gemeiilderäihlich beglaubigten Vermögens-Zeugnissen zu versehen.
Den 2K. Nov. 1856.
Nothgcrber Reichert, Wiltwe.
Calw.
Unschlittgrieben zum Sckwcinmästen hat zu verkaufen
Seifensieder Grüner.
Calw.
Die Unterzeichnete hat bis Lichtmeß ein LogiS zu vermiethcn.
Auch habe ich schöne Aepfel zu verkaufen, per Simri zu 1 fl. 30 kr. Mezger Maier, Wittwe.
Calw.
200 fl. Kat gegen Versicherung oder auch gute Bürgschaft auszuleiben.
Rechtskauf Klinger, bei H. Kauf. Louis Dreiß.
' Calw
(Danksagung).
Für die vielen Wohlthatcn, welche meinem seligen Mann auf seinem Krankenlager zu Theil wurden, wie für die zablreiche Begleitung zu seiner Ruhestätte, so wie auch den Herrn Trägern sage ich meinen innigsten Dank.
Jakob Geb ring, Gärtners Wittwe, mit ihren 2 Kindern.
Calw.
Bei herannabcnvcn Weihnachten empfehle ick mein Waarenlager von schwarzen und gefärbten Tbibets und Orleans, Napolitains, Cassinets, Ziz, Druckkattun, Zcuglen, wollene und seidene Westenzcnge in neuesten Dessins, schwarze und gefärbte seidene Herrnkravatten, seidene Schlingtücher und Sacktücher, Foulard- und Levan- tinekravätlchen, weißen und guarrirten Unterrockzeug, Baumwollbiber, Futterbarchent, Cauesas, Sarsncts zu den billigsten Preisen.
LouiS Dretß.
Geld auSzuleihen gegen zweifache Versicherung :
2K0 fl. und 100 fl. Pfleqgeld bei Jobs. Bozenhardt jr. in Calw. 200 fl. Pfleggelver bei Rechtskonsulent Klinger. bei Herrn Kaufmann Louis Dreiß, in Calw.
115 fl. Pfleggeld bei Karl Beeri in Calw.
Calw.
Ein Logis har zu vermiethen sogleich oder bis auf Lichtmeß.
Karl Raick, un Haggäßle.
Calw.
(Jahresrechnuug der Kleinkinderschule aus Martini 1855—56). Einnahmen:
Eingesammelte Beiträge 136 fl. 57 kr. Geldbeiträge zur Wcihnachtbe- scheerung 7 fl. 33 kr. Beitrag vom Färberstift 50 fl. Schulgelder 38 fl. 12 kr. Rückständige und laufende Zinse 25 fl. 37 kr. Baarer Kassenbestand vom vorigen Jahre her 62 fl. 11 kr. Summe der Einnahmen 320fl. 30 lr.
Ausgaben:
Besoldungen der Oberlehrerin und der Gehilfinnen 252 st. 12 kr. Weih- nachtbescheerung 3K st 37 kr. Som-! werfest 3 fl. 20 kr. Fürs Einsam-! mein der Beiträge L st. Druckkostei! 1 st. 50 kr. Holzmacherlobn 5 fl Verschiedene Ausgaben (für Auspuze», Weißnen, Reparaturen, Sägmehl, Sanvrc.) 8 fl. 32 kr. Summe der Ausgaben 309 fl 31 kr. Bleibt ein baarer Kassenbestand von 10 fl. 59kr.
Um freigebige milde Beiträge für die Fortführung der Anstalt bittet zu- traucnövoll
der Ausschuß für die Kleinkinderschule.
Goldkurs
am 25. Nov. 1856.
Pistolen 9 fl. KO kr.
bto. Preußische 9 fl. 53 kr.
Holländische 10 fl.-Stücke 9 fl. Kl kr.
Randdukaten 5 fl. 29 kr.
20 Frankenstücke 9 fl. 18 kr. Englische Sovereigns II fl. 39 kr.
Die Blinde.
(Fortsezuug).
„Ich bereite Euch Allen eine Ueber- rasckunq," flüsterte Konkordia der Mutter zu; „wer wird mir eine bereiten?"
„Vielleicht scheitert einer Deiner Pläne —"
Das wäre freilich eine unangenehme Ueberraschuug, aber ich werde sie schon zu verhindern wissen."
Pastor Braun bedauerte nichts mehr, als baß er verhindert war, die Hofrä- thin zu besuchen und de» Fortschritt der Genesung Cäcilien's zu beobachten. Eifrig befragte er nun Konkordia, die fast täglich einige Stunden bei der Blinden zubrachte. Es war in der Mitte des Dezembers, als sie auf Befragen berichtete:
„Das junge Fräulein ist mir eine merkwürdige Erscheinung, ich weiß nickt reckt klug aus ihr zu werden. Es gelingt mir stets, sie in eine hulere Stimmung zu versezen, aber plözlich wird sie wieder trüb und einsilbig, und dann bittet sie mich jedesmal, sie zu der kleinen Orgel in der Kapelle zu führen. Mir bleibt dann nichts weiter, als die Balgentreterin zu macken. Aber daS muß ick bekennen, das blinde Fräulein spielt meisterhaft, viel besser als unser Sckulmeister. Wenn sie eine Viertelstunde gespielt hat, so hört sie plözlich auf, und komme ich zu ihr, so sizt sie starr wie eine Bildsäule vor der Klaviatur, und die Hellen Thränen rollen ihr über die Wangen. Nun führe ich sie in das Zimmer zurück, wo sie sich so lange dem Eindrücke der Musik überläßt, bis die Frau Hofrätbin kommt» vor der sie ihre seltsame Gemüthsstim- mung zu verbergen sucht. Es ist doch ein großes Elend, zeitlebens in Fiiister- iiiß wandeln zu müssen.
„Es ist bereits Alles versucht, mein Kind," antwortete der Pastor. „Hin scheitert die Kunst der Aerzte.«