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Tebicuari und den Parabie, so wie viele kleinere, welche durch reiche Niederungen, fruchtbare Felder und werthvolle Wälder fließen.
Der Parana, welcher fast 100 Stunden unser Land durchschneidel, ist zu bekannt, als daß ich desselben hier ausführlicher erwähnen dürfte. Viele Flüsse sind nur während der Regenzeit schiffbar, aber auch dadurch schon von großem Nuzen sür das Land. Die Stadt Assumption, die Hauptstadt Paraguays, liegt unterm 25° 15' S. Br. Das Thermometer steigt auf 28° Re- aum. welche Temperatur in den Monaten Dezember, Januar, Februar herrscht, ungeachtet die fast immer nördlichen und südlichen Winde so wie der häufige, in jener Jahreszeit fallende Regen die Atmosphäre sehr abkühlen. Atmosphärische Phänomen« kommen nicht vor, nur Irrlichter findet mau hier und da. Die vielen Flüsse und Ströme und die Ruhe der herrlichen Wälder und weiten Ebenen des Landes tragen dazu bei, das Klima gesund und angenehm zu macken. Wcchselfie- ber und endemische Krankheiten giebt es hier nicht.
Die Aufmerksamkeit des Handels sollte auf ein Land gelenkt werden, welches einen Markt für die Produkte aller Völker bietet, deren Lage sie dazu besonders begünstigt, und daS ein Mittelpunkt weiter Stromgebiete ist, deren Adern die Verbindung mit Provinzen wie Matto grosso, La Eruz da Serra, Salta, Jnjui, Tanja und andern reichen Landstrichen vermitteln, welche alle ohne die vorerwähnten Ströme schwer zu erreichen sein würden.
Die Bevölkerung ist zahlreich, lernbegierig, beharrlich und intelligent, und leicht zu errege», zu bewaffnen, und »ach allen Seiten zu dirigjrc». Ohne die Eingeborenen des Landes in Anschlag zu bringen hat Paraguay eine Bevölkerung von nicht weniger als 700000 Köpfen, welche eine Sprache, eine Religion und dieselben Gewohnheiten und Sitten haben, während den Seelen dieser einfachen und tugendhaften Bewohner Paraguays jedweder Parteigeist ferne ist.
. Der Charakter der Paraguayaner ist-br, ist, .kalt und Phlegmatisch,-er hat
nicht jene ungestüme und unbeugsame Verwegenheit, welche Gefahren sucht und herbeiführt, wohl aber jene klare und überlegene Besonnenheit, welche der Gefahr und dem Tode ruhig und fest ins Auge blickt. Der Paraguayaner ist von der Natur wie zum Krieger geschaffen, und erträgt mit ruhiger Hingebung die Besckwerven und Entbehrungen dieses Standes. Er ist fest, beharrlich und ausdauernd, und wenn ein widriges Geschick gegen ihn streitet, so weiß er zu sterben, aber nimmer giebt er auf ober läßt von dem ab, was er einmal unternommen hat. Er ist fest gegen alle Verleitungen und Versuchungen der Leidenschaften der Unmäßigkeit. Seine Familie, sein Land, sein Haus und seine Freunde bilden die Welt, für die der Paraguayaner lebt und denkt. —
Unter den Quellen des Wohlstandes von Paraguay dürfte sein Neick- thum an werthvollen Holzarten, welche an den Ufern der großen und schiffbaren Ströme wachsen, obenan stehen. Die kostbarsten und preiöwür- digsten Arten findet man im größten Ueberfluß, ein Schaz des Landes, den die Zukunft zu einem ergiebigen Handelszweig von unberechenbarem Werthe machen wird. Ueberdem ist cs bekannt, daß die wichtigsten Produkte des Landes sein GraS und sei» Tabak sind, und außerdem Häute, Leder und Gummi einen wichtigen Gegenstand seines Handels bilden. Die Hauptbeschäftigung des Handels sind, Akerbau und Viehzucht. Die Fruchtbarkeit dieses reichen Landes wird erst dann ganz erkannt werden, wenn eine erhöhte Civilisation neue Bedürfnisse und neue Genüsse erzeugt, und das Volk zu einer eifrigen Benüzung der Hilfsquellen des Landes angeregt haben , und wenn daszStreben nach Gewinn die Bevölkerung antreibcn wird, die Ausfuhr der Landcsprodukte auf die Höhe zu bringen, die zu erreichen sie fähig ist. Keinem Paraguayaner fällt es bis jezt ein, den Akerbau als eine gewinnbringende Beschäftigung, oder als eine Grundlage des Wohlstandes und des Glücks zu betrachten^ vielmehr giebt er sich den Arbeiten deS Landbaucs lediglich deßhalb hin, um dadurch das zum Leben Nöthige
für sich und seine Familie zu erzielen- und dennoch ist» dieses Mangels a- Eifer uneracktet, der Ueberfluß Para guays an landwirthschaftlichen Pro dickten so bekannt.
Die trefflichen Wcidegründe Paraguays sind ebenfalls der Erwähnung werlh, da dasselbe viel besser ist als das von Paraugua und Misoes und diesem von der Bevölkerung der benachbarten Bevölkerung weit vorgezogen wird. Was den Tabak Paraguays betrifft, so ist alle Aussicht vorhanden, daß derselbe in nicht ferner Zeit den Tabaken anderer Länder auf den Märkten Amerikas und Europas Konkurrenz machen wird. Wenn erst ei» lebhafter Handel den Tabaksbau durch Aussicht auf Gewinn crmuthigen wird, so wird ihm dadurch eine neue Aufmunterung für die Pflege dieses wichtigen Produkts gegeben, und eS wird dasselbe dann mit geringerem Kostenaufwand und weniger Arbeit in größerer Menge und besserer Qualität gewonnen werden. Die Güte unseres Tabaks nähert sich, wenn sie nicht eben so gut ist, dock dem Havana, und dürfte derselbe sehr bald auf den französischen Markt kommen, da mehrere Handlungshänscr von Assumption im Begriff sind, diese Spekulation zu unternehmen. — Dasselbe kann man von Zucker und Baumwolle sagen, welche beide in vorzüglicher Güte, wenn gleich, da wir noch keinen Absaz dieser ^Artikel nach Außen haben, bis jezt noch !in geringer Quantität gewonnen werden. Ihre Produktion wird sich jedoch ebenfalls durch einen vermehrten Handel heben, und da alle natürlichen Vortheile für den Anbau, für die Fabrikation und den Transport beider Artikel vorhanden sind, so kan» cS nickt fehlen, daß auch sie bald ein erhebliches Moment in den Handel Paraguays ebenso wie im Welthandel auömache» werden.
Auch werthvolle Farbcnartikel, z. B. Indigo, Cochenille, Pacobam, (woraus ein glänzendes Roth fabricirt wird) liefert Paraguay im Ueberflusse. Der Mincralreichthum des Landes ist bis dahin nicht ausreichend untersucht worden ; dennoch weiß man, daß die Ei- sengrubcn von Eaapuccu 75 Prozent, die von Jbicui 43 Prozent geben, und