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diese Wohlthat gngedcihen lassen soll, weßhaib sich der Einander dieß schon manchmal Gedanke» darüber gemacht hat, ob eS nicht 'Aufgabe der städtischen Behörde sein düifte, ji» Interesse der Reinlichkeit, Gesundheit lind Sittlichkeit der Einwohnerschaft für einen angemessenen öffentlichen Badplaz zu sorgen, wie es in dielen ander» Städten der Fall ist. Nur dadurch kann dem so vielen Anstoß erregenden und gegen die öffentliche Sittlichkeit verstoßenden Baden von Erwachsenen innerhalb der Stadt mit Erfolg begegnet werden, was durch ein bloßes Verbot ohne Anweisung eines erlaubten PlazeS nie der Fall sein wird.
Schwarze Holzbeize.
Vor einiger Zeit sezte Herr Professor Alt mutter zu Wien mich in Krnntniß von seiner Beobachtung: daß die zum Schreiben mit Stahlfedern beliebte und auch sonst hin und wieder gebräuchliche (von N u n g c erfundene) Ehtvmtinte ein vortreffliches Mittel züm Schwarzbeizc» dcS Holzes ab- gcbe. Einige hiernach von mir selbst angestellre^Verfuche machten mir die Vorzüglichkeit dieser Beize so einleuchtend, dass ich nicht umhin kann, dieselbe in weiteren Kreisen zu empfehlen.
Die erwähnte Tinte— welche man sich leicht selbst verfertigen kann — wird ohne Erwärmung und überhaupt ohne alle Vorbereitung mittelst eines, Pinsels, oder Schwammes auf das Holz gestrichen^ und nach drm Trock ne» der Anstrich wiederholt.. Drei; oder höchstens, viermaliges Bestreichen bringt eine, tsese Schwärze, hervor,
Firniß darübergcsezt wird.
Plan kann die Time lange Zeit in Vorrat!) halte»; sic übertrifft in Einfachheit der Anwendung so wie in Gute und Schnelligkeit des Resultates die gewöhnliche Schwaizbeize und ist wenigstens eben so wohlfeil wie diese. Ich habe mit gleich gutem Erfolge die verschiedensten Holzarten zu meinen Proben benuzr, nerllieulüch Ahorn, Kirfchbaum, Aube, Pappel, Tanne,:c.
Das Vcrfah'.en zur Beicnnng der Ehromlinie, welches ich nach mehreren vergleichenden Versuchen als daS beste erkannt habe, ist folgendes: Man nbe» gießt 2 Loch käufliches Bl an Holz- Erchrakt (zerstoßen) Mlt 4 Pfund kochenden Wassers, sczt, nachdem die Auslösung erfolgt ist, 1 Quentchen gelbes chrom saures Kali hinzu und iührt gut um. Damit ist die Flüssigkeit fettig, die man nun als Schrcidtirrle ober als Holzbeize gebrauchen kanU. Sie hat eine prächtige, lief violettblaue Farbe, welche mau beim Schütteln der Flasche au der längs herabfließcnden dünner» Schicht bemerkt; aus Holz gestrichen zeigt sie jedoch ein reines Schwarz.
Die Herstellungskosten berechnen sich wie folgt. Im Kleinvcrtaus kostet gegenwärtig, zu Hannover., das Pfund Blauholz-.Ertrakl b Ggr., das Pfund des gelben chromsauren Kali 12 Ggr. Man erhält mit l Pfd. Ertrakl für 6 Ggr. — Pf. und 4 Loch chromsaurem Kali für 1 Ggr. 6 Pf. zusammen 7 Ggr. 6 Ps., 30 bis 32 Quartier Tinte, wonach daS Quartier höchstens auf 3 Pfennig zu stehen kommt (ch wirtemberg. Schoppen auf etwa kr).
stäudlicher. Man kann alsdann 4 Pfd. Blanholz etwa eine Stunde lang mit Wasser abkvchcn; die durch Abgieße» und durch Auöpressen des Holzrückstan- des getrennte Flüssigkeit so weit cin- crinsic», daß sie »nr noch 3 Quartier (6 Schoppen) beträgt; endlich 1 Quentchen des chromsaurc» Kali darin aus- löscn. Mit einer nach diesem Rezepte bereiteten Tinte habe ich beim Schwarz- biizeir des HolzeS ausgezeichnet guten ^Erfolg gebabt; die Flüssigkeit sezte aber beim ruhigen Stehen einen bedeutenden schwarzen Bodensaz ab, worin eit» Beweis liegt, daß sie mehr Waffek ver« kragen kann. In der Thal schreibt Ru n g e zur Darstellung seiner Chrom- rinlc eine größere Menge Wasser und auch mehr chromsarires Kali vor. Nach seiner Angabe soll man auS 125 Tbci- len Blanholz 1000 Theile Absud bereiten und denselben mit 1 Theil chrom- sarirem Kali versczerr. Ein zwischen dieser» und de», vorhergehende» Rezepte in der Mitte liegendes Verhält- niß dürste für die Anwendung zum Holzbeizen Empfehlung verdienen; nämlich auS 4 Pfund Blanholz 9 Quartier Absud bereitst, und dazu 1 Loth chromsaurcs Kali gegeben. Jedenfalls bleibt aber die Abfertigung mittelst des käuflichen Ertraktes vorzu« ziehen^, da sie so sehr schnell und mit so wenig Mühe von Statte» geht.
I Sonntag den 6. Mai. Konfirmation. Vorm, wird predigen Helfers Ricger. Nachm. 2 Nhr Kinderlehrc mit den Reukonfirmirten Vik. Wör- ' ner. '
Nedigirt, verlegt und gedruckt von Rivrnnir.
welche den.hvchsten Grad von Scho» heiterlangt, sobald Politur oder eülj
In, Ermangelung, des Blanholz-Er Paktes ivird.'die.Bereitung etwas um-