Dörsenlokale, und die Völker der Erde lesen, horchen unv spreche» begeistert von einem Siege des Rechtes, der Ehre u. s. w., nachdem die Nachrich­ten lauten.

Nehmen wir z. B. die Großthaten von Kertsch und im asow'scben Meere.

Die Engländer und Franzosen ver­brannten und versenkten so viel hun­derttausend Scheffel Getreide und so und so viel Duzend Schiffe der Rus­se». Die Russen selbst sprengten ibre vollen VorrathSmagazine in die Luft, verbrannten Häuser und vernichteten so und so viel von ihren eigenen Schis­sen. Wir wissen zwar genau, wcßhalb man sich vereinigte, um diese großarti­gen Werke der Zerstörung zu vollbrin­gen, wegen der noch nicht geordneten vier Punkte" nämlich; aber warum hört hier nun aller Maßstab dcö Rech-

Gcwcrbe, für die Kultur-Interessen, für die Kriegsentscheidung, für Ruß­land, für die Alliirten zu bedeuten? Das asow'sche Meer ist die Vorhalle des schwarzen für Rußland, das erst während der lezten 7t) Jahre Schritt für Schritt sich bis an's schwarze Meer und ganz und gar um das asow'sche herum ausgedehnt hat. Vor hundert Jahren noch fielen die russischen Gren nur weit jenseits Cherson, die Krim und das asow'sche Meer. Dieses hat als Vorhalle zu dem schwarzen und als große Verkehrsstraße für die um liegenden, äußerst getreibcreichen Ufer eine große Wichtigkeit nicht nur für den Unterhalt der Truppen auf der Krim, sondern auch für alle kornaus­führenden Häfen des schwarzen Meeres.

Die unzähligen Getreideschiffe, wel­che bis zu dem Kriege und selbst bis

tcs und Gesezes auf? Warum geben^zum 24. Mai dieses Jahres den bis sich die Gesezgebcr unter einander nicht.dahin völlig unbekannten Rücken des solche Geseze, die wirklich halten unlsiasow'schcii Meeres bedeckten, wirkten gehalten werden? Wenn Schulze ge-siwohlthätig auf die Fruchtpreise. Die gen Müller privatim nicht Krieg sich-.Engländer, welche sofort nach ihrem ren darf, sondern der Angreifende zum blutlosen Siege mehr als zweihun- Richter gehen muß, warum durstend er t russische Schiffe, größtentheils England gegen Frankreich, Frankreich kleinere Getreideschiffe, »Heils zerstörten gegen Deutschland, Rußland gegen den theils nahmen, werden die Folgen die- Wcstcn, der Westen gegen de» Osten seS Sieges noch lange beim Bäcker u. s. w. Krieg führen? Kein Schulze bezahlen müssen. Der auögesnhrte und kein Müller dürfen in irgend ei^Ueberfluß an Getreide von den Ebe­nem dieser Länder in Streitigkeiten nen und Steppen und Flußufcrn am um eine Grenze sich gegenseitig beschie-'asow'schen Meere war während der ßcn und die Scheune» und Ställe in lezten zehn Jahre um Hunderttauscndc die Luft sprengen, damit der, welcher von Scheffeln gestiegen. Besonders am Meisten ruinirt hat, endlich Rechtlich waren die Zufuhren am Don, bekomme. Bug, Boristhcnes und etwa dreizehn

Seltsame, naive, gemüthlicbe Fragen andern Flüssen herunter, deren Namen und RaisonnemenlS. Ja wohl. Aber wir »och nicht einmal alle kennen, wie wir konnten unmöglich ohne Weiteres denn überhaupt alle die ungeheuer» an die versenkten, verbrannten, in die Steppen und Thäler, die sich um das Luft gesprengten Schiffe und Gctreibe- asow'schc Meer herum dehnen und stre- vorräthe von Kertsch und des asow'- cken (zum Thcil bis China) zu den sehen Meeres herantrctcn, ohne uns unbekanntesten der Erde gehören. Wir unterwegs erst etwas zu wundern über haben nur allgemeine Bilder davon, diese merkwürdige Versuche, die söge-Gegen das Meer hin und an den nanntenvier Punkte" durch gcgensei-Flußufern Akerbau und Viehzucht als tige Beförderung von Hungerkur an-Mgenthum großer adeliger Grundbesi- nehmbar, verdaulich und wohl gar ap- zer, weiterhin einsame Kosakcndörfer petillick zu machen. Und nun können zwischen Ungeheuern Steppen, durch

wir den erweiterten, neue» Kriegsscbau- plaz zunächst auch nur als ein aufge­tragenes Gericht der Geographie ge­nießen. Wie sicht er aus? Wie groß ist er? Waö hat er für Handel und

welche der Pferdchirt einsam reitet, einsam, oft Monate und Jahre lang, nur zuweilen gegen Wölfe jagend.

Zwischen den Flüssen Sal und Ma- nitsch (die sich in den Don ergießen)

treibe» sich noch ganz nomadisch ohne feste Wohnorte kleinängige, breilkuochi- ge Kalmücken umher, die während je­des Winters, wie die Zugvögel, weit­hin nach sittlicheren Gegenden wan­dern. Am Via uil sch sin sie finden wir deutsche Ansiedler und mancherlei Kul­tur. Davon hei einer später» Gele­genheit. Tie bevölkertste und kultivir- testc Strecke am osow'schcn Meere zieht sich von Taganrog (wo der Kai­ser Alexander starb) nach dem Don und daran hinauf, wo zunächst die Städte Asow, Nakhilschevan und Tscherkask als Getrcidcsammler für Ausfuhr wichtig geworden sind. Im Ganzen erscheinen die Ufer des asow- scbcn Meeres eben, öde und traurig. Das Wasser selbst ist träge und gilt für sehr ungesund, da Sümpfe und stagnircnde Landseen ihre giftigen Dünste von allen Seiten hierher füh­ren. Als besonders gefährlich gilt das Klima auf der Halbinsel Kertsch, dem großen östlichen Flügel der Krim, des­sen Spize jezl die siegreichen Alliirten einnehmen.

Zwar ist dasfaule Meer" ziemlich fern, aber den Quartieren der Sieger dicht gegenüber, wälzt sich das feuchte, heiße, labprinthlsche Ungeheuer der Halbinsel Taman im Schlamme und Sande vom Kaukasus herunter bis dicht vor Uenikale, so daß zwischen der Sandbank und dem andern Ufer nur eine sehr enge Straße für Schiffe in'S asow'sche Meer bleibt.

Von der merkwürdigen Eroberung deS asow'sche» Meeres, der Haupt- quclle für den Proviant der russischen Krim-Armee, haben wir schon mancher­lei Berichte von Augenzeugen. Wir geben auf Giund derselben ein Bild davon. Die Erpedition bestand aus 10,000 Franzosen, 5000 Türken und 3590 Engländern, wornach die engli­schen Platter sehr wenig Berechtigung zu dem majestätischenWir" haben. Die Schöpfer und Armee der Erpcdi- tion waren Franzosen. Wenu'ö nach den Engländern gegangen wäre, wür­de man die Furcht vor den 40 in der Straße von Kertsch versenkten Schiffen fortgesezt haben, obgleich sie längst von Grundeis und Strömung wegge­schwemmt worden waren. Die ganze Macht belief sich auf zwölf große Li-