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3)2. Einberg.
Holz - Verkauf.
Die Unterzeichneten verkaufen am Freitag, den 22. d., Mittags 1 Uhr,
auf dem Rathhaus in Emberg aus dem Teinacher Berg folgende Holzquantitäten :
34 Stück buchene Stämme,
5 „ ruschene Stämme,
5 „ Hagenbuchen,
29 Klafter buchenes Scheiterhol;,
35 „ buchenes Abholz und
22 „ forchenes Scheiterholz.
Bemerkend, daß sich die Buchen zu Backmulden, sowie die Ruschen und Hagenbuchen zu Wagnerholz gut eignen, und Waldhüter Mwnch in Emberg das gesammte Holz aus Verlangen vorzeigen wird, laden zu diesem Verkauf ergebenst ein
Johann Georg Lörcher von Speßhardt u. die beiden Pfleger der Nothack er'schen Kinder in Emberg.
2)2. H o r n b e r g.
Geldanerbieten.
Gegen gesetzliche Sicherheit und zu 4V- Procent liegen bei der Stif- tungspflege Hornberg 150 fl. und bei Jakob Kübler 400 fl. Pfleggeld zum Ausleihen parat.
2)1. Stammheim.
Gel-anerbieteri.
Bei der Heiligenpflege in Stammheim sind 100 fl. und bei dem Schulfond daselbst 80 fl. auszuleihen.
2)1. Liebenzell.
Geld - Anerbieten.
Gegen gesetzliche Sicherheit liegen 200 fl. Pfleggeld zum Ausleihen parat bei
Zimmer mann, Schlossermstr.
In der Annonce „Beiträge für List's Denkmal" in vor. Nummer soll es statt E.L. „C." L. Wagner, und statt der „des" Co mit« heißen.
Unterhaltendes.
Lehrlingsstelle-Gesuch.
Ich suche eine Lehrstelle bei einem Schreiner für meinen Pflegsohn; wer geneigt ist, ihn aufzunehmen, wolle sich an mich wenden.
Carl Mayer, Schlosser.
Logis zu vermiethen.
Unterzeichnete hat bis Jakobi ein Logis zu vermiethen.
Nane Schiele.
2)2. Calw.
Zu vermiethen.
Drei große, schöne Bühnen und eine verschließbare Futterkammer hat im Sch euer!e'schen Hause im Zwinger billig zu vermiethen
Mauth.
auszuleihen gegen zwei- fache Versicherung:
400 fl. Pfleggeld zu 4'/- Proc. bei G. Korndörfer hier.
800 fl. Pfleggeld zu 4'/- Proc. bei F. Wochele hier.
100 fl. Pfleggeld bei Deuschle, Tuchscheerer.2)1.
Fräulein du Niban.
Unter der Regierung Ludwig XIII und während der Herrschaft des Kardinals Richelieu lebte auf einem kleinen Pachthofe zwischen Tours und Am- boise die Familie Riban; der Vater, ein ehemaliger Brigadier eines Dragonerregiments, dem bei der Belagerung von Rochelle ein Arm abgeschossen wurde, hatte sich mit einer Pension von fünfzig Thalern auf einen der kleinen Pachthöfe eines reichen Herrn in der Touraine zurückgezogen; die Mutter, von einem armen, aber edeln Hause der Bretagne, hatten die Umstände zu einer Ehe mit diesem ehrenwerthen Bürgerlichen gezwungen, welcher damals ein ziemlich hübsches Vermögen besessen, das er später durch unklugen Edelmuth verloren hatte; die Tochter, Eleonore, war ein Mädchen von siebenzehn Jahren. Außerdem gehörte zur Familie eine junge Bretagnerin von zwanzig Jahren, Marianne, das Kind einer alten verstorbenen Dienerin. Das gute Mädchen wollte, als das Unglück über die Familie hereinbrach, ohne Lohn
im Dienste bleiben, um die guten Leute ihre Bequemlichkeit nicht missen zu lassen.
In der ganzen Nachbarschaft standen die Riban in großer Achtung. Obgleich von höherer Bildung als die übrigen Pächter, erhoben sie sich doch über Niemanden, und man gab ihnen freiwillig, was ihnen gebührte. Wenn Eleonore Sonntags die Messe besuchte, bewunderten selbst die Frauen des Schlosses die naive, geistige Anmuth, die schönen blonden Haare, und die edle Haltung des jungen Mädchens, und sagten dem Elternpaare tausend Artigkeiten darüber. Aber diese antworteten stets arisweichend, wenn die reichsten und vornehmsten Häuser dem jungen Mädchen sich öffneten. So zurückhaltend und eingezogen ihr Leben war, versäumte die edle Frau doch nicht, ihrer Tochter die Erziehung und Bildrmg zu geben, die sie selbst genossen. Der Geist und die Talente Eleonorens verliehen nach des Tages Last und Hitze den Abenden des Pachthofes einen eigenthümlichen Reiz.
„Meine Eleonore," sagte eines Tages du Riban, „Du bist nun in dem Alter, wo es Dir gut und nützlich sein wird, die Geschichte unseres Lebens und Deiner Kindheit zu erfahren. Horche also wohl auf, und lerne dadurch Deine Mutter in ihrem ganzen Werthe schätzen.
„Mein Vater, ein guter Normane, hatte glänzende Handelsgeschäfte gemacht, und genoß bei den hohen Herren seiner Zeit das Ansehen eines rechtschaffenen Mannes, denn Herr von Sully stellte ihn eines Tages Sr. Majestät vor und sagte: „Sire, ein rechtschaffener Mann"; worauf der König antwortete: „Ich danke, mein lieber Herzog, das ist eine Qualität, die wir in Saint Germain kaum kennen."
(Fortsetzung folgt.)
Calw.
Nächsten Montag ist gesellschaftliche Zusammenkunft in der Rose.
Predigen wirv am Sonntag, den 17. Mai: V ik ar Fischer.
Redigier, gedruckt und verlegt von A. Oelschläger.