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Würzbach.
Güter - Verkauf.
Aus dem Johann Georg Burk- hardt'schen Gut kommt am
Donnerstag, den 23. Dez., von Vormittags 10 Uhr an, auf dein Nathhaus dahier,Nachstehendes zum letzten Mal in öffentlichen Aufstreich, und zwar:
1) Die Hälfte an
einem zweistöckigen Wohnhaus, mit Stallung versehen, Streuhütte, Back- und Holz- Hütte, und Hofraithc, ferner zwei Schweinställe und eine Scheuer (ganz), auch einen Sägmühle-Antheil;
2) Gras- und Baumgarten''beim Haus, IV- Mrg. 35 Rthn.;
3) Wechselfeld: der Hausacker mit 16°/» Mrg.;
Bau- und Mähfeld, der Sauer genannt, 6Vs Mrg.;
5) eine gute Wäfserwitse im Würzbacher Thal, 2Vs Morgen 26 Rthn.;
6) der Heckenwald, vom Acker auswärts, 37Vs Mrg.;
7) der Heiligen-Wald mit °/s Mrg. 35 Rthn.;
8) die Tränke mit VsMrg.-tORthn.;
9) Auf Agenbacher Markung: Walv im Hirschteich 2 Mrg. 13 Rthn.;
10) auf Agenbacker Markung: eine Wäffer-Wiesc an der Kleinen; (mit einem Scheuer-An- rheil), 5 Morgen.
Vorstehende Güterstücke werden entweder im Ganzen oder iheilwcije verkauft. Nachdem sich Kaufsliebhaber zeigen, werden auch die größeren Parzellen, als Aecker iznd Heckenwald, getheilt verkauft werden.
Auswärtige unbekannte Liebhaber haben sich über ihre Zahlungsfähigkeit auszuwcisen; die weitern Bedingungen werden vor der Verkaufsverhandlung bekannt gemacht.
Der Unterzeichnete ist jederzeit bereit, den Liebhabern die beschriebenen Liegenschaften vorzuzeigen. Würzbach, 6. Dez. 1858.
_Jolv Mich. BurkHa rdt.
2)2. - Calw.
Ein freundliches Logis
für eine kleine Familie hat bis Lichtmeß zu vermiethen
Friedrich Essig, Schleifer.
Nicht zu übersehen.
Unterzeichneter empfiehlt sich mit einer schönen Auswahl Schildkrot-, Elfenbein-, Kautschuk- und Büffel- Kämmen aller Art, sowie auch Haar- pfeilcn, zu den billigsten Preisen; auch empfiehlt er seinen Ausverkauf von Parfümerien, besonders zu Weihnachtsgeschenken sich eignend.
Fr. Keller, Kammmacher.
2)2. Calw.
Geldaner - ieten.
Biß Lichtmeß sind 150 fl. und 325 fl. Pfleggeld zu 4'/- Procent gegen gesetzliche Sicherheit auSzulei- hen bei Kempf, Schneider.
Unterhaltendes.
Tsie Försterstochter.
(Fortsetzung.)
Glücklich entrann Heinrich seinem Versteck. Auf dem halben Wege nach dem Forsthause glaubte er Augustens flüchtige Gestalt an sich vorüber eilen zu sehen. Der abwehrcnde Angstschrei, den seine Kehle hcrvorstoßen wollte, erstarb unter einem furchtbaren Luftdrucke, der ihn mit unwiderstehlicher Gewalt zu Boden warf. Die nächtliche Dunkelheit verschwand für kurze Augenblicke unter einem hoch aufschießenden und weit sich verbrestenden Feuerschein, der wie ein flammendes Meteor die Umgegend mit einemmagischen Licht übergoß, um sie gleich darauf wieder in eine desto tiefere Finsterniß zu hüllen. Zugleich erdröhnte die heftig erschütterte Luft von einem dumpfen Knalle, dem ein lautes Prasseln auf dem Fuße nachfolgte. Ein harter, schwerer Gegenstand berührte schmerzend Heinrichs rechte Schläfe und versetzte ihn in Bewußtlosigkeit. Doch nur auf wenige Sekunden, denn fort und fort ertönte es vor seinem Ohr: „Auguste! Auguste!"
„Auguste!" riefen Heinrichs Lippen laut nach und sich emporraffend, wankte er dem Forsthause zu. Hier wollte er sich, als Augustens Mörder eine Kugel vor den Kopf schießen und so den begangenen Mord sühnen. Ihm entgegen stürzte der Förster im NaLtgewand. „Was ist geschehen?" fragte er hastig seinen Burschen. „Auguste getödtet" — antwortete jener verzweiflungsvoll — „zerschmettert — verbrannt — oh!" „Auguste?" wiederholte der Förster und seine Füße wurzelten fest. „Auguste? wie wäre das möglich? Auguste, mein Kind! Ach mein armes Kind! Ich unglücklicher, geschlagener Vater!" „Vater! Vater!" rief die Jungfrau gellend oben aus dem Fenster des Forstbauses herab. „Da ist ja Auguste!" sprach der Förster mit wieder leichtem Herzen zu Heinrich. „Was belügst und erschreckst du mich denn?"
„Sie lebt!" jauchzte Heinrich und faltete seine Hände zu einem stillen Dankgebet. „Sie lebt!" wiederholte er nach einer stummen Pause — „und ich habe ihr Blut nicht auf meinem Gewissen!"
WaS Heinrich vorhin für Augustens Gestalt gehalten, war nichts als ein leeres Schattenbild seiner aufs Aeußerste gesteigerten Einbildung gewesen. Im Begriff schon, das väter- licheHaus mit dem entwendetenSchuld- documente zu verlassen, um zur Ver- rätherin und Diebin an ihren Eltern und an sich selbst zu werden, hatte der Schutzgeist in der Jungfrau Brust zur rechten Minute obgesiegt. Unter Weinen und Selbstanklagen hatte sie ihre schlafende Mutter aufgeweckt und derselben Alles gebeichtet. Noch war die Förstcrin unschlüssig gewesen, ob sie ihrem Gatten auf der Stelle das Geständniß ihrer Tochter mittheilen solle oder nicht, als die Katastrophe der Pulvererplosion dazwischen kam.
(Schluß folgt.)
Gottesdienst am 19. Dezember, (als am -1. Advent):
Herr De kan Heberle, _
gerV
Redigirt, gedruckt und verlegt von A. Oeischlä