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Hund zu verkaufen.

Ein Wachtelhund, Zjährig, ächte Ra<-e, ist zu verkaufend Wo? sagt die Redaktion. 2)2.

Lehrling-Gesuch.

Einen wohlerzogenen jungen Menschen nimmt in die Lehre auf Lorch, Schuhmacher.

Zu vermiethen.

Schuhmacher Schöttle hat bis Jakobi Strumpfweber Raible's Theil Haus zu vermiethen.

GeLdanerbieten.

Die Gemcindepflcge Hirsau hat 400 bis 500 fl. zu 4'/- Procent auf einen oder mehrere Posten ge­gen zweifache Sicherheit auszuleihen.

auszuleihen gegen zwei- fache Versicherung:

150 fl. Pfleggeld bei GotlliebWeik in Hirsau.

220 fl. und 150 fl. Pfleggeld zu 4'/- Procent bei Leonhard Dingler in A lthengstett.

Unterhaltendes.

Der Eisgang des Rheins Anno 1730,

von W. O. von Hör n. (Fortsetzung.)

Er glaubte in den Fügungen, die über ihn ergingen, die Absicht des Herrn zu erkennen, daher seiner Zu­kunft eine andere Richtung geben wolle. Er dcmüthigte sich unter die unerforschlichen Rarhschlüsse Gottes und stellte Alles ihm allein gläubig anheim. Seine Pflicht wollte er lhun nach bester Kraft, und dann Gott sorgen lassen.

Gar oft dachte er in jenen Tagen an die schönen Worte eines Gottes- liedcs aus dem alten, churpfälzischen Gesangbuche, das er in der Schule auswendig gelernt, und in ihnen fand er einen Trost und eine Stütze, die ihn aufrecht hielt. Es waren die Worte:

Wird's aber sich befinden,

Daß du ihm treu verbleibst,

So wird er dich entbinden,

Wenn du's am Mindesten glaubst.

Er wird dein Herz erlösen Von der so schweren Last Die du zu keinem Bosen Pisher getragen hast.

Wohl dir, du Kind der Treue, Du hast und trägst davon Mit Ruhm und Dankgeschreie Den Sieg, die Ehrenkron'.

Gott gibt dir selbst die Palmen In deine rechte Hand,

Und du singst Freubenpsalmen Dem, der dein Leid gewandt!

Dieß glaubensvolle und glaubens­freudige Wort klang ihm wie ein prophetisch Wort, voll Trost und Hoffnung auf der langen Seereise und sein Wiebcrhall blieb in seiner Seele fort und fort, aber seine Ge­danken, wenn er über die Fläche des Meeres hinschaute und nichts sah, als Wasser und Himmel, eilten an den fernen Rhein und die, bei denen sie hafteten, kennen wir ja. Aber eben dieß feste Glauben an den, der Alles wohl macht, war für ihn ein Heil und ebenso die stetige, ange­strengte Arbeit und Thätigkeit, die der Dienst ihm brachte, denn das Heimweh blieb ihm fern, das Heim­weh, diese Krankheit am Herzen, die so manche frische, junge Kraft bricht .und so manches junge, kräftige Leben in die frühe Gruft senkt in der wei­ten Ferne, wo die Rückkehr zur Hei- math eine unmögliche Sache gewor­den ist, die das arme Herz wirk­lich bricht.

Endlich langten sie in Batavia an; allein ihre Reihen waren ge­lichtet, und ihre Zahl zusammenge- schrumpft. Fritz war in Gottes Hut gesund geblieben. Dafür dankte er inniglich dem, der ihn vehütet.

Die Erfahrung aber, daß der Aufenthalt in Batavia, dessen sum­pfige Umgebung, verbunden mit der unerträglich heißen Luft, wahrhaft pestartige Krankheiten bei denen er­zeugt, welche aus Europa herüber kommen und lange an der heiß-feuch­ten Küste verweilen müssen, hat den Holländern die Augen geöffnet und da es ihnen drum zu thun sein mußte, schnell neue Strcitkrästc in's Feld

zu stellen, so war auch dafür schon hinlängliche Sorge getragen, daß die Soldaten so schnell als es thun- lich war, fort und in's Innere der Insel gebracht werden konnten. Es stand eben gerade damals nicht son­derlich grün um ihre Siegeskränze, denn es starben viele ihrer Soldaten hin und Einer der kleinen Sultane oder Fürsten im Innern, der sich gegen die Holländer aufgelehnt hatte, war schlau genug, noch Andre an sich zu ziehen, und so war eS gekom­men, daß sie mehrere Gefechte ver­loren hatten, was die Feinde sieges­trunken machte. Da, kam denn die Hilfe überaus erwünscht und es währte nicht lange, so zischten die Pfeile der Javanen um die Ohren der Neuangekommenen, eine Musik, die darum noch weniger angenehm klang, weil man wußte, daß diese Pfeile mit dem gräulichen, schnell tödtenden Gifte eines Baumes ge­tränkt oder bestrichen waren, der den Namen Bogon-Upas trägt, und von dessen erschrecklichem Gifte fabelhafte Geschichten erzählt wurden. Soviel war gewiß, daß die von diesen Pfeilen Getroffenen in kürzester Frist unter schauderhaften Schmerzen undZuchun- gen ihr Leben aufgaben.

Hat denn der Fritz nicht ein ein­ziges Mal heimgeschrieben? fragte der alte Guntrum, den Schmitz un­terbrechend. Es war doch nicht schön von ihm, wenn er seinem Vater sol­chen langen Groll trug und seine arme Mutter darunter leiden ließ!

(Forts, folgt.)

Gold-Cours. Frankfurt, den 15. April.

sl. kr.

Pistolen.

9

3S- 30

Fricdrichsd'or . . . .

9

SSso

Holland. 19 fl.-Slück

9

42 - 4»

Dukaten.

S

29-3«

LVFrankcnstücke . . .

9

2921

Engl. Sovereigns . . .

11

3842

Preußische Kassenscheine >

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45'-.

Gottesdienst am 18. April: Vormittags Herr Dekan Heberle. Nachmittags Herr Helfer Riegcr.

Redigirt, gedruckt und verlegt von A. Oeljchlägci.