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gegen angemessenen Lohn bei uns Beschäftigung. ^ -
Bozenhardt u Schnaufer.
Calw.
Zimmerleute oder Schreiner auf dem Lande, welchen eS de» Winter über an lohnender Geschäft, gung fehlt nnd die Lust haben, Höschen für uns zu hobeln, laden wir ein, sich dieserhalb mit uns in'S Vernehmen zu seze» Ebenso ersuchen wir diejenigen Dreher, welche Holzbüchsen für uns anfertlgen wolle», Muster bei uns einzusehen.
Bozenharvt u. Schnaufer.
Geld auszuleihen gegen zweifache Ver- sicherung:
100 fl- Pfleggeld bei Jakob Friedrich Pfrommer in Wimbach.
500 fl. Pfleggclv bei Johannes Lö» cher in Oberkollwangcn.
300 fl. Pfleggeld um k'/-°/° auf einen gesezlichen Pfandschein bei Johannes Reichle in Würzbach. 100 fl. Pfleggeld bei JohS. Hammann in Oberkollwangen.
350 fl. zu erfragen bei Engelwirth Daß in Calw.
Calw.
Schweren weißen Pelzbarchent für Unterröcke, Pique, weiße leinene und Kindersacktücher, Tricot-Bettdecken empfiehlt
C. F. Bätzner.
Calw.
Morgenden Sonntag sind frische Laugenbrezeln zu haben bei
Beck Frohnmayer.
GoldkurS
am 9. Dez. 1856.
Pistolen 9 fl. 39 kr. , dto. Preußische 9 fl. 55 kr. Holländische 10 fl.-Stückc 9 fl. Li- kr. Randdukaten 5 fl. 34 kr.
20 Frankenstücke 9 fl. 19 kr. Englische Sovereigns 11 fl. kl kr.
Die Blinde.
(Fortsczung).
Nun erklangen die Töne der Orgel, und bald mischte sich mit ihnen der ei» kacke, schlichte Gesang cher ländliche» Gemeinde, die versammelt war, den heiligen Christabend nach alter, herge brack'ter Weise zu begehen. Während des ChoralS erschien auch der alte Pastor Braun, in seinen großen Pelz ge hüllt; er nahm still auf der lezten Bank seinen Plaz ein, um ungesehen die Predigt des Neffen zu hören. Die Frauen hatte» seine Ankunft nicht bemerkt. Die Hofräthin beobachtete mit zärtlicher Sorgfalt ihre Tochter, und Cäcilie lauschte andächtig den Tönen des Chorals. Da trat plözlich der Prediger auf die Kanzel, die durch einen Kranz brennender Kerzen beleuchtet ward. Es war Arnold im schwarzen Talar und große Bibel mit dem glänzende» Gold schnitte im Arme tragend. Sein Gesicht war ungewöhnlich bleich, aber deutlich sah man die glühende Lebendigkeit seiner großen Augen. Die Hofräthin war. erstaunt, einen fremde» Prediger zu seheck, und sie richtete deßhalb fragende Blicke auf Konkordia; diese aber winkte lächelnd mit der Hand, um die Dame zu beruhigen. Der Gesang schwieg, die lezten Töne der Orgel verklangen, und eine Grabesstille herrschte in dem Gotkeshause. obgleich es ungewöhnlich angefüllt war. Neugierde und Andacht machten jercs Flüstern ver stummen. Der Kandidat ließ seine Blicke durch den weiten Raum schwer fen, als ob er sich zuvor der allgemei neu Aufmerksamkeit versichern wollte. Einen Augenblick hafteten sie aus der herrschaftlichen Kapelle, wo die Damen in einem Hellen Lichtkreise saßen, und Konkordia, die mit Spannung lauschte, glaubte ein leichtes Beben zu bemerke», das den Vetter durchzuckte — dann aber sah er wieder empor und rief mit kräfti ger, volltönender Stimme die Worte, die den Hirten auf dem Felde die Ge burt des Heilandes verkündeten. Da auch bebte Cäcilie zusammen, sie ergriff krampfhaft die Hand der Mutter, und preßte sie an ihr ungestüm klopfendes Herz
«Mutter,« flüsterte sie, »diese Stirn-'
me — er ist'ö! er ist's!«
, lim Gotteswillen, mein Kind," stnsterte die bestürzte Dame, „fasse Dich!«
„Besorge nichts, Mutter, ich begehe ein herrliches, schönes Christfest!«
Nach diesen Worten faltete die Blinde die Hände, und begann mit unbeschreiblicher Andacht z» lauschen. Ihr Gesicht verklärte sich zu dem eines Engels. Arnold hielt dieselbe Rede, die er ein Jahr zuvor in dem Dome der Residenz gehalten; aber beute, vor der kleinen, ländliche» Gemeinde, trug er sie mit größerer Begeisterung vor, denn er wußte ja, daß das Ideal seiner Träume sich unter den andächtigen Zuhörern befand. Das war Feuer, das war Kraft und eine Fülle schöner Gedanken! Wie die eines Verklärten leuchteten seine Blicke, und der begeisterten Brust die keine Hoffnung auf irdisches Glück mehr hegte, entquoll eine Reihe herrlicher poetischer Gedanken. Der greise Pfarrer saß still auf seiner Dank, aber Thränen einer freudigen, frohen Andacht rollten über seine gefurchten Wangen. Er hatte sich viel von Arnold versprochen, aber eine solche Rede hatte er nicht erwartet.
Der Kandidat schloß seine Rede mit dem üblichen Gebete. Da sank Cäxi- li'e auf die Knie und betete halblaut mit.
„Amen!" sagte sie zu gleicher Zeit mit dem Prediger.
Arnold batte die Kanzel verlassen, und der Schlußchoral ward gesungen. Als sich die Hofräthin erhob, bemerkte lc den Pfarrer. Sie flüsterte ihm einige Worte zu.
Mein Nesses« rief in höchster Überraschung der Greis aus.
„Er ist der Prediger, nach dem wir orschten. Sehen Sie meine blinde Tochter an!"
Konkordia führte Cäcilien auf den Korridor vor der Kapelle; daö arme Mädchen ließ sich willenlos leiten, denn ihre Leidenschaft war mit ganzer Gewalt von Neuem erwacht. AuS einzelnen abgerissenen Worten erklärte sich die schlaue Konkordia, der der Zustand der Blinden während der Predigt nicht entgangen war, sofort den Zusammenhang. '
«Den lieben Sie, Cäcilie?« fragt« *'