einmal geschloffen sind! Sie verzeihen meiner Besoigniß, üuealie — die Tod- re» fürchte iw nicht, aber die Lebendigen. Lainin will ich die kurze Zeit memes Lebens benuzei,, um Jb, Leus in jedee Beziehung sicher zu ,iei!eu "
„Das heißt, Mich und mein Vermöge» einem Kloster z» i beigebe»'s" „Ämalie, Sie verleimen immer nuch meine Absicht. Äls ih> Bettel »arb, feste er mich zum Adminiiiralor seines Bermögenö und zum Bei munde seiner Tochter ei». Das Eitlere veiwalttle ich mit gewissenhaslcr Treue, den» es ist zu einem große» Reichlhnme ange- wachsen — die Lezlere eiilzog sich meiner Fürsorge, indem sie zu einer weltlich gesinnten Tante »ach Brussel ging. Steht mir auch Ihr Seelenheil höher «lS Ihr Vermögen, so habe ich dennoch darauf Bedacht genoinmc», Ihne» eine» gutt» und braven Lebensgesährten zu »erschaffen, der mchr minder für Jvr irdisches als für Ihr geistiges Wohl sorgt."
„Das ist mehr als ich erwarte» sann!" sagte Ämalie überrascht. „Iw weide indeß keine» Mali» heiialbeii, der nur mein Bei mögen im Äuge hat"
„Er liebt Sie Ihrer selbst wegen, mein Kind; ei weiß nicht einmal, dap Sie Beiinvgeii besizeii. Er leinte Sie i» Spaa keimen und lieben"
„2» Spaa?"
„Und bewaib sich um Ihie Hand!" sagte lächelnd der olle Gias.
Ämalie tag tt a» die beide» HeiraihS- kand dalen Sie zweis-lie mar daran, daß der Gias dtt, IM Siittte Halle, der seinen Bann» snbiie "
„Sie meinen Llpbons von Funeal?" fragte sie heipaiinl
,.Wäu -I auch nicht in,in Beller, iä' winde il,m du,i:oo 2b> Glnck ane eiiianl baben. Er »i von ektt, Familie und besitt einen voiiie,suchen Ehaeaiie,. Sie sihen, daß ich nicht eigensinnig daiaus bebaue, Sie in ein Kloster zu schicken. Jede» Zweifel an st,,», wahre» Liebe zu Ibnei, hak er dadurch beseitigt, daß er 2b"e'>>, der unbekannten Schöne», seine Hand antiug und dann mit einem gefährliche» Raufbolde sich schoß, um Ihre Ehre zu relic». Wie er schreibt, bat er de» Sieg mit einer Wunde er- kauft, die ihn noch einige Tage von der
Reise abhält. Und welch' eine wunder- baie Fügung der aUweisen Vorsehung liegt in aneir di,sen Beihällnisien 'ttl pbons bittet mich, jedes Hettathspio- zeli für ihn aufzugeben, da sein Herz oeieilö an einen Engel gesess,!t sei Wie wild er Hannen, wenn er bei sein,! Äu l»»kl siet», daß iw ihm das Mädchen feine, Wahl ziislihre. Das ist kein Zu fall, in,in Kind, das isr ein Fingerzeig Gvlles, den man nicht unbeachtet laßen oaik, ohne eine Sunde zu begehen Älphvns war das Weikzeug, dessen sich d,l Höchste bediente, um einen verräthe lisch ei, Ehemann zu bestrafen. — Sie wissen, wen ich meine!"
„Älso eas ist es," dachte sie; „jezi sehe ich klai!"
„Ich benuze den heutigen Abend, »m Sie ans Ihre Zukunft vorzubereiteli," fuhr der Eiras fort. „Sie haben die Wahl zwischen Alpdons und dem Kio- ltel. Mein Wille ist der Ihres vcr- sloibenc» Baters, und ehe das Fest der Heiligihümer vorüber ist, muffen Sie eine Entscheidung getroffen haben. Zn den nächsten Tagen kommt Alphvns — Piusen und wähle» Sie!"
„Und wenn ich mich nun zu keinem von beiden enischließe?" fragte Amalie, iublM sie ihr Köpfchen keck empoihvb
Der Graf lächelte einen Augenblick still vor sich hin; dann sagte ,r kalt und iuhig:
„Sic weiden mich nicht zwingen, daß ich meine Hand von Ihne,, abziehe und Sie »» Namen Ihres Battis enteibe Hoffen Lie inr i ans Ihie Volljähiig- leii, die in d>e> Monaien eiittiill — denke» Sie vielmehr daian, daß Ihre Milliei »ichl vre angetrante Gattin Ih ics Baiers war. Er Hai Ihnen seinen Name» gegeben; aber die Eiweibung leiiieS B>imög>ms bangt von Ibiem Benagen ab, und dieß hat der Erblasse, meinem lliiheile nnieisttlll Sie sehen, ich habe eine Gewissenspflicht zu eifnl- len. schlagen Sie die Hand meines Neffe» aus, den ich nach meiner inner- sle» Ul bcrzeugung für den einzigen Mann halte, der Sie INI Sinne Ihres Baters beglücken kann, so werden Sie den Schleier wählen müssen."
„Und mein Bernrögen?"
„Fällt nach der testamentarischen Bestimmung dem Kloster anheim, in daS Sie eintreten."
„Also in spätestens acht Tagen muß ich mich entschieden haben?"
„Ja"
„Gur, Alphons selbst mag die Entscheidung von mii hole». Aus ein Kloster iechneir Sie nicht, Herr Gigs!"
„Dello besser, 'ninalie denn Ihr junges Lebe» hat noch Anwartschaft auf eine schöne Zulunft Eine stille, fromme Epe in der» Herrn nicht minder wohlgefällig als das Kloslerleben Ich will fchlafeii gehen, denn bas Gewitter ist vviiiber. Der Himmel stärke Sie in Ihrem gutem Borsaze! Gute Nacht!"
Ämalie küßte dem Greise die Hand und fühlte >h» bis zu der Thur serneS Zimmers.
„Ich müßte eine große Thörin sein, wollte iw dem frommen Grafen wider- fprechen!" stilstelle sie. „Die Bewerbungen des Heu» von Funeal gaben mir den eiflen Anlaß zum Argwohn, und siehe da, cs bestätigt sich. Aber wie plump ist die Lüge von dem Tode des Barons eisonlie»! Er soll rodt bleiben, um mich den Händen meines Peinigers zu entziehen. Den unbesonnenen Schritt feiner erfreu Beiheliathung verzeihe ich ihm, den» er iit jung und schön, und — ich liebe ihn! Daß ich Albrechl in Spaa ttuneu gelernt, ist eine Fügung der Bolsthuiig, Herr Gias! Er ist zur lechien Zeit erschienen, um mir Hilfe zu gewähren Der Baion liebt mich meiner felbfi wegen, und i-t kann nicht arr- deis als seine Neigung erwiedern Aber noch baif er nicht wissen, daß ich deS schönen, stattlichen Jägers wegen das Marienbild besnchi»; >, soll, seiner Meinung nach, meine Liebe eist erwerben. Fast hätte ich aus Schmer; über seinen Tod mich i» eas Klosttr begraben, und die Lisi des tiommen Funeal wäre gelang, n. Onkel und N-ffe spielen eine Karte, das ist kla,! «Die Liebe soll den beiden Helle» vuS Spi.i verderbe». War die Nachricht von Älbrcch t's Tode' Luge, so iit auch die Behauptung erlogen, daß ieme erste Gattin noch lebr. Ich beginne kühn meinen Plan."
Amalie schloß die Thüren und schrieb dann einen langen Brief. Es war noch sehr früh, als sie am nächsten Morgen einen Spaziergang durch den Garten machte. Herr Barchon, der Besizer de-- Hauses, trat ihr entgegen, indem.er ehrerbietig grüßte.