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für meine Freiheit!

Barmherzigkeit!"

Nimmermehr, Iwan! Geh mit Gott!" Langsam verließ der Leib­eigene das Zimmer.

Hunderttausend Siberrubel? Dafür ließ ich den Kerl laufen! " rief lachend der Artilleriehauptmann Koineff. Wieviel Seelen zählt denn seine Hütte?"

Nur zwei, ihn und seine Toch­ter!" antwortete Graf Trubkoi. Die Leute dauern mich, aber es ist eine! Unmöglichkeit, sie frei zu lassen, denn! erstlich zahlen sie einen tüchtigen Dbrok und dann beneidet man mich allgemein um Leibeigene von ihrer Stellung und ihrem Vermögen. Wie ihr wißt, verloren meine Eltern durch die Eroberung Moskaus und namentlich durch den Raub der Fa- milienfuwelen fast ihr ganzes Vermö­gen, nur das'Gut Trubkoi mit zwei­hundert Seelen blieb mir, dessen Ein­künfte und Dbroks eben hinreichen, mich standesgemäß zu erhalten. Mit Iwan Newadommy's Freiheit würde das Gut um den zehnten Theil seines

Haben Sie Wcrthes im Preise sinken. Nun, ! er hat heute seine Pflicht gethan und wieder ein Jahr Zeit, sich von dieser Demüthigung zu erholen!"

Der Lieutenant Pourvu saß wäh­rend dieser Scene wie versteinert. Er erkannte jetzt den furchtbaren Fluch, welcher aus des Banquiers Faniilie ruhte. Minka war eine Leibeigene, eine Sklavin der Laune und Will­kür ihres Grundherrn. Unfähig, an der Heiterkeit seiner Umgebung Theil zu nehmen, dachte er nur an das unglückliche Mädchen und beschloß sie zu retten oder für sie zu sterben. Er wandte sich an den Grasen und sagte:

Herr Capitain Trubkoi, ich ge­stehe unverholen, daß ich Minka Newadommy liebe und vereinige meine Bitte mit der ihres Vaters, für eine große Geldsumme Beiden die Frei­heit zu geben, welche ja ein Gut ist, das Gott allen Menschen ver­lieh."

Die Russen sahen den jungen Kriegsgefangenen staunend an und schienen Lust zu haben, das Ganze

!für einen Scherz zu halten. Da ! der Graf schwieg, wiederholte Pourvu ^ seine Worte und fügte einige Be Wertungen über die unmenschliche Sit­te der Sklaverei hinzu.

Wir vergessen nicht, daß Sie ! Gast sind, t^err Kamerad, müssen aber auch bitten, sich nicht verletzend . über unsere Staatseinrichtungen aus- ! zusprechen!" sagte Trubkoi.Was übrigens dch Angelegenheit meiner- Leibeigenen betrifft, so halte ich Ihre Versicherung für Scherz, denn ein kaiserlich französischer Ossicier kann nimmer ernste Absichten auf eine Krepostna haben."

(Forts. folgt.)

Frankfurter Gold-Cours vom 25. Mai.

fl. kr.

Molt» .s 32-/,-SS'/,

Fricdrichsd'or .... 9 36'/,-87',, Holland. 10 fl.-Stücke . S 38-/, -SS'/, Nand-Dukatcn. . . 5 SS -3V

20-FrankenKiicke . . . S 18 IS Cngl. Sovereigns ... 11 384» preußische Kassenschein« 1 45'^'/,

Calw. Frucht- und B rodpreise am 26. Mai 1860.

Getreide-

Gattungen.

Vori­

ger

Rest

Neue

Zu­

fuhr.

Ge-

samml-

Betrag.

Heuti­

ger

Verkf.

Im

R e st gebt.

Höchster

Preis.

Mittel-

Preis.

Niederster

Preis.

Verkaufs-

Summe.

Gegen den vorigen Durchschnittspreis

mehr > weniger

Schffl.

Schffl.

Schffl.

Schffl.

Schffl.

fl-

kr.

fl-

! kr-

fl-

kr.

fl-

kr.

fl-

kr.

!fl-

> kr-

Weizen, alter

neuer

Kernen, alter

111

143

254

223

31

17

27

17

3'/-

16

30

3805

19

4'/-

Roggen, alter Gemasch

2

13

15

10

5

14

13

36

13

20

136

6

Gerste, alte

4

4

8

5

3

13

30

67

30

14

neue

Dinkel, alter

183

51

234

187

^47

7

15

6

50

6

30

1302

18

S

neuer

Haber, alter

1

60

61

40

21

7

12

6

53

6

30

275

44

28

_.

neuer

Summe >

301

271

572

465

107

5586/ 51

Qualität: Kernen: Gewicht: Bester 262 Pfund, mittlerer 259 Pfund, geringster 254 Pfund. Brodtaxe: 4 Pfd. Kernenbrod 15 kr., dto. schwarzes 13 kr., 1 Kreuzerweck muß wägen 5-/, Loth.

Stadlschultheißenamr. Schulet.

^ Redigirt, gedruckt und verlegt von A. Oelschläger.