Samstag, den 16. April 1938

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AranröMe Generalstäbler in Rotspanlen

Onenlzve^le künmisekunA / Oerüekts um Ninislerbesuek in I-onäon

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zu Freiheit oder Sklaverei! - And ist das Dunkel noch so groß, ein weg zum Licht ist immer frei!' (von B. v. Selchow.) - Auch diese Morte eines Freisteitsdlchters fanden ihre Verwirklichung. Oie Gemeinschaft der Deut­schen hatte wieder zu kämpfen und zu opfern gelernt Sie machte sich frei von ihren kat­schen Götzen und warf ihre Ketten ab. Mo blinder Haß künstliche Grenzen Volk von Volk trennen wollte, brach nur um so elementarer der Freibeltswille sich Bahn. Deshalb stand die Melt am Abend des 10. April so fassungs­los vor dieser gewaltigsten vertrauenokunü- gebung. And doch war für uns Deutsche die­sesJa" so selbstverständlich, well einNein' verrat an uns selbst, am eigenen Blute ge­wesen wäre.

Endlich sind nun diese Schranken -er Ge­walttätigkeit gefallen. Aach langen Iahrbun- derten der Irrungen fand sich Bruder zu Bru­der und gläubig sehen die 75 Millionen auf zu ihrem Führer, der dieses Münder vollbrachte. Jetzt erst beginnt das gemeinsame Schaffen der größten europäischen Nation. Oer Ar­beiter, der an der Merkbank steht, der Bauer, der den Pflug über seine Aecker zieht, der Gelehrte, der uns sein Missen vermittelt, sie alle, alle sehen setzt den neuen, kelleren Tag, And der Frieden der Arbeit wird beschirmt von einer uarken und stolzen Mehr . . .l

Nun hat sich alles, alles gewendet. Aeber Klassen und Stände hinweg reichen sich die Männer und Frauen unserer größeren Heimat die Hände. Gin Volk feiert Auf­erstehung, und Freude und Glück w och nt wieder in unserer Mitte.

Drei Sebälter für Wiebereingeslellte

T i 8 e n d e i-i c k t 6 s r 018 Presse

r6. Wien, 15. April. Die niederösterreichische Landesregierung hat beschlossen, den in der Systemzeit wegen nationalsozialistischer Haltung entlassenen und nun wiedereingestellten Be­amten und Lehrern sofort drei Gehalts- beztige auszuzahlen. Wie notwendig und drin­gend die politische Schadensgutmachung ist, geht aus den schweren Schäden hervor, welche die ge- maßregelten Beamten erlitten haben. Sie waren jahrelang der bittersten Not preisgegeben. Dar- über hinaus standen sie unter dem steten Druck des Systems, das sie fortwährend verfolgte und demütigte. Die wirtschaftliche Not zwang sogar viele, ihr Hab und Gut zu verpfänden.

Tirol bekommt neue Straßen

Im Rahmen des von Generalfeldmarschall- ring verkündeten Aufbauprogramms wurde im Tiroler Oetztal an der Reutter Reichsstraße zwischen Holzleithen und Nassereith mit den Straßen­arbeiten begonnen. Damit hat dieArbeits - losigkeit im Oetztal ihr Ende gesunden. Es müssen schon die Arbeiter aus den entlegensten Tälern dieser Bezirke herbeigeholt werden. Das großzügige Straßenbauprogramm macht umfang­reiche Vorerhebungen notwendig, da das Straßen- wesen in Tirol in keiner Weise modernen Anfor­derungen entspricht. Der chronische Geldmangel in der Systemzeit wirkte auf das Tiroler Stra­ßennetz so verheerend, daß allein für die Staub- freimachung der Straßen der Betrag von drei Millionen Schilling ausgewendet werden muß.

Auch die Vorarbeiten für den Bau des gewal­tigen Kraftwerkes bei Persenbeug an der Donau sind bereits begonnen worden. Dieses Kraftwerk wird eine Gesamtleistung von 145 000 PS. erzielen. Der Aufstau der Donau erfolgt nahe dem Schloß Persenbeug durch ein bewegliches Wehr, an das sich zwei Schiffsschleusen von un­gefähr 230 Meter nutzbarer Länge und 24 Meter Breite anschließen.

gl. Paris, 15. April. Das italienische Giornale d'Jtalia' führt in einem Leit­artikel aus. daß sich Frankreichs Verhalten Spanien gegenüber bisher stets zu Gun­sten der Roten ausgewirkt hat. Leon Blum habe die Einmischung derartig ver­stärkt, daß Frankreich an den Rand einer offenen Intervention und Europa bis dicht vor einer Katastrophe geführt worden seien. Daladier habe nunmehr diese Erbschaft zu tragen. Der verzweifelte Widerstand der spanischen Bolschewisten und ihre letzten Versuche einer Gegenwehr seien zum großen Teil auf die französische Hilfe zurückzu- sühren.

Das Blatt hebt besonders hervor, daß sich in Rotspanien zahlreiche französische Gene- ralstäbler aufhalten, die sich davon über­zeugen, wie die mit französischen Waffen aus­gerüsteten katalanischen Truppen kämpfen. Auch die Befestigungen in Katalanien seien nach den Weisungen der französischen Tech­niker und sogar des französischen General­stabs angelegt worden. Durch die direkte französische Anteilnahme an den Kämpfen um die Küstenstellungen habe der Vormarsch der Rationalen zum Meer eine Verzögerung erfahren. Weiter Hab« der französische Gene­ralstab einen Bericht über die Lage Sowjet- Spaniens ausgearbeitet, sowie eine aus­führliche Liste französischer Generäle, Offi­ziere und Techniker, die sich zur Zeit in Rot- Spanien befinden.

Keine offiziellen Äeyrn

Nach Berichten der Pariser Presse reisen Daladier, Chautemps und Bonnet nach dem 26. April nach London. Diese Meldung wird jedoch insofern dementiert, als Mini- sterpräsidcnt Daladier bei einem kleinen Kabinettsrat in Paris die Minister aukge- lordert hat. während der Zeit der Ausarbei­tung neuer Verordnungen zur Behebung der sozialen Konflikte und der Streikbewegung keine offiziellen Reisen zu unternehmen.

Der britische Botschafter in Frankreich, Sir Eric Phipps, hatte am Donnerstag eine Unterredung mit Bonnet, der am Freitag den Beauftragten der sowjetspanischen Banden empfing. Marineminister CamPinchi be­sprach sich mit dem Ersten Lord der britischen Admiralität, Duff Cooper.

Im Anschluß an die Unterzeichnung des englisch-italienischen Abkommens das. wie amtlich m London bestätigt wird am heuti- gen Samstagnachmittag geschieht fordern die französischen Zeitungen ein Erwachen der französischen Diplomatie. Man verlangt eine enge Zusammenarbeit mit Nom und läßt durchblicken, daß man sehr viel Gefallen an der Wiederherstellung einer Art Stresa-Front mit Spitze gegen Deutschland hätte eine Auslegung gegen die sich jedoch die italienischen Zei-

tungen bereits schärsstens wenden. Der Matin' plädiert sür eine Engergestaltung der Fühlungnahme zwischen deüGeneral- stäben Frankreichs und Englands und will wissen, daß sich der englische Kriegs­minister Höre Belisha während seines kurzen Aufenthalts am Donnerstag ans dem Pariser Flughaken mit dem französischen Lustfahrtminister bereits über dieses Pro- blem unterhalten habe. Der französische Botschafter in London, Corbin soll am Donnerstag nach Paris abgereist sein, um die englisch-französischen Besprechungen vor­zubereiten. Er soll eine amtliche Einladung sür Ministerpräsident Daladier und Außen­minister Bonnet von Lord Halifax überreicht bekommen haben.

Die italienische HeilungTevere" wendet sich entrüstet gegen die Gerüchte über General­stabsbesprechungen und schreibt:Militärische Abkommen, an denen Frankreich teilnimmt, interessieren direkt alle Mittelmeerstaaten und vor allem Italien wegen der besonderen Stellung, die es nach der Eroberung des Im­periums einnimmt. Sollten sich die Pläne, die die englische Presse dem französischen Minister zuschreibt, als Tatsache erweisen, ist es an­gebracht, sofort zu erklären, daß eine Ent­spannung in Europa nicht möglich sein wird, wenn man versucht, tendenziöse Ausgleichsposten in den Rahmen aufrichtiger Uebereinkommen hineinzuschmuggeln.

Zahlungsabkommen ParisRom

Am Donnerstag wurde ein italienisch­französisches Handels- und Zahlungsabkom­men unterzeichnet. Die Vereinbarungen se­hen die Aufhebung des Clearing-Sy­stems und die Wiederherstellung der Zahlungsfreiheit zwischen den beiden Ländern vor. Auch darin sehen die franzö­sischen Zeitungen schon ein Zeichen dafür, daß sich die Beziehungen zu Italien bessern.

Die italienischen Zeitungen stehen der Außenpolitik der französischen Negierung jedoch sehr abwartend gegenüber. Es wird lediglich betont, daß der neue Außenminister vielleicht nicht in dem Maß wie seine Vor­gänger an die politische Linie der letzten zwei Jahre gebunden ist. Im übrigen aber, so betont z. B. derMessager»', ser die Re­gierung noch viel zu sehr mit inneren An­gelegenheiten beschäftigt und schweige sich aus außenpolitischem Gebiet aus. Daß dieser Einwand nicht unberechtigt ist, zeigt die Tat­sache, daß die Streiks in der französi­schen Metallindustrie fortdauern, wenn­gleich der Widerstand der Arbeiterschaft ge­gen die marxistischen Hetzer im Wachsen zu sein scheint. Nebenbei hat die französische Kraftwagenindustrie, die noch vor einigen Jahren einen ausgedehnten Markt be­herrschte. seit 1929 um 50 v. H. weniger aus­geführt. einErfolg' der 40-Stunden-Woche.

«Amerikas Wirtschaft auf dem toten Punkt"

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> Oesterreichs Fremdenindustrie atmet auf

Die Nachricht, daß im Reiseverkehr zwischen dem ! bisherigen Reisegebiet und dem Lande Oesterreich sämtliche noch bestehenden finanziellen Beschrän­kungen aufgehoben sind, ist in der deutsch-öste» reichischen Bevölkerung mit großer Freude aus­genommen worden. Namentlich der Fremden- rndustrie hat dieser Erlaß neu hoffnungsvolle Perspektiven eröffnet. Man rechnet allgemein da- ! mit. daß unzählige Volksgenossen, die in den letz-

> ten Jahren durch die Devisenbestimmungen von I einem Besuch Oesterreichs abgehalten wurden, dies

jetzt nachholen werden. Wie von unterrichteter 1 Seite mitgeteilt wird, sollen durch KdF. - Fahr- ' ten größten Stils auch den Minderbemittelten ermöglicht werden, die einzigartigen Schönheiten der Ostmark kennenzulernen.

Zwei Flughäfen für Salzburg

Wie jetzt bekannt wird, erhält Salzburg zwei modern eingerichtete Flughäfen. Die bestehende mangelhafte Landewiese wird großzügig ausgebaut und dazu sollen nordwestlich von ihr der zweite große Flughafen gebaut werden. Diese neue Anlage wird direkt an dem Betonband der Reichsautobahn SalzburgWien liegen. Einer der beiden Flughafen wird dem Flugsport allein die- nen. Die Feftspielstadt Salzburg verfügte bisher über einen Landungsplatz, der jeder Anforderung ^ die man an einen neuzeitlichen Flughafen stellt ! Hohn sprach. Es war auf dem Maxtlaner Feld «m Westen der Stadt nichts anderes vorhanden j als eine nicht einmal völlig eingeebnete Lande­wiese. die nur unzulänglich begrenzt und bezeich- ! net war und auf der im Sommer Gras und Blu- ! men üppig sproßten.

Vürckel ln -er Saarvlalz

. Reustadt-Weinstratze, 15. April. Der Bevollmächtigte des Führers für Oesterreich. Gauleiter Bürckel. ist nach seinem Erlaß über den vierzehntägigen Osterfrieden am Mittwochnachmlttag im Flugzeug, von Wien kommend, in seinem Wohnort N e u st a d t an der Weinstraße eingetroffen. Die Bevöl­kerung der Stadt, die gleichzeitig Sitz der Bauleitung Saarpsalz ist. bereitete dem Gau­leiter einen überaus herzlichen Empfana

Washington, 15. April. Die ständig sich weiter zuspitzende Wirtschaftskrise in den Vereinigten Staaten von Amerika führte da­zu. daß seit dem Wochenende im Weißen Haus täglich Konferenzen zwischen Roosevelt und seinen Ratgebern über Hilfs­maßnahmen stattfanden. Donnerstag abend legte Roosevelt in einer Rundfunkrede die über sämtliche 700 amerikanischen Sen­der übertragen wurde, dem Volk seine Ideen vor. Er stellte zunächst fest, daß die Wirt- schaft Amerikas im letzten halben Jahr i m- mer schlechter geworden sei und etwas getan werden müsse, bevor die Lage endgül- tia ernst werde.

Die Ursachen des Niedergangs, so erklärte Roosevelt, waren Ueberproduktion und zu starkes Anziehen der Preise so daß die Kaufkraft nicht nntkam. Er wünsche, daß keine Reformmaßnahme des New Deal auf­gegeben werde, sondern daß man sich der Werkzeuge bediene, die er und der Kongreß seit dem Jahre 1933 geschaffen hätten. Er sei nicht der Ansicht, daß die amerikanische Wirtschaft sich durch ständige und notge­drungen immer größere Regierungs- subventionen aus lange Sicht erholen könne. Um aber über den gegenwärtigen toten Punkt hinwegzukommen und um für die Millionen zu sorgen, deren Arbeitslosen- Unterstützung jetzt ablaufe, um weitere Fa- briken und andere Großbetriebe vor dem Zu­sammenbruch und damit vor dem Brotlos­werden weiterer Millionen Arbeiter zu be­wahren. schlage er die Aufwendung von Bundesgeldern in Höhe von etwa 4 Vr Milliarden Dollar vor.

Entsprechend dem Vorschlag des Präsiden­ten Roosevelt gab das Schatzamt bekannt, daß diesterilisierten' Goldbestände in Höhe von 1.4 Milliarden Dollar der Bun­deskasse in Verbindung mit Roosevelts Wie­derausbauprogramm zugeführt würden. Diese Bekanntgabe erfolgte nach der Konferenz des Finanzministers Morgenthau und des Vor­sitzenden der Bundesreserve-Behörde. Beide

Beamte beschlossen für nächsten Mittwoch eine Sitzung des Exekutiv-Ausschusses der Bundesreservebehörde zwecks Besprechung der Methoden zur Durchführung des neuen 5 - Milliarden - Dollar - Aufgabenprogramms zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise einzu­berufen.

Präsident Roosevelt sprach weiterhin am Donnerstag über den Rundfunk ganz Nord- und Südamerikas zum Paname- rikatag. In seinen Ausführungen warb er im Namen seines Landes eindringlich um die Freundschaft Lateinamerikas. Er appel­lierte dabei an die südamerikanischen Nach­barn, dem demokratischen System die Treue zu halten.

MiangkaWek verwundet?

Eine unbestätigte japanische Meldung

Tokio. 15. April. Der Sprecher des japa­nischen Außenamtes teilte mit. daß ziemlich sichere Nachrichten darüber vorlägen, daß Marschall T s ch i a n g k a i s ch e k bei dem japanischen Fliegerangriff auf Tschangscha am 10. April an beiden Beinen verwundet worden sei. Auch Minister Soong sei von einem Geschoß getroffen worden und habe Bauch- und Nasenverlehungen erlitten. Eine Bestätigung dieser Meldung aus anderen Quellen liegt bisher nicht vor.

Amtlich wird aus Tokio mitgeteilt, daß ein Wissenschaftlicher Forschungsrat' unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Fürst Konoje eingerichtet worden sei. In Presse- kommentaren heißt es dazu, infolge der Jmporteinschränkungen sei die genaue Prü- fung der Wirtschaftslage mit Bezug aus die für die Kriegswirtschaft notwendigen Roh- stoffe notwendig.

Reue Zusammenstöße in Indien

Einer Meldung aus Neu-Delhi lJndieiü zufolge wurde bei einem Zusammenstoß zwischen aufstän­dischen Stämmen und britischen Truppen in den Bergen nördlich von Splitol am Donnerstag ein britischer Offizier getötet.

Mammer und Wen Staatssekretär!

Berlin. 13. April. Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorschlag des Reichs­ministers des Innern, Dr. Fr ick, dem Reichssportführcr von Tschammer und Osten den Rang eines Staatssekretärs ver­liehen.

Die Ernennung bedeutet, daß im plan­mäßigen Fortschreiten die Aufgaben der national geführten Leibeserziehung staat- lich noch stärker verankert wer- den. und daß unter den vielen Aufgaben­gebieten die dem Neichssportsührer zuerteilt wurden, nun auch die Stellung des Reichs» sportführers im staatlichen Sektor eine be- sondere Erhöhung erfährt. Bereits die Errichtung der Abteilung VIII lLeibesübun. gen) im Reichsinnenministerium und die Ver­ordnung des Reichs, und Preußischen Mini­sters des Innern über das Neichssportamt befestigen bekanntlich die Stellung des Reichssportsührers im Raume des Staates. Wenn wir dann noch daran erinnern daß der Reichssportführer der Beauftragte für die körperliche Ertüchtigung der deutschen Ju­gend und des Hauptamtes .Kampfspiele der SA.' ist. wir weiterhin aus den zu einem Block erstarkten DRL. verweisen der das große Haus des freiwillig betriebenen deut­schen Sports als Volksbewegung verwalt-t. dann darf damit festgestellt werden daß der Staat selbst und alle Organisationen des Staates und der Partei sich mit allem Ernst eindeutig der Leibeserziehung annehmen.

Süden leben aus Kosten der Angarn

Budapest, 15. April. Zu dem zur Rege­lung der Judenfrage in Ungarn von der Regierung Daranyi eingereichten Gesetz­entwurfNeber die Wahrung des wirtschaft­lichen und sozialen Gleichgewichts" wird nun­mehr von der Presse ein Auszug aus der zu erwartenden Begründung veröffentlicht. Dari» wird einleitend auf die Entwicklung des Juden tums in Ungarn hingewiesen und festgestellt, daß sich die Zahl der Juden seit 1848 ver­fünffacht habe. Diese rapide Zunahme Hab« im Laufe der verflossenen 90 Jahre das gesamte Wirtschaftsleben überschwemmt und alle führenden Stellen den Juden überantwortet. Nach dem Weltkrieg sei das ungarische Volk in eine große Not geraten, die alle Schichten des Volkes betroffen habe mit AusnahmedesJudentums.das auch bei dieser Gelegenheit seinen Machtzuwachs noch zu steigern verstanden habe.

Während die Kraft des Ungartums auf der ganzen Linie eine Schwächung erfuhr, ser der Machtzuwachs des Judentums in den verschie­densten Wirtschaftszweigen sprunghaft gestie­gen. Hierdurch sei eine auffallende Ungleich­st e i t in der Beteiligung des christlichen Ungar, tums und des Judentums am wirtschaftlichen, geistigen und kulturellen Leben entstanden. ÄuS diesem Grunde sei es für die Regierung eine unaufschiebbare Pflicht, diese Frage radikal zu lösen und das gestörte GleiöMwicht wieder­herzustellen. Besonders dringlich sei die Lösung des Problems geworden, da die Notwendigkeit bestand, der christlichen Jugend Erwerbsmög­lichkeiten zu sichern und auch den Söhnen des ungarischen Bauernstandes die Möglichkeit deS sozialen Aufstiegs zu verschaffen.

Der Begründung des Judengesetzes sollen umfangreiche statistische Daten beigefügt sein, die die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der jüdischen und der christlichen Bevölkerungs­schichten umfassen.

Rumänien verbietet Parteien

Bukarest, 15. April. Die Regierung erließ Donnerstag abend das schon seit einiger Zeit angekündigte Staatsschutzgesetz. Das Gesetz verbietet jede Propaganda, die aut die Aenderung der Regierungsform abzielt oder Vermögensaufteilung, Steuerbefreiung und Klassenkampf zum Ziele hat. Verboten wird das Marschieren in geschlossenen Kolonnen. daS Singen politischer Lieder, die Bildung bewaffneter militärähnlicher Verbände z» politischen Zwecken und die Verbreitung von politischen Flugschriften und Zeichnungen. Sämtliche politischen Parteien, Verbände und Vereinigungen aller Art sind aufgelöst, ihre Neubildung ist verboten. Die er­laubte politische Betätigung der Staats­bürger wird in einem neuen eigenen Gesetz noch geregelt. Alle Uebertretungen desStaats» schuhgesehes werden vom Militärgericht ab­geurteilt. Als Strafen steht das Staats­schutzgesetz Gefängnis von sechs Monaten bis zu zwei Jahren und Geldstrafen von 10 000 bis 20 000 Lei vor.

Deutsche Zeitungen verboten

Die rumänische Negierung hat die beiden einzigen Zeitungen der deutschen Volks- gruppe Bessarabiens. dieDeutsche Zeitung Bessarabiens' und dasDeutsche Volks- blatt'. verboten.

Glückwunsch des Führers an Lüttwitz

Der Führer und Reichskanzler übermittelte dem General der Infanterie Freiherrn von Lüttwitz zur 60. Wiederkehr des Tages seines Dienst­antritts ein Glückwunschtelegramm.

Dr. Groß zum Professor ernannt

Neichsamtsleiter Dr. Walter Groß, der Leiter des Nassenpolitischen Amte? der NSDAP., wurde zum Professor der Friedrich-Wilhelm-Nniversttät in Berlin ernannt