Wird hier unverzüglich durch ihren Sachwalter eröffnet werden."

Werden wir etwas erben?"

--Das ist anzunchmen; wir ha­ben Ansprüche."

Wer ist denn die ärmlich ge­kleidete Person, die sich hier ein­drängte?"

O, die," sagte der kleine Mann spöttisch, die wird nicht viel bekommen durch das Testament; sie ist die Schwester der Verstorbenen."

Wie, dieselbe Anna, die im Jahr 1812 den unbedeutenden Men­schen heirathete, den Offizier?"

Ganz recht, die ist es."

Nun, sie muß eine starke Por­tion Unverschämtheit besitzen, da sie sich vor dieser respektablen Familie präsentirt."

Um so mehr, da die Schwe­st e r E g e r i a, von altadeliger Familie, ihr diese Mesalliance nie verziehen hat."

In diesem Augenblick ging Anna

mitten durch das Zimmer, in welchem die Familie der Verstorbenen versam­melt war; sie war bleich; ihre schönen Augen waren voll Thränen und ihr Gesicht von frühen Runzeln gefurcht.

Weßhalb kommen Sie hieher?" fragte hochmüthig Madame deVille- bovs, die oben erwähnte Dame.

Madame," erwiederte die arme Frau demüthig,ich komme nicht hieher, um Ansprüche zu machen auf Etwas, das mir nicht zukommt; ich komme nur, um Herrn Dubois, den Sachwalter meiner verstorbenen Schwester zu befragen, ob sie noch in ihrer letzten Stunde von mir ge­sprochen hat."

Wie? Glauben Sie," fragte Madame de VilleboyS hochmüthig, daß man sich um Sie bekümmert, die Sie eine vornehme adelige Familie be­schimpft und sich mit einem unbedeu­tenden Menschen, einem Soldaten Bonaparte'ö, verheirathet haben?"

Madame, mein Mann, ob­

wohl ein Kind des Volks, war ein braver Soldat, und, was noch mehr gilt, ein Ehrenmann," sagte Anna.

In diesem Augenblick erschien eine ehrwürdige Persönlichkeit, der Notar Dubois.

Hören Sie auf," sagte er, Anna Vorwürfe zu machen wegen einer Verbindung, die ihre Schwe­ster ihr verziehen hat. Anna liebte einen edlen, braven, guten Mann, der sich nichts Anderes vorzuwerfen hatte, als seine Armuth und die Dun­kelheit seines Namens. Nichtsdesto­weniger würde, wäre er am Leben geblieben und hätte seine Familie ihn gekannt, wie ich, sein alter Freund, ihn kannte, Anna jetzt glücklich und geehrt sein."

Aber warum ist die Frau hier?"

Weil sie hier sein muß," sagte der Notar mit Ernst;ich selbst habe sie gebeten^ zu kommen."

(Forts, folgt.)

Calw. Frucht, Brod- und Fleischpreise am 29. Januar 1859.

Getreide-

Gattungen.

Vori­

ger

Rest

Schffl

Neue

Zu­

fuhr.

Sckffl

Ge-

sammt-

Betrag

Schffl.

Heuti-

ger

Verkf

Schffl

Im R e st gebl.

Schffl

Höchster

Preis.

fl- ! kr.

Mittel-

Preis.

fl. j kr.

Niederster

Preis.

fl. I kr.

Verkaufs-

Summe.

fl. I kr.

Kt

Di

i

fl-

gen den vorigen rrchschnittsprs.

rehr l weniger kr. Ifl.> kr.

Waizen, alter neuer

Kernen, alter neuer

52

185

237

212

25

12

24

11

38V-

11

2467

52

12

Korn

Gemasch Gerste, alte neue

16

4

20

13

7

8

48'

8

28V-

8

12

110

12

5-/-

V-

Dinkel, alter neuer

1

140

141

133

8

6

24

5

2

4

30

669

3

Haber, alter neuer

3

76

79

67

12

5

42

5

27 V-

5

365

48

1'/-

Summe

72 /

405 j

477

425 j

52

3612j

55

Dualität:

Kernen: Gewicht: Bester 300 Pfund, mittlerer 289 Pfund, geringster 281 Pfund.

Brodtare: 4 Pfd. Kernenbrod 10 kr., dto. schwarzes 8 kr., 1 Kreuzerwcck muß wägen 8'/- Loth. Fleischtare: 1 Pfd. Ochsenfleisch 11 kr., Rind- und Kuhfleisch 9 kr., Kalbfleisch 8 kr., Schweinefleisch unabgezogen 12 kr., abgezogen 11 kr.

_ _ Stadtsch ultheißenamt.

Redigier, gedruckt und verlegt von A. Oelschläger?