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Die Selbsterziehung der jungen Genera- tion ist ein Programinpunkt der nationalsozialistischen Partei geworden. Innerhalb der Millionenbcwegung der Hitler-Jugend wird der Beweis dafür angetreten, daß der Satz: „Jugend muß von Jugend geführt werden", den der Führer mir einst mit auf den Weg gab. auf allen Le- bensgebietcn der jungen Generation seine Nichtigkeit und Gültigkeit besitzt. Mit Methoden der Bürokratie ist kein Berusswett- kampf gegründet worden, aber mit den er- zleherilcyen Grundsätzen der Hitler-Jugend ist es möglich geworden, daß sich freiwillig 1,8 Millionen bester deutscher Jungen und Mädchen daran beteiligen. Damit ist für alle Zeit die Nichtigkeit unserer Forderungen und unserer Anschauungen bewiesen.
Weiter stellte der Neichsjugendführer als Praktische Auswertung der vorausgegangenen drei Berufswettkämpse fest, daß die HI. bei diesen Wettkämpfen in allen Fällen besser abgeschnittcn habe als die nicht organisierte Jugend. Was früher Parteien versprochen, aber nicht gehalten hätten, daß dem dcut- schen Arbeiterjungen der Weg an die Spitze des Staates frei sein solle, das habe der Nationalsozialismus wahr gemacht. Unter begeisterten Kundgebungen schloß der Ncichs- jugendsührer mit dem Ruf: Mit Gott für Deutschland, mit Gott für Adolf Hitlers
Von jubelndem Beifall der Jungen und Mädel begrüßt, ergriff dann der Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Reichsorganisations- leiter Dr. Ley, das Wort. Er stellte an den Beginn seiner großangelegten Rede grundsätzliche Ausführungen über das Verhältnis von Partei und Staat. Während die Partei die Probleme, so neu und schwierig sie auch sein mögen, anpacke und löse, müsse der Staat hingegen das wahren, was die Partei erobert hat, verankern, befestigen und verwalten. In den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte Dr. Ley drei Grundsätze, die von der deutschen Jugend mit stürmischem Beifall ausgenommen wurden. „Die Menschenfüh- ru na i st Sa ch e d e r P a r te i", so erklärte Dr. Ley, „und die Partei wacht eifersüchtig darüber, daß keine andere Institution sich in dieses 'hr Recht einmischt, und sie ist auch nicht gewillt, mit irgendeiner Institution diese Menschenführung zu teilen." Als zweiten Grundsatz verkündete er: „D i e E r z ie h u n g desdeutschenVolkesgehörtallein derPartei,die Erziehung der Jugend gehört allein der Hitler-Jugend." Dr. Ley erinnerte daran, daß der Satz des Führers, Jugend müsse durch Jugend geführt werden, umstürzend bis in allerletzte Tiefen sei, aber nur durch seine Erfüllung sei eine solche totale Betreuung der deutschen Jugend möglich geworden, die es noch nie gegeben habe, weder im deutschen Volk, noch sonstwo in der Welt.
„Ich erkläre es offen", rief Dr. Ley unter stürmischem Beifall aus: „Für mich gibt es in Deutschland für die deutsche Jugend nur zwei Erziehungsmomente: das Elternhaus und die Hitler- Jugend!"
Lange Zeit hat man der HI. jeden erzieherischen Wert absprechen wollen, durch die Tat hat jedoch die HI. bewiesen, daß sie den einzigen uno alleinigen erzieherischen Wert neben dem Elternhaus darstellt. Als dritten Grundsatz schließlich betonte Dr. Ley den Wert des Wettkampfes, des Wetteifers als des besten Erziehungsmoments. „Wir wollen die Menschen in unserem Lande wetteifern laßen, sie dadurch zur höchsten Lei
stung brr n gen, wir wollen eine natürliche Auslese treiben." Besondere Dankesworte widmete Dr. Ley dem Obergebietsführer Axmann, der im Neichsberufswett- kampf etwas aufgebaut habe, was in der Welt noch nicht da war.
Stehend hörte» die Tausende deutscher Jungen und Mädel das Bekenntnis zum Führer Adolf Hitler, mit dem Dr. Ley seine Ausführungen schloß: „Wir glauben auf dieser Erde allein au Adolf Hitler. Wir glauben, daß der Nationalsozialismus der alleinseligmachende Glaube
gl. Parrs, 11. tztzevrnar
Der kommunistische Kammerabgeorductc Port macht in der „Humanitö" aufsehenerregende Mitteilungen über die Vorgeschichte der britischen Thronkrise im Dezember v. I. Danach hat Frankreich, um einer „vermeintlichen Gefahr für die Außenpolitik Edens", die in Paris, auch bei den Kommunisten. volle Zustimmung findet, zuvorzu- kommen, die britische Thronkrise eingeleitet. Es soll die französische Geheimpolizei gewesen sein, die Akten über das Privatleben einer an der Thronkrise beteiligten Person geliefert und dadurch wesentlich zur Entfesselung der Thronkrise beigetragen hat.
In englandfreundlichen Pariser Kreisen sind diese Enthüllungen mit großer Bestttr-
sl. Salamanca, 11. Februar
Die Sänberungsaktionen der nationalen Truppen in der Provinz Malaga nähern sich ihrem Ende. Schon beginnt überall wieder das normale Leben: Autobuslinien und Straßenbahnen haben den Verkehr ausgenommen, Lebensmitteltransporte in die von den Bolschewisten ausgeplünderten Städte und Dörfer sind unterwegs, die Ordnung ist wieder zurückgekehrt. Tie nationalen Truppen machten dabei einen wertvollen Fang: Es gelang ihnen, mehr als 30 Kommunisten, darunter drei Weiber, die an Geiselerschießungen beteiligt waren, festzunehmen. Unter den Verhafteten befindet sich auch der Henker von Malaga, der spanische Kommunist Lobero. der nach dem Zusammenbruch des asturischen Ausstandes nach Mos- kau geflohen war, dort die sowjetrussische Staatsangehörigkeit erhielt und im letzten Sommer nach Malaga kam. um die Mord- tscheka zu organisieren. Er bat in den le^l-m Tagen in Malaga mehrere hundert „Todesurteile" vollstreckt. Die Verhandlung gegen ihn wird öffentlich stattfinden.
Von den Fronten wird berichtet: An der Küste geht der Vormarsch der nationalen Südarmee weiter. Im Abschnitt Iaen wurden bolschewistische Entlastungsangriffe bei Alcala la Real und Pinos Puente mit schweren Verlusten für die roten Horden abgewiesen. Bei der Säuberungsaktion in den Gebirgen um Malaga fand man eine größere Zahl Feldgeschütze, die die Bolschewisten auf der eiligen Flucht in eine Bergschlucht geworfen hatten. Vor Madrid versuchten die Bolschewisten mit einer zwanzig Wagen starken Lastkraftwagenkolonne auf der Straße Valencia—Madrid in die Hauptstadt durchzubrechen. Ein Teil der Wagen blieb im Feuer der nationalen Truppen liegen, die übrigen machten schleunigst kehrt. Nickt ein
unseres Volkes ist. Wir glauben, baß es einen Herrgott im Himmel gibt, der uns geschaffen hat, der uns führt und lenkt und sichtbarlich segnet, und wir glauben, daß dieser Lierraott uns Adolf Lutler oesandt bat. damit Deutschland für alle Ewigkeit ein Fun. dament seiner Existenz habe. Adolf Hill»»' — Sieg Heil!"
Mit dem Liede „Unsere Fahne flattert uns voran" fand die eindrucksvolle Erösfnungs- kundgebung zum Neicüsberufswettkampf 1937 ihr Ende.
I zuiig ausgenommen worden, da sie als eine peinliche Belastung der französisch-britischen Beziehungen betrachtet werden. Der „Jour" schreibt dazu: „Wir glauben keinen Augenblick an die angebliche Germauophilie Eduards Vlll., aber was die der französischen Polizei nachgesagte Rolle betrifft, so dürfte sie leider wahr sein. Herr Peri schöpft seine Informationen aus höchsten offiziellen Quellen. Für uns Franzosen, die sich nicht in die innere Politik unserer Nachbarn eiu- mischen wollen, ist es skandalös, aus halboffiziellen Quellen zu erfahren, daß die Ganzösische Regierung an der Offensive, die zum Wechsel des Inhabers der Krone Englands führen sollte, maßgebend beteiligt
einziger Wagen ist nach Madrid durchgekommen.
Die Fliegertätigkeit ist auf Seite der Nationaltruppen äußerst rege. Nationale Flieger versenkten durch Bombenwürfe einen im Hafen von Alm er-a liegenden 2500- Tonnen-Dampfer; bei Granada wurden zwei bolschewistische zweimotorige Flugzeuge im Lustkampf abgeschossen. Die bolschewistischen Stellungen längs des Manzanares- und Jaramaflusses südlich von Madrid wurden erfolgreich bombardiert. Nationale Kriegsschiffe haben erneut Almena beschossen.
Bei den Kämpfen um Ciempozuelos südlich von Madrid ist. wie erst jetzt bekannt wird, eine ganze 1300 Mann starke Abteilung der „Internationalen Brigade", darunter ein französischer Oberst und zwei französische Hauptleute, ums Leben gekommen
Aus Rache für die Besetzung von Malaga haben die Bolschewisten in Bilbao am Mittwochmorgen 66 Geiseln erschossen.
41 Sowjekoffiziere gemaßregelk
Gegen 41 Sowjetofsiziere, die für den Verlust Malagas verantwortlich gemacht werden, wurde ein Verfahren eingeleitet. Man rechnet mit ihrer Verurteilung zum Tode durch ein sowjetrussisches GPU.» Sondergericht.
ZranWMs sow für Eisen und Tomaten
Paris, 11. Februar.
Der Pariser „Jour" bestätigt, daß die französische Regierung, obwohl sie die spanische Nationalregierung noch nicht anerkannt hat, gezwungen war, in wirtschaftliche Verhandlungen mit ihr einzutreten. Bereits am 1. Januar sei ein Abkommen zustande gekommen, durch das die Reaieruna Franco die Lie-
SvwjMmi« «schosse«
--rp. Warschau, 11. Februar
Nach einer Meldung aus Moskau ist der Kurier des sowjetrussischen Außenkommissariats Gorschikowski als „Trotz, kist" in Minsk von GPU.-Bcamten sestgenom. men und bei einem angeblichen Fluchtversuch erschossen worden. Außer den nach Moskau zitierten Oberbefehlshabern der Roten Armee in der Ukraine soll auch der Kommandant des Kreuzers „Komintern", Galt, chew, in Scbastopol wegen einer „Vcr- chwörung gegen „Stalin" verhaftet worden sein.
MUS KomjMW Aktion in Wm
ßl. Paris, I I. Februar.
Nach Meldungen aus Schanghai ist dn mit reichen Geldmitteln ausgestattete Sowiet- jude B o r o d i n - G r u s c li b e r g in China wieder an der Arbeit mit dem Auftrag der Komintern, alle linksgerichteten Elemente in China unter der Parole des Kampfes gegen Japan zusammenzusasseu. Aus den fernöstlichen Arsenalen der Sowjetunion werden ihm auch Waffen und Munition zur Verfügung gestellt.
serung von Schwefclciseu und Tomaten zu- gesagt hat, die von Frankreich mit Gold bezahl! werden. „Wenn wir die nationale Ncgierunz schon brauchen h fragt das Blatt, „wäre er dann nicht viel klüger, mit ihr endlich normall Beziehungen aufzunchmen?"
RrMM „Mher odsr Msr"
Bemerkenswerte Stimmen zur Kolonialfragt
Das Blatt der englischen Jungsaschistcn „Act ion" schreibt zur Frage der Rück- gäbe der deutschen Kolonien, die Konservative Partei hat versagt und keineswegs das Recht, den Weltfrieden dadurch auf daS Spiel zu setzen, daß sie sich Land anciguet, das Großbritannien nicht braucht. Tie deutschen Kolonien sind nicht britisch und können es auch nie sein. Sie wurden dem Deutschen Reich unter einem falschen Vorwand entgegen den 14 Punkten des Präsidenten Wilson geraubt.
„Journal de Gentzve" erwartet die Rückgabe der deutschen Kolonien „früher oder später", nachdem der Führer allen Gerüchten einer kolonialen Befriedigung auf Kosten der kleineren Mächte kurz entschlossen und energisch entgegenaetreten ist. Tie Abtretung der deutschen Kolonien ist für England und Frankreich gewiß schmerzhaft, aber schmerzhafter und viel gefährlicher würde es für diese Mächte sein, eines Tages dazu gezwungen zu werden.
Des Interesse? halber sei auch eine Erklärung des französischen KolonialministerS einem Pressevertreter gegenüber zum deutschen Kolonialanspruch vermerkt. Marius Moutet ist der Ansicht, daß das Deutsche Reich auch wirtschaftliche Befriedigung finden könne, ohne selbst Kolonien zu besitzen, wobei er darauf verwies, daß die Ver. Staaten die größte Kraftwagenindustrie der Welt besitze, aber keinen Gummi, und daß Frank- . reich kein Petroleum selbst erzeugt. Nach seiner Meinung ist die Kolonialfrage nicht Gegenstand rein europäischer Verhandlungen, da man die Kolonialbcvölkerung nicht wie Figuren auf einem Schachbrett aus einem europäischen Kongreß versetzen könne. (Warum dann Frankreich seit 1919 die Bevölkerung von Kamerun und Logo nicht befragt hat, von wem sie regiert sein will, bleibt unerfindlich. Die Schriftleitunq.)
Schnüffeleien der Pariser Geheimpolizei
Aufsehenerregende Indiskretionen zur britischen Thronkrise
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Der Henker von Malaga feftgenommen
Roter Durchbruchversuch auf Madrid im Feuer der Nationalen gescheitert
Köisel in Venedig
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46 Lovoitabi bo Tarl Duncker-Berlag. Berlin
Valani kam ihm schon auf dem Flur vor dem Verhörsaal entgegen. Seine Erregung war fo groß, daß auch er seine ruhige Cäsarenwürde völlig vergaß und ebenso wild gestikulierte wie sein Beamter.
„Tot. Signor! Er ist tot!"
„Wer? Doch nicht - Kassier?"
„Ja. Er hat sich eine Bene geöffnet! Er liegt tot in seiner Zelle!"
Inge Sonntag hatte sich mit der Rück- sichtslosigkeit der Verzweiflung durch die Menge gedrängt und lies — trotz der Mittagsglut atemlos durch die Gasten stolperte über Brücken, stieß verblüffte Passanten bei- feite und hielt nicht an bevor sie keuchend vor dem Hotel Royal Tanieli stand.
„Ist Frau Oesterberg zu Hause?"
.„Jawohl. Signorina. Darf ich melden?"
„Nicht nötig." Inge lief bereits die Treppe hinauf. Ter Portier sah ihr verwundert nach. Auch die wohltemperierten Ladies und Gentlemen die in den Klubsesseln der Halle saßen, warfen ihr indignierte Blicke nach.
„Frau Lesterberg!"
Maja erhob sich erschrocken aus ihrem Fenstersestel als Inge, fast ohne das „Herein" abzuwarten, m das Zimmer stürmte. „Wie sehen Sie aus. Inge! Was geschah? Hat man Sie doch . . .?'
..Es gehl nicht um mich!" stieß Inge hervor, mühsam nach Atem ringend. „Ihr
Verdachtl L Gott. Sie hatten recht dannt! Nicht Sie allein — auch andere glauben, daß er der Mörder ist!"
„Tr. Castier?!'
„Ja. ja! Morati hat gestanden! Hat ans- gesagt. daß er wirklich von chm geschickt war!"
„Ich Hab es mir gedacht Kind!" Frau Majas Arme umfingen Inge und leiteten sie zu einem Stuhl. „Also doch Castier!"
„Er heißt nicht Castier" würgte das Mädchen hervor. ..Ter andere heißt io — Morati! Seine Mutter hat ihn erkannt! Ach. es war furchtbar!" Schluchzen schüttelte ihre Schultern. Frau Maja preßte verwirrt die Hand an die Stirn.
„Mir dreht sich alles! Morati ist Tr. Cas- sier — sagen Sie? Wie soll ich das ver- stehen? Wer — wer ist dann Castier — ich meine: der andere unter Castier?"
Inge gewann langsam die Herrschaft über ihre Nerven. Ihre Hände tasteten nach Frau Maja. „Nehmen Sie Ihr Herz in beide Hände, liebe, liebe Frau Maja! Morati behauptet dasselbe, was unser angeblicher Dr. Castier auch behauptet — daß er m Wirklichkeit Dr. Oesterberg heißt."
„Inge!" Ein Ausbäiimen der Abwehr aing durch den Körper der Frau. Eisig starr wurde ihr Gesicht. „Zwei Verbrecher!" stieß sie verachtungsvoll hervor. „Zwei Kom- plizen. die sich gegenseitig decken! Wie können Sie nur der Aussage dieses Menschen glauben?"
„Oesterberg oder Castier." JngeS Hände ließen Frau Maja los und krampsten sich verzweifelt ineinander. ..Man wird ihn ver- haften! Man wird ihn als den Mörder Giulias verurteilen wenn Morati bei keiner Aussage bleidtt Ich las das Urteil allzu
deutlich in dem Blick des italienischen Kommissars.
„Sie sind alle überzeugt davon, daß Morati die Tat ausgeftthrt hat auf Befehl feines — Freundes! Aber es ist nicht wahr! — Nicht wahr", ächzte Inge, das Gesicht mit beiden Händen bedeckend, als wolle sie ein grausiges Bild von ihren Augen fernhalten. „Mag er heißen, wie er will, er ... er hat mir nicht den Mörder geschickt! Keinem Menschen in der Welt, nicht einmal Lory werde ich mehr vertrauen, wenn e r ein Verbrecher ist!"
Wildes Weinen bog und schüttelte da? Mädchen. Frau Maja stand hochaufgerichtet. starren Blickes mitten im Zimmer. Ihre Augen waren weit, weit weg. lauschten einem Wort nach, das in diesem Zimmer verklungen einem Ton:
„Maja!"
„Sie glauben noch immer nicht, daß „Cas- sier" der Unheimliche vom Palazzo Grioni ist?" fragte Frau Maja leise.
„Nein, nie! Wie schwer auch die Beweise gegen ihn sind, wie furchtbar auch alles gegen ihn spricht — ich kann das nicht glauben! Aber was hilft ihm das! Während wir hier reden, wird wohl schon der Haftbefehl gegen ihn erlassen! Vielleicht führt man ihn in diesem Augenblick schon gefesselt kort!"
Frau Maja schwieg. Noch immer starrten ihre Augen in die Ferne. Ein unergründliches Licht glomm langsam in ihnen auf. Tie Ruhe eines letzten Entschlußes breitete sich wie ein milder Schein über ihre Züge und mit einer mechanischen Handbewegung griff sie nach ihrem Handtäschchen.
„Warten Sie hier. Inge. Legen Sie sich hin und ruhen Sie. Ich muß jetzt gehen."
»Zur Polizei, Frau Maja?"
„Nein", sagte sie wie in einer Erstarrung. »Ich gehe zu ihm — Tr. Castier."
»
Zwei Menschen standen sich gegenüber in einem der eleganten, aber unpersönlich kalten Hotelzimmer. Erschüttert hingen die Augen des Mannes an der blassen Frau, um deren Lippen ein Heises Zittern lief.
„Ich fürchte das Gericht und die Polizei nicht. Maja."
„Nein — Sie kennen keine Furcht." MajaS Augen schwankten zwischen Entsetzen und Bewunderung. „Sie trotzen allem. Aber diesmal sind Sie verloren. Ich sagte ja. daß Ihr Helfershelfer Sie verraten hat. Und ich selber — ich selber weiß doch...! Denken Sie an die Stunde, da wir zuletzt uns gegenüberstanden! Als ich mit Ihnen um mei> Leben kämpfte!"
Der Mann fuhr sich über die Stirn, als wolle er einen Traum verscheuchen. „Ich weiß nicht, wovon du da redest. Maja. Aber wenn es so ist — wenn du selbst daran glaubst, daß ich ein Mörder und Verbrecher bin — dann versteh ich erst recht nicht, warum du hier bist."
„Ich will Sie warnen. Ich will nicht, daß Sie der Polizei in die Hände fallen."
„Obwohl ich in deinen Augen ein brutaler Mordbube bin?"
„Fliehen Siel" sagte Maja hastig, ohne auf die letzte Frage emzugehen. „Verkriechen Sie sich in Ihre Schlupfwinkel! Aber verlieren Sie keine Zeit. Es ist leicht möglich, dak es m einer halbe« Stunde >n Gat ist!"
iFvrljetzung jolgt-t