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gierig sie hastig ein paar Mal in der Stube auf und ab sezte sich wiedei griff wieder nach Buch und Strick- flrumps sprang aber richtig auch im «rer wieder auf und an'S Feilster, so­bald der Fußtritt eines Mannes über das Straßenpflaster klirrte

Ach," dachte ick,der Herr Gemahl hat versprochen, um neun Uhr beimzu- korurnen, und wartet aus ihn. Wie unrecht und rücksichtslos, daß er sie war­te» läßt, da sie doch so einsam und al­lein ist, die kleine Frau-"

Es schlug ein Viertel es schlug halb zehn die junge Frau eilte alle Augenblicke au's Fenster der Asses sor kam und kam uicht. Endlich Schritte klangen die junge Frau kannte den Ton und eine strahlende Freude flog über ihr betrübtes Geficht- cheu! Ja, er war es, er gierig iu's HanS» trat m die Stube und die Frau flog ihm entgegen. Anfänglich ickmollle sie er» wenig, aber er entschuldigte sich, er beruhigte sie» versprach vrelleicht, sieb me wieder zu verspäten man keimt ja das, an aüerkci Ausreden und Vor- vraudeu fehlt cs nicht kurz,, der Friede wurde ge schloffen uud mit eine« Kuße besiegelt, der wenigstens nun ich will nicht, übertreibe», aber anderthalb Mi­nuten dauerte es gewiß,

mochte ihm doch wohl im Kopse stecken, seiidcm er ihre Freuden wieder einmal kennen gelernt hatte.

Am folgenden Abend war'ö ziemlich^ eben so nur, mit dem Unterschiede, daß der Assessor bereits nach Hut und Stock griff, als es Sieden schlug. Aber die kleine Frau lleß rhu nicht fort. Halb lachend, halb mit Bitten uud Schmei­cheln nahm sie ihm Hut und Stock wieder weg und, obgleich er anfangs ärgerlich ward und sieh sträubte, es half ihm nichts, er mußte Hut und Stock wieder a.uS der Hand lege» und bleiben. Die kleine muntere Frau machte ihre Sache vortrefflich, er streckte die Waffeu» und sie gab sich alle mögliche Mühe, ihn zu nnterhal ten uud die Langeweile von ihm ferm zu hakte'». Es glückte ihr, er gähnte uicht so viel als gestern, nuv manch­mal lackte er sogar so herzlich, daß ich wohl sehen konnte, wie vergnügt er war und .daß er uicht mehr au die Ressource dachte.

(Fortsezung folgt).

Mittag einem 8jährigen Knaben des Schuhmacher Dietz die eine Wange weg und scheint sogar einen Theik derselben verschlungen zu haben, denn sie fand sich nicht mehr. Das Kind schwebt in Todesgefahr.

Frucht:c. Preise

in Calw am 3. Juli 1852.

N L7 Stuttgart, 2. Juli 1852. Die Wollmärlte des Landes ergaben Dieses Jahr im Allgemeinen einen sehr Am andern Abend war ich doch ueu-! lebhaften Verkehr bei ansehnlich höhe­

gierig, ob der Assessor wieder ausgehen würde. Schlag sieben Uhr pflegten sich die Mitglieder der Ressource zu versam mein, und nickt selten spielten oder plauderten sie bis tief in die Nacht hi­nein, wenn nicht gar bis zum Hellen Morgen. Wenigstens war eS schon oft genug passirt, daß bereits die Nachti­gallen in den Büschen ihr Mor- gcnlied in die Lüfte schmetterten, wenn die lezten Gäste daö Gesellschafts- Lokal verließen oft genug schon hatte

ick die bleichen überwachten Gesichtevdamr verdicnt'noch' der Wollmarkt zu aus dem Hause treten und mit eiligen Sulz a. N. Erwähnung, der älteste Schritten durch die Straßen chrer Woh- des Landes , der dieses Jahr, »ach- nug zueilcn sehen, und der Assessor wavdcm er fast in Vergessenheit gerathen euch nicht sclten unter ihnen gewesen.!schien, wieder regeres Leben in diesen Sieben Uhr ^'lug cs der Asses-Theik unseres Schwarzwaldcs brachte, fcr und seine Frau saßen am Tische.zWir glauben daher besonders arst den- trr horchte aus den Schlag, aber die selben die Aufmerksamkeit hiiilcnken zu Mge Frau plauderte so munter - sollen, da er nun alle Jahre regen! er blieb sizeu uud grenz nicht. Aber Verkehr verspricht ^

er» wenig verdrießlich sah er aus. und - Z. Juli. En. Mezgerhund, der. zähnte mehr alö sonst. Die Ressource keine» Maulkorb anhatte, biß gestern!

ren Preisen als im vorigen Jahr. Der Hauptwollmarkt, der zu Kircki- heim, war ausser st frequent uud brach­te etwa 800,000 fl. in Umlauf. Der zu Ehingen erzeugte einen Verkehr von 50,000 fl. ohne den damit verbunde­nen Schasmarkt, auf welchem gleich­falls 21480 fl. erlöst wurde». Der Wollmarkt zn Heilbroim wies am gestrigen 2. Marktag bereits einen Vorrath von 6000 Zentner» und dauerten die Zufuhren noch fort. So-

pr.

-chcffU

Kernen

fl. kr.

fl

kr.

fl. kr.

19 24

18

51

18 12

Dinkel

7

6

25

5 42

Haber

6 40

6

12

5 13

pr.

Simri

Roggen

fl. kr.

fl-

kr.

2 9

2

Gerste

1 52

1

48

Bohnen

2 15

1

54

Wicken

1 48

1

20

Linsen

_

Erbsen

3 12

_

Aufgcsteltt waren 7 Schffl. Ker­nen, 2 Schffl. Dinkel, 20 Sckffl. Haber. Eiugeführt wurden 50 Schffl. Kernen, 18 Schffl. Dinkel, 75 Sck'ffl. Haber. Ausgestellt blieben 5 Sck'ffl. Kerrien, Schffl. Dinkel» 45 Schffl. Haber.

Weitere Notizen.

Kernen. Dinkel. Haber.

chffi. st. kr. Lchfst. st. kr. Schsst. st. Ir.

5

13

10

4

2

9

9

19 24 19 15 19 12 18 48 18 30 18 24 18 12

3

4 3

5 3 2

7 k 44 6 30 6 18 6 5 42

3

18

10

10

5

4

6 40 6 30 6 15 6 5 54 5 12

Brvdtare: 4 Pfund Kernenbrod 16 kr. dto. schwarzes Brod 14 kr. 1 Krcu- zerweck muß wägen 5>/»Lolh. Fleisck- tare: 1 Pfund Ochsenflcisch 9 kr. Rindfleisch 8 kr., Kuhfleisch kr. Kalbfleisch 6 kr., Hammelfleisch 5 kw Schweinefleisch unabgezogen 10kr., ab­gezogen 9 kr.

Stadtschuldheißenamt. Schuldt.

Redakteur: Gustav Rlvintu-.

Druck uud Verlag der Ni'vinius'schrn Bikch- druckerci in Calw.