Der Kuhrer ruft Gcopdeutschland auf

Molf Hitlers große Rede vor dem Deutschen Reichstag

Die Reichstagsrede deS Führers hat folgenden Wortlaut

Abgeordnete Männer deS Deutschen NeichStagSl Ich habe Sie zu dieser kurzen heutigen Sitzung rufen lassen um Ihnen tiefbewegten Herzens einen Bericht zu geben über Ereignisse deren Be­deutung Sie alle ermessen Außerdem mich ich Sie in Kenntnis setzen von Entschlüssen die daS deutsche Volk und den Deutschen Reichstag selbst betreffen

Der Aufstieg deS Deutschen Reiches

AIS ich oor wenigen Wochen zu Ihnen sprechen konnte empfingen Sie den Rechenschaft?- bericht über eine fünfjährige Aufbauarbeit deS nationalsozialistischen Staate? die in ihren Ge­samtergebnissen wohl al? beispiellos bezeichnet werden darf.

Au? seiner tiefsten moralischen und politischen Erniedrigung aus wirtschaftlichem Elend und sozialer Zerrissenheit hat unler Volk in kürzester Zeit einen Ausstieg erleben dürfen wie er selbst von den gläubigsten Anhängern unserer eigenen Bewegung noch vor wenigen Jahren in diesem Ausmaß und in der Kürze der Zeit als unwahrscheinlich von all unseren Gegnern aber für einfach unmöglich gehalten worden wäre.

Ich habe im Rahme» dieses Rechenschastsberich- teS unter den politischen Problemen auch jene Frage behandelt die nur von gewissen europäi­schen Ignoranten in ihrer Gefährlichkeit immer wieder mißachtet werden konnte

Schon im vergangenen Jahrhundert war an die Stelle einer früheren ftammesmäßig begrenz­ten konsessionell bedingten oder dhnastisch sest- gelegten Stantsausfasiung und Lebensgestaltung der Völker ein neues die Menschen stärker be­herrschendes Ideal getreten Das National,- tätenprinzip schrieb diesem Zeitalter unse­rer neueren Geschichte seine Zielsetzung vor. Es ließ aus früheren Bedingungen heraus entsinn- dene staatliche Gebilde zerfallen und formte dem neuen Ideal entsprechend die europäischen Na- tional floaten Einer Reihe von Völkern war eS bis zur Jahrhundertwende bereits gelun- gen ihrem nationalen Zusammenschluß den ent­sprechenden staatlichen Ausdruck zu geben. Andere Völker trugen dieses Ideal als den entscheiden- den Auftrag für ihr Handeln durch den gewaltig­sten Krieg aller Zeiten hindurch bis zur endlichen Erfüllung

Das einzige Volk in Europa dem dieses natür­lichste Recht, vom Schicksal früher versagt durch die neuen Ereignisse endgültig abgestritten werden sollte war das deutsche.

Brutalste Vergewaltigung der Deutschen

Stammesdisferenzen konsessionell? Zerrissenheit und dhnastische Eigensucht hatten es bisher ver­hindert dem deutschen Volk die von Generatio­nen ersehnte staatspolitische Einheit zu geben. Der Weltkrieg und sein Ausgang vergrößerten die deutsche Zerrissenheit und schienen zu allem anderen Unglück das Leid der volklichen Tren­nung wertvollster Bestandteile der Nation vom Mutterland? zu verewigen. An Stelle des Ml- sonschen Eelbstbestimmungsrechtes der Völker, durch das die Waffenniederlegung von unserem Volk erreicht worden war. kam die bru­talste nationale Vergewaltigung zahlreicher Millionen deutscher Volksgenossen Rechte die man primitivsten kolonialen Stäm- men als selbstverständlich zubilligte, wurden einer alten Kulturnation dieser Welt unter ebenso unhaltbaren wie verletzenden Begründun- gen vorenthnlten.

Ich habe nun schon in meiner Rede am 20. Fe­bruar ausgeführt daß es eine allseits befriedt- aende Regelung der völkischen und territorialen Verhältnisse in Europa kaum geben wird. d. h. es ist nicht unsere Auffassung, daß es das Ziel einer nationalen Staatsführung sein soll nach allen Seiten hin sei es durch Proteste oder durch Handlungen territoriale Forderungen zu ver­wirklichen die mit nationalen Notwendigkeiten motiviert am Ende doch zu keiner allgemeinen nationalen Gerechtigkeit führen können. Die zahl- losen völkischen Enklaven die in Europa liegen machen es zum Teil einfach unmöglich eine Grenzziehung zu finden die den Volks- und Staatsinteresten überall gleichmäßig gerecht wird.

Der Raub des Selbstbestimmungsrechts

Allein es gibt staatliche Konstruktionen, die den Charakter des bewußten und gewollten natio­nalen Unrechtes so sehr in sich tragen daß aus die Dauer ihre Ausrechterhaltung nur durch die brutalste Gewalt möglich sein kann. ,Beifall.»

So war z. B dl« Bildung deS n«u«n öfter- reichischen Rumps st aateS «ine Maß­nahme die die nackte Vergewaltigung deS Selbstbestimmungsrechtes von 8>/, Millionen Menschen deutscher Volkszugehörigkeit bedingte. Diese Vergewaltigung wurde mit zynischer Offen­heit zugegeben Denn den bekannten Erfindern d«S Selbstbestimmungsrechtes der Unabhängigkeit und der Freiheit der Völker, sowohl als den überall interessierten frommen Weltgouvernan­ten. di» sonst so sehr um die Gerechtigkeit auf dieser Erde besorgt zu sein vorgeben, bedeutet« eS «inst gar nichts den freien Willen von «'/, Millionen Menschen einfach durch die sogenannten Friedensdiktat» abzuwürgen und dies« da­mit durch Gewalt zu zwingen, sich dem Raub« ihres Selbstbestimmungsrechtes zu fügen und ihre unnatürlich« Trennung von dem großen gemein­samen Mutterland zu erdulden.

Heuchelei der WeltbiedermLnner

Ja AIS man sich damals in Oesterreich trotz­dem entschloß Abstimmungen für den Anschluß vorzunehmen und dies möchte ich besonders den Herren Demokraten in London und Paris in das Gedächtnis zurückrufen in einer Zeit, da weder in Deutschland noch in Oesterreich ein Nationallozialismus eristierte und diese Abstim- m,innen nun über 95 Prozent aller Stimmen für die Vereinigung ergaben da wurde von den Apo­steln des neuen Völkerrechte? einfach mit Hilfe der Macht der brutalen Gewalt auch diese friedliche Demonstration des wahren Willens der

unglücklichen von ihrem Volk getrennten Men­schen kurzerhand verboten Dabei war das Tra­gische. daß dieser Staat Oesterreich von vornher­ein ein vollkommen lebensunfähiges Gebilde darstelltei Die wirtschaftliche Not war dementsprechend grauenhaft die jährliche Sterb- lichkeitsquote stieg erschreckend Allein in einer Stadt wie Wien sind im letzten Jahr aus IOOON Geburten 2-t ONO Todesfälle gekommen Ich sage dies nicht >n der Meinung aus die demokratischen Weltbiedermänner damit einen Eindruck zu machen denn ich weiß daß ihr Herz solchen Din­gen gegenüber völlig gefühlsroh ist Sie können ruhig zusehen daß in Spanien eine halbe Million Menschen abgeichlachtet wird ohne dabei auch nur im geringsten bewegt zu sein Aber sie können, ohne zu erröten ebenso tiefste Empörung heu­cheln wenn in Berlin oder in Wien einem jüdi­schen Hetzer leine geschäftlichen Grundlagen ent­zogen werden Nein ich erwähne dies nur um ganz kalt sestzustellen wie durch die Gewalttäter der Friedensdiktate für Millionen Menschen ein- sach durch die Tatsache der Schaffung dieses lebenunsähigen Staatengebildes das sich allmäh- lich vollziehende Todesurteil gesprochen worden war.

Kegen die Mißhandlung Oesterreichs

Daß sich später auch die inneren Handlanger fanden, die bereit waren, durch ihre persönliche Unterstützung einer solchen von außen ausgezoge­nen scheinbar unabhängigen Souveränität sich selbst die Stellung von Negierenden aus Koste» ihrer unglücklichen Völker zu sichern, nimmt den. der einen Einblick ,n die so oft feststellbare mora­lische und geistige Unzulänglichkeit der Menschen besitzt, nicht wunder Allein es darf ebensowenig wundernehmen, daß sich in der Maste der da­durch betroffenen national denkenden Mensche» allmählich eine empörende Verbitterung zu ver­breiten begann und daß eine fanatische Ent­schlossenheit entstand eine solche natur­widrige und empörende Mißhandlung eines Staates zu beseitigen und an die Stelle einer demokratisch - lügenhaft verbrämten Volksver­gewaltigung die heiligeren Rechte des ewigen volklichen Lebens zu sehen lBeifall.»

So wie aber diese unterdrückten Menschen das ihnen ausgezwungene Los zu ändern versuchen, muß zwangsläufig auch eine weitere Steigerung des Terrors gegen sie ausgelöst werden. Denn nur durch ihn allein sind heute natürlichste Ge­fühle und Hofsnungen niederzuhalten. Dies führt dann zu jener sich gegenseitig fortgesetzt steigern­den Wechselwirkung zwischen Auflehnung und Unterdrückung. Wer aber geschichtlich nur etwas erfahren ist kann keinen Zweifel darüber haben, daß. auf die Dauer gesehen die Beharrlichkeit der Kräfte der völ­

kischen Erhaltung im allgemeinen stärker sind als die Wirksamkeit jeder Unterdrückung.

Es kommt noch dazu daß selbst die eisernste Stirn aus die Dauer nicht von einem .Recht' reden kann, wo das Unrecht so furchtbar und klar in Erscheinung tritt daß man vor allem nicht eine» Vorwand wenn er bestimmten In­terestenten paßt, nach Belieben bald als Rechts­grundlage des Völkerlcbens bald aber als teuf­lischen Versuch der Störung des Völkersriedens bezeichnen kann Daß das Saargebiet mit Aus­nahme von ein paar tausend Menschen französi­scher Nationalität nur von Deutschen besiedelt ist hat die unter internationaler Aussicht vollzogene Wahl erwiesen. Allein daß diese paar Prozent trotzdem genügten ein Gebiet unter eine A b - st i m m u n g zu zwingen ehe man seine Wiedervereinigung mit dem Reiche zuließ steht in krassestem Gegensatz zu der Haltung, die man einnimmt wenn es sich um Millionen und aber­mals Millionen deutscher Menschen handelt Hier wird die Erfüllung des Wunsches nach Rückkehr >n ihr Vaterland einfach als für die Demokra­tien inopportun abgelehnt, ja schon die bloße Hoffnung zu einem förmlichen Verbrechen gestempelt.

Recht muß Recht sein!

Man kann nun eine solche Rechtsvergewalti- gung aus die Dauer nicht mit der durchsichtigen Moral gewisser internationaler Institutionen verbrämen! Recht muß Recht sein. auch dann, wenn es sich um Deutsche handelt! Und wer will sich nun darüber wundern, daß sich die Völker denen man dieses Recht beharrlich ver­weigert endlich gezwungen sehen sich ihre Menschenrechte selbst zu holen? Die Nationen sind eine Schöpfung nach Gottes Willen und von ewigem Bestand der Völkerbund aber eine höchst zweifelhaste Konstruktion menschlicher Un- zulänglichkeit. menschlicher Hab- und Jnteressen- sucht.

Und dieses ist sicher: So wie die Völker seit unzähliqen Jahrtausenden leben ohne daß es einen Völkerbund gab io wird einst wohl schon längst kein Völkerbund mehr existieren, trotz­dem die Völker durch die Jahrtausende weiter bestehen werden. Diese Institution hätte nur dann einen einzigen Sinn, wenn sie ihre Moral in Uebereinstimmung bringen würde mit jener höheren Moral, die einer allgemein gleichen und damit besseren Gerechtigkeit entspricht.

Es ist aber klar daß wenn ein Staatsgebilde wie Oesterreich durch Gewalt geschaffen, durch Gewalt an-der Verbindung mit dem Mutterland verhindert schon rein wirtschaftlich zum Tode bestimmt ist dann auch seine Aufrechterhal­tung nur durch die permanente Anwendung von Gewalt gegen den natürlichen Selbsterhaltungs­trieb eines Volkes möglich ist.

Das Unmöglich einer leldstbewußten Nation

Solange nun Deutschland selbst in seiner tief­sten Not barniederlag. war seine Anziehungs- kraft aus die außerhalb des Reiches lebenden Millionenmasten unseres Volkes nur eine be- grenzte, obwohl diese auch damals schon den Willen hatten, sich trotz des im Reiche vorhan- dene Elends mit ihm zu vereinen. In eben dem Maße, in dem das Deutsche Reich seine Wie­derauferstehung erlebt, das deutsche Volk von einem neuen volklichen Glauben erfüllt und von einer großen Zuversicht gehoben wird muß­ten sich zwangsläufig die Blicke der unterdrückten und mißhandelten Volksgenossen außerhalb der Grenzen dieses Reiches immer sehnsuchts­voller dem großen Mutterlande zu­wenden. Seit sich endlich auch die wirtschaftliche Auferstehung Deutschlands von Jahr zu Jahr sichtbarer auszuwirken begann, propagierte auch noch der reine Selbsterhaltungstrieb den Gedan- ken des Anschlußes an einen Staat der trotz aller Schwierigkeiten auch diese Not zu meistern schien. Umgekehrt aber wuchs die Empörung auch innerhalb des Reiches, je mehr man die andauernde Verfolgung der an den Grenze» lebenden Deutschen erkannte.

Deutschland ist nun wieder Sin« Weltmacht ge­worden. Welche Macht der Welt aber würde es aus die Dauer ruhig hinnchmen, wenn vor ihren Toren «ine Millionenmasse von Angehöri­gen des eigenen Staatsvolkes auf das bitterst« mißhandelt wird? Es gibt hier Augenblicke, in denen «8 einer selbstbewußten Ration un­möglich ist. noch länger zuzusehenl (Lang- anhaltendcr Beifall.)

Die Berchtesgadener Unterredung

Ich habe mich daher auch aus diesen Gründen entschlossen die Ihnen bekannte Unterredung in Berchtesgaden mit dem damaligen Bun­deskanzler Dr. Schuschnigg herbeizufahren. Ich habe diesem Manne in tiefstem Ernst aus- einandergesetzt daß ein Regime, dem jede Lega­lität fehlt und das im Grunde genommen allein mittels der Gewalt regiert aus die Dauer in immer größere Konflikte zu dem seinen Tenden­zen diametral gegenüberstehenden Volkswillen geraten wird Ich bemühte mich, ihm klar zu machen daß diese Entwicklung aus der einen Seite zu einer immer schärferen Ablehnung und auf der anderen damit zu einer immer stär­keren Vergewaltigung führen müßte daß aber gerade in Ansehung der widererstandenen großen Macht des Deutschen Reiches aus die Dauer revolutionäre Erhebungen dann unmög- lich ausbleiben würden. Die Folge könnte unter diesen Umständen immer nur eine weitere Stet- gerung des Terrors sein.

Endlich aber müßte dann ein Zustand etn- lreten der es für eine Großmacht von nationa­lem Ehrgefühl unmöglich machen würde, noch länger geduldig zuzusehen oder sich gar als desinteressiert zu erklären. Ich habe Herrn Schuschnigg keinen Zweifel darüber gelassen daß es keinen deutschgeborenen Oesterreicher von na­tionalem Anstand und Ehrgefühl gibt der Nicht im tiefsten Herzen den Zusammenschluß mit dem deutsche» Volk herbeisehnen und an­streben wird. Ich bat ihn, Deutsch-Oesterreich.

dem Deutschen Reich und sich selbst eine Situation zu ersparen die früher oder später zu de» ernstesten Auseinandersetzungen führe» müßte. Ich schlug ihm »n diesem Sinne eine» Weg vor der zu einer allmählichen inneren Ent­spannung und infolge davon zu einer langsamen Aussöhnung nicht nur zwischen den Men­schen in Oesterreich selbst sondern auch zwischen den beiden deutschen Staaten führen könnte.

Schuschniggs Verrat und Volksbetrug

Ich machte aber Herrn Schuschnigg daraus aufmerksam daß es der letzte Versuch sein würde, der von meiner Seite aus in Betracht käme, und daß ich entschlossen sei, im Falle des Mißlingens dieses Versuches die Rechte des deut­schen Volkes in .meiner Heimat mit jenen Mitteln wahrzunehmen, die auf dieser Erde seit jeher immer dann allein noch übriggebliebe» sind wenn sich die menschliche Einsicht dem Ge­bot der normalen Gerechtigkeit verschließt. (Bei­fall.» Denn demokratischen Formali­täten zuliebe ist noch kein anständiges Volk gestorben. (Stürmische Zustimmung.» Im übri­gen denkt man daran ja am wenigsten in jenen Demokratien, in denen am meisten geredet wird.

Lügenfeldzug von Schuschnigg inspiriert!

Ich habe am 20 Februar oor Ihnen, meine Abgeordneten. Männer des Deutschen Reichstages, dem damaligen Bundeskanzler die Hand gereicht. Er hat schon in seiner ersten Antwort diese meine Hand zurückgestoben. Die eingegangenen Verpflich­tungen aber begann er in eben dem Maße nur noch zögernd zu erfüllen, in dem von gewissen anderen Staaten ersichtlich eine ablehnende Hal­tung propagiert wurde. Darüber hinaus aber sind wir schon jetzt in der Lage festzustellen, daß ein Teil der gegen Deutschland anstürmendcn Lügenkampagne durch das Pressebüro Herrn

Schuschniggs selbst inspiriert worden war. EI konnte keinen Zweifel mehr geben, daß Herr Schuschnigg, der keinerlei legale Grundlage sei­ner Existenz besaß und im übrigen gestützt aus den Terror einer verschwindenden Minderheit. Deutsch-Oesterreich vergewaltigte, entschlossen war. dieses Abkommen zu brechen.

Beispielloser Wahlbetrug

Am Dienstag, dem » März, kamen di? ersten Behauptungen über eine beabsichtigte Volksbefra­gung Sie erschienen so phantastisch und unglaub­würdig. daß sie nur als Gerüchte gewertet wur­den Am Mittwockiabend erhielten wir dann durch eine wahrhaft erstaunliche Rede die Kennt- nis von einem Attentat nicht nur gegen die zwi­schen uns ausgemachten Vereinbarungen sondern vor allem gegen die Mehrheit des österreichischen Volkes In einem Linde in dem seit vielen Jah­ren überhaupt keine.Wahl stattgesunden hatte, in dem es weder eine Wahlkartei noch Listen gab. wurde eine Wahl festgesetzt die nach knapp drei Tagen statikinden sollte Die Wahlsrage war so gestellt daß eine Ablehnung nach den damals in Oesterreich geltenden Gesehen strafbar schien. Wählerlisten gab es kenie eine Einsichtnahme in solche Listen war daher von vornherein unmög­lich Reklamationen ausgeschlossen die Geheim- halinng weder gewährleistet noch gewünscht der Ne'nstimmende von vornherein gebrandmarkt dem Iastimmenden sämtliche Voraussetzungen zur Wahlfälschung gegeben mit anderen Worten: Herr Schuschnigg, der genau wußte daß hinter ihm nur die Minderzahl der Bevölkern»-, stand, versuchte durch eine» beispiellosen Wahl- betrug sich die moralisckie Rechtfertigung zu verschaffen für den offenen Bruch der von ihm eingegangenen Verpflichtungen Er wollte das Mandat für eine weitere und noch brutalere Unterdrückung der überwäl- t-genden Mehrheit des deutsch - österreichischen Volkes lPsui-Niife.»

Oesterreich das Schicksal Spaniens erspart

Dieser Wortbriicb und diese Maßnahmen konn­ten in ihren Folgen nur zum Aufruhr führen. Nur ein wahnwitzig Verblendeter mochte glauben, damit wirklich die gewaltige Mehrheit des Volkes einfach mundtot machen zu können, um so sein illegales Regime auch noch rechtlich vo, der Welt zu fun­dieren Dieser Aufruhr aber an dessen Aus­bruch nicht gezweifelt werden konnte und der sich auch sofort ankündigte hätte zu einem neuen und diesesmal furchtbaren Blutvergießen geführt. Denn wenn erst einmal aus einem solchen dauernden Unrecht die Gluten der Leiden­schaften anfzuflammen beginnen können sie nach aller Erfahrung nur mit Blut gelöscht werden. Das zeigen genügend geschichtliche Beispiele.

Ich war nun entschlossen, der weiteren Verge­waltigung meiner Heimat ein End« zu setzen! Ich habe daher sofort jene notwendigen Maßnahmen veranlaßt, die geeignet erschienen. Oesterreich daS Ackicksal Spaniens zu ersparen. (Begeisterter Bei­fall.)

DaS Ultimatum über das die Welt plötzlich zu klagen anfing bestand auS nichts anderem als aus der harten Versicherung, daß Deutsch­land eine weitere Unterdrückung deutsch-öster­reichischer Volksgenossen nicht mehr dulden wird und somit in der Warnung davor einen Weg einzuschlagen der zwangsläufig zum Blutver­gießen hätte führen müssen.

Daß diese Haltung richtig war. wird erwiesen durch die Tatsache, daß mir im Vollzug des dann doch notwendig gewordenen Eingreifens binnen drei Tagen die ganze Heimat entgegen­eilte. ohne daß auch nur ein einziger Schuß und damit ein einziges Op?er gefallen waren, (mi­nutenlanger Beifall» wie ick» annehme, allerdings wohl sehr zum Leidweisen unserer internatio­nalen Pazifisten (Heiterkeit). Wenn ich dem Wunsche des österreichischen Volkes und seiner nationalsozialistischen neuen Regierung nicht Folge geleistet haben würde, dann wären mit höchster Sickierheit Verhältnisse gekommen, die unseren Einbruch später doch notwenltg gemacht haben würden. *

Ich wollte unendliches Unglück und Leid die­sem wunderschönen Lande ersparen. Denn wenn erst der Haß zu brennen beginnt, verdüstert sich die Vernunft. Es findet dann keine gerecht« Ab­wägung von Schuld und Sühne mehr statt. Ra­tionaler Grimm, persönliche Rachsucht und die niederen Instinkte egoistischer Triebhaftiakeit er­heben gemeinsam die Brandsackel und suchen sich in ihrer Raserei die Opfer, ohne noch nach Recht zu fragen oder die Folgen zu bedenkent

Herr Schuschnigg hat es vielleicht nicht für möglich gehalten, daß ich mich zum Eingreifen würde entschließen können. Er und seine Anhän­ger können Gott dem Herrn dafür danken. Denn nur meine Entschlußkraft hat wahrscheinlich ihm und zehntausend anderen das Leben gerettet, ein Leben, das sie durch ihre Mitschuld am Tode un­schuldiger österreichischer Opfer der Bewegung längst nicht mehr verdienen, das ihnen aber der nationalsozialistische Staat als souveräner Sieger gelasien schenkt! Im übrigen bin ich glücklich, da­mit nunmehr zum Vollstrecker des höchsten ge­schichtlichen Auftrages geworden zu sein.

Anversehrtes Land - glückliche Menschen

Welch stolzere Befriedigung kann es auf dieser Welt für einen Mann geben, als seine eigene Hei­mat in die größer« Volksgemeinschaft geführt zu haben! (Brausende Beifallskundgebungen, nicht endenwollende Heil-Rufe.) Und Sie alle ermessen das Gefühl meines Glückes, daß ich nicht ein Lei­chen- und Ruinenfeld dem Deutschen Reiche zu erobern brauchte, sondern daß ich ihm ein unver­sehrtes Land mit überglücklichen Menschen zu schenken vermochte! Ich Hab« so gehandelt, wie ich es allein als Deutscher vor der Geschichte unseres Volkes, vor den vergangenen und lebenden Zeugen unserer Volksgemeinschaft, vor dem heiligen Deut­schen Reich und meiner geliebten Heimat verant­worten kann!

Hinter dieser meiner getroffenen Entscheidung aber stehen nun 75 Millionen Menschen und vor ihr steht von jetzt ab die deutsche Wehrmacht! (Stürmische Heil-Rufe.» Es ist nahezu tragisch, daß einem Vorgang, der im tief­sten Grunde nur eine aus die Dauer unerträg­liche mitteleuropäische Spannung beseitigte ge­rade unsere Demokratien mit wahrhaft fassungs­

losem Unverständnis gegenüberstehen. Ihre Reak­tionen waren teils unbegreiflich, teils verletzend. Eine Reihe anderer Staaten allerdings hatte sich von vornherein für desinteressiert erklärt, oder aber auch ihre warme Zustimmung ausgedrüE Es sind dies nicht nur die meisten der europäi­schen kleineren Länder, sondern auch eine ganze Anzahl großer Staaten. Ich erwähne unter ihnen nur die vornehme und verständnisvolle Haltung Polens, die freundliche warmherzige Zustim­mung Ungarns, die in herzlicher Freundschaft abgegebenen Erklärungen Jugoslawiens sowie die Versicherungen ausrichtiger Neutralität von seiten einer Anzahl anderer Länder.

Italien und seine Grenzen für uns unantastbar

Ich kann die Auszählung dieser freundlichen Stimmen aber nickt schließen, ohne ausführlicher die Haltung des faschistischen Italiens zu erwähnen. (Beifall.) Ich habe mich für ver­pflichtet gehalten, dem mir persönlich so befreun­deten Führer des großen faschistischen Staates ,» einem Briese die Gründe meines Handeln» klar-