inblick auf die Zükhnff betrachte. Die leine Entente würde eine Wiedereinsetzung der Habsburger als einen Kriegsfall an- sehen.

Eine einfache Drohung mit der Wiederher- stellung der Monarchie würde genügen, um bei der Kleinen Entente sofortige Mobil- machungSmaßnahmen auszulösen. Man wisse das in Wien. Warum spiele man so unüber. legt mit dem Feuer?

Einige Blätter geben Erklärungen wieder, die der in Paris weilende Führer der öster­reichischen Legitimisten. Baron v. W i e 8- ner. zur neuen Lage abgegeben hat. Er be­hauptete. daß der Beschlug der österreichi­

schen Regierung als eine rein tnnerösterret-, chische Angelegenheit zu gelten habe und daß die Frage der'etwa! gen Rückkehr des Erzherzogs Otto noch nicht aktuell sei. Im übrigen aber habe nie­mand das Recht, gegen die innerösterreichi­sche Entwicklung »u protestieren.

Das Orga» des Wiener Heimatschntzes, die Oesterreichische Abendzeitung", veröffentlicht unter dem TitelDie Kaiserin-Witwe kommt nach Oesterreich" in großer Aufmachung die Meldung, daß Zita vou Habsburg und ihre Kinder mit Ausnahme Ottos noch im Laufe dieses Sommers zu einem Ferienansenthalt nach Oesterreich kommen.

Schwerer Flugzeugunfall in Berlin-Britz

Abstürzendes Flugzeug setzt Wohnhaus in Brand Sechs Todesopfer

Berlin, ö. Juli

Freitag vormittag gegen l l.30 Uhr ereig­nete sich über Britz bei Berlin ein schwerer Nugzeugunfall. Das Flugzeug das

» gelmäßig für die Firma Siemens vom Flughafen Tempelhof aus technische Ver­suchsflüge unternimmt, stürzte aus bisher nicht geklärter Ursache eine Viertelstunde nach den, Start ab und schlug in das Haus Jahn­straße 48. Der Flugzeugführer und fünf wei­tere Insassen kamen hierbei ums Leben.

DaS Haus Nr. 58 geriet sofort nach vem Unglück in Brand, was sicherlich auf den noch ziemlich gefüllten Benzintank des Flugzeuges, Vas erst eine Viertelstunde vorher gestartet war, zurückzuführen ist. Die Wirkung des Un- falls war sehr stark. Einige Wohnungen de- dreistöckigen Hauses wurden schwer mitgenom­men und zum Teil in Brand gesetzt. Außerdem hat das unmittelbar anschließende Haus unter den Unfallauswirkungen gelitten. Hier wurde ein Teil der Hauswand herausgerissen und di« Stichflamme ging durch einige Wohnungen bis zur gegenüberliegenden Hausfront hindurch Der Verwalter des Hauses, Otto, mit seiner Frau, die sich gerade in der Küche beim Mittag.

essen befanden, wurden von dieser Flamme er. faßt und getötet. Das Flugzeugunglück hat so- mit 8 Todesopfer gefordert.

Zausend Arbeiter durch Brand brotlos geworden

Kattowitz, 5. Juli

In Kattowitz ist die Lampen­fabrik Helios völlig niedergebrannt. Hierdurch sind 250 Arbeiter und Arbeiterin^ nen für lange Zeit erwerbslos geworden. Ter Schaden beträgt 350 000 Zloty. Der Branq ist durch die Explosion einer Flasche mit Methyl - Alkohol entstanden, deren Inhalt sich an einer Gasflamme entzündete.

Der Brand aus der Roden-Grube in Sosnowitz nimmt immer größeren Um­fang an. Der Löschmannschaft, die aus 150 Bergarbeitern besteht, ist es noch nicht gelun­gen, bis an den Brandherd vorzudringen, da die Rauchentwicklung immer stärker wird. Das Feuer unter Tag hat bereits so großen Schaden angerichtet, daß die Grube für viele Monate außer Betrieb bleiben muß. lieber 700 Arbeiter verlieren dadurch für lange Zeit jede Verdienstmöglichkeit.

Die Revolution im deutschen Strafrecht

Reichsminister Dr. Frank über den neuen deutschen Rechtsgedanken

Berlin, 4. Juli.

Reichsleiter und Neichsminister Dr. Frank hat unter der NeberschristRevolution im Strafrecht" einen Aussatz veröffentlicht, der zu dem Neichsgesetz zur Aenderung von Vor­schriften des Strafverfahrens und des Ge» richtsverfasfungsgesetzes Stellung nimmt. Der Verfasser schreibt u. a.:

Es wird in Zukunft nur ein Strafrecht geben, das den Verbrecher jeder Schattie­rung als einen Schädling der Volksgemein­schaft ansieht und ihn durch eine gerechte Bestrafung aus dieser Gemeinschaft aus­scheidet. Am 26. Juni 1935 hat die Reichs- regierung folgende Aenderungen der Straf­prozeßordnung beschlossen:In die Straf- Prozeßordnung werden als 8 170» und als 267» folgende Vorschriften eingeführt:

8 170»: Ist eine Tat, die nach gesunder « 'lksanschauung Bestrafung verdient, im ) .-setz nicht für strafbar erklärt, so hat die ^laatsanwaltschaft zu prüfen, ob auf die Tat jder Grundgedanke eines Strafgesetzes zu­trifft und ob durch entsprechende Anwendung dieses Strafgesetzes der Gerechtigkeit zum Siege verholfen werden kann. (8 2 des Straf­gesetzbuches).

8 267 ». Ergibt die Hauptverhandluna.

der Angeklagte eine Tat begangen Hai. ie nach der Volksanschauung Bestrafung verdient, die aber im Gesetz nicht für straf­bar erklärt ist, so hat das Gericht zu prüfen. Pb aus die Tat der Grundgedanke eines Strafgesetzes zutrifft und ob durch entspre­chende Anwendung dieses Strafgesetzes der iGerechtigkeit zum Siege verholfen werden rann. (8 2 des Strafgesetzbuches.) 8 265 Abs. 1 gilt entsprechend.

Als ein Grundgedanke des bisherigen deutschen Strafrechts gilt der Satz:nullum crimen, nulla Poena, sine lege". Er ist in 8 2 des heute noch geltenden Strafgesetzbuches verankert und bildet den Ausgangspunkt der sogenanntenmodernen" Strasrechtsschule.

Es war selbstverständlich, daß mit der na­tionalsozialistischen Revolution und dem Umbruch der Weltanschauung dieser Grund­satz als erster bekämpft wurde. Bei allen Ne- sormarbeiten seit der nationalsozialistischen Revolution auf dem Gebiete des Strafrechts stand die Behandlung dieser Frage, die sich in der modernen Strafrechtspflege in der Frage der Analogie der Strafrechtsbestim­mungen verdichtet hat. an erster Stelle.

In Zukunft wird es ausge­schlossen sein, daß ein Verbre­

cher nur deshalb straffrei aus­gehen wird, weil durch irgend- welcheLücken im Gesetzoder durch unklare und widerspruchsvolle Auslegungen der Gerichte eine Bestrafung nach dem formaler Wortlaut des Gesetzes nicht er- folgen kann. Das bedeutet nicht, daß der Richter in Zukunft ähnlich dem Gesetzgeber für bestimmte Tatbestände neue Strasrechts- normen schassen kann. Grundsätzlich wird er auch in Zukunft an das Strafgesetz gebunden sein. Er hat jedoch in Zukunft die Möglich­keit. bei Vorliegen der angeführten Voraus­setzungen in jedem Falle einen Schädling der Volksgemeinschaft der Bestrafung zuzufüh­ren.

Das bedeutet nicht, daß jeder der künftig in Deutschland angeklagt wird, auch schon von Anfang an als schuldig anzusehen ist: das bedeutet also nicht, daß der Angeklagte in seinem Verteidigungsrecht irgendwie be­schränkt werden soll. Das bedeutet vor allem nicht etwa den Umstand, daß der national- sozialistische Staat nicht auch sehr wohl zwi- scheu den Verbrechern aus übler Gesinnung mit absolut gemeinschädlichem Instinkt und Wirken einerseits und dem kleinen, harm­losen. mehr aus Unverstand und Schwäche als aus Schlechtigkeit mit den Ordnungs­prinzipien der Volksgemeinschaft in Konflikt geratenen Alltagssünder unterscheiden könnte.

Diese neue strafgesetzliche Aenderung ent­hält das klare Bekenntnis des Nationalsozialismus zur selb, ständigen, freien, unabhängi­gen Richter persönlick>k?it

oem Machkapparat tritt in auen germanil schen Staaten seit jeher der Rechtsapparat. Und so ist es ein gewaltiger Fortschritt in der Gestaltung unserer Rechtszustände, daß der deutsche Strafrichter mit einer stolzen Entscheidungskraft versehen wird, die ihm, als dem Repräsentanten der nationalsozia- listischen Weltanschauung und des gesunden deutschen Volksempfindens, die Rolle eines Volksrichters in der schönsten Bedeu­tung dieses Wortes überträgt. Der Führer hat durch dieses Aenderungsgesetz die Ehre des deutschen Richters in einer Weise ver­ankert, daß ihm dafür der gesamte deutsche Nechtsstand Dank weiß.

So ist das Gesetzgebungswerk vom 26. Juni 1935 ein weiterer Schritt zum Aufbau des nationalsozialistischen Staates Adolf Hitlers auch aus dem Gebiete des Rechts. Ich appelliere hier an das ganze deutsche Volk erneut, der hohen Auffassung des Führers über den Rechtsschutz und die Würde der Nechtseinrichtungen des deutschen -Volkes, wie sie im Nationalsozialismus verankert sind, sich stets eingedenk zu zeigen. Jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau kann überzeugt sein, daß wir nationalsozialisti­schen deutschen Rechtswahrer treu und dank­bar dem Volke gegenüber, das uns mit der großen Aufgabe der Nechtsschaffung und der Rechtssicherung betraute, auch bei diesem neuen, revolutionären, grundlegend wichti­gen und weit über Deutschland hinaus, bet allen Juristen Beachtung findenden Gesetz­gebungswerk vom 26. Juni 1935 nur an die Wohlfahrt des deutschen Volkes denken wol­len und darnach handeln werden.

Der Kongreß der deutschen Lebensbeiahru

Heute beginnt in Hamburg die Reichstagung der NSG.Kraft durch Freude"

rk. Hamburg, 5. Juli.

Die alte Hansestadt Hamburg rüstet zum Empfang der Teilnehmer an der Reichs- tagung der NS.-GemeinschaftKraft durch Freude", die am Samstag beginnt. Mit Ab- sicht hat man diese Reichstagung nach Ham­burg. gewissermaßen in das Schaufenster Deutschlands, verlegt, um aller Welt die einzigartigen Leistungen dieser einzigartigen nationalsozialistischen Einrichtung zu zeigen. Es ist ein Kongreß der deutschen Lebensbe­jahung. getreu dem Wort des Neichsorgani- sationsleiters Dr. Ley auf dem Kongreß der Deutschen Arbeitsfront am 16. Mai 1934: Der Lebensvernemung setzt der National­sozialismus die Lebensfreude, den Lebens- willen und die Lebensbejahung entgegen!"

Zum ersten Male legt die NS.-Gemein- schastKraft durch Freude" Rechenschaft ab Mer ihre Leistungen, die im einzelnen anzu. führen wohl unnötig ist. Denn es wird kaum einen deutschen Volksgenossen geben, der nicht Bewunderung hegte für dieses ge­waltige Werk. Im Mittelpunkt der Tagung steht eine Haupttagung mit den Rechen­schaftsberichten der Aemter und Abteilungen und eine GemeinschaftstagungArbeit und Kultur". Auf beiden Tagungen haltert grundlegende Referate ReichSorganisations- leiter Dr. Ley, sein Stellvertreter Schmeer, Stabsleiter Dr. v. Rente ln und der Reichsamtsleiter der NSG.Kraft durch Freude" Horst Dreßler-Andreß.

Außer den Gauwaltern und Sachbearbeitern nehmen auch Arbeiter-Ehrenabordnungen aus jedem Gau ein Arbeiter und eine Ab­ordnung der Neichsautobahn-Arbeiter als Gäste des Hamburger Senats teil; sie wer­den während ihres Hamburger Aufenthalts von Hamburger Betriebsführern betreut.

Nach der feierlichen Eröffnung der Neichs- tagung am Samstag in der Neuyork-Ham- burger Gummiwaren-Eompagnie zu Ham- burg-Barmbeck und nach kurzen Einzeltagun­gen der Aemter der Abteilungen werden die Tagungsteilnehmer auf dem Tagungsschiff Albert Ballin" begrüßt. Am Nachmittag empfängt der Hamburger Senat die Arbeiter. Abordnungen im Rathaus. Der Samstag- abend ist einem Kameradschaftsabend der Tagungsteilnehmer auf dem Tagungsschiff gewidmet.

Den Sonntag leitet ein Hafenkonzert und großes Wecken auf allen Straßen und Plätzen Hamburgs ein. Es folgt die große Kund­gebung auf der Festwiese im Hamburger Zoo, bei der Dr. Ley, Dreßler-Andreß und Reichs­statthalter Kaufmann sprechen werden. Am Nachmittag findet unter dem LeitwortVolk spielt fürs Volk" das große Volksfest statt.

Am Montag wird die Haupttagung fort­gesetzt. Am 8. Juli erfolgt die Erstaufführung des preisgekrönten FestspielesDeutsche Heimkehr". Eine gemeinschaftliche Fahrt der Tagungsteilnehmer nach Cuxhaven am Dienstag beschließt die Reichstagung.

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Lautsprecher melden, daß der Start gleich beginne. Ein Paar Motoren donnern. Klaff­roth reckt schon den Hals, aber er hat sich ge­täuscht, es sind nur die Motoren der Flug­zeuge in der Luft. Schleife auf Schleife ziehen sie über die Hunderttausend, über den ver­schneiten See. über die Rennstrecke und über die weißen, schweigenden Wälder. Wege und Berge.

Ohne Zweifel, es ist ein ungewöhnlich ein- drucksvolles Bild. Klaffroth sieht zu den Fliegern hoch; Gerda konnte übrigens auch fliegen: schon wieder Gerda.

Die Leute werden immer unruhiger. Klaff­roth reckt wieder den Hals, aber er kann den Startplatz schlecht übersehen. Er muß ein Stückchen weiter nach links, da scheint die Sicht bester zu sein.

Er stampft durch den hohen Schnee, weiter nach links, und bleibt dann wieder stehen. Die Sicht ist hier wirklich vortrefflich. Am Start stehen in elf Reihen hintereinander dreiunddreißig Wagen. Die Fahrer sitzen schon am Steuer, es sind durchweg Schwe­den-, Finnen. Norweger. Nur einen Deutschen glaubt er zu erkennen. KlaPProth hat nrcht viel Ahnung davon, wie man richtig Nennen fährt, aber immerhin kann er selbst in ge­mütlichem Tempo, versteht , sich einen Wagen fahren, er kann sich deshalb.ein Bild

machen, was für Anjorderungen vieles Nennen an Wagen und Fahrer stellt.

Die Wagen fahren mit Schneeketten, sonst würden sie sich auf dem Eis des Sees über­haupt nicht halten können, aber sie werden trotz dieses Schutzes noch genug kreiseln. Die Bahn geht dann weiter über, durch und an Schneewehen vorbei, die zum Steckenbleiben und Ueberschlagen wie geschaffen erscheinen, biegt in eine Gerade, die vorläufig noch ganz harmlos aussteht: aber bald wird sie festge­fahren und vereist sein.

Auf dieser Bahn sollte fahren, wer wollte. Wieviele würden sich heute das Genick brechen?

Klaffroth bedauert den Deutschen, den er nicht kennt: der Mann war ja verrückt, hier zu fahren, auf der Avus mochte er einer der Besten sein, aber hier riskierte er den Hals, hier sollte er die mit Natur, Wetter. Boden und Schneeketten vertrauten Nordländer allein sausen lasten. . .

Wer das wohl war? - ''

Klaffroth hat Plötzlich ein solches Interesse an seinem Landsmann, daß er sich umsteht, ob ihm nicht jemand den Namen sagen könnte.

Es wird ihm niemand den Namen sagen können, denn kaum einer wird verstehen, was er will. Seine Augen wandern hin und her. bis sie an dem Rücken einer Frau hängen bleiben. Er glaubt, diese Frau zu kennen. Gewiß, hier stehen mindestens zehntausend solcher mittelgroßen schlanken Frauen, auf der Erde haben Millionen von Frauen eine solche Gestalt . . . aber die da steht, das ist Gerda; ein Irrtum ist unmöglich.

Hat er noch seine fünf Sinne beisammen? Wie soll Gerda hierher nach Rämen kommen, sie ist doch in Hamburg verheiratet?

Schwamm über Gerda; solch ein Unsinn. Klaffrotb-lLLelt kläglich. .einen.v«-^

oamml peinlichen Schreck verommen, als habe er sich etwas zuschulden kommen lasten; ftin Herz schlägt dumpf und schwer.

Er ärgert sich über diesen Schrecken? Zum Kuckuck, hat er nötig, einen Schreck zu be­kommen?

Außerdem war Gerda in Hamburg ver­heiratet, aber das klang nun wieder so, als ob ausgerechnet keine Frau, die zufällig in Hamburg verheiratet war. nach Rämen kom­men konnte. Diese Frau, die Gerda so aufs Haar gleicht, wird von einem Herrn ange­stoßen. Hoppla! Der Herr zieht höflich den Hut und entschukstgt sich? die Frau wendet ihm ein bißchen das Gesicht zu, und während sie mit einem kleinen Lächeln die Entschul­digung annimmt, schaut sie mit den Augen gleichzeitig auf Klaffroth.

Gerda hatte die Fahrt nach Stockholm glücklich überstanden. In Stockholm wollte sie einen Tag Pause machen, um dann weiter nach Acre zu fahren. Als sie am Abend wie gelangweilt in einer schwedischen Zeitung blätterte, fand sie wieder ein Bild von Klais- roch. In fingerdicker Neberschrist las sie mehrmals seinen Namen, aber da sie kein Wort Schwedisch verstand, wußte sie zunächst nichts mit dem Bericht anzufangen. Ein Gast des Hotels, den sie schließlich mit liebens­würdigem Lächeln fragte, ob er ihr nicht einen kleinen Dienst erweisen wollte und könnte, half ihr dann und übersetzte den Be­richt. So erfuhr sie, daß Klaffroth auch in Stockholm sei. Es gab eine schwere, verzwei­felte Sekunde für sie, als sie in seinem Hotel anrief. Aber Klaffroth war nicht da; und es folgte eine verzweifelte Nacht ohne Schlaf .mit furchtbaren Aengsten und ungezählten 'unbeantworteten Fragen, und es kam ein ebensolcher Morgen, an dem sie fünfmal den Hörer von der Gabel nahm und ihn ebenso ^oütLllrücklLLte. . Aus Analt vor KlaflrotL?

Aus einer GenuyenZicyam? Sie wuyre es nicht. Dann rief sie doch im Hotel an und er^ fuhr, daß Herr Klaffroth zum Bahnhof ge-, gangen sei. er habe gesagt, er wolle zum Nennen nach Rämen. Der Zug nach Nämen ginge ungefähr in zwanzig Minuten. Sie hatte keine Zeit zu verlieren, warf sich den! Mantel über, griff nach Handschuhen undi Kappe und lief auf die Straße. Sie kannt« den Weg zum Bahnhof nicht und sah sich verzweifelt nach einer Taxe um. aber eine' Taxe war in diesem Augenblick nirgends zu sehen. Da rettete sie wieder der Herr, der ihr schon den Artikel übersetzt hatte. Er fuhr ge­rade mit seinem Wagen vor dem Hotel vor und war auf ihre überstürzte Frage gern, bereit, sie zum Bahnhof zu bringen. Sie fuhren los, ein kleiner Schneesturm setzte ein und verklebte die Scheibe, sie drängte trotz­dem auf beschleunigtes Tempo, der Herr lachte, fuhr unvorschriftsmäßig schnell und stieß auch richtig kurz vor- dem Bahnhof mit einem anderer, Wagen zusammen. Sie blieb! unverletzt und stürzte so hastig aus der» Wagen, daß sie nrcht einmal sagen konnte- ob die Kollision schwer oder nur leicht war- es war ihr im Augenblick gleichgültig, sie! kam ja wieder ins Hotel zurück, dann würde! man ja sehen. Mit knapper Not erreichte sie noch den Sonderzug.

In Rämen sprang sie als Erste aus dem Wagen, sie entdeckte und erkannte Klaffroth! sofort. . . und fand nicht den Mut, sich ihm zu nähern. Sie folgte ihm wie ein ver» prügelter Hund und bereitete sich gewisser»' maßen auf die erste Begegnung vor. suchte' nach eipem Ausweg, warum sie gerade hier, in Rämen war, fand ihn in der Ausrede, sie habe ja immer Rennen geliebt, und schob sich» schließlich so dicht an ihn heran, daß er st* entdecken mußte^

- " tLorlletzuna.