Das Reich fördert die Heimstiittenfiedlung
Die Neichsregierung hat durch einen Nund- erlaß vom 27. Juni 1935 an die Negierungen der Länder und an die zuständigen Preußischen Verwaltungsbezirke erneut unter Beweis gestellt, daß sie die Förderung der Heim- stättenfiedlung als eine der vordringlichsten Aufgaben ansieht. Der Erlaß behandelt die „Anerkennung" von Siedlungsvorhaben als Kleinsiedlungen. Die bestehenden Bestimmungen über den Begriff der Kleinsiedlung sind damit wesentlich aufgelockcrt worden.
Die Bedingungen, die ein Privates Sicd- lungsvorhaben erfüllen mußte, um als „Kleinsiedlung" anerkannt zu werden, sind weitgehend erleichtert worden, so daß die vielen Vergünstigungen in steuerlicher und baupolizeilicher Hinsicht. die für die mit Reich smit- teln geförderten K l e i n s i e d l u n - genvorgesehensind, ingrößerem Umfange auch für Siedlungen, die bisher nicht in diesen Nahmen paßten, in Anwendung gebracht werden können. Damit erfährt die private Kleinsiedlung eine nicht zu unterschätzende Förderung. Tie wesentlichsten Punkte des Erlaßes seien hier kurz zusammengesaßt:
Die Kosten für die Errichtung einer Kleinsiedlerstelle dürfen jetzt ausschließlich der Kosten des Grunderwerbs und der Gelände- erschleißung bis zu 6000 NM. betragen. Damit ist einem dringenden Wunsch aus dem Kreis der Siedlungswilligen Rechnung getragen worden, da die Praxis beim Bau vielfach ergeben hat. daß die bisher gesteckte Grenze zu niedrig war.
Bisher erhielt auch der private Kleinsied- ler nur Vergünstigungen von staatlicher Seite, wenn er ein Monatseinkommen von nicht mehr als NM. 200.— hatte. In der Praxis hat sich herausgestellt, daß die Spezialarbeiter der Jndustriewerke, an deren Seßhaftmachuna die Industrie selbst interessiert ist, mit ihrem Einkommen über dieser Grenze von NM. 200.— liegen. Durch den Nunderlaß ist diese Grenze sür die ohne Neichsmittel erstellten Siedlungen aufge- hoben, so daß nun auch Arbeiter mit einem höheren Einkommen auf staatliche Förderung bei der Erstellung einer Siedlung rechnen können, was unzweifelhaft auch die Bereitschaft der Industrie, ihren Spezialarbeitern den Erwerb einer Siedlung zu erleichtern, in erheblichem Maße steigern wird.
Um dem Siedler mehr Wohnraum zur Verfügung stellen zu können, sind auch die Bestimmungen über den Ausbau des Dachgeschosses weitgehend erleichtert worden. Es ist j>etzt der Ausbau eines zweiten Vollgeschosses für die eigenen Bedürfnisse des Siedlers sowie der Einbau einer zweiten ab- geschloffenen Wohnung im Dach- oder Ober, geschoß zugelasfen, allerdings immer unter der Voraussetzung, daß die Gesamtkosten niemals NM. 6000.— überschreiten.
Durch die Ausweitung des Begriffs „Klein- siedlung" ist ein großer Schritt auf dem Wege vorwärts getan worden, dem Arbeiter eine menschenwürdige Wohnung zur Verfügung zu stellen, ihn gegen Konjunkturkrisen zu sichern und ihn außerdem fest mit einem Stück Heimatboden zu verbinden.
Rgkeit dem italienischen Regierungschef einen .umfangreichen Bericht zugesandt, der von dem Duce mit warmen Worten der Anerkennung und des Dankes für die von ihm 'geleistete eifrige Arbeit telegraphisch beant- wortet wurde.
Mussolini erkennt darin, daß die Aufgaben des Generalgouverneurs auf allen Gebieten in einem unaufhaltbarem Tempo vorwärts» geschritten seien und Eritrea instand setze, seine gegenwärtigen und kommenden Aufgaben zu erfüllen. Alles, was eine starke Bevölkerung und ein großes Heer zum Leben braucht, wie Straßen, Wasser, Lebensmittel. Häuser. Verkehrswege. Krankenhäuser und unendlich viele andere Notwendigkeiten, ist, wie in dem Telegramm ausgeftthrt wird, trotz aller Schwierigkeiten gerade ganz besonders der weiten Entfernungen, zu einer Lösung gebracht worden. Auch die Stockun- gen im Hafen von Maffaua, die einige Zeit lebhafte Beunruhigung auslösten, seien überwunden. Der faschistische Glaube und Wille habe alle bestehenden Schwierigkeiten besiegt.
Der Duce begann das Telegramm an sei- nen alten Kampfgenoffen, der bekanntlich einer der vier Ouadrumvirn des Marsches auf Rom ist. mit folgenden Worten:
„ES bleibt noch vieles zu tun übrig, aber auf Grund Deines Berichtes glaube ich, daß der schwierig st e Augenblick überwunden ist, und ich bin sicher, daß Deine Arbeitserfüllung im 2. Semester noch be- friedigender fein Wird. In diesem Sinne übermittle ich Dir und Deinen Mitarbeitern den Ausdruck meiner Zufriedenheit und meiner Freude, dem sich die Schwarzhemden an» schließen, die Deiner schwierigen Ausgabe mit großem Mitempfinden folgen."
Anläßlich der besonderen Ehrung de Bonos werden seine Verdienste in der italienischen Presse stark hervorgehoben und auf seine alte Kampfgemeinschaft mit dem Duce hingewiesen.
Aveiwls Mission gescheitert
Paris, 18. Juli.
Die Bemühungen des Generalsekretärs des Völkerbundes Avenol, in London und Paris zu erreichen, daßautzerhalbdes Völkerbundes Dreierverh a n d- lungen zwischen England, Frankreich und Italien geführt würden, sind, wie Frau Ta- vouis im „Oeuvre" schreibt, gescheitert.
Diese Regelung, die für Frankreich sehr annehmbar gewesen wäre, sei an der Haltung der britischen, sowie der italienischen Regierung zunichte geworden. Die Briten seien zu ihrer früheren Einstellung zurückgekehrt, den Streitfall vor dem Völkerbund zu regeln. Somit sei der Zusammen- tritt des V ö l k e r b u n d s r a t s nach dem 25. Juli unvermeidlich geworden. Die Bemühungen des französischen Botschafters in Rom, die Absichten Italiens kennen zu lernen, hätten ebenfalls zu keinem Erfolg geführt. Mussolini beschränkte sich darauf, allen hochgestellten Personen, die sich ihm näherten, zu erklären, daß das Ansehen Italiens einen Feldzug in Abessinien verlange und daß er nicht mehr Verhandlungen zu führen wünsche.
Zwar handele es sich hier nur um ein Manöver, denn im letzten Augenblick werde er sich mit Abessinien „vergleichen". Man suche daher angesichts der bevorstehende» Ratstagung zu einer neuen Taktik zu gelangen. die darin bestehe, Italien zu veranlas- sen, sich des Völkerbundes zu bedienen, an- statt sich gegen ihn zu wenden. Da Italien
behaupte, umfangreiche Unterlagen sür An- klagen gegen Abessinien wegen des dort Herr, schenden Sklavenhandels, wegen Grenzver- letzungen, wegen Nichteinhaltung von Ver- trägen usw. zu besitzen, sei eS 'empfehlend- wert, diese Akten dem Völkerbundsrat zu unterbreiten.
Englische Vorbereitungen in Ostasrika. Die Mailänder „Gazetta del Popolo" berichtet, daß die englische Regierung an den Grenzen der englischen Kolonie Kenya und Britisch- Somaliland zahlreiche, mit den modernsten Waffen ausgerüstete Truppenabteilungen zusammenziehe, um für jedes Ereignis vorbereitet zu sein.
Vereinbarungen der Frontkämpfer
Ausgestaltung der deutsch-englischen Frout- kämpserbezichnngen
Berlin, 18. "Juli.
Das Programm der Deutschland-Reise der englischen Frontkämpfer sah am Donnerstag eine Arbeitsbesprechung über die künftige Ausgestaltung der gegenseitigen Beziehungen vor. Im Namen seines Verbandes lud dabei Major Fetherstone-Godley die deutschen Kameraden zur Teilnahme an der nächsten Jahrestagung der British Legion Pfingsten 1936 nach England ein. Die deutschen Frontkämpfer nahmen diese Einladung mit großem Beifall auf. In der Zwischenzeit soll eine Eng- lanbreise deutscher Frontkämpfer dem Studium des Versorgungswerkes der British Legion und einem eingehenden Meinungsaustausch über die sozialen Einrichtungen dienen. Als besonders wichtig «nrde festgestelli, daß die Jugend der Völker im Frontkämpfergeiste erzogen werde.
Neueste Nachrichten
Der Reichskriegsminister bei den Pionier- übunge« an der Weser. Der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generaloberst v. Blomberg, besichtigt am 19. Juli die Standorte des Heeres und der Luftwaffe in Kassel und wohnt am 20. Juli Pionierübungen an der Weser bei.
Großer Winterhilssanstrag für Odenwald und Württemberg. Die Reichsstelle des Winterhilfswerks hat der Oöenwäldcr Elfenbcin- industrie einen neuen Auftrag für Winterhilfsabzeichen zugeteilt. Mitbeteiligt sind diesmal die württemberger Elfenbeinschnitzer und Sie Kammacher von Oberramstadt. Es sind 9 Mill. Kunstharz-Narzissen herzustellen.
Reichslotterie für Arbeitsbeschaffung. In Dresden und Planen sind vorgestern zwei Hauptgewinne der Lotterie zu 10 000 gezogen worden. Im Reich fielen bis jetzt sieben von Sen insgesamt zwanzig Hauptgewinnen zu 10 000 außerdem sind noch vierzig
SOOO-^L-Gcwinne in der Lotterie enthalten.
Was die Aufhebung der Habsburger-Gesetze kostet: „1,2 Millionen Schilling muß die österreichische Negierung für die Benützung der den Habsburgern zurückgegebenen Schlösser und Häuser durch Staatsbetriebe zahlen. Außerdem erhält die Familie Habsburg eine Abfindungssumme von rund 80 Millionen Schilling als Entgelt für jene Güter, die bereits während der letzten 17 Jahre vom Staat verkauft oder langfristig verpachtet wurden.
Neue französische Marineflugzeuge. Kriegsmarineminister Pietri hat den Luftfahrtminister aufgcfordert, für Rechnung Ser Kriegsmarineluftfahrt drei Marineflugzeuge von je 37 Tonnen in Auftrag zu geben, die die Überwachung der atlantischen Küste aus große Flugentfernung sichern sollen.
AbollSitler-Marsch der M zum sreiOsparteltag nach Nürnberg
Berlin, 18. Juli
Zum diesjährigen Neichsparteitag ver. anstaltet die HI. einen großen Bekenntnis, und Propagandamarsch durch ganz Deutschland in die Stadt des Reichsparteitages, den Adolf-Hitler-Marsch. Aus allen Gebieten der HI. marschieren Einheiten mit sämtlichen Bannfahnen in der Stärke von 50 bis 100 Hitlerjungen auf vorgeschriebener Marsch, strecke nach Nürnberg. Am Tage der Erösf. nung des Parteitages, am 10. September, treffen die 1500 Hitlerjungen mit 341 Fah- nen in Nürnberg ein und werden dort zu einer großen HJ.-Fahnen-Einheit zusammen, gestellt.
MilitarslrafgMbuch gilt für die ganze Wehrmacht
Berlin, 18. Juli
Die auf Grund des Wehrgesetzes notwendigen Aenderungen des Militärstrafgesetz- Huches wurden nunmehr im Reichsgefetzblatt veröffentlicht. Danach wird das Militärstrafgesetzbuch für die ganze Wehrmacht (bis- her nur Heer und Marine) gültig. Die Ehren- strafe der Entfernung aus Heer oder Marine wird durch den Verlust der Wehrwürdigkeit ersetzt. Für die Wehrpflichtigen des Beurlaubtenstandes werden besondere Strafbestimmungen wieder eingeführt. Dienstentlassung von Mannschaften erfolgt nunmehr beim Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte bis zu drei Jahren, bei Gefängnisstrafen von mehr als einem halben Jahr wegen vorsätzlich begangener Taten, bei Unfähigkeit zum Bekleiden öffentlicher Aemter. bei Unterbrin- gung in einer Lrinkerheil- oder Entziehungsanstalt, in einem Arbeitshaus oder bei Verbot der Berufsausbildung.
Fernsehen vom Brocken aus
Schierke (Harz), 18. Juli
Von Berlin über Magdeburg und Wernigerode kommend, traf Dienstag abend der aus zwölf Wagen bestehende Fernseh. kendezug des Neichspostzentralamts in Schierke ein. Die Fahrzeuge, in denen sich die fernsehtechnischen Einrichtungen be- finden, blieben während der Nacht in Schierke und sind am Mittwoch auf den Brocken hinaufgefahren. Auf der Brocken- kuppe selbst sind in den letzten Tagen die erforderlichen Vorbereitungen für die Durchführung der Versuche getroffen worden; man hat zwei etwa 10 Meter hohe Masten errichtet und einen Teil des Geländes planiert, aus dem dann die Fahrzeuge Aufstellung nehmen werden. Man rechnet für die Durchssib- rung der Versuche mit einer Dauer von einigen Wochen. Die Versuche dienen der Feststellung der Fernsehmöglichkeit vom Brocken aus.
Nolen fordert Grenzünderung gegenüber der Tschechoslowakei
rp. Warschau. 18. Juli.
Am 23. Juli, dem Jahrestag der Tei- lungOst. (Oesterreichifch-)Schle- siens zugunsten der Tschechoslowakei, wird im polnischen Teil dieses Gebietes eine große Kundgebung aller polnischen Verbände statt, finden. In dem Aufruf zur Kundgebung heißt es u. a.: „Wir verlangen, daß der polnischen Bevölkerung in der Tschechoslowakei das Selbstbestimmungsrecht gewährt wird. Wir fordern gebieterisch die Ne- Vision der Grenze!"
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18) Lovvilabi bv lkail-Dunkki-Berlaa. Berlin.
Nicht weinen, denkt Helen. „Du warst nicht Kl erreichen. Jul. Und dann hat er auch bei Per angerufen, nicht ausdrücklich bei mir; und dann ist es doch früher oft so gewesen, und du hast nre etwas gesagt . . ."
„Also in dieser Woche noch . . .". sagt er und setzt sich in Bewegung.
Sie läuft neben ihm her. „Er möchte es genauer wissen. Jul", beginnt sie nach einer Weile.
Er bleibt erbost stehen. „Sol Das wird immer schöner, der Herr Nilien will es genau wissen! Vielleicht befiehlt er mir noch, aut die Minute genau, wann ich zu erscheinen habe!"
Helen sieht ihn entsetzt an; vorhin war ihr klar geworden, wie gefährdet ihr eigenes lück war. jetzt erkennt sie. daß die Gefahr, e von Gerda auSging. viel gewaltiger ist. ie bedrohte Per und die Expedition.
A.Du wolltest doch eigentlich morgen schon rühren. Jul", sagt sie. bleich bis in die Lippen.
-^-.Morgen nicht", sagt er hestig.
^ Sie steht ihn fassungslos an.
^.Morgen abend kommt doch die Prelle, da Hnn ich doch nicht schon morgen früh sah- len". erklärt er.
Sie atmet etwas auf. aber seine Heftigkeit ist ihr unfaßbar, was hatte sie ihm getan? Nnd dann verschleiern sich doch ihre Augen. Ge wehrt sich verzweifelt dagegen, aber es ist
nutzlos. „Jul. ich Ulirs, was IN meiner Macht stände, und würde Gott auf Knien danken, wenn sie noch in dieser Stunde abführe."
„Das hat doch nichts mit ihr zu tun", sagt er unsicher und heiser. „Was denkst du denn nur. wir haben uns beim Rennen in Rämen getroffen, du selbst hast mir am Telephon geraten. hinzufahren, und das ist alles . . ." . Ihre Augen klären sich wieder auf. sie wird .»bewegt. „Gut Jul; ihr habt euch beim Rennen in Rämen getroffen. Aber jetzt ist sie hier, Jul. Hier bei dir. Sie ist mit dir mitgefah- ren. Bist du nun so kurzsichtig, zu glauben, daß dies absichtslos geschehen ist? Bist du wirklich to kurzsichtig?"
„Ich kann es nicht glauben", sagt er schwer und mitgeriffen von der Bewegung, „aber ich lasse dich nicht im Stich!"
Er ist aber schon aut dem Wege dazu, denkt Helen und dreht sich schweigend ab.
Klaffroth und Helen kommen später zum Abendessen, sie haben Per. der sein Zimmer nicht mehr verlaßen will. Gesellschaft geleistet.
Gerda ist nicht mehr im Speisesaal, sie sitzt mit Herrn Ström an einem Tisch im Kaffee- raum.
„Wo hat sie den denn geangelt?" sagt Klafsroth und muß lachen. „Wenn das seine Frau sähe, das gäbe ein Theater."
Greta Ström geht aus Gesundheitsrücksich- ten um acht Uhr zu Bett, er sagt dann immer. er spiele noch eine Partie Bridge: jetzt sitzt er bei Gerda am Tisch und spielt eine Partie mit dem Feuer.
Als Klafsroth und Helen dann auch am Tilch sitzen, beobachtet Klafsroth ihn. Ström starrt Gerda wie eine Erscheinung an. Wenn sie lacht, lacht er mit, macht sie eine HanL-
vewegung, hebt er auch die Hand, beugt sie sich etwas vor. tut er dasselbe.
Herr Ström brennt jedenfalls lichterloh, selbst an den Nebentischen merkt man es schon, man steckt die Köpfe zusammen, tu- schelt und kichert. Am nächsten Morgen wird das ganze Hotel davon voll sein, und hat er Pech, dann erfährt es auch Greta. Wahrscheinlich wird sie dann aber nicht mehr um acht Uhr zu Bett gehen und vertrauensvoll an seine Bridgepartie glauben.
Was bezweckt sie eigentlich damit, denkt Klaffroth. daß sie diesen braven Mann so in Fahrt bringt?
Gerda sitzt mit blitzenden Augen »nd lachenden Zähnen, und ihre Backen sind leicht gerötet.
Dann sagt sie Plötzlich: „So. Herr Ström. Sie haben mir vorhin ausgcholfen und mir Feuer gegeben, dann sagten Sie. Sie wollten Bridge spielen, jetzt müssen Sie aber gehen. Ihre Partner warten schon mit wütenden Gesichtern."
Der kleine Kaufmann fällt ans Wolken der Seligkeit, blickt kummervoll nach hinken, wo seine Partner schon ärgerlich die Karten zwi- schen den Fingern drehen, und geht schließlich wie ein begossener Pudel ab.
„Ich garantiere dafür", sagt Klaffroth. „daß der heute io schlecht wie nie in seinem Leben spielen wird. Sein Partner wird sich die Haare ausrauken vor Aerger! Warum hast du ihn so in Fahrt gebracht?"
„Habe ich?" ^
„Er brannte lichterloh!"
„Vielleicht macht es mir Spaß. Jul . .
In diesem Augenblick kommt Herr Ström an den Tisch zurück: er hat einen Ersatzmann gesunden und >ür fein Teil die Partie abgesagt. er habe heute keine Lust zum Spielen, tagt er strahlend.
Uno ais er nch letzt, lragl er gteictizeiiiz Klafsroth und Helen, ob sie morgen auch mit von der Partie nach Tännforsen seien.
„Nichtig", sagt Gerda, „Herr Ström hat mir vorhin von Tännforsen erzählt, ich möchte den Wasserfall gern sehen, er soll sehr schön sein."
„Er ist schön", sagt Klaffroth. „wir können morgen vormittag fahren."
„Wollen Sie noch länger in Are bleiben?" fragt Herr Ström und wendet sich wieder an Gerda.
Sie sieht ihn lauernd an. „Es kommt daraus an. . ."
Herr Ström möchte auch alles willen. „Wollen Sie überhaupt Schweden kennenlernen. oder sind Sie nur zum Schiläufen nach Are gekommen?"
„Deshalb auch. ja", antwortet sie zwiespältig.
Herr Ström wird jetzt neugierig wie ein junges Kaninchen. „Das ist interessant, also auch noch aus einem anderen Grunde?"
„O ja. auch noch aus einem anderen Grunde: aus einem ganz bestimmten sogar. Ich kann ihn ja auch ruhig verraten, wir find hier ja so schön zusammen. Ich will mir einen Mann zurückholen."
Ström wischt sich über den kahlen Kopf und sitzt mit einem ungelösten Lachen da.
Helen ist bleich geworden, sie sieht auf Klaffroth: der sitzt und starrt Gerda von der Seite an. Sie sollte aufhören, solchen Unsinn zu reden.
Gerda richtet sich aus und sieht Helen steil ins Gesicht.
Und Helen, gezwungen von der Gewalt dieses herausfordernden Blickes, «ragt zitternd: „So. und ist denn der Mann hier?"
„Allerdings" Gerda läßt ihr Gesicht nicht eine Sekunde los.
(Fortsetzung folgt.).