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freunde in Stadt und Bezirk Calw um milde Gaben für die arme, am 30. Juni d. I. durch 3 Gewitter und Hagel ihres Erntesegens bis auf ein Zehntheil beraubte Gemeinde Köngen (2300 Seelen) dringend zu bitten. Die nähere Schilderung ihrer Noth, von der Ortsbehörde versaßt, vom gemsch. Oberamt Eßlingen bestätigt, ist im schwäb. Merkur Nro. 167 v. 17. Juli S. 820 zu lesen, und spricht ergreifend an jedes Christcnherz.
Dekan Fischer.
Calw.
Schöne Bettfedern n 66 kr. das Pfund bei
Ferd. G e o r g i i.
Calw.
Einen ganz feinen
ächten Smburger Käs
empfehle ick zu gefälliger Abnahme. Christian Bozenhardt.
Calw.
Doppelt starkes Fliegenwaffer bei Christian Bozenhardt.
C a l w-
Zu vcrmiethen: die Gelasse in dem Kaufmann Faistschcn Wohnhaus in der Badgasse sind zum Theil sogleich, zum Theil in einigen Wochen, zu ver- miethen, und kann von denselben jeden Augenblick Einsicht genommen werden, aucb bin ich gesonnen, das ganze Anwesen aus freier Hand zu verkaufe».
Fr. Faist, Wittwe.
Calw.
Mein oberes Logis ist auf Martini zu vermiethen.
Wittwe Fein.
Calw.
Ein geräumiges und freundliches Logis bat sogleich oder bis Martini zu vermiethen
Fried. Wochele.
Calw.
Gewaschene Kälberhaare, sowie auch Dunghaare und Dung, auch alte Fenster von verschiedener Größe hat
zu verkaufen gcr Venedigs, selbst von Eurem Va-
Fried. Wochele. ter besonders geachtet, würde sich schon durch den Verdacht unglücklich fühlen, A l t e n st a i g. Euch wissentlich beherbergt und ver-
Der Unterzeichnete empfiehlt sein hcimlicht zu haben." reichhaltiges Lager in : ! Giulio, oder besser Prinz Anton von
Zucker, Kaffee, Cichorien, Reis,-Leon schien erstaunt über Lieft vcrstän- Gerste, Sago, Gewürzen, Essig, dige Rede.
Oel, Käs, Tabak, Cigarren,! „Wohin soll ich aber fliehen?" srag- Farbwaaren, Drahtstiften, Strick- te er, sich in dieser Stunde dringender
und Web-Garn, aller Art Knö pfc, Meßing, und hauptsächlich eine flt'vne Auswahl in sämmtli- chcn Schreibmaterialien, worunter auch Noten Papier, unter Zusicherung billiger und freundlicher Bedienung.
Carl Walz.
Calw.
Macher Bleiche.
Während einer längern Abwesenheit von Hause wird Herr
Christian Bozenhardt in der Ledergasse die Güte haben, die Uracber Bleicb- Faklorie zu übernehmen, was ich nickt verfehlen wollte, hiemit zur Anzeige zu bringen.
Den 30. Juni 1853.
Ferdinand Kaiser.
Mich auf Obiges beziehend, bemerke ich, daß noch bis Ende August rohe Leinwand angenommen wird.
Christian Bozenhardt.
Calw.
Bott Bäuerle von Wildberg empfiehlt sich den hiesigen Geschäftsleuten zu pünktlicher Besorgung ihrer Briefschaften und Päckereien und bittet, besonders seiner kümmerlichen Lage wegen um gütige Berücksichtigung. Er logirt bei Bierbrauer Baß.
Des Malers Tochter.
(Schluß).
„Ihr müßt fliehen, Signor, denn Euer Bleiben leidet weder Eure Sicherheit noch unsere Ehre. Venedig befindet sich im Kriege mit Kaiser Karl; mein Vater, der geehrteste Bür-
Gefahr, bei Beatrice» RalhS erholend.
„Ihr nanntet — Ihr sprächet von — Ihr hättet Jemand, dem Euer Wort verpfändet sei. Sie müßte übel berathcn sein, wenn sie Euch nicht zu verbergen wüßte."
„Ihr sprecht weise, Beatrice" sagte der Prinz, „cs ist die Tochter Sfor- zas, des Herzogs von Mailand, uny obgleich sonst blos ein kalter Freund meines Hauses, so bat er nun dock Ursache, anders zu sein — Ich werde Sicherheit finden und Ihr Beatrice?!"
„Von mir — nicht ein Wort, weder jezt noch künftig. Die Augenblicke Eures Bleibens sind nun gemessen. Hier fügte sie noch bei, — ein reiches Halsband los machend, — nehmt, wenn Euch die Mittel zur Reise fehlen, dies, ich bedarf dieser kostbaren Zierde nimmer!"
Der Prinz schlug dieses Anerbieten ab, denn er war mehr als hinreichend mit Pretiosen versehen, um alle Reisekosten bestreiten zu können. Er sah die dringende Nothwendigkcit seiner schleunigen Flucht ein, schrieb schnell einige Zeilen der Liebe und Verehrung an Titian, und kehrte zurück um Beatrice Lebewohl zu sagen.
Er bemerkte nicht, daß ihre Lippen bleich wie der Tod waren, und ihre Augen zu Eis erstarrt, er drückte ihre zitternde Hand, und freundlich wie man ein schlafendes Kind umarmt, küßte er ihre kalte Stirne.
Er war fort! mit ihm war aber auch der Muth der Verzweiflung völlig geschwunden, welcher Bcatricen die Kraft verlieben hatte, mitten in dem Schiffbruche ihrer Hoffnungen, Gleichgültigkeit zur Schau zu tragen, und an die Unsterblichkeit ihrer Liebe zu glauben.
Sie bewegte sich nimmer, und sprach nimmer, und als ihr Vater am Abend heimkehrte, fand er sie einem Marmor- bilde gleich.
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