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Donnerstag, den 6. Iamtar 1938

Seit- ?

Donnerstag,

der Bukowina gibt es Städte, in denen der jüdische Bevölkerungsanteil überwiegt, so daß 20 jüdischen Synagogen nur zwei bis vier christliche Kirchen gegenüberstellen. Der rumänische Politiker Goga klagte erst kürz­lich in einer Wahlversammlung daß sich die ganze Wirtschaftsmacht in den Händen von Juden befinde, daß die Zeitungen zum großen Teil von Inden ge- sührt seien und daß sie sich jetzt auch in die Literatur drängten. Diese Angaben werden durch eine Zusammenstellung über den ru­mänischen Handel bestätigt, die einen hoch­prozentigen Anteil der Juden aufweist, der in den einzelnen Landesgegenden zwischen 60 und 95 Prozent schwankt. Demgemäß ist die antisemitische Bewegung besonders in der Jugend sehr stark.

In Ungarn »nackten die Juden 5 v. H. der Bevölkerung aus. es sind aber 34 Prozent der Bergwerks bescher. 60 Prozent der Groß- Pächter. 62 Prozent der Bankinhaber. 50 Prozent der Händler, aber auch 49 2 Pro­zent der Rechtsanwälte. 31.5 Prozent der Aerzte und 33 8 Prozent der Privatingenieure Juden. Von 19 Tageszeitungen sind 14. von 6 Montagsblättern 5 jüdisch. Etwa 60 Pro­zent aller Schriftleiter sind Juden. Weniger die Zahl, als der Einfluß des Judentums, das auch in Ungarn sich vor allein in den Städten festsetzt hat auch hier eine kräftige, die breitesten Volksmassen erfassende anti­semitische Bewegung erstehen lassen, die sich im größten Teil der Organisationen und Parteien auswirkt.

Aus dem Umstand, daß von den süd­slawischen Juden nicht viel zu hören ist. darf man nicht schließen, daß eS nicht auch in Südslawien eine Iudenfrage gibt. Sie bedeuten trotz ihrer geringen Zahl (0.49 Prozent) einen Faktor auf dem Gebiete der Wirtschaft, der nicht zu unterschätzen ist. Es sei nur darauf verwiesen, daß von den 94 Manufaktur- und Tertilhändlern in Bel­grad 67 und von 21 Fruchtbändlern in Ve- trowgrad 18 Juden sind. Auch in die In- telliaemberufe sind sie eingedrunaen. Sowohl in Bulgarien als in Jugoslawien ver­sucht das Judentum für seine politische Wirk- samkeit das Logenwesen eimusetzen. das in beiden Ländern mit ca. 50 Prozent von Ju­den besetzt ist. Der Einfluß der Logen ist in Bulgarien größer, in Jugoslawien geringer.

Die Iudenirage ist in allen östlichen und südöstlichen Ländern durch die Zuwan­derung von Emigranten aus Deutschland verschärft worden. Das Iudenvroblem ist eine der wichtigsten Fraa-n. vor denen die östlichen und südöstlichen Na­tionen bei dem Aufbau ibrer jungen Staa­ten stehen und um deren Lösung sie und be­sonders idre junge Generation ringen. Dabei begleitet sie die freundschgstliche Anteilnahme des deutschen Volke? das diese alle Völker angehende Frone erkannt und 'ür leinen Bereich auch gelöst hat. DK. v. L.

Srmrt Paris r«manWe Wehste?

Französische Vorstellungen in Bukarest

kl « k n d k-e I r-t, I li e r 8 5 k> f e , , k

Kr. Du^rrst, 5. Januar. Der fran-osische Gesandte in Bukarest. Thierry, erhielt vom Quai d'Orsay den Auftrag, bei König Carol eine Andren; nachzusuchen und ihm von den Besorgnissen" der französischen Regierung hinsichtlich der Politik des neuen rumänischen Ministerpräsidenten Kenntnis zu geben. Wie man in diplomatischen Kreisen hört, soll Th'erry dabei Befürchtungen über eine Aende- rung der rumänischen Haltung gegenüber der Kleinen Entente und dem Balkanb"nd geäußert und darauf hingewiesen haben, daß das Kabi­nett Goga die französisch-rumänischen Bmie- hung-m ungünstig beeinflussen könne. Fer- ner 'oll der französische Gesandte bei dieser Audienz die Bemerkuna eingeflvchken haben, daß dir Entscheidung über den während des Nusentbalts Delbos' in Bukarest vereinbarten Kredit Frankreichs an Rumänien noch nicht gefallen sei. Dam verlautet, daß das sranw sssche .Krwcisministerium bereitsvorsorglich" sämtliche Waffenlieferungen für rumänische Rechnung gesperrt habe.

ZlisnmMNkttnft SKlMnlim-Sa'Myi

Vor der Budapest-« Dreierkonferenz kt I s o n d o r i e t, I kt e r K 8 Preise ek. Wien. 5. Januar. Bundeskanzler Schuschnigg und Staatssekretär Schmidt werden sich am Samstaa nach Budapest begeben, um an der nächste Woche stattfindenden Konferenz der Nom- Pakt-Staaten teilznnehmen. Da sich der ungarische Ministerpräsident Taranyi in Baden bei Wien aufhält, wünsch' Schusch- nigg mit ihm noch vor Beginn der Dreier- Konferenz deren Hauptfragen durchzuspre- chen. Hierbei handle es sich nicht nur um wirtschaftlick>e Probleme, sondern auch um eine Präzisierung der Haltung Oesterreichs und Ungarns gegenüber der Genfer Entente. Auch der inzwischen in Rumänien ersv'.ptk Umschwung wird Gegenstand dieser Bevatun. gen sein. Viel bemerkt wird in Wien, daß Schuschnigg diesmal den auf dem Semme- ring weilenden tschechischen Ministerprasi- deuten Hodza nicht aufsuchte.

Der Sowjetunion fehlt -le Fugen-!

8lgal886tükr!icke Musiker / Wo smä riie polm8olien Xommuni8leniükrer?

lüigeoderielit 6er KS-vrosse rs. Moskau, 5. Januar. Die sowjetrussische

Presse hat es sich zur Aufgabe gemacht. .,Staatsfeinde" zu entdecken und zwar aus allen Gebieten des Lebens. Vielleicht standen die Sterne für Moskau nicht besonders günstig, auf alle Fälle hat man sich einmal der Astronomie liebevoll angenommen. Ta hier selbstverständlich auch Saboteure gefunden wurden, tastete man weiter und tatsächlich, auch beim Denkmalschutz stimmte was nicht und ganz besonders aus dem Gebiete der Musik war es faul: Zwei Musikprofesioren wurden als ..Schädlinge" entlarvt. Einer von ihnen hat ein musik- theoretisches Werk in einem ausländischen Verlag erscheinen lassen welch ein gefähr- sicher Mensch und der andere hat ..reak­tionäre Ansichten" geäußert. Im Moskauer Konservatorium wurde dagegen nicht genü­gendpolitisch gearbeitet". Die ..Staats­feinde' haben nun Gelegenheit, in Sowjet­kerkern darüber nachzudenken. welche Trauer- nnisik nun zu einem Genickschuß am besten paßt . . .

Die Selbstkritik führt immer wieder zu interessanten Eingeständnissen. So jammert das Zentralorgan, diePrawda". daß in der Jugendorganisation, dem sogenannten Komsomol, zahllose Trotzkisten ihr Un- wesen treiben. Hier sei noch lange nicht ge­nug gesäubert worden. Während man früher über die Begeisterung der Jugend dem Bolschewismus gegenüber nicht reinig zu vermelden wußte, muß man nun feststel­len. daß die Neuaufnahmen in den Komso­mol völlig unzureichend sind. ..Der Zustrom energischer dem Bolschewismus er­gebener Jugendlicher fehlt vollkommen", iammert das Blatt. Auch di? Zeitung die- ser Jugendorganisation bläst ins gleiche Horn und regt an. weiter zu ..reiniaen" und die Mitglieder (so sie vorhanden sind) zu wachsamen ..Tschekisten" zu erziehen. Tie junaen Russen werden sich wohl nicht mit großer Freude in eine Organisation stürzen, in der.sie eines Tagesentlarvt" werden könnten.

Tie polnische Zeitung ..Erpreß Po- ranny" stellt fest, daß über das Schicksal des Leiters der polnischen Kommunisten, der sei­nen Sitz in Mvska» hat. überhaupt nichts bekannt ist. Sämtliche polnischen Komm», nistenführer in Moskau sind verbastet oder schvn erschossen worden. Kein Mensch in Polen weiß, wer von Stalins Agenten eiaentlich die Befehle für Polens Komm», nisten gibt. Das Blatt knüpft daran dir Bemerkung, daß die vernichteten Kommu- nistenhäuptlinge wohl einmal die Geschicke

Polens als Kommissare des roten Zaren lei­

ten wollten. Jetzt wurde ihnen ein liches Ende von denen bereitet, denen ten. Der Spruch des Schicksals aber verdient.

Im Gebiet Kursk wurden drei Bauern

ist

chimpf- re dien- hart.

wegen ..kolchosefeindsicher Umtriebe" Tode verurteilt. In Nishni Nowgorod drei Landwirtschaftsfiinktionäre wegen geblicher Sabotage hingerichtet worden.

zum

sind

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Rovsevelt übersah -en Kommunismus

Mailand, 5. Januar. Die Neujahrsbot­schaft des amerikanische» Präsidenten Noosevelt wird von der italienischen Presse sehr scharf angegriffen.Gazetta del Popolo" bezeichnet den Präsidenten als ge­radezu bestürzend eintönig. Er unterscheide zwischen demokratischen und autoritären Re. gierungen und behaupte, daß die eine Seite den Frieden und die andere den Krieg wolle. Vor allen Dingen wird der Frieden vom Kommunismus bedroht, über den der Präsident achtlos hinweggeht. Die Rede Roosevelts. schreibt das Blatt, ist kein Bei­trag zum Frieden, sie kann sogar zur Ver­schärfung der Lage beitragen. Auch die englische Presse ist über die Botschaft sehr enttäuscht, welche die internationale Zusam­menarbeit kaumvertieft" habe.

Sehn Abols Sttler Schulen entstehen

Berlin, 5. Januar. Am Sonntag, dem 16. Januar, findet in Waldbröhl im Gau Köln-Aachen in Anwesenheit des Reichsorga- nisativnsleiters Dr. Ley und des Neichs- jugendführers Baldur von S ch i r a ch die Grundsteinlegung für eine Adolf-Hitler- Schule statt, die von allen deutschen Sendern übertragen werden wird. Gleichzeitig damit wird der Grundstein für neun weitere Adolf-Hitler-Schulen gelegt, und zwar in Koblenz lGau Koblenz-Trier), Lattdstuhl (Gau Saarpfalz). Mittenwald (Gau München-Oberbayern). Hesselberg (Gau Franken). Weimar (Gnu Thüringen). Schnek- kengrün bei Plauen (Gau Sachsen). Pots­dam (Gau Kurmnrk), Heiligendamin (Gau Mecklenburg). Tilsit (Gau Ostpreußen).

NSKK-Mrer lm Bstksgerichtsbss

Berlin. 5. Innauar. Der Führer und Reichskanzler hat zu ehreiiamtlichen Mit­gliedern des Volksgerichtshofes n»f die Tauer von fünf Jahren ernannt: Grup­penführer im NSKK. Adolf Jäger in München. Brigadesiihrer im NSKK. Hans Klug. München. Gruppentührer im NSKK. Karl Lifermann m Berlin Gruppensi'ih. rer im NSKK. Heinrich Sauer in Stettin Gruppenführer im NSKK. § ch a d e in Leip­zig. Brigadeiührer im NSKK. Paul Nie- d e r - W e st e r m a n n in Dortmund Gene- ralmajor Bertram in Berlin -Kapitän zur See v. Heim bürg in Berlin. Oberst Cabani 8 in Berlin. Oberst Be i I h m Berlin Oberst Krieger in Berlin, Major Büscher in Berlin.

Ungeschickte Wendung" roter Flugzeuge

I^otenwoeiisol zvoson liguonifjor 80 >vjetru 88 i 8 oliep Oronzvorlotzunson

Helsinki, 5. Januar. Am 21. September 1937 hatte das Erscheinen von elf sowjet­russischen Flugzeugen, die sich längs der finnisch-russischen Grenze an verschiedenen Stellen weit über finnischem Gebiet zeigten, in Finnland große Empörung aus- gelöst. Die Beantwortung der von Finn­land deswegen eingerickten Protestnote durch die Bolschewiken erfolgte reichlich spät, näm­lich erst vor Weihnachten.

Wie das finnische Auswärtige Amt be-, kanntgibt. behaupten die Bolschewisten in ihrer Antwort, daß zuerst finnische Flugzeuge sich über sowsetrusiischem Gebiet gezeigt hätten. Als dann sowjet- russische Flugzeuge aufstiegen, hätten ledig­lich zwei der sowietrussischen Flugzeuge an­der sinnisch-russischxn Grenze eineringe- schickte Wendung" gemacht, die sic ein unbedeutendes Stück über finnisches Ge-, biet geführt habe.

Sttgvlon Gesa - Dichter und Staatsmann

W'o Ooss unä xiek cke l'rouo 8ciiworen / 6k>,m vuoo unä kuiiror

Es war am 14 Juli 1935. Feierlich dröhnten die Kirchenglocken durch die Straßen der ehr- würdigen r»mänisä>en Krömingsstadt Jassy. Wo das Auge hinblickie sah es Fahnen, die mit dem Hakenkreuz geschmückt im Winde stotterten. Die engen Nassen waren übersüllt von jungen Mensc1?en die freudigen Herzens zur Kathedrale pilgerten. Vor dem Altar dieser schönen Kirche reichten sich zwei Männer die Hand zum politi- schen Bunde. Zwei Männer, die heute entschei­dend die Neugestaltung Rumäniens beeinflnsten. Professor Goga und der greife 89jährige Pro. sessor Cu za. der älteste Antisemit Rumäniens, schworen sich Treue und wnr- den von dem orthodoxen Bisckwf von Jassy geseg­net. So entstand der christiich-nationale Block, der nun durch König Carol an die Macht und in die Verantwortung berufen wurde.

Jugend eines Kämpfers Mit harten Griffen hat Goga das neue Zeit- alter Rumäniens eingeleitet Wer diesem Sechsundsünfzigjährigen der viel jünger a»s- sieht. gegenüber gesessen hat, ist darüber nicht verwundert Die grauen faszinierenden flammen, den Augen, die hohe trotzige, wie aus Marmor gemeißelte Stirn, der harte schmale Mund geben dem Prosit Kämpferisches und Entschlossenes Noch aufschlußreicher als der Kopf des neuen Mannes ist sein Lebensweg. Er ist Staats- mann Dichter und Wissenschaftler in einer Verton. Geboren in dem rein rumänt- sck)en Tors Ressnar, in Siebenbürgen als Sohn eines Pfarrers lauch mütterlicherseits entstammt er einem Pfarrergescblecht. das in ungebrochener Folge seit t599 nur Pfarrer als Erben des Ge- schlecbtes kannte!, war er bereits in frühester Jugend von den Idealen christlicher und rnmä- nisch-palriotilcher Ideen begeistert Bon frühester Jugend an schrieb er Gedichte, in denen die Sehnsucht nach dem rumänischen Vaterland er- klang. Er studierte in Budapest inBerl,inund München Philo>ophie. In Budapest gab er eine national-rnmänische Zeitschrift heraus Als der Krieg in Europa cmsbricht, gilt er als der bedeutendste nationale Vorkämpfer für die Rechte des Riimänentums in der alten Ssterreich-ungari- sclren Monarchie Seine flammenden Berse. seine gefeilten und polemischen Aussätze, die in vielen Zeitungen und Zeitschriften des Balkans erschie- neu machen ihn zum geistigen Führer der national-rumänischen Bewegung, di« Siebenbür­gen von Oesterreich losrrißen will.

Als Rumänien in den Weltkrieg eintritt. findet Goga den Weg m daS Vaterland. Er lämpst alS

Soldat des Weltkrieges in den Reihen des rnmä- nischen Heeres Schon vorher hat er durch seine publizistische Tätigkeit dazu beigetragen daß Rumänien um Großrumänien zu erkämpfen in den Krieg eintritt Goga wohnt auch den Frie- densverhandl ungen in Versailles bei Hier im Strudel der Friedensmacherei be­ginn! er jene Erkenntnisse zu sammeln die ihn später zum Bewunderer Mussolinis zum Freund des Dritten Reiches machen Er zweifelt an der Weisheit der sogenannten großen Demokratie und an der Dauerhaftigkeit ihrer Institution.

Bewunderer des Duce und des Führers

Mussolinis Aufstieg findet in ihm einen ausmerksamen Beobachter Er wird der glühendste Bewunderer des Duce und unternimmt mehrere Reisen zu ihm die die Freundschaft zwischen die­sen ethiich gleichgesinnten Männern noch enger gestaltet Kein Wunder daß die Doktrinen seiner Partei von denen der nalionalsozialistischen und der faschistischen beeinflußt sind

Während der Olympiade weilte er in Ber- lin und halte Gelegenheit den Führer zu sprechen und in enge persönliche Fühlungnahme mit ihm und anderen Männern der Bewegung und des Staates zu kommen Schon 1935 nach der Bereimanna mit buza legt Professor Goga König Carol sein oppositionelles Programm vor, das die Billigung des Monarchen findet.

Goga daheim

Doch die mannigfaltige Tätigkeit hat nicht ver- macht, den Dichter und belehrten in dem anderen Wirkungskreis seines Lebens zu stören. Goga. Mitglied Ver rumänischen Akademie und Pro- sessor der Universität Klaulenburg. hat in all dem politisäien Trubel der letzten Wock-en seine künstlerischen Neigungen nicht ausge­geben. Trat man während des Wahlkampfes durch den Vorraum, in dem seine treuen Blauhemden, mit der Hakenkreuzbmde um den Arm. wachten, in sein Arbeitszimmer, so überraschte die Fülle schöner Dinge. In den Empfangs, und Wohn- räumen konnte man herrlick-e alte Gemälde, ur­alte rumänische Goldschmiedearbeiten. Holz­schnitzereien und viele wertvolle Bücher in mun- derbaren Einbänden bewundern.

In den Mußestunden schreibt der neu« Führer Rumäniens genau wie einst in seinen stürmischen Jugendtagen Gedichte, die Land und Volk Rumäniens verherrlichen. So steht an der Spitze des neuen Rumäniens ein Man«, der zugleich Dichter und Latmensch, Politiker und Wissen­schaftler ist. lMi».

Mit dieser Antwort hat sich die finnische Regierung natürlich nicht zufrieden geben können. Durch den finnischen Gesandten wurde am Tienstaa in Moskau eine A n t- wortnote überreicht und am Mittwoch in Finnland bekanntgegeben. In ihrer Ant- wortnote stellt die finnische Negierung fest, daß sich an dem fraglichen Tage überhaupt keine finnisck>en Flugzeuge im Grenzgebiet in der Luft befanden.

Jan.

.Suligmtreik in SstoberWesien

Hohenlohehütte lOstoberschlesien), 5.

Seit zehn Tagen führt die 600 Mann starke Belegschaft der Hohenloh e-Z inkhütte in Hohenlohehütte (Ostoberschlesien) einen er­bitterten Kampf gegen die Verwaltung des Werkes, die die Stillegung eines Schmelz­ofens Plant. Am Mittwochvormittag ist nun eine Verschärfung der Lage eingetrcten. Die Belegschastsangehörign beschlossen, in den Hungerstreik zu treten. Die Folgen des zehntägigen Ausstandes haben sich be- reits bemerkbar gemacht. So mußten am Mittwochnachmittag l4 Streikteilnehmer wegen völliger Entkräftung dem Krankenhaus zugeführt werden. Der Pol- nische Temobilmachungskommissar hat er­klärt, erst eingreifcn zu wollen, wenn die Belegschaft den Streik aufgebe. Zu Zwi­schenfällen ist es bisher nicht gekommen.

Wlaftina-Weißbuchkein Lichtblick"

kiigenbecictil 6er I88f>resse

cxc. London, 5. Januar. Dem scheidenden

britischen Oberkommissar für Palästina wurde eine Botschaft in Form eines Weißbuches überreicht, das in der Hauptsache von Ent­sendungen einer Kommission nach Palästina spricht, welche die Dreiteilung prüfen soll. Diese Botschaft wird von demEvening Standard" scharf angegriffen. Er schreibt: Das Buch ist für den Beamten, an den es gerichtet ist, kein Lichtblick, sondern ein Meisterstück der Verdunkelungskunst. Der Teilungs­plan Palästinas ist durch und durch schlecht und kann nicht durch eine neue Kommission, die man nach dem nahen Osten schickt, gut­gemacht werden. Die britische Negierung soll doch endlich frei und offen zugeben, daß eine Teilung nicht in Frage kommt.

In Palästina ist es wieder zu Zwischen­fällen gekommen. Ein mit jüdischen Perso­nen besetzter Autobus wurde beschossen. Dabei wurde ein jüdischer Polizist schwer verletzt. Bei Ausschreitungen in Jerusalem wurde ein Jude getötet.

Bulgarien wühlt im Mörz

Reue Wahlbestimmungen wurden erlassen

Sofia, 5. Januar. König Boris hat die angekündigten bulgarischen Parlamentswah­len auf dievierSonntagedesMärz festgesetzt. Solche Personen, die aus Grund des Gesetzes über das Verbot der Parteien abgeurteilt worden sind oder unter Straf­verfolgung stehen, erhalten ebenfalls das passive Wahlrecht. Mit Ausnahme der Kom­munisten können die früheren Parteiführer demnach als Kandidaten auftreten. Tie na­tional. und volksbewußten sollen am poli­tischen Leben des Landes wieder teilnehmen. Für die Männer wurde dieWahl- pslicht eingesührt, während die Frauen sreiwillia wählen können.

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