinend gleichgiltig zu, füllte sich ein Glas und schlürfte den Wein lächelnd, ganz langsam hinunter, daß man das Geräusch zwischen den Zähnen hören konnte. Dabei blickte er auf den heftig Hin- und Hergehenden und nickte mit dem Kopfe, als ob er sagen wollte: „Mur Geduld, Lu entgehst mir nicht."
(Forts-huug folgt.)
Näthsel.
Es ist ein Thwr im Walde, ohne Kopf, ohne Augen, Ohren und Haare, ohne Horn und Nase, ohne Maul, Haut und Beine, ohne Fleisch und Blut — und doch wird es als wohlschmeckend gerühmt!
Auslösung deo Logogryphs in Uro. 1: Altar. — Gibraltar.
Frankfurter Gold-Conrs vom 27. Januar.
n. kr.
Pistolen .... 0 3« 37
FriedriMd'or . . . S S5—S6 Holland. IVfl.-Slück« S 4V -4t Uand-Pukntrn . 3 SV'/, 31
20-Frankenstücke . . v tiO/,—IIO/z Engl. Sovereigns . . It 41 — 43 Prcuß. Kassenscheine . 144^,-45
C o u r s
der k. ui. Staatskafscu-Vorwaltuchg für Goldmünzen.
Unveränderlicher Eours: Württ. Dukaten . . 5 ft. sä kl.
Veränderlicher EourS:
Dukaten.5 ft. 2» kr.
Preuß. Pistolen ...!>ft. 51 kr. Andere ditto . . . 8 sl. 35 kr.
20-Fraukenstücke . . . !> ft. 17 fs. Stnttqart. 15 Januar ,862 K. Staat skassenverwa!tu«S.
vekigirt, erdrückt und verlegt von A. Velschtägcr.
Da» Ealwer Wochenblatt erscheint wöchentlich zweimal, nämlich Mittwoch u Samstag.
Abonnementsvrewbaw- i'hrl.54 kr., rurftwiePoft bezogen inWurttemberg I ft. >5 kr. — Einzelne Nummern kosten 2 kr.
Ara. N.
Amtliche ß
Revi Holz Am Mittw Vorm
kommen auf dem ' Verkauf:
1) aus dem ' 2'/, Klafter b 20 V« „ d! 13'/- „ S
2) aus dem C 2'/« Klafter d tV« „ S 500 Stück Nade Neuenbürg, 2t K
Revi
Holz am Dienß Dorm
«uf dem Rathhau 151 Klafter ta
260 Klafter ta
Neuenbürg. 2 §
Forst
Rl
Grenzstmi
Am Mon Mi
wird in dem Föi Lieferung von 2 das Bezeichnen genommen.
Tie Schulth etwaigen Akkords lung zu machen. Hirsau, 30.
For
R
Steirüie
Am Mon M>
wird in dem F die Lieferung vo auf die alte Ba bergweg, nebst Steine abgeschlo