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Ernstmühl.

12 Ctr. Heu und Oehmd

verkauft

Ankerwirth Pfrommer.

2)1. Dcckcnpfrond.

Bei Unterzeichnetem steht ein

halbenglisch Mutterschwein,

11 Wochen tragend, zu verkaufen.

Bäcker Weber.

babe ein freundliches, Helles und trockenes Logis bis Jakobi zu vermiethen.

2)2. Kaufmann Bock.

auszuleihen gegen zwei- fache Versicherung:

400 fl. oder 500 fl. bei der Kirchen- und Schulpflege Calw.

650 fl. Pfleggelv zu 4'/- Procent bei Jakob Bla ich in Breiten­

berg. 2)2.

700 fl. Pfleggeld zu 4'/- Procent bei Lammwirth Gaier in Agenbach. 2)2-

232 fl. Pfleggeld zu 4'/- bei G. A. Vcith in Calw.

300 fl.» auch in 2 Posten, wo? sagt die Redaktion.

Landwirthschaftliches. Vom Nascnbremien.

(Aus den Ellwanger i'andwirthschastl. Blätt.)

In manchen Gegenden des Landes ist das Rasenbrennen (Motten) sehr gebräuchlich. Dasselbe findet man angewendet nicht bloß bei Urbarma­chungen, z. B. wenn natürliches Waideland in Ackerfeld verwandelt werden soll, sondern man sieht eS, besonders in Gegenden, wo die Egartcnwirthschaft zu Hause ist, auch auf dem Ackerfeld«: regelmäßig wie­derkehren. Nachdem der Acker einige oder mehrere Jahre gebaut worden ist, bleibt er eine Reihe von Jahren zur Berasung (dreisch) liegen, und wenn nun seine Zeit wieder gekommen ist, so wird der Rasen aufgebrochcn und gebrannt, woraus daS Feld wieder gebaut wird.

Beim Rasenbrennen wird der Rasen bekanntlich seicht abgeschält,

in Stücke zerhauen, mit Brennma­terial in Haufen zusammengesetzt und so gebrannt. Als Produkt dieser Verbrennung erhält man eine mehr oder weniger gepulverte Masse die Rasenasche, die sofort auf dem Felde zerstreut, für die nun zu bauenden Früchte von augenscheinlich gut düngender Wirkung ist. Da man nun mit dem Rasenbrenncn in der Regel nichts anderes als eben eine Düngung beabsichtigt, so hat man, sollte man meinen, auf diese Art ja erreicht, was inan will, wor­aus man schließen könnte, daß der Ge­brauch des Rasenbrennens oder Mot- tens ein durchaus lobenswcrther sei.

Eine andere Frage ist nun aber die, ob manzurErreichungdesZweckes in diesem Falle auch bas richtige Mittel angewendet hat. Wenn wir ein solches Rasenstück, das zum Bren­nen bestimmt ist, näher betrachten, so finden wir an demselben außer der Erde, aus welcher es theckweise besteht, ein dichtes Gewebe von Pflanzen und Pflanzenwurzeln, auch zeigt die Erde unmittelbar unter und um dieselben häufig eine dunklere Färbung, worin wir den Humus oder die Dammerde erkennen. Wie die Pflanzen und Pflanzenwurzeln als Gebilde des Pflanzenreichs zum bei weitem größten Theil aus ver­brennlichen Theilen bestehen, so ist auch dieser Humus, der ja zunächst auch aus dem Pflanzen- oder Thier­reiche herstammt, ebenfalls ein ver­brennlicher Stoff. Wenn wir nun solche Rasen brennen, so erleiden zwar die erdigen Theile derselben theilweise eine Umgestaltung die Erde nimmt andere Farben an, sie brennt sich roch oder gelb rc. aber keine Verminderung, weil die erdigen Theile dem Feuer wider­stehen , wogegen jene verbrennlichen Stoffe auf ein äußerst kleines Maß zusammenschwinden. (Forts, folgt.)

Unterhaltendes.

Der Eisgang des Rheins Anno 1730,

von W. O. von Horn.

(Fortsetzung.)

Mit Ehren und Auszeichnungen

wurde Fritz überhäuft. DaS reiche Gezelte des Sultans mit allen den Kostbarkeiten, die es enthielt und die ein morgenländischer Fürst mit sich führt, war seine Kriegsbeute und der Rang als Oberstlieutnant sein Lohn. Fritz war nie glücklicher gewesen. Alle seine höchsten Wünsche waren erfüllt. Zu seinem Handwerke, dem er jetzt entfremdet war, brauchte er nicht wieder zurückzukehren, um sor­genfrei zu leben, wenn er wieder daS Glück haben sollte, in seine Heimath zurückzukehren und unabhängig konnte er den höchsten Wunsch seines Herzens erfüllen; den, sein Minchen heimzuführen.

Indessen wurde diese frohe Aus­sicht in die Zukunft sehr getrübt. So jung auch Fritz war, und so kräftig, so äußerte dennoch das mühe- und beschwerdevolle Leben, das er während des Krieges geführt, und in einem fremden Lande, unter einem Himmel geführt, der ohnehin erschlaffend wirkt, und dem Europäer fast nie ein zuträgliches ist, jetzt im Frieden seine Folgen. Seine Gesundheit war untergraben und ein Lcberleiden trat in seiner schlimmen Eigenthümlichkeit hervor und fesselte ihn an das Kran­kenbette. Sein Zustand war ein Be- sorgniß. erweckender, durch die große Hartnäckigkeit des Nebels. Endlich erklärten die Aerzte, wenn er nicht nach Europa zurückkehre, würde er in diesem Lande der Krankheit erlie­gen. Noch leidend trat er die Heim­reise an.

War es die Freude, die Heimath wieder zu sehen oder hatte wirklich die Veränderung der Luft einen so woblthätigen Einfluß auf ihn kurz, schon wenige Tage nach seiner Ein­schiffung konnte er sich auf dem Ver­deck stundenlang aufhalten und sicht­lich nahm seine Kraft und sein Wohl­befinden zu. (Forts, folgt.)

Gottesdienst am 2. Mai: Vormittags Herr Dekan Heberle. Nachmittags Herr Helfer Rieger (Kinderlehre mit den Neuconfir- inirten).

Redigirt, gedruckt und verlegt vvn A. Oelschläger.