geln aufnagekt, nach der Größe der Pappen richten muß unv sowohl'der Festigkeit als auch» bei überstellenden Dächern, des besseren Aussehens wegen, dieselben gerade auf der Mitte der Sparren liegen sollen, so steht ihre Entfernung i» einem bestimmten Vcrhälniiß zur Größe der Pappen, und zwar muß dieselbe von Mitte zu Mitte 1'/- bis 2 Zoll geringer sein, als die äußerste Breite der Pappen ist. Ist die Mil- fernung der Sparren von Mitte zu Mitte daher 3 Fuß, so müssen die Pap pen eine Breite von 31'/- bis 32 Zoll haben.
Von den verschiedenen Methoden, welche man bis jezt beim Verlegen der Pappen angewendet hat, hat sich die mit bedeckter Nagelung und dreieckige» Leiste» als die unbedingt beste heraus- gesteUt; wobei zum Ueberstreichcn der Fugen Steinkohlenpech in Anwendung kommt. Lezteres wird dadurch gewonnen, daß man Stcinkohlentheer so lange kocht sabdampst), bis er dickflüssig geworden ist. Nach dem Erkalten erstarrt es dann und läßt sich bei niederer Temperatur wie das gewöhnliche Pech in Stücke zerschlagen Man erhält das Pech wählend des Gebrauches am besten durch hiiieingewvrfene heiße Steine oder Eisenstücke flüssig, die man, sobald es ausäugt kalt zu werden, öfters er. neuern muß. Außer dem oben erwähnten Mitte!, das Ankleben und Beschädigen der Pappen während des Deekens zu verhüten, ist es auch sonst für die Pappen von Vortbeil, wenn sie, sobald sie fest liegen, mit trockenem Sande bestreut werden. Ist das gance Dach eingedeckt, und sind durch einige Tage anhaltend warmes, trockenes Wetter die etwa vorhanden gewesenen Buckel geebnet, so versieht man es noch mit einem Ueberzug von Kalktheer. Ist daö Da» im Herbst oder Winter gemacht, so kann man mit diesem Ueber- zuq ohne Gefährdung für das Dach ruhig aus gutes Wetter warten. Den Kalktheer stellt man dadurch her, daß man Kalkmehl, welches man am einfachsten erhält wenn man ungelöschten Kalk an der Luft so lange mit Wasser besprizt, bis er zu Mehl zerfallen ist. mittelst eines Siebes und unter fortwährendem Umrühren des kochenden Steinkohlcntheers, mit diesem mischt,
und zwar gleiche Maßtheile vpn Beiden. Den entstehenden dünnflüssigen Brei muß man dann möglichst heiß auf die gnt abgesegte Dachfläche auftragen und ihn gleich darauf mit, an der Sonne oder im Backofen getrocknetem, scharfem Mauersand, mit Holz- oder Torfasche, ober mit einer Mischung von beiden, mittelst eines seinen Siebes so dick bestreuen, daß derselbe vollkommen gesättigt wird. Sowohl um der: Theer möglichst heiß bestreuen zu können, als auch um das Betrete» der frisch ge- stnchemn Fläche zu verhüten, sind hiezu zwei Arbeiter nölhig, von welchen der eine, welcher den Sand streut, dem andern, welcher den Kalktheer aufstreicht, unmittelbar folgt. Das Betreten der mit diesem Ueberzug ganz fertigen Dachfläche ist erst nach einigen Tagen, nachdem der Theer hart geworden ist, zu gestatten.
Die Kosten eines Pappdaches stehen niederer, als beim billigsten Ziegeldach; noch günstiger stellt sich daS Resultat, wenn man auch in Rechnung bringt, daß das Sparrwerk bedeutend leichter sein kann. Die Unterhaltung kostet ganz wenig, denn ein alle drei oder höchstens alle zwei Jahre wiederholter Kalktheeranstrich. möglichst heiß und dünnflüssig aufgebracht, genügt vollkommen, und ist mit V- Thlr. pro Qua- dratruthe reichlich veranschlagt. Sollte das Dach durch irgend eine äußere Ver- lezung einen Leck bekommen, so überstreicht man diese Stelle mit heißem» dickem Steiukohtenpech, klebt darauf ein reichlich großes Pappstück, dessen eine Ecke manchem Firste zukehrt und dessen! beide nach oben gekehrte Seilen man möglichst dicht nagelt. Danach bestreicht man die Fugen und Nagel- kopse mit Steinkohlenpech und bringt, wenn vicß ganz trocken ist, den gewöhnlichen Kalktheer-Ueberzug dar auf.
Geineinnüziges.
Calw.
Von dem Hauptbürcau der König!. Sächs. B. K. Bucherschen Feuerlöschung in Leipzig ist vor einigen Ta gen auf ein neues Feuerlöschverfahren aufmerksam gemacht worden, das der
Beachtung der Behörden'chnd Privaten werth ist, um so mehr, als sich dasselbe unter der Kontrole der sächs. Behörden vorgenommenen Versuchen bewährt zu haben scheint.
Das Löschmittel wird in Portionen st 1V, 5 und 1 Pfd. angesertigt, und n 1 Pfd. mit 12 Sgr. und bei Posten von mindestens 1 Etr. st Lü Thir. per Etr. gegen baar berechnet.
In nachstehender Darstellung ist das Nähere hierüber enthalten. Zeugnisse über die angestellten Versuche können bei dem Unterzeichneten eilige- sehen werden.
Den 18. Nov. 1856.
Stadtschuldheißenamt.
S ck u l d t.
Eigenschaften L Wirkung
der König!. Sachs. B. K. B. p. Feuer- Löschung.
Diese Feuerlöschung, deren Wichtigkeit für das allgemeine Wohl bereits von Regierungen, Behörden und Privaten erkannt, bietet unter Anderem folgende Vortheile:
1 .
Zur Fortschassung und Anwendung desselben sind keine Maschinen und Apparate, welche oft großen Raum einnehmen, kostspielig, mit Schwierigkeiten zu transportiren und beim Gebrauche zu dirigiren, leicht verlezbarrc. sind, erforderlich, sondern dieses Mittel besteht aus den allmählich verbrennenden Papier-machst-Dosen ä V» —10 Pfund rc., die man bequem unterm Arme nach der Feuerstätte tragen und ins Feuer werfen kann; — daß dieselben aut weit schneller als Spn- zenrc. zur Feuerstätte zu schaffen und Hilfe bringend sind, ist selbstverständlich.
2 .
Während z. B. durch Sprizenrc. mit Wasser jedeSmal auch vom Feuer noch nicht betroffene Gegenstände, sowie auch die betreffenden Gebäude beschädigt werden, ist solches bei diesem Löschmittel durchaus nicht der Fall.
3.