ger, als Nichts, nämlich Schuldcir, und der -alle Geigerrmacher Prozeller mit seinem Nudel Drodkuapper somit ihm so wcmg gebe», als der» Nazi seine Mutter "
„Da lag auch nichts näher, als di> Gamseljagd, zu vor denn außerdem jedes Bergkind augehorire Lust trägt. Ick sag' Euch, Herr, Ihr Leute ans dem Reich begreift so etwas nicht. Wenn Ihr Jagen geht ans ein Häsle oder Sck'mpfle, dann stolpert Ihr, weim's hoch ton,ml, über einen Kar- toffelstock; aber den Gamscljäger um- giebl der Tod rechkS, links, vorn nnb hinten, und das Thier ist schlau, Hai seine Lauscher iinnicr offen niip seine Lichter sehen weit nnd seine Läuse sind stink, wie der Wind, und einen Wach tcr stellr's anS, nnd wenn der pfeift, hui, dann geht'S über Giaic und Gründe, über Gletscher und Schrunde, und der Jäger hat nach lagelangen, Spüren, Kämpfen und Mühen, sni Todesgefahr und saueiu Sa weih — das Nachsehen. Äbt'r meint Ihr, dos schreche ab? — Fehlgeschoffen! Grad' das reizt, treibt, hastet und eisen. Und welker geht'S und wieder in die Schneewelt hinein, lhalab, bergauf — bis wieder eine Spur da ist, und wer keinen guten Schuzpatron hat und bei» heiligen Hubertus keine Kerze opfeit, der mag d'heim bleiben und am Ka- cheloftn Höchen und daS Jagen bleiben lassen Hab'ö erfahren in meinen jungen Jahren, Herr, und ns a'n Kerzen kam mir'S nii an und uf a'n Dis sel Halsbrech'n a nit."
„Seit dem Fest an der Klans trug aber der Nazi dem Aegidi einen To- dcShaß, und ließ ihm sagen, er soüi' ihm auö dem G'heg bleiben, sonst gigg's nicht gut ab, und sollt' ihm aus der Gamseljagd nicht in Schußweil' kommen, sonst könnt-er ihn für a'n Gamsei hali'n! —"
„Solch' Truftied'l ohne Melodie und Weis' gefiel dem Aegidi auch »übt baß; küß daher zurück sägen:' Das schöne Wild in Mittenwalb steh' ihm sicher; er würd' sich'S schon selber holen und fürchi' den dalketen Nazi nicht; und was die Jagd betraf', so war' sein Sturen gut und seine Kugel sicher, und es kam' ihm auch nicht d'rauf an, eine Jiipci! für eine Gamseldecke und
ein mittenwalber löcherig Hüt'l für ein Gehörn anzusehcii."
„Das ging Schlag aus Schlag, Klapp auf Klapp, und der Krieg war erklärt. Beide aber gingen inbcß um so lieber auf die Gamseljagd, weil's noch er., ander Wild gab, als einen Gamsbock, und der Zorn im Helfen brannte, wie glühend Feuer und lieb ihnen keine Rast nicht."
„Einmal ist der Nazi ausgegaugen irrrh Morgens und Vas Dirnd'l, die Earitas, har ihm geläckelr, so. sakrisch, baß er einen Juchzer Uber den ander» rhat und meint', heul' sei ein tziünks- tag für ihn; aber nirgends fand er Garnselu, und es war schon schier Mittag. Da streift er werter in's Tyrol 'nein, und ptözlrch schaut er ei» Rubel, daS lag aus einer kleinen Matten, um Vre ringsum der Fels starrt, wie ei» guter Mantel oder Echuzwand. Nur von unten aus, wo Lerchenwald und Gestrüpp war, könnt er anschlci- chen, aber eö war ein halsbrechenv Stück, denn der Abgrund war tief and das Gefels war zackig und karr- lig, und kern Weg noch Steg. Das hilft nichts; er muß 'naus! Ohne Gämse! heim kommen, war' birirer gewesen als Galle. Sie hätten ihn ja aus- g'lacht. Co steigt er denn 'r,unter, wie ein Steinmarder, nur Todesgefahr, nnd endlich drüben 'naus, ohne baß der Wackrer ihn nnrkt, und wie er in Lchnßwcrr war — psaff! da krachr'S und der schönste Bock streckt sich und die andern sind fort."
„Horch, da krachl'ö hinter de» Felsen noch einmal. Der Nazi horcht, ladt sein' Siuzen schnell »nv kielten vollends aus die Malle, bindet seinem Gams bock die Läufe zusammen, hängt ihn mir die Schulter, spannt seinen Hahn und lauscht."
„Grüß' Di Golk, Nazi!" lufl's da auf einmal über ihm auf dem FelS- grat, und der Aegidi steht da und hat den Lluzeii am Backen und der Nazi ficht grad' in den Laus des Stuzeu. Da ist er plözlich an die Backe gefahren mit dem Kolben und — psaff! lnallt'S. —"
„Aber der Aegidi war einen Schritt zurückgetrcten und die Kugel fuhr in die Helle, blaue Luft hinein und der Nazi war in seiner Hand."
„Hast Eini gcschoss'n?" rufen da Zweie, Dreie zu dem Aegidi herüber. Der schüttelt den Kopf und steht wieder an der Karrte, und unten aus der Matte tvdtblcich der Nazi.
„Was meinst!" ruft er halblaut dem Nazi zu, „was ich jezt Ihr,'? Entweder schieß' ich Dich lodt, und dazu Hab' ick ein Recht, oder ick ruf' den Gesellen, und dann wüst Tu Wilddieb nach Zier! gesuhlt und magst brumme», bis das Gericht das Urtel spricht, oder ick laß Dich lausen, D» Strauchmörder nnd Meuchelmörder. Was meinst? — Bet' ein Ave und ein Paternoster! Last aus mir Dir!"
„Schieß!" schrie unten der Nazi.
(Foilsezung folgt.)
Zeitung für Landleute.
Zwischen Russen und Franzosen finden gegenwärtig Auswechslungen der Gefangenen statt, die noch fortgcsczl werden, so daß sich wohl bald keine russischen Gefangenen in Frankreich mehr befinden dürften.
Fürst Gortsckakosf meldet vom 28. Juli Abends: Gestern hat der Feind eine dritthalbstündigc Kanonade gegen die Bastion Nr. L (Malakoff) eröffnet. Wir haben kräftig geantwortet. Im Uebrig-rr nickls Neues seit dem 23.
Der Schweizer Kanton Wallis litt am meisten von den lezle» Erdbeben In Disp stürzten eine Menge Schornsteine ein, Felsen, Steine, Erbstücke stützten von den Bergen lind erschlugen Menschen nnd Thicre, verschütteten Häuser, Hütten re. und daS Dorf Biege zeig! fast kein ganzes Hans mehr; die Kirche ist cingcstüizt, die Glocken zerbrochcn tc. Der Erdboden bekam Risse, eine heiße Quelle war nachher noch 7 Grad wärmer, viel stärker, aber trübe. Der Schrecken war furchtbar.
Sonntag de» ö. August wird predigen: Vikar Werner.
Redigirt verlegt und gedruckt von Rivrmus