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Calw.
(Geschäfts-Empfehlung).
Unterzeichneter macht dem verehrten Publikum die ergebenste Anzeige, daß er mit allen Sorten neuen Feilen und Raspeln, zugleich mit dem vollständi gen Schuhmaeberhandwerkszcug versehen ist und bittet um geneigten Zuspruch unter der Versicherung guter und billiger Waare.
Friedrich Jehlc, Feilenhaucr.
C a l w.
Heute Licderkranz mit Gesang im badischen Hof. Zugleich Einzug der Beiträge.
Calw
Mein oberes Logis ist sogleich oder bis Georg« zu vermiethen
Bierbrauer und Beck Schneider
R e n"n i n g e n. rBauholzliefcrung).
Zu einer neu zu erbauenden Scheuer von 36' Lauge, 32' Breite und 2 Stock Höhe ist ca 3500' Baubolz erforderlich, und soll solches im Monat Februar abgeliesert werden. Luslbezeu gende Lieferanten fordere ich hiemit auf, sich innerbalb Tagen an mick zu wenden, wo ich das weitere noch näher bestimmen käme und dann geneigt wäre, bei annebmbarem Preise einen Akkord abzuschließcn.
Besonders wrrd noch bemerkt, daß während der Lieferung, aus Verlangen Abschlagszahlungen geleistet werden, und daß jedenfalls bei vollständiger Ablieferung gleich baare-Bezahlung statt- fiudet.
Christian Löffler, Stcinhauerobermeister.
Calw.
Predigen wird am Sonntag Sep- tuagcsimä: Kübel.
des bürgerlichen Fortschrittes wird mau weder in diese lächerliche Unbescheidenheit, noch in jene Politik der Verzweiflung verfallen. Der bürgerliche Frei- HUtskamps ist keine Schlackt, die vom Aufgange bis zum Untergange der Sonne ausgesuchten weiden kann; ei ist ein Krieg, nicht ein siebenjähriger nicht ein dreißigjähriger, sondern ein Krieg, der sich durch alle Jahrtausende bis zum jüngsten Tage deS Menscken- GescklechteS hindurcbziehen wird, ein Krieg, in welchem die schwersten Schläge gewöhnlich die am wenigsten entscheidenden sind, ein Krieg, in welchem der Sieg niemals verloren, aber auch eben deßhalb niemals gewonnen ist. Der ächte Heldenmmh in diesem Kampfe besteht in der Ausdauer, welche in Wind und Wetter, in Stand und Hize, ungebeugt durch Verluste und Entbehrungen, auf dem angewiesenen Posten auSharrt, der Ausdauer, welche mit jcdun Schritte gewonnenen Bodens an Zuversicht gewinnt, und welche die Waffen nicht wegwirft, selbst wenn sie meilenweit znrückgedrängt wird. Wohl giebt es auch blutige Gefahren, denen der wackere Streiter
Die März-Nevolution.
(Fortsezung).
Mit halbwcgö gesunden Ansichten von den Bedingungen und dem Wesen
die Stirn zu bieten hat. Aber nur wenigen Auserwählten ist eö gegeben, einen schönen und ruhmvollen Tod auf dem Scklachtscldc zu sterben, und selten sind im Leben der Völker die Augenblicke, wo ein Arnold von Winkelried der Freiheit eine Gasse brechen kann, indem er sich in die feindlichen picse stürzt.
Gleichwohl will eine gewisse jugendliche Schwärmerei, von welcher auch manche graue Häupter nicht verschont bleiben, die Todesverachtung beinahe als daS einzige Verdienst des ManncS dcr Freiheit anerkennen. Wenn
die Freihcitsliebe nickt mit Gewehr oder Sense gerüstet auftritt, so wird sie von den Männern dieser Auffassung geradezu vcrlängnct. Nimmt man ihnen Gewehr und Sense, so fühlen sie sick weln loS, und meinen sie die Hände in den Sckooß legen zu müssen bis ans bessere Zeiten. Wie die Inden an den Messias, glauben sie au einen „Tag der Entscheidung". DerSckau- pkaz desselben ist etn unermeßliches Blackfeld. Ans der einen Seite steht das begeisterte Heer der Freiheit, ans der anderen hat der wuthschnaubendc und zähneknirschende Despotismus seine Söldner ausgestellt. Fahnen wehen,
Trompeten schallen, donnernder Schlachtruf erfüllt die Lust, und die beiden Heere stürzen zum Vernichtungökampfe gegen einander. Mann gegen Mann wird gesockten, und dcr stärkste tapferste Streiter ist der beste Mann. Tausende über Tausende fallen aus beiden Seiten, ehe der Gott der Schlachten den Ausschlag giebt. Endlich erhält die gute Sacke die Oberhand, der Feind wendet den Rücken und wird auf der Flucht bis ans den letten Mann niedergemackt. Die Sieger begraben ihre Tadteu, bauen aus Waffen und Rüstungen der erschlagenen Feinde eine Trophäe für die Ewigkeit, und nach Beendigung dieser ihrer lezten Anstrengungen sezen sie sieb, wie die Walhalla- Genossen, zu einem nimmer endenden Bankette nieder, bei welchem Freiheit änS vollen Scküsseln geschmaust und aus überflicßcnden Bechern getrunken wird.
(Schluß folgt).
Redakteur: Gustav NiviniuS.
Druck und Werlag dcr NivmiuS'schen Buch- druckcrcl in Calw.
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