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Zum Wohl für Augenlei-en-e.
Don dem Weltberühmten ganz ächten M», H - schen Älugenmnffer in Flacons ü 36 kr. nebst Gebrauchs-Anweisung befindet sich die alleinige Niederlage für Calw und Umgegend bei
Louis Dreitz.
Altburg.
Langholz - Verkauf.
Der Unterzeichnete verkauft aus seinem Privatwald Altburger Berg 600 Stück taunenes Langholz, vom 70r abwärts.
Die Verkaufsverhandlung findet am Lichtmeßfeiertag, den 2. Februar, Nachmittags 1 Uhr, im Gasthaus zum Hirsch in Alburg statt.
Liebhaber werden eingeladen.
Den 27. Januar 1860.
Jakob Jrion.
Leineweber-Gesuch.
Ein Leineweber auf dem Lande sucht einen Gesellen, der sogleich eintrctcn kann. Nähere Auskunft crtheilt Bäcker Baier in der Vorstadt.
Hauszins.
Meine mittlere schöne Wohnung ist auf künftige Lichtmeß oder Geor- gii, und die obere, kleinere, auf Georgii, mit Raum nach Belieben, zu vermiethen.
2)1. Ludwig Stroh, Kaufm.
Geld - Gesuch.
Ich suche 2150 fl. Güter-Zicler, welche an Martini 1860/1865 zahlbar, mit Pfandrecht und tüchtigen
Geld aus; u leihen.
Bei der Stiftungspflegc in Teinach liegen 100 fl. zu 4V- Procent zum Ausleihen parat.
Tübingen.
Geld - Antrag.
Auf gesetzliche Sicherheit habe ich immer größere Posten von 1000 fl. aufwärts zu ck>/- Procent auszuleihen. Im Unter-Pfand darf aber höchstens V- Gebäude-Anschlag sein.
Hienach sehe ich gedruckten Jn- formativscheinen franco entgegen.
Den 13. Dezember 1859.
Commissair Raach.
Unterhaltendes.
Das Friedeiisfest.
Der Breslauer Frieden hatte dem
ersten schlesischen Kriege ein Ende gemacht und gleichwie im stolzen Re-! münze auf der Brust bewiesen, daß
denn Magister Eberhardt war nicht nur ein Stubengelehrter, sondern auch ein eifriger Naturforscher, der seine Kenntnisse mit segensreichem Erfolge auf das häusliche und leibliche Wohl seiner Gemeinde anwendete. Deßhalb hatte sich auch die kranke Marie, des Schulmeisters Tochter, am Morgen des Friedensfestes auf die Bank unter der Linde am Kirchlein bringen lassen, um den geistlichen Herrn, der vermittels eines köstlichen Hciltranks sie dem Leben wiedergegcben, durch ihren Anblick zu erfreuen, denn obgleich noch todt- matt, kehrte doch schon der Strahl der Genesung in ihr Auge zurück. Rechts und links Grüße und freundliche Worte sprechend und nachdem er die Genesende mit der Hoffnung auf Gottes fernere Güte getröstet, wanderte der Greis das Dorf entlang Hinalls in die üppigen Fluren, wie es immer nach dem Gottesdienste seine Gewohnheit war.
Kaum hundert Schritte vom Dorfe begegnete dem Magister ein Mann in abgetragener Soldatenkleidung. Zwei halb verharrschte Narben im Gesicht und eine Tenk-
sidcnzdome, so auch im schlichten Dorfkirchlein ertönten Lob- und Danklie- dcr, daß die schreckliche Geißel, welche Millionen Blut und Eigenthum gekostet , endlich geschwunden war. Auch der alte Pfarrherr, Magister Eberhardt versammelte seine Gemeinde in dem altchrwürdigen kleinen Gotteshause zur Feier des Friedensfestes Anwesenden
und obgleich manchem das Auge feucht wurde bei der Erinne- Bürgcnu. Sclbstzählern gesichert, und rung an die Kriegessckrecken, einigten
mit 5 Procent verzinslich sind, gegen ? sich doch alle Gemüther in froher baar Geld umzusetzen, und sehe ge-! Dankbarkeit gegen Gott, der ja imfällig balligen Anträgen und Bedin-^ mer Alles zum Besten lenkt.
gungen von Seilen der H. Kapitalisten entgegen.
Simmozheim, 18. Januar 1860. 2)2. Rathöschreiber Schultz.
Nnterhaugstett.
300 fl. Pfleggeld
sind gegen gesetzliche Sicherheit zu 4' r Procent auszuleihen bei
Michael Rentschler, Bauer.
Der alte Pfarrberr trat nach geschloffenem Gottesdienste hinaus in die milde Sommerluft, wo die Gemeinde den hochgeliebten Seelen- hirten mit freundlichem Gruße und herzlicher Anrede empfing. Der Greis hatte für Jeden ein väterliches Wort. Die Kiudlein reichten ihm lächelnd
derselbe in dem eben beendigten Kriege Pulver gerochen haben mußte. Als der Pfarrer sich dem Fremden näherte, lüftete dieser militärisch sein dreieckiges Hütlein.
„Gott zum Gruße, lieber Käiegs- mann!" dankte der Geistliche: „Ich dächte, die liebe Himmelssoune müßte Ihm jetzt, wo Er aus den gefährlichen Feldzügen glücklich wiederkehrr, doppelt freundlich glänzen."
„Nein wahrlich nickt, Herr Pfar rer!" antwortete der Soldat, „denn jetzt bleibt mir wenig mehr übrig, als zu verhungern. Mein Regiment ist abbezahlt und nun kann ich auf die Landstraße treten und Steine klopfen."
Der Pfarrer griff in die Tasche und zog einen Zwanziger heraus. „Hier, lieber Mann, nehme Er dich Scherflein zu einem Glase Bier. Gott wird Ihm weiter helfen, wie
ihre kleinen Hände und die Erwach-! er cs ja auch bis jetzt gethan. Wo sencn baten um Rath und Thal, ist Er denn daheim?"