daö Gehirn erfrischen und erheitern sollte. Sonst war an der Dose ei» Lösel befestigt, dessen man sich

unv wen» oe-lornten >Pen Handel damü zum Nehmen deö Tabaks bediente,

,»vi,,"i Plakn,»eu ^ aus Venezuela. In En-um sieb nicht die Finger zu beschmu-

Sciken des Franengcschleärs daS^ck^o^ K ^ p ^ ^ ^ -r.ikn»«en.i» ,,»rn in ,e nt "er r-nn.an^n

einerUnentbehrlichkeit" empören mag. nach Europa; die englischen Pflanzun Dem Taback ist es ähnlich eigangen; gen winden eist m der Mitte des lez-

nnv wenn wir

auch nicht seiner roll- len, von Bedeutung; auch die Hvl-

rede» weide», so neigen wir uns boäPvpa begann der TabaiSbau z»el>i in zu der Ansicht Jener, welche eine sort-Woitugal 1550. Von da brachte de> schreitende Abnahme deö Wideiwillensstranzv>iscke Gesandte Rieot de Bille

..

gegen daöabscheuliche Kraut" prophe- z eiheu und wenigstens für seine edlere Metamolphose, die Eigarre, das En­de ihres geselligen Bannes vviauöse- heu. Wie man sich stets an der Macht der Etikette zu rächen gewußt hat, zeigt

Friedrich Wilhelnr'S von Preußen ruhmleS Tabackskvll'gium.

Gegen den Erobcrungözug des Ta- backs über die Erde zu eisern, hieße Wasser ins Meer tragen. Hat doch die nähere Entdeckung des stacken Gif­tes in seinen Blättern siinem Ver­brauch nicht den geringsten Abbruch gethan! Wohl aber giebt uns die Wissenschaft bcack'tenswerthe Winke, de» schädlichen Einflüssen eines nun einmal gang und gäben Bedürfnisses zu begegnen; und davon mag unsere Skize neben Anderem Einiges berich­ten.

Die Heimat der Tabakspflanze ist Westindien.tzDaß ein spanischer Mönch zuerst 1L96 sie in der Provinz Taba- go auf Saii-Domiiigo kennen gelernt habe, ist zweifelhaft; richtiger scheint es, daß Colombus ihren Gebrauch sogleich bei seiner Entdeckung unter den Indiern allgemein vorgesunvcn habe.

Die Spanier haben sogleich die starke betäubende Wirkungen des Krau­tes kennen lernen und dieß scheintauch eine zcitlang der Verbreitung des Ge­brauchs im Wege gewesen zu sein, obwohl damals schon geklagt wurde, daß Spanier sich daran gewöhnt hät­ten. Man rauchte und schnupfte, und zwar ersteres ähnlich wie wir jezt un­sere Cigarren, indem die Blätter zu­sammengerollt und in eine Röhre vonlvor Schilf oder Silber gesteckt wurden.

Die allgemeinere Verbreitung deSTa- backs dalirt sich erst von später, griff dann aber so reißend um sich, daß z B. zur Zeit der Königin Elifabet, in England weit mehr Taback geraucht worden sein soll, als sezt. Den größten Theil des Tabaks brachten im 16. und 17. Jahrhundert die Spanier

!maüi gepulverten Tabak der Königin Kalhatiua von Medlcis mir, der als Kömginnciipulvei" am französischen Hose snr die Rase Mode wuibe. An weltlicher und geistlicher Reaktion ge gen das Rauchen fehlte eS nicht; und Gesängntg, ja päbstli-

e-!Pra»ger eher Bai

Baunsuadl unv sogar drohender

Masenverlust Heine zeitlang in Ruß­land) erwiesen sich aus tue Länge er­folglos, unv dasWerk des Teu­fels" wie es die kalvinischen Theolo­gen der Schweiz betitelten (eine be­sondere Aufsichtsbehörde in Beul sTeu bakSkamuiers stellte das Rauchverbot unter daöEhebrcchenSvcrbol") de. wies eine Ausbreitungsfähigkeil, die cs wohl oder übel zu einem fast all- gemeinhin vorgedrungenen Bevürsniß ^gemacht unv zudem m das Einnah meregister mancher Staaten in einer Weise eingebürgert hat, baß es auch >au der Nationalökonomie eine nicht zu verachtende Stüze haben muß.

, lieber die Eigarre hat die Londo­ner JubustrieAusstcllung einige bemcr- kenswerthe Aufschlüße gegeben. Der beste HavannaTabak wächst auf ei nein ziemlich schmalen Striche EubaS.

' ehr wenig davon kommt nach Eng­land; er wird zumeist schon in flüier Heimat verbraucht oder geht als Ge­schenk auswärts. Wir haben also hier etwas Aehnliches wie bei dem Champagner, von dem bekanntlich schon so viel in Paris verbraucht wird, als aus der Champagne bestem .Kreidebodeu allein wächst. Der an- chcre Havanatabak hat keine Vorzüge dem guten anderer Gegenden 'Amerikas oder selbst deö südlichen jRußland. Die sorgfältige Bearbeitung allein soll das Uebergewicht der mei­sten HavanaCigarren begründen.

Die Gewohnheit des Schnupfens haben wir bereits oben sehr früh ge» stunden. Die reizende Eigenschaft des sTabaks trat hier unmittelbarer in die Erscheinung als Niesen, welches

zeit. Jezt ist der Löffel überall ve» Ichwunven und Hai das Nehmen der Priese" mit der Hand seine unästhe­tische Seite um so mehr verloren, als die Dose selbst, jedenfalls in Zusam­menhang mit jenem Köuigiuucnpulver >am allen französischen Hose, durch ih­re Beiiuzuiig als Zeichen fürstlicher Gunst und Gnade Hof- und salonfä­hig geworden ist, wohin eS bei unS die Pfeife noch nicht gebracht hat.

(Schluß folgt).

Vermischtes.

Die Mormonen in Amerika sind Hei­lige, aber doch sehr weltlich, wenn' ihnen einer geborgtes Geld nicht be­fahlen will. Sie mahnen und ver­klagen dann zwar nicht, stellen aber drei Kerl vors Haus, die den gan­zen Tag fürchterlich trommeln und chfeifen. Ein amerikanisches Blatt ^sagt, daß cs ein. Schuldner selten län­ger als drei Tage aushalte. Bei uns eingeführt, gäbe es aber einen fvahren Höllenlärm!

In München riß an einem der lez- ten Abende ein Dieb einem Herrn !den Paletot mit den Worten von der !Schulter:Den haben'ö schon lange gnug getragen." Er entkam mit sei­ner Beute.

Am Sonntag den 26. März wird predigen: Or. Schmidt.

Redakteur: Gustav Rivinius.

Truck »nd Verlag der NiviniuS'scheu Buch- dnrckerei iu Calw.