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Sturmschritt durch die Straßen, links. Zuknnft versprach »dis Flitterwo-

abgeschwenkt in die Quergasse hiuciu, M die Ressource.

»Will doch scheu!" dachte ich, und

cken sind also zu Ende! Armes Frau chen, jezt mußt du recht klug unb fest 'ein, wenn der Herr Gemahl dir nicht

legte Mick auf die Lauer, indem ich zu- über den Kopf wachsen soll.'" weilen einen Seitenblick auf die junge BeKmmeit suchte ich mein Lager

Frau warf, die fleißig mir, einer Näh­arbeit beschäftigt war. ES schlug neun

es schlug zehn unser 'Assessor kam nicht, wieder» Die Straßen wur­den stiller die Lichter in den Häu­sern,. die Laternen «löschen allmählich

nup die Lampe der Frau Assessorjn und d,ix Zimme.rreihe des Ressource-Ge­bäudes, schimmerten nach. Dorr war Er,---- hier war Sieh Sie dachte Seiner Cr. schien, dis kleine, einsame FlHw. vergessen, zw habe,«.,

^ Wik- sie, mich dauerte h Mit: jeder Mrleistrnida wurde, sts, mnuhiger WMarl griff sie schon: nach dem Klingcl- Mgr,. wahrscheinlich r,m ihr Mädchens M 'rufen, und es- nach der Ressonrce hinüber zw schicken;, aber sie mochte, wohl Mchtw-.'datzi er cs übel, nehmen werde, W's am, Ende,, lange, konnte er. ja nicht mehr, ausl'ipibcm.

Ns Ls rchnMk. schlug; trat sie ganz gp.'.ch Wrstea uns' verliest es nicht mchr. Sit; öffnete, eshorchte in. die Nackt hinaus. sckloK rs nnv öffnete, es

ans, und mit dem Gedanken an die kleine niedliche Frau, deren Znkunfl mir wirklich ernstliche Sorge machte, schlief ich eist spät ein.

'Am andein Morgen war mein erster Blick ans die Wohnung d. jun­gen Ehepaars Himmler. Da saßen ge Beide ganz munter und vergnüg! am Kafleelische, M ob gestern nigl das Mindeste vo.rgesallen wäre.

Desto beste,!" dactt! ick,.also.

Lin neuer. Friede, geschlossen! der Him­mel geb, daß er reckt lange anhalt."

Diesen Abend, blieben der Herr Asses- l'v.r zu. Hanse aber am näcksten Ilocktp wieder die Ressource, am nächst folgenden ebenfalls keinen Abend in der Woche, war er. mehr, daheim, auch nickt' einen,. Dageil verspätete er sich auäl nicht, wieder», sondern mit dem Glockeuscklage zehn hörte ich seinen Schritt, die Straße herauf, schallen.. Das kleine Weibchen schien sich in ihr. Sckicksal ergeben zpi haben. Ich mcrkle wohl , die. Kapitulation lautete:Uu- W.ieder. -- beugte sich weiter vor -^behindertes AuSgchcn, aber auch Punkt­en kam »ichtr Endlich, gegen cils Uhl! liches Nachhausegehcn!"

Aber, Lite!" ries sie. mit gedämpftes Von Seiten'der kleinen Frau wurde

der Assessor zuckte die Achseln, gab ei"? scilige Antworten, wollte nichts höre»/ brach gewöhnlich kurz ab. und gicng in daS Schlaszimmer, wie damals. M>t- betrnbeiidcr und erschreckender Klarheit, lag es vor Augen, ,daß die leidige» Karten und die Gesellschaft von Spic.-- lern eine größere Gewalt, über Lein 'Assessor ansittten, als die Liebe und die 2hrä»en der armen Frau. Ick be­dauerte, ick beklagte, ich bemiileidete sie, wenn sie so mutterseelenallein saß, bis Miltemacht, oft. schauernd vor Frost,, oft in Thräncn anöbreckend ein wahres Bild de.r Leiden und stillen,, tranervollen B,trnbuiß. Sie. gränrte sich und härmte sich ab. Ihre Hellen,, munteren Augen trübten sich w.d blick- ien schwermülbigder zarte Schmelz, ihrer. Wangen verblaßte; ihre sonst ela­stische Gestalt, bekam ctmaö Gedrückt lcs, HinwelkendcS daö Herz im. Leibe wendete sich mir um, wen» ich. sie so dahin schleichen sah, kummervoll und thränenschwer, sie, die Holde, Reine,, Liebliche, die ein jeder andere Mann, aus den Händen getragen, in dcre-w .rencr. Hebe, jeder Andere volles Ge­nügen und Ersaz für alle anderen Zer-, gefunden Hatto. Und der Assessor war. so blind, so stockblind!' Er sah nicht daS^ stille sckwcrmnthsvolle Leiden seiner jun­gen Fra», oder er beobachtete cs nickt: was noch schlimmer gewesen wäre

Stimme ihm entgegen.Wie absckcu-^die Kapitulation strengstens gehalten. Md nrcinte vicllcickt bei sich selbst: Ijch, mich so lange warten zu lasten,!"'Ste wehrte dem Manne nickt, wenn! ,Pgh! Sie muß sick daran gewöhnen!'

Cr. gab, keine Antwort, wenigstensh-r Abends nach Hut und Stock griff; vernahm ick keine, schloß die HauSthüsssie lächelte ihm entgegen, wenn er zur aus, und erschien gleich darauf im Zim- festgcsezten Stunde nach Hause kam mer. Cr sah mürrisch, und ärgerlich sie war, immer freundlich, immer sanft, »ns. Den Hut warf er auf's Klavier,-immer heiter und gednldjg, ein wah-

d.cn Stoch, auf den Tisck. Die kleine Fra» sckicn ihm Vorwürfe zu machen; er gab aber kurze Antworten end­lich sprang er heftig auf, gieug in das Schlafzimmer und schmetterte die Thür hinter sich zu, daß ich das Schütter» oben auf meinem Thurme hörte. Die kleine Frau stand ganz bestürzt und er­schrocken da sie faltete die Hände, ibr Köpfchen, sank voll Wehmuth auf die Brust hcrgb und Thräncip schossen aus ihren Augen, Weinend eilte sie dem harten Mgnue nach, und. für beute sah ich sie nicht wieder.

O stveh," dachte ich nach dieser Scene, die nicht piek Gutes für dis

immer- daheim.

der Mann kann nicht bei dem Weibe hocken!"

Und daö so bald nach den Flitter­wochen! Nein, wahrlich, der Herr Asses­sor trieb es ein wenig zu arg!

(Forts-znng, folgt).

res Muster von einer Frau, Es hätte Alles gut gehen können, wenn nur der Herr Gcmahllin Pünktlichkeit und Ge­wissenhaftigkeit ein Beispiel ander Fron gcnemmcn hätte. Aber.. . . das war eben der Haken!.

Ackt Tage, vierzehn Tage machte sich Astes ganz leidlich, dann wurde ans zehn halb elf elf Mitter­nacht soggr, und die frohe heitere,

Laune der jungen Frau schwand all, mählich in. stille Trauer und Betmbniß

dahin, Anfaaglich klagte s«e und mach-,Druck'und Verlag der Rrvmm-'fchen Buch--

C a l w.

Waffenvarwe an der Sckwjmmschu- lo 15°.

Redakteur: Gustav Rivin-iue

te ihrer». Manns Vorwürfe, der immer später und später nach Hause kam; sie bat, sie zürnte, sie weinte, sie flehte.

druekerei in. Calw.,