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Nächsten Dienstag Vormittag sind
warme Zwiebelkuchen
zu haben bei
Bäcker Dietsch.
Es wird eine Person
gesucht, welche mit Kindern umzugehen weiß; nähere Auskunft crtheilt Frau Feldweg, Hebamme.
Unterhaltendes.
Tie Försterstochtcr.
«Fortsetzung.)
„Meine Tochter" — versetzte Wegener „hat mehrere Jahre in Warschau bei einer Tante verlebt und versiebt daher polnisch. Sic mag uns Eure Papiere verdolmetschen. Kommt mit mir. Ohnehin muß ick einen Schlitten besorgen, auf welchem wir den Bären heimschaffen."
Auguste, des Försters neunzehnjährige Tochter, übersetzte daheim des rugewandertenJägerburschenPapiere, welche nur vortheilhaft für ihren Besitzer lauteten. So hatte die einsam gelegene Försterwohnung einen Insassen , Wegener einen Gehilfen, Winkler einen Kameraden und Auguste einen — Liebhaber mehr bekommen, welcher seine Gefühle nicht wie Winkler vor dem Mädchen in sich verschloß, sondern sie, seiner feurigeren Natur gemäß, zu erkennen gab. Wenn auch der polnische Jägerburschc Wodzinöky eben nicht schöner Marals der deutsche Winkler, so mach-i len doch sein kühnes Auftreten, sein feuerblitzendcs Auge, seine dienstfertige Hingebung gegen das schone i Geschlecht und seine in Schmeicheleien > gewandte Zunge auf die unerfahrene i FörsterStochier einen weit günstige- , ren Eindruck als das einsilbige, schein- i bar kühle, aber still fleißige Wesen j Winklers. Dieser ehrliche Bursche , liebte das Mädchen wohl herzlicher und inniger noch als Wodzinöky, - allein er wollte nicht eher mit seiner : Neigung und Bewerbung uin Au- gustens Hand hervvrtreten, als bis er durch die Erlangung einer vor-
> theilhafteren und sicherer» Anstellung hierzu ein Recht erhalten haben würde. Auguste hatte zwar einige Jahre in Warschau verlebt, allein ohne deß- halb Erfahrung genug eingesammelt zu haben, um wahre Liebe von erheuchelter und bestandloser zu unterscheiden, und Wodzinsky war klug genug, Niemand weiter als Auguste seine Liebe merken zu lassen. Der tir dieser Hinsicht äußerst strenge Förster, so wie dessen- ehrbare Frau würden außerdem gar bald den Liebhaber ihres Kindes aus dem Hause gewiesen haben. Bekanntlich aber verleiht die Heimlichkeit einer Liebe ihr einen weit größeren Reiz und begünstigt ihr schnelles Wachsen. So auch hier.
Wegener hatte die für den erlegten Bären ausbezahlt erhaltene kleine Geldsumme seinem neuen Jä- gerburschcn ausgeantwortet, der sich gegen deren Annahme vergeblich sträubte. „Wenn Ihr" — sprach, er zu dem Förster — „mit Euren Hunden mir nicht im entscheidenden Augenblick zu Hilfe gekommen wäret, so hätte mich Petz ohne Zweifel kalt ^ gemacht. Daher bin ich Euch zum Dank verpflichtet und nicht Ihr mir." Da aber Wegener das Schießgeld nicht für sich behalten wollte, so brachte Wodzinsky nach seinem ersten Besuche der nächst gelegenen Stadt ein Paar goldene Ohrgehänge mit, die er angeblich von dem Bärenlohne erkauft hatte und welche der För- stcrstochter schenken zu dürfen er um Erlaubniß bat. Diese Großmut!) überraschte zwar, erschien aber so natürlich und daher unverfänglich, die Ohrgehänge blitzten so verführerisch den vier Frauenaugen zu, baß Vater und Mutter die Bitte Wodzinskys ' zngestanden und Auguste nunmehr I durch ihren Ohrenschmuck täglich und stündlich an den freundlichen Geber erinnert wurde.
Wenn es dem Polen gelang, seine zündenden Blicke, seine zugeflüsterten Betheurungen, seine heimlich gespen-' beten Geschenke und Aufmerksamkeiten aller Art, durch welche er das schwache Her; AuguilenS eroberte, vor deiw
oleoigin, gcvruckr mir vertäu von Ä. Oclschtä
! Augen des Vaters, der Mutter und ! einer alten Magd zu verbergen, so doch ! nicht vor Winkler, dessen Sehkraft die Eifersucht schärfte und welcher durch dieselbe zum unablässigsten Beobachter des Liebespaares gemacht wurde.
Mit tiefem, nagendem Schmerz hatte Winkler erkannt, wie das bisher schuldloseGemüth der Jungfrau durch Wodzinskys fein berechnete Liebesbe- werbungmehrundmchrumstricktwurde und einer wachsenden Leidenschaft für den Fremdling erlag. „Wenn ich" — sprach der wackere Bursche zu sich selbst — „ein mir! ganz fremdes Menschenkind sorglos an dem Rande eines Abgrundes hinwandeln sehe, so erachte icb's für meine Christenpflicht, cs warnend auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Sollte ich ein Gleiches nicht thun, da die Tochter meines Brodhcrrn in wohl noch größerer Gefahr sich befindet? Nachdem Winkler hinreichende und vollgültige Beweise für seines Kameraden Schlechtigkeit gesammelt zu haben glaubte, benutzte er die erste Gelegenheit, wo er Auguste ohne Zeugen und sicher vor Störung sprechen konnte. Seine innere Aufregung hinter einer finster gefalteten Stirne verbergend', hob er-zu der Jungfrau an: „Auguste, was icb Ihnen jetzt sagen will, kommt aus keinem neidischen, wohl aber aus einem für Ihr Wohl besorgten Herzen. Sie haben sich durch gleisnerischen Schein täuschen lassen und Ihr Wohlwollen einem Unwürdigen geschenkt."
(Forts, folgt.)
Achnlichkeit zwischen einem Mathematiker, einem Orkan und einem Zahnarzte: sie ziehen Wurzeln aus.
Gottesdienst am 28. November, (als am 1. Advent.-) Vormittags Herr Dekan Heberle, Nachmittags Herr Helfer Rieger.
ger.