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E a l w.
(LiegeuswaitS Verkauf).
Fr. Guuiter, Lilbera, beiter in Gtuttgari ve> kaust folgende früher dem Ulrich Pfioniincr in Qbeikollbach gehörige Liege us rast:
ein 2srocklgeö Haus mit Schuer uuler einem Lai',
2'/« Mr»;. Bau und Mähfcld, 3'/. Mrg Aeker.
Nature Austunfk ertheilt
Emil Georgii.
GoldkurH
am 12. Äug. >856.
Pistolen 6 st. 38 kr.
Vlo. Preußische 9 st. 52 kr. Holländische 16 fl.-Stückc 9 fl. t7 kr. Randdukalen 5 fl. 3t kr.
20 Frankenstücke 9 fl. 21 kr. Englische Sovereigns II fl. t6 kr.
Die Doppelgängerin.
(Fortsezung).
Cie grüßte und verließ die Laube, in tzcr bereits eine lieft Lämmerung bcirsb- le. George sah der weißen Geslali na b, die fluchtig wie e»> Schalten dem Hause zu schwebte und in der geöffnete» Fhür verschwand. Er begriff, taß Auiely nicht anders handeln tonnte. Sinnend verließ er de» Garten. Draußen stand Adam, der ihn anredete.
»Geh, erwarte mich zu Hause!" befahl er dem Diener.
„Wo »verkeil Lie speisen, gnädiger Herr?"
»Sorge für Thee — fort!"
Adam schlug den Weg nach der Stadt ein. George begann einen Spaziergang zwischen den Gartenhecken. Alle seine Gedanken waren mit Amcly beschäftigt, denn auS der kurzen Unterhaltung hatte er die Erkeuntniß geschöpft, daß kein blendender Rimbuö sie umgab, daß sie
vielmehr alle Eigenschaften besaß, um dauernd ,u fesseln George hatte früher über ernste Leidenschaften gelächelt. und die Schwärmerei Dermoni'S für seine unbekannte Leserin war ihm wie eine romantische Schwache erschiene»; jezt bch.rnd er sl t' selbst i» einer Verfassung, die allen jenen Ansichten Holm sprach Vergebens suchte er den empfangene» Eindruck durch die Erinnerung an seine traurigen Vermögenszustände zu para lysiren, vergebens rekapilulirte er die Liege bei der Marquise, um die sich dw ganze aristokratische Männerwelt bewarb — der berechnende Verstand erlag dem Herzen, daS hartnäckig die reizende Amely nicht aufgeben wollte. An den Stamm eiucr Linde gelehnt, betrachtete er das frenndliche Landhaus, in dessen erstem Stocke sich Licht zeigte.
„Welch ei» Glück müßte eS sein, mit ihr unter diesem friedlichen Da che ei» ruhiges Leben zu führen!" flüsterte er vor sich hin „Die wahre Liebe ist sich selbst genug, sie allein bietet dauernde Freuden, während das glänzende Lebe» der großen Welt nur einen flüchtigen Sinnenreiz gewährt! Hier empfindet Inan die Poesie der Liebe; dort wird sie durch L-ikenschafien, von äußern lkm- stäuden erzeugt, vertrieben — sie sinkt zu einer glä» enden, aber kalten Prosa herab."
IciS Geräusch von Schritten weckte de» Grafen a»S seinen Träumereien. Zwischen de» Hecken erschien die Gestalt eines ManueS, der sich langsam dem Orte nahnte, wo George im Schatten der Linde stand. Er veihicit sich ruhig, um den Mann vorübergehen «,i lassen. Aber der Fremde, in einen leichten Mantel gehüllt, blieb stehen nab betrachtete daS Landhaus, an dessen erleuchtetem Fenüer in di.sein Augenblicke Amely erschien, um eine» Rosenstock zu tränken, der ans einem Blumeubrctte stand Bei dem Lichte, das aus dem Zimmer her- vordrang, ließ sich die reizende Gestalt des jungen Mädchens deutlich erkennen. Zugleich hörte man ihre Stimme, den» sie unterhielt sich mit einer Person, die sich in dem Zinimer befand. Nachdem sie ihr Geschäft vollbracht, schloß sie das Fenster, und gleich darauf erlosch das Licht.
Der Mann im Mantel verblieb re- gungsloS an seinem Plaze, und unver
wandt hafteten seine Blicke aus dem Landhause. George begann zu zittern, denn es war nicht schwer zu begreifen, daß den Spaziergänger eine bestimmte Absicht leitete, und daß sein Ziel daS Landhaus fei» mußte. Die Eifersucht mit allen ihren Qualen erwachte in der Brust deS armen George, und dicse- bittere Gefühl belehrte lkn, daß er für daS Blumenmädchen eine ernste Leidenschaft heate. Da wandte sich plözlich der gefürchtete Nebenbuhler, und schritt der Linde zu, ohne Zweifel in der Absicht, von dem verborgenen Pläzchen auS seine Beobachtungen fortzusezen. Der Graf trat ihm entgegen.
„George!"
„Dermont!" rief bestürzt der Graf.
„Still, Freund, still! Man hört jedes Wort, und dort —"
„Wer wobnt in dem Landkause?" flüsterte George mit gepreßter Stimm«.
„Meine Leserin auS der Eremitage "
„O Himmel! rief George unwillkürlich.
Dermont starrte den Freund an. Bei dem Mondlichte konnte er den Schrecken bemerken, der sich in seinem gleichen Gesichte anssprach
„Sie hier, Gras?" fragte Dermont, den eine Ahnung drirchbebte, denn er erinnerte sich, baß ihm George von dem tiefen Eindrücke erzählt, den ein Mädchen aus ihn ausqcübt hatte. „WaS führt Sie um diese Stunde in diese einsame Gegend? Ich glaubte Sie auf der Reise »ach Scheveningen!" fügte er in einem Tone hinzu, der fast vorwurfsvoll klang.
Der Graf ergriff hastig den Arm deS Freundes und zog ib» mit sich foit Als Beide das Landhaus hinter sich hatten, blieb George stehen.
„Dermont," begann er, „wir sind Freunde, Ihr lezter Dienst, den Sie mir leisteten, hat das Band der Freundschaft so innig um uns geschlungen, daß ich es für eine Infamie halte, irgend ein Geheimniß vor Ihnen zu bergen. Ich preise den Zufall, der u»S hier zusam- menführte, denn er giebt Anlaß zu Erörterungen, die vielleicht dann erst statt- gesunden hätten, wenn cs zu spät gewesen wäre."
„Mein Gott, George, eine Ahnung steigt in mir auf, die mich zittern macht!"