Knecht der Knechte, fordern ciuf zu streiten nuf Lebe» und Tod mit den verdammte» Kczern, genannl die Sic- dittger. Denn sie haben mit dem Gifte ihrer Kczerci viele N»s>1,ildige geinvr- det. Wer mag ihre Gräuel aufdecken! Höret aber und schauert: Wenn ein Neuling von ihnen ausgenommen mild, erscheint ihm ein Frosch, ihn kiisse» sie und saugen in sich sei» kaltes Gift Er ist aroß, mächtig, giftgeschwollen, einem Ofen vergleichbar." Ein wil­des Geheul des Volkes unterbrach den Vorleser; er hielt einige Augenblicke ei», dann fuhr er fort:Nun erscheint dem Neuling rin Manu, furchibai bleich, glühende Kohlen statt Äugen, mager, ohne Fleisch, nur Haut und Gebein, ihn küßt der Elende und mit diesem Kusse v-rschwinret ans seinem Herzen ganz und gar die ErüineruiigE'M an Gott und seine Kirche.

Das Geheul des Volkes ertönte fürchterlicher. Dann fuhr der Kezer- meister fort, immer neue Gräuel ans- zählend, bis das Geheul des Volkes anwuchs z» Meeresbrandnng und Nord- sturm. Ein Wink des KezerMeisters aber genügte wieder Ruhe zu schaffen.

Ihr habt die Gründe vernommen und Vas Gesez sp.ick't:Du sollst die Gräuel weg thun!"" Seid Ihr bereit?"

Gott will es! Gott will eS!" don­nerte das Volk.

Ihr seid gesegnet. Bereitet Euch, heiligt Euch Schon von H ute an winkt Euch die Märtyrerkrone Wir aber veiküudeu Jedem, der sich das Kreuz anheste» läßt und miizieht in die hei­lige Schlacht, Ablaß aller bösen Ge­danken und Misscthaten, deren er schul­dig vom Leibe der Mrrlter an, in Kraft

noch nicht trugen; dann ergriff er mit der Linkcn ein langes, goldenes Kreuz, mit der Nechicn ein blankeö Schwert, hob Beides in die Hebe und ries: Der König der Hcettckaaren sck'üze, die snr ihn streiten nnb sein Haus. Er mache schais Eine Schwertel und legt Eure Schilder. Äme»!"

Und ans einmal eiklang ein weithin giollendes ,,'dnnn!" bann löge ßch die ungeheuere Ginppe und die liese Stil ic ans ui neues Woge», Drangen und Tieiben, in Neues, wilderes, suichleili- chercs Geschrei und Geheul.

X.

Aus Altenesch.

Eine saftige Anhöhe in der Nähe Baiveustelh Halle ihren Namen von einer uralten Esche, die hier siänd. Die Sage ging: unter dieser Esche hätten noch die Heiden ihren Göitcin geopfert, rundum habe sich ein Graben gezogen, der sei oft ubergestossen vom Blute der Gefangenen, die hier ge­schlachtet s.ien Das hatte de» Plaz unheimlich gemacht im Volke und Nie manb saß gerne unter der alten Esche. Nur zu St. Johannis Abend brachten! die Builche» Feuerrader hinaus und ließen sie bann hinunlelroUen in die Ebene und >m Rollen sprangen die Burschen hinubci und die Mädchen nahmen sich Abends von den Brand- ilucken mit nach Hause, legren sie un­ter das Kopfkissen und träumten danrh den Schaz, den sie bekomme» würden. Heute aber war noch nicht Johannis, eilt mvigen und doch saßen heule zwei grauen da ob-n unter der Esche. Es war die Elsbetb und dev Klaus Frau,

unserer Vollmacht als Legat und Vi-!d>e Margareth, die neu zum Mädchen karius des aUerheiliqsten VaieiS Gre-ltsiclt, und mit ihr hinaufgegange» war, gorins IX Amen!" !>venn auch wiederstrebend.

UndAmen! Ämen!" biaußte esjWahrhaftig, es duftet nach Blut durch die Menge Wer, Elsbetb," sagte die Maigarety

Nun knieet und empfanget Kreuzt »Das ist ein schlimmes Zeichen, an und Segen." Die wilde, wüste Men-iso wen Orten giebt's bald eine

ge knieete nieder kein Laut mehr zu hören, nur das Tappen der Mönche zwischen, »eben, über und auf den Knieenden, rim die'iöihen Kreuze aus- zutheilen.

Konrad heftete nun sich selbst das

Kreuz an und de» Fürsten, die solches hier?"

Schlacht."

Sorgt Euch nicht, Margareth," antwortete Elsbeth.Das Korn duf­tet gegen die Erndte, wenn so die Som- merhize darauf brütet."

Aber warum bist Du so gern

Habt Jhr's den» noch nicht ge­merkt, Frau Margareth? Schaut dort ern, ganz fern hi», im Abenddnft! DaS sind die Thüirne von Oldenburg; Morgens kann mau auch das Schloß sehen, wen» die Sonne recht hell scheint. Doik wohnt Er "

Sie saß da »nd spiach so, wie der Knil sie drin Junker geschildert hatte; blaß, weich und still wie eine Marly- lerin »nd hoffend, noch über die Hoff­nung hliicuis.

Nickt, daß ich sein Weib werde, das wäre zu viel gehofft, dock' daß er mich noch lieb hat, das glaub' ich fest und daS ist mir genug;" so antworte­te sic jezt der abwehrendni Freundin und dann schaute sie wieder hinaus in den Abcnbduft, nach den Thürmen Ol­denburgs und auf die Landstraße; dort­her mußte ja der Kurt komme», kom­men mit der Gewißheit, ob er sie noch liebe. Und da wiibelte Staub auf und eS kr,m näher, ei» Wagen, zwei Pfer­de, der Kurt und ein Mann il» Rei­te, mantel ihm zur Seite; das war Er! Das mußte Er sein! So dachte, zit- terie, schrie das Mädchen und konnte sich kaum aufrecht halten und wunder­bar verkläir sab sie auS im Glanze der unkergehenden Sonne. Aber Marga- rrth Halle schon erkannt, daß Er's nickt war, da schwankte das Mädchen, wie eine bleiche Lilie aus dem schwanken Schalte im Winde. Die Männer stie­gen aus, der Kurt voran.

-Lebt er?" rief Elsbeth ihm cntge- gen

Er lebt!" rief Kurt.

Gott sei gedankt!" mit diesen Wor­ten faltete Elsbeth die Hände. Kurt stand nun vor ihr mit todesblcjchem Gesikt.

Und - ko kommt Er?" so fragte Elsbeth leise, zitternd, und schloß die Augen, weil ihr bangte vor der Antwort.

Er kommt!" sagte Kurt und konnte nicht weiter.

Er kommt!" lispelte sie in namen­loser Seligkeit.

Er kommt als Feind gegen Ste- ding! Er kommt mit dem rothen Kreu­ze des KriegSheerS, daS uns als Ke- zcr vernichten wird;" so brauste jezt Kurt heraus; da brachen Sinne und Glieder des Mädchens in Ohnmacht