Scklwarzwalo-Wackt

Verlag: Tchwarjwalä-Wacht T.m.b.H. Ealw. Rotationsdruck t il. Oelschlägerlch« Buchdrucker«!, Lalw. Hauptschristleiter: Friedrich Hans Scheele. Nnieigenleitcr: AisredCchash eitle Sämtliche in S-lw. T>. «l. V. SS: M0 Geschäftsstelle: «Ne« Postamt. Fernsprecher LSlI Schluß der Anzeigenannahme; 7.30 Uhr vormittags. «IS Anzeigentarif gilt zur Zeit Preisliste 3.

Nationalsozialistische Tageszeitung

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Amtliche Zeitung äer N. §. v. A. P.

^Alleiniges Amtsblatt für alle Staöt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Laliv

Nr. 188

Calw, Montag,

18. Juni ISS«

S. Jahrgang

Deutschland ist die Ordnungszelle Europas!"

Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Gautag Südhannover-Braunschweig

Hildesheim, 14. Juni.

Am Sonntag wurde der Gautag Südhanno. Ver-Braunschweig abgeschlossen. Nach einer Morgenfeier der HI. und des BdM. fand ein Appell aller Gliederungen der Partei und eine Großkundgebung statt, bei der Reichsminister Dr. Goebbel s sprach. Er wandte sich in sei. nen einleitenden Worten an die alten Partei- Mitglieder des Gaues. Er erinnerte sie an die gemeinsamen Erlebnisse der letzten 17 Jahre des Kampfes. Als wir anfingen, stand noch nicht die Hälfte des Volkes hinter uns, aber heute können wir mit Stolz sagen:Wir sind als Bewegung das Volk, wir repräsentier endieganzeNation!" Aas ist das Verdienst von uns allen. Jeder brave alte Parteigenosse darf sich ein Stück des Verdienstes an dieser einzigartigen politischen Leistung" gutschreiben.

Dr. Goebbels führte nun eine Reihe von hervorragenden Verdiensten des großen Auf. bauwerkes der nationalsozialistischen Staats- führung an.Dank dieses Aufbauwerkes ist Deutschland, das ehemals zer­rissenste und meist aufgespaltene Volk, heute wirklich zur Ord. nungszelle Europas geworden. Es ist dem Führer gelungen, dem eigenen Volke so große Aufgaben zu stellen, daß es von den Wirrnissen und Irrnissen der ewi- gen Welt überhaupt nicht berührt wird. Wir wollen der übrigen Welt auch nicht den Nationalsozialismus aufzwingen. Der Nationalsozialismus ist für uns nicht nur keine Exportware, sondern im Gegen­teil ein Patentartikel, der nur für den innerdeutschen Betrieb angewandtwird. Wir haben auch nicht den Ehrgeiz, dieses junge Reich mit kriege­rischem Lorbeer auszuschmücken. Unsere Armee hat im vergangenen Krieg so viel Lorbeeren des Ruhmes gesammelt, daß sie für die nächsten 100 Jahre ausreichen. (Stürmische Zustimmung.) Wir haben es auch nicht nötig, durch außenpolitische Aben- teuer uns Anhang im eigenen Volke zu schassen, wir haben Anhang genug! Das deutsche Volk will den Frieden, weil es den Frieden notwendig hat. Es hat sich am 29. März mit einer Einstimmigkeit sonder­gleichen hinter das Friedensangebot des Führers gestellt. Was Hat die Welt darauf geantwortet? Juristische Spitzfindigkeiten und Paragraphenreiterei. Trotzdem geben wir die Hoffnung noch nicht auf, daß es doch am Ende noch gelingen wird, die Welt für un­sere großen Friedensgedanken zu gewinnen."

Neichsminister Dr. Goebbels erinnerte an die prophetischen Worte des Führers in feiner Reichstagsrede vom 7. März:Wir haben das Rheinland wieder militarisiert, um vorkommenden Falles auch im Westen eine Wehr gegen rote Versuche zu haben. Eine Nation wie die deutsche, die durch eine innere Wiedergeburt ihre neue Form gefunden hat, kann es nicht zulassen, daß ihre bevölkertste Provinz an der Grenze schutzlos bleibt." Dr.

,Daily Telegraph''Mge Rr. 2

Berlin. 14. Juni

Der Flottenberichterstatter des Londoner Daily Telegraph" behauptet, Deutschland überlege es sich, ob es, wenn eS eine Kolo- nialmacht werde, eine größere Motte im Verhältnis zur britischen Stärke verlangen könne, als im deutsch - britischen Flotten- abkommen vorgesehen ist. Es handelt sich hierbei offenbar um eine jener Lügenmeldun­gen, die immer wieder zum Zweck internatio­naler Brunnenvergiftung in die Welt gesetzt werden. Wir stellen fest, daß an dieser Meldung nicht ein wahres Wort ist. Bereits am 13. Mai haben wir den -Daily Telegraph" wegen einer anderen lüg- nerischen Behauptung öffentlich zur Rede gestellt, ohne jedoch eine Antwort zu erhal­ten. Wir richten jetzt an denDaily Tele- Mph" auch in dieser Angelegenheit die iffme Frage, woher seine Keüntnis über derartige Absichten DeutWayds stammt. ,

Goebbels zeichnete ein eindrucksvolles Bild von den politischen und sozialen Un­ruhen in aller Welt und rief all denen, die auch heute noch glauben, gegen den National­sozialismus Stellung nehmen zu müsse», zu: Dasselbe Schicksal hatte auch uns bevorge­standen. Nur wäre vielleicht der Zusammen­bruch und das Chaos noch viel gründlicher gewesen! Daß es in Deutschland heute noch ein Christentum und Kirchen gibt, und daß die Konfessionen in Ruhe ihrem Gottesdienst nachgehen können, verdanken sie nicht ihrer eigenen Entschlossenheit! Ganz allein der Na- tionalsozialismus hat in Deutschland ein für alle Male den Bolschewismus vernichtet! (Stürmische Zustimmung.) Deutschland steht den Händeln der Welt unberührt gegenüber. Es bildet geradezu einen Block aus Granit, eine Insel der Ordnung und der Ruhe, der inneren Sicherheit und Beständigkeit, einen Block von Männern, der allein schon eine

Sicherheit dafür ist. daß der Bolschewismus niemals Europa erobern wird."

Die Nation steht und fällt mit der Partei! Ihr, meine Parteigenossen, seid die Auslese des Volkes! Die Partei nimmt alle unsere Kraft in Anspruch, sie gibt uns auch unsere Kraft. Wir müssen uns aneinander ausrich- ien und uns immer wieder die großen Ziele der Bewegung vor Augen halten!" Neichs- minister Dr. Goebbels schilderte nun in großen Zügen die Zukunftsausgaben der nationalsozialistischen Staatsführung, die Arbeit sschlacht, die Wehrhaft­mach u n g unseres Volkes, die Vertei­digung unseres Lebensrechtes nach außen, diesozialeGesetzgebung und die gewaltigen Wohlsahrtswerke von Parstet und Staat. Er rief die Parteigenossen auf, diesen Aufgaben zu die­nen.

Hute äes LeSelselruIselrLkkes Horst ^Vessel"

La» ssver'te i8sAeksciiui«cin/f cisr Kriegsmarine,Korst l^essei", rvurrie am Kams- kas au/ äer l^er/t von Kiokm rrrui Vo/i tn Hamburg in ^Inroesenkeit lies Kuirrer« feieriicb vom Ltapei gelassen. Len löanfalct voilrog nacü <ier Haufrecke lies '8teII- vertreters lies Kü/irers Kucioi/ Ke/i ciie illutter Korst Messe!«. Der löau/tag lies LeärvesterscirEes «iesKoreir Koek" ist ein Kesttag kür aie Kriegsmarine, für lii« äeutscbs Lee/abrt un<i lias ganre lisutscbe Volic gervorlien.

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Bor einer Schwenkung der britischen Politil . London, IS. Juni.

Sir Neville Chamberlai n, Schatze kanzler Seiner Majestät des Königs von England, ist in den letzten Tagen durch zwei Ereignisse in den Vordergrund der öffent­lichen Aufmerksamkeit getreten: Am Donners- tag, den 11. Juni, vormittags, rettete er während seines Morgenspazierganges im St. James-Park einem kleinen Knaben, derindenTeichgefallen war, dasLeben. Am Abend des gleichen Tages hielt er seine angeblich unvor­bereitete, aus dem Stegreif gehaltene Rede im Club von 1900, in der er die Fortführung der Sanktionen alsMittsommernachtsnarr, heit" bezeichnet. Diese Rede hat ungeheures Aufsehen erregt und sie hat wie heute auch in London kaum mehr bestritten wird> die neue Wendung der britischen Außen­politik angekündigt und ihr damit neues Leben einaehaucht.

Zwar haben sich dieTimes" noch am Samstag bemüht, zu überzeugen, daß Cham- berlainS Redeohne gründliche Vorbereitung und ohne vorherige Besprechung mit seinen Ministerkollegen" gehalten worden sei; heute wird aber auch in halbamtlichen Aeußerungen nicht mehr bestritten, daß diese Rede die An­sicht der Mehrheit der Kabinettsmit-, glieder wiedergibt und eine unmittel­bare Folge der Angebote ist, die Mussolini durch seinen Botschaf­ter Grandi im britischen Außen- amthatüberreichenlassen. Das be­weist auch das Echo in der italienischen Presse, das die Rede Chamberlains gefunden hat, die sofort die Einsicht der britischen Staatsmänner, die neuralgische und gefährliche Politik Euro­pas zu beenden," feierte. Man betrachtet es heute schon als feststehende Tatsache, daß der am 26. Juni zusammentretende Völkerbundrat Punkt 1 seiner Tagesordnung:Der italie- nisch-abessinische Streitfall" mit der Aufhe­bung der Sanktionen erledigen wird, wobei es nicht unmöglich ist Nandbemer- kungen in den Zeitungen verschiedener Länder bringen auf diesen Gedanken daß gewisse Kreise sich angestrengt bemühen werden, den Punkt 2 der Tagesordnung:Der Locarno- Vertrag" damit zu verquicken. Nicht entschieden sind bis jetzt nur zwei Fragen:

Erstens: Wer wird den Antrag auf Aufhebung der Sanktionen stel­len? In London und Paris erklärt man nachdrücklichst, daß man selber gar nicht im leisesten die Absicht hat, einen solchen An­trag zu stellen, daß man aber jeden solchen Antrag unterstützen würde. In London er­klärt man: Nicht Großbritannien, sondern der Völkerbund hat die Sanktionen be- schloffen, er muß sie auch ausheben. Andere britische Kreise vertreten die Ansicht, daß es nicht der Würde und Verantwortlichkeit des Empire entspräche, sich hinter dem Rücken südamerikanischer Staaten zu verstecken, weshalb Großbritannien selbst führend Vor­gehen müßte. Wenn man demStar" glau­ben darf, dann hat Großbritannien den französischen Außenminister eingeladen, einen solchen Antrag zu stellen; aber Blum und Delbos sollen heftigst abgewunken haben. Sicher aber ist, daß die kleinen Staaten un­ter allen Umständen London oder Paris den Vortritt lassen.

Zweitens: Man wird der Völker- bundsreform kaum mehr aus- weichen können; die Ohnmacht und Einseitigkeit der Genfer Einrichtung ist zu offenkundig geworden. Nach demDaily Ex­preß" wird jetzt auch Großbritannien für diese Reform im Sinne einer TreNung der Satzungen vom Versailler Vertrag ein- treten;Daily Mail" ergänzt diese Ver­mutungen dahingehend, daß die Vermitt- lungsaüfgabe des Bundes durch regionale Pakte erleichtert, die Anwendung von Sank­tionen aber auf ganz besondere Fälle be- schränkt werden soll. Eine endgültige Ent- scheidung soll aber erst nach dem Eintreffen der deutschen Antwort, auf den britische» Fragebogen erfolgend - - - ' ^ r