römischen Ziffern und guillochirtem Gehäuse abhanden gekonnncn. Wer bei der Redaktion dieses Blattes solche Anzeigen zu machen weiß, 'welche zu deren Wiedererlangung fuhren, hat eine angemessene Belohnung zu er­warten. Zugleich wird Jedermann vor dem Ankauf dieser Uhr gewarnt.

C a l w.

Unsere Bekannte und Freunde la­den wir auf morgen zu einem Glase Wein bei Schuhmacher Schwämmle ergebenst ein.

Jakob Rühle.

Katharine Ding! er.

S'p e ß h a r d t. (LiegenschaftSVerkauf).

Der Wittwe Weber wird im Wege der HilfsVollstreckung am

Montag den 13. Dez.

Mittags 2 Uhr

in des Schuldheißen Wohnung zu Alzenberg folgende Liegenschaft im öf­fentlichen. Aufstreich verkauft:

die Hälfte an einem zweistockig- ten Wohnhaus und einer neuen Scheuer, mit einem Keller un­ter derselben,

' 1 Holzhütte,,

2 Schweinställe nebst Hofraum, Z Vrtl. Wiesen beim Hanö,

3>/r Vrtl. 26 Rth. Gras- und

Daumgarten,

1 Mrg. 27 Rth. Merfeld,

1 Vrtl. 6 Rth. Gras u. Daum- garten,

18 Mrg. 3'/- Vrtl. 2L Ruthen Merfeld,

5 Mrg. 1 Vrtl. 36,5 R Wald, 1 Mrg. 1 Vrtl. Laubholzgcbüsch, L Mrg. ausgehaueuc» Wald auf Oberreichenbacher Markung,

1 Mrg. Wiesen aufCalwcrMar- kung,

3 Mrg. 3>/- Vrtl. Wald das.

1 Mrg. Wiesen auf Altburger Markung.

Auch ruht auf dem Gute V,,. An­teil an dem Kommunwald. Aus­wärtige Liebhaber haben sich mit Der­mo gensZcugnisson zu versehen.

Den 10. Nov. 1852.

Schuldhciß Bayer..

Reifebilder

Allein auf der Welt.

Erzählung des alten Portier.

(Fvrtsezung).

Da rieb sich der Zoll-Assistent ver­gnügt die Hände und lächelte zum Erstenmal indem Jahre.Nun denn," sagte er,wenn du in der Thal mäch­tig bist und im Stande, mir jeden Wunsch, auch den kühnsten, zu erfüllen, so will ich dir ihn nennen."

Laß' hören!" sagte bas Kind mit trauriger Stimme.

So laß' mich denn," sagte der Zoll-Assistent,allein sein, nicht blos für heule Abend und in diesem Zimmer, nein, auch für morgen, für das nächste Jahr, für mein ganzes übriges Leben, und nicht blos allein sein in diesem Zimmer, in diesem Hause, nein, auch draußen auf der Straße, in dieser Stadt, ja laß' mich allein sein auf der ganzen Welt!,,

Ich kann nicht behaupten, ob dieser! Wunsch des Herrn Schnipsel sein voll­kommener Ernst war, ober ob er ihn blos aussprach, um einer ihm lästigen Gesellschaft loS zu werden, aber kaum

sein, keinen Spektakel der Menschen zu vernehmen, nie mehr all' die lachenden Gesichter zu sehen, überhaupt allein auf der Welt zu sein.

Mit diesen Worten gicng er zufrie­den zu Bette, wie Jemand, der ein gutes Tagewerk vollbracht.

Als nun nach diesem höchst sonder­baren Wcihnachts - Abend sder Zoll- Assistent, Herr Schnipsel, auö einem tiefen und gesunden Schlafe erwacht, und aus seine Uhr sah, ersckrack er fast, als er bemerkte, daß es schon sehr spät geworden sei. Der Lärm im Hause, das Geräusch auf der Straße, das Läuten der Glocken hatten ihn, namentlich an Sonn- und Feiertagen sonst ziemlich frühzeitig erweckt. Heule hatte er aber nicktS von allem dem vernommen: eine wchlthucnde Stille lag über dem Hanse, man hätte eine Ni aus husten gehört. Während sich Herr Schnipsel anzog, bedachte er bei sich, wie angenehm eS sei, daß sich die Menschheit, namentlich an hohen Fest­tagen einer solchen exemplarischen Stille

befleißigte.

Das Feuer in seinem Ofen brannte,

hatte er ihn ausgesprochen, so verlöschtes,, äußern Zimmer stand sein Frühstück an. den Weihnächte - Bäumen um ihnchf dem Tisch. Da Herr Schnipsel her ein Licht nach dem andern, und cs^on seinem Zimmer hinten heraus keine blieb zulezt keine Helle mehr übrig/ bedeutende Aussicht hatte, namentlich wie der Schein, der von dem Kindc^ber vom Verkehr der Menschen wenig ausgieng, und der sah blutig aus, wic^sah, s§ wunderte er sich auch nicht die unlergchende Sonne, verschwand weiter, als er ans Fenster trat und auch wie diese nach und nach, und al^ j de» Häusern, welche er vor sich sah es so in seinem Zimmer vollkommen und auf den engen Gassen, in welche dunkel geworden war, denn auckher von oben hineinblickte, nicht daö die Talgkcrze deS Herrn Schnipsel war geringste Leben cndeckte. Nur als er herabgebrannt, vernahm er von weit sich vor der Zimmerthür seine Stiefel her eine leise, schmcrzcrfüllte Stimme,'halte, die, wie immer, blank gcpuzt die ihm deutlich sagte:dein^Wnnschldort standen, wunderte er sich, daß er.

.ist erfüllt, sei allein auf der Welt!"

Das Feuer in dem Ofen war aus­gebrannt und cS fröstelte den Zoll- Assistenten, doch wußte er nicht recht,

in dem weilen Gebäude nicht den ge­ringsten Lärm vernahm. Da klapperte cs nicht in den Küchen und Zimmern, da erschollen keine lustigen Kinderstim-

ol/in Folge der Kälte, die um ihn^mcn: Alles war todtenstill. Kovfschüt- herrschte oder in Folge jener Morres,'wind gjg der Zoll-Assists is!i

zurück, stZtc sich nachdcnkend anö Fenster und sah in die Nacktt hui-j seinen Stuhl, und begann seine Stie- auS: da war Alles todt und still/st-l anzuziehen. ^ ^

Das ist ja immer so nm diese Zeit," sagte er zu sich selber, ein merk­würdiger Traum! Und wenn cs am Ende kein Traum wäre!" sezte er binzu und rieb die Hände,so glaube ich,, cs müßte außerordentlich vergnügt

(Fortsezung folgt).

Redakteur: Gustav NivlniuS.

Druck »r.d Berlaa der Nivinms'sche» Biech-- druckersi in Ee<>r.