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verkauft pr. Eimer zu 30 fl. zahl- lich fortda sind noch zwei solche herab ihr blühendes, fröhliches Gesicht- Kar bei hinlänglicher Bürgschaft auf infame Wische!-- . , ,, chen sah, daS so zufrieden in die Welt

nächst Martini

Staatsdomäucpächtcr Krcisser

Mach deu Flitterwochen.

(Schluß).

Zwei Tage später wurde der Herr Assessor zum Thee und Bulterbrod beim Präsidenten eingeladen. Mittags be­kam er, ein Briefchen.,Ausgcpaßt!-- hieß es darin.Sie werden heute Ab­end Gesellschaft.bei Ihrer schönen Frau finden.. Sie hält sich für sicher. Ihr unbekannter Freund.-- Das. Briefchen wirkte/ Schlag zehn wardev Assessor an seiner Hausthnrc, hatte, sich heimlnch vonr-Präsiventen fort­geschlichen.-, , schlich heimlich die, Treppe hinauf« Ich erfuhr- »rn- andern Tage Alles, von- derc jungen- Fra«.-. Nute» zog: er sich. die. Stiefel, aus-, daß- sic nickt, knarren,, uns ihn verratheu sollten. All.der., Slubcuthürl lauschte er. eine fremde. Stimme, seine. Frau- also '-fickst: Meist-, also wshv- wahr, das Schreckliche -- wüthend riß er die Thür aus,. stürmte wüihend in's Zimmer, ei llcn blanken Dolch in der hochgeschwun ge neu, Faust., Und da stand er eine Salzsäule, wie Lst's Weib! Der ver­meintliche Liebhaber war der Bruder Aber, Mann!-- ries die junge Frau schelmisch lachendbist du närrisch geworden? Was willst du mit dem Dolche? Weßhalb kommst du so fruh?-- Jch dachre . . stammelte er ver­wirrt.

Und keine Stiesel an!-- lachte sie Weiler.Dir rappelt eS wirklich wohl ein bischen im Kopf, Otto?-- Der arme Assessor war wie vernich­tet. Er sank auf einen Stuhl und sagte kleinlaut und beschämt:Lackte nur, Linchcn! Ich dachte, ein Liebhaber fii bei dir! Da sieh den verwünschten Briest--

Er warf ihn auf, den Tisch- und die kleine schelmische Frau lachte noch einmal so laut,Thorheitcn!-- sagte sie»Wie konntest du solchen "Unsinn g'aubni? Du beleidigst, mich Mil keinem Mißtrauen!

Berzcihe mir, Linchen," sich? errläg-

Lächerlich! Man hat dich zum Be­sten, haben wollen!-- Aber, Line, gesehen habe ich einmal, wie Jemand-heimlich herein schlüpfte in's Haus! Ich stand auf der Laner!"

Ja doch, ja doch,-- sagte Adolph, der, vermeintliche Liebhaberdas war ich! Du stürmtest wie toll an mir vorbei! Ich wollte die Schwester besu­chen, aber bei deinem Zustande dachte ich, ich wolle lieber ein anders Mal kommen, und ging wieder sort.--

Tas warst du? Auch damals schon?-- riefder Assessor.Wie närrisch war ick', liebes Frauchen! Ich glaubte, du habest fremde Gesellschaft. Thor, der-ich war!--

Doch nicht so ganz thoricht- Männ­chen--- sagte die junge °Frau ernsthaf­ter-.Ich wollte schon meinen Bruder bitten, daß er mich zuweilen mit Einem oder dem Andern seiner Freunde AbendS besuchen möchte , , weil ich doch immer so. einsam und, allein saß.--- tDas hast dn gewollt-?-- fragte der Assessor, und machte große- Augen. Nun-ja doch, Männchen!-- errvie-

hincin lachte. Ob der Assessor erfah­ren hat, wer der unbekannte Freund war, weiß ich nicht. Wenn er's aber wüßte Nachträgen thut er mir nichts, im Gegentheil, er ist immer freundlich und herzlich gegen den alten Thürmcr, der am Ende doch auch nichts weiter gewollt hat, als sein Glück, und daS. Glück der luden, herzigen,, Hübschen­kleinen Frau.

Vermischtes.

* Stuttgart, 14. Juli. Die- Frau des Schloßportiers Kübler kauf­te, um ihrem Mann auf dessen Geburts­tag eine Freude zu machen,, am ver­gangenen Dienstag auf dem Markte eine Ente. Mochte aber ihr Mann auch noch fo großer Liebhaber eines guten Entenbraten sein, der Inhalt des Magens, dieser Ente war- ihm doch noch lieber. Ms man ihn öffnete, fand sich enr Stein, dessen glänzendes Aus­sehen und cigeiitbümliche Eigenschaften, ihn alsbald als einen wcrthvollcn cba- derte sie.Und wenn du wieder alle raktcrrsirtcn. , Kübler trug ihn zn ci- unv alle Abende in die Ressource gehst,-nein Juwelier, der denselben anfänglich was du doch nun wohl thun wirst, daj für sein Eigenthirm erklärte, diese Bc- dli dick von der Grundlosigkeit deiner hauptung jedoch bald wieder vor Gc-

lächcrlichen Eisirsncht überzeugt haben mußt, so . .

So? Nun, was? , .

So werde ich doch noch Adolph bitten müssen, mir seine Freunde

Nein, Fraucken, liebes Frauchen-- unterbrach sie der Assessor rasch. Wenn du Gesellschaft liebst, so so will ich wenigstens bitten, daß du mit der, meinigen. fürlicb nimmst! Ich gehe nicht mehr in die Ressource!-- Desto besser, Männchen!-- rief die kleine Frau scelenvcrgnügt.Jezt bin ich doch- froh, daß du, einen so wohl meinenden unbekannten Freund hast, denn deine Gesellschaft ist mir natürlich immer die liebste!--

Dcr Herr* Assessor fühlten sich sehr geschmeichelt, und waren kurir» vom Nacbtschtyärmen. Nach den alten Flit­terwochen kamen neue dauernde. Die kleine Frau .roar glücklich und ich, nun. ich hatte meine wahre Her­zensfreude daran, wenn ich-vom Thnrme

licht zurücknahm; ein anderer Juwelier aber bezeichnest' den Stein als einen Diamant, im Werth von mehreren Louisd'ors.

Smyrna, 28, Juni. Nach hier eingcgangcncn Nachrichten sollen die Maroniten einmal wieder im vollen Aufstande gegen die Pforte scyn. Die Hize ist hier völlig unerträglich gewoidcii, inid seit 8 Tagen haben wir 36 bis 37° Reanmur im Schatten. Wolken von Heuschrecken sind ins Meer- gefallen und fast am ganze» Golf weit und breit angespült. Sie verpesten wahrhaft die Luft, da sie in Fänlniß übergangen sind. Wir erwarten zwar eist reiches, aber ungesundes Jahr.

C a- l w .

Wasserwärme an der Sckwimmschu» le 16°.

Redakteur: Gustav NiviniuS.

Druck und Verlag der Rlvuu'us'scheu' Buch- druckcrei in Calle.