84
Das „Neue Tagblatt" bringt folgende
Erste Regentetthandlungen einer junge» Frau.
Frau. »Das sag' ick Dir, Jette, ein für allemal, ick dulde es nickt, daß Du mir in Allem wide,spuckst. Ick bin die Frau im Haufe, das meike Dir, ick lasse mir nickt hinein koiligi reu in meine Sacken.,"
Magd. „Schon gut, Frau Asses sonn — aber —"
Frau. »Kein aber — jezt meike auf, waS ick Dir sage: Da sckickt eben
weises, unpraktisckes Ding ist eö — was thal üe gestein Abend? Ick machte fnr meinen Mann eine Fleischbrühe zurecht, und als er nach Hanse kam, war sie etwas eingebrannt. Nun, Inder Gott, bas kann voikoinmen, abe, da lackte sie heimlich, und freute fick dainder. Mein Mann, der das sah, sagte nichts, als: „Liede mir einige weicke Eier."' Ick Halle »ock heißes Wassr, se;e also Eier zu und schüre Feuer daran. Kaum sieden kiese En, so sagt sie: die Eier seien fertig. Ick sage »ein, ick habe sie ja eist zugesezt, aber wer immer widerspricht, bas war meine Jette. Endlich nehme ick eines
mein Mann einen Hasen von der Jagd haus und schlage cs aus — Han! nach Hause, den soll ick zuii-lten las ^ »Liehst Du, Jette? noch hau!" sen. bis er am Abend selbst kommt. Aber sie wollte immer nock recht ha- Jczt eile Dick, Jette, und rupfe drucken, darüber kam es zu einem luchli- Hasen reck t lein, dann wollen wir ihuckE» Austritte." znsezen "
Magd. „Rupfen soll ick de» Hase»? — rupfen?" —
Frau »Nun ja, rupfen; ick kann ihn dock nickt mit den Haaren braten.
A m t S r. „Und was sagte der Herr Gemahl dazu?"
Assess. „Je nun, hören Sie nui — ick fahre hinaus in die Kucke, sa cke das Feuer an, damit nui mein ar
Ack, seid Jiu Nute dumm, und dock'»" Manu .»blick etwas zum Jmbis wollt Ihr Alles b.sse, wissen" bekommen soll, aber weiß Gott wie
Magd „Aber F.au Assssorin! -" bas zuging, die Eier wniden nickt weich Fraii „Kein Abc,! wie ick Dii's >ck »>ock'e sieden so lauge ick wollte, sage, so mack» Lu es. Höre! wenn Endlick ihat ick die 2 hreü,aschine her er bratet, daun scköpfst D»'fleißig bas'>» und servine Thee mit Bui'etb.vd Fett ab. das kann inan in der Wiilh — gelang." sckaft wieder brauchen. Jezt eile, daß! Ami Sr. „Und dei Herr Ass ssoi?" Alles zur reckten Zeit fertig wird, und AsseJs „cker sagte weiter Nickis,
lasse ihn nickt verbrennen. Ick werde als: „Lei Kochkunst weg.» soll man ans eine Stunde zur Frau AmtSläihin »ck Knie Flau ans dem Institute ho gehen, besorge Alles gut, wie ick Dir b», es geschieht mir schon leckt." — ^,.^1 „ ' , Ab, r ick v> iplande,e »lick, ick muß nack
Magd. „Einen gernpsten Hasen Hanse, sonst geschieht gewiß wieder et balg brate» und Feit abscköpsen, soll was Peikehnes. Man muß hinten ick? — Nu, guten Appetit, H.ir As und voine dab.i sein, wen» nickt Alles >„ ' veikehrt gehen soll."
sen, Louis XV., der ihm folgte. Eben so war es mit dem Sohne des Achtele», link sei» Neffe, Louis X VI., erbte die Krone, während dessen Lohn in den Gefängnissen des Tempels starb. Der Lohn Napoleon I endigte seine Tage in bei P,ibannnng Pon den beiden Söhnen Kail X fiel de, eine durch Louvel, der andere mußte I8l0, wie sei» Pat.r, abdanken, und der Her og von Ebamboid l.bt gleichfalls in der Peibannung in Fiosckdors. Der Throneibe Louis Poilipps, der Herzog von OrllanS, veiu^ gl. ckie knick einen Lpiuiig aus dem Wagen, und dessen Eibe, der Graf v. Paris, lebt bei seiner tresslicke» Müller in Evenack im Eril.
Wer R e ise abcn t ener erleben will, lic i» »euerer Zeit oft schmerzlich vermißt werden, muß in daS romantische Jtalini ziehen wo die Goldorangen und Räuber wachsen. Dickt bei Florenz wurde der Postwagen, der voll Reisender und Gelder war auS- g> plündert; die Räuber waren rr ln Riualdo sehr galant und großmütkig. Bei Nom hielten sie einen Kaidinal an und nahmen ihm wenig Gelb und viel silbernes und goldenes Tafelgeschirr ab. Das sind ein paar Abenteuer von de» vielen die seit einer Woche vorgesalle» sind.
Im „Jardin des Plantes" in Pa- ns ist eine männliche Giraffe geboren. Es ist bieß die erste Permehrnng dies-u afrikanischen Tbiere ans dein ganzen Konlinenlc. DaS neugeborene Gir- ässcken ist beicitS an 6 Fuß hock.
Vermischtes.
Amts rät bi n. „Nun, junges
Flaucken, wie gefallen Li. fick hier? DaS l-lichtende Mutlerauge blickt i» Sind Sie bald eingewohnt?" die Zukunft, wenn es ans bas Wickel
A s s e s sori n „Nun ja, aber kaum zeug fällt; die Paiiser bewundern das fängt man au zu wirthsckaste», >o hak Wickelzeug des erwaitete» kaiserlicke» man auch sckon seine Klage über die Thronerben und sehen rückwäiis in die Dienstboten." .Bcrgangenheil. Seit anderthalb Jahr-
A mtsr „Nun. ist Ihr Mädchen Hundeiken hat kein geborner französischer nicht nack Ihr.», Wunsche? Ich hörte Thronerbe de» Thron bestiegen. Die sie dock s.hr loben von . . jSöhne Louis XIV. starben alle vor
Assess. „"Ich Gott! — ein nase- ihm, und es war der Sohn seines Nef-
Pon der Schicksals-Insel, in der Lüdsee ist die Nackricht eing, troff.», daß dort zwei amerikanische Missionäre nebst ihre» Frauen, als sie 19 Tage auf der Insel waren, von den Kannibalen ausgezehrk wurden.
Rcdigirt verlegt und gedruckt von Rwimus.