MtvkilMg bss Kniser-Ullhelm-Sn- stiluts f. MtMoMung in Zruttgart

Stuttgart, 24. Juni. Im Nahmen ihrer diesjährigen 24. Hanptversammlnng, die die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften auf Einladung der Stadt Stuttgart am 24. und 25« Juni hier abhält, fand heute vormittag in dem neugeschaffe- neu Versammlungsraum des wieder anfge- bauten Ostflügels im Alten Schloß die E i n- Weihung des Kaiser-Milhelm- Institut 8 für M e t a l l f o r s ch » n g in Stuttgart statt. Zu der Feier waren außer den zahlreichen Mitgliedern der Kaiser-Wilhelm-Grsellschaft aus dem ganzen Reich unter anderem viele Ehrengäste er- schienen, an ihrer Spitze Neichsstatthalter und Gauleiter Murr. Ministerpräsident und Kultminister Mergenthaler und die Minister Dr. Lehni ch und Dr. Teh - linger.

Meister muß er sein!

Nur Personen mit Meisterprüfung können künftig selbständig einen Handwerksbetrieb beginnen!

Der Landeshandwerksmeister für Südwest, deutschland teilt uns mit: In den Kreisen des Handwerks besteht teilweise immer noch die Auffassung, daß auf Grund der Dritten Verordnung über den vorläufigen Aufbau des deutschen Handwerks vom 18. Januar 1935 ein Handwerksbetrieb auch begonnen werden könne, wenn die Meisterprüfung noch nicht abgelegt wurde.

Hierzu muß festgestellt werden, daß nach der genannten Verordnung zur Uebernahme eines bisher schon bestehenden Geschäftes und zur Eröffnung eines neuen Betriebes grundsätzlich die Meisterprü­fung abgelegt sein muß.

Es wird dringend davor gewarnt, sich leichtfertig über die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen hinwegzusetzen und ungeachtet derselben etwaige Verpflichtungen einzugehen In der Annahme, daß dann die Geschäfts- Übernahme auch ohne vorherige Ablegung der Meisterprüfung genehmigt wird.

Sie Landeshauptstadt meldet:

Am 21. Juni ist Neichsbahnoberrat Eugen Schäfer. Vorstand des Reichsbahn-Maschi- nenamts Stuttgart, im Alter von 5 6 Iah - ren nach kurzer Krankheit unerwartet rasch gestorben. Reichsbahnoberrat Schäfer war ein Beamter, der fachliche Tüchtigkeit mit vortrefflichen persönlichen Eigenschaften verband und sich verdienter Schätzung und Beliebtheit erfreute.

Der Führer eines mit Eis beladenen Last- kraftwagens, der am Samstag vormittag in Botnang die Vaihinger Straße ab- wärts fuhr, verlor infolge Versagens der Motorbremse die Herrschaft über den Wagen. Der Lastwagen fuhr über eine 3 Meter hohe Böschung hinunter, überschlug sich und riß einen Telegraphenmasten um. Das stark beschädigte Fahrzeug mußte abgeschleppt werden. Der Beifahrer erlitt nur Schurfungen.

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2400 Kinder dürfen fliegen weil sie für das Winterhilfswerk sammelten

Böblingen, 24. Juni.

Das war ein Fest, als nach langen Monaten des Wartens mit einemmal die Post ein säu­berlich vorgedrucktcs Schreiben der Gauamts- leitnng der NS.-Volkswohlfahrt ins Haus brachte: darüber stand in großen Buchstaben Freiflugschein", und der Heinz oder die Liesel, die sich so eifrig für ihre ärmeren Volksgenossen eingesetzt und zwanzig Mark und noch mehr gesammelt hatten, wurden zu einer bestimm­ten Stunde nach dem Flughafen Böblingen bestellt, wo das Flugzeug der NSB. auf sie wartete.

Da stand es und sah recht gemütlich und behäbig aus, eine richtige solide Kinderluft­kutsche, die eigens vom Reichsluftfahrtminister der NSV. zu diesem Zweck zur Verfügung ge­stellt wurde. Mit glänzenden Augen und roten Wangen standen die Kinder da und verschlan­gen das Flugzeug mit ihren Blicken.

Endlich ging es los. Die ersten fünf von den sechzig, die aus den Oberämtern Stuttgart uitd Böblingen am ersten Tag den Anfang machen sollten, stiegen ein, bekamen den breiten Rie­men um den Leib gelegt und wurden fürsorg­lich über den Gebrauch der gelben Tüten be­lehrt, die griffbereit in einer Seitentasche steck­ten. Dann ging cs los. Erst hopperte es noch ein bißchen über den Grasboden, dann hoben 125 PS. die Maschine in die Luft.

Au, Karle, i moin, mir flieget scho!"

Ha, deS merkst du erscht jetzt?'

Äu, ja guck no, wie hoch mir scho send, mindefchtens zwoihundert Meter. Ond wie kloin die Menschen da dronte send, grad wie mei kloiner Finger!"

Das Liesest guckte mit großen Augen aus dem Fenster. Ach wie wunderschön ist doch die Welt von oben. Wenn nur dieses dumme Ge­fühl im Magen nicht gewesen wäre. Besorgt schielt die Kleine nach der Tütentasche. Dos merkt auch der Peter, dem als Größten die Aufsicht anvertraut worden war.

Muscht kotze?' fragt er fürsorgend,komm no, descht net so schlimm!' Liebevoll entfal­

tete er eine Tüte und das Mädele tat, was sein rebellischer Magen gebieterisch ver- langte. Tann aber sah es wieder mit blanken Augen durch das Fenster und ließ sich nichts mehr anmerken. Man wird sich doch so ein Fest nicht verderben lassen. Wälder und Berge zogen vorüber, weiße Landstraßen- bänder und silbernblitzend das Band des Neckars.

Hoi, hoi!' schrie der Hans und hopfte jedesmal mit, wenn die Luftkutsche einen kleinen Luftsprung machte. Dabei strahlte er über sein braunes Noßmuckengesicht und schlozte wie ein Wilder an einer halben Zi­trone. Das sollte ein unfehlbares Mittel sein gegen das Schlechtwerden.

Da lag Stuttgart in der breiten Talmulde und dort der Bahnhof und Cannstatt und hundertelei vertraute Dinge, die von oben so ganz anders aussahen. Da standen die Mäulchen der einen nicht einen Augenblick still, und die anderen schauten und schauten nur mit großen Wunderaugen.

Aber alles Schöne hat einmal ein Ende und so auch dieser Flug. In sanften Kurven ging cs wieder dem Flugplatz zu, wo die Eltern schon standen und mit weißen Tüchern winkten.

No. Karle, wie ischs gwea?'

Oifach Pfondig!'

So sagten die ersten und so werden die letzten mit blanken Augen sprechen. Sie kom­men alle dran, alle 2400 aus dem ganzen großen Schwabengau von Friedrichshafen bis Mergentheim. Jeden Tag sechzig bis hun. dert und darüber.

Und wenn ihr Fritz und Hans und Annele auch einmal fliegen wollt mit einem richtigen Flugzeug und einem Piloten mit einer ledernen Fliegerhaube und blitzenden Fliegerbrille, dann sammelt im nächsten Herbst nur recht fleißig für das Winterhilfs- werk. Dann dürft ihr einmal mit dem NSV- Flugzeug in die Lüfte steigen lind euch daS Ländle von oben beschauen. E. Grueber.

Aus den Nachbarbezirken

Herrenberg, 24. Juni. Auf der Großkund­gebung der HI. am Sonntag abend sprachen Gauamtsleiter Bätzer und Bannführer Waidelich. Die Kundgebung war ein vol­ler Erfolg der HJ.-Arbeit.

Frendeustadt, 24. Juni. Laut Dienstnach­richt tritt Landrat Knapp, der Vorstand des Oberamts Freudenstadt, kraft Gesetzes (Er- reichung der Altersgrenze) mit dem Ablauf des Monats Juli in den Ruhestand.

Böblingen, 24. Juni. (Tödlicher Mo­torradunfall) Am Samstag nachmit- tag fuhr in der Tübinger Straße ein Mo­torradfahrer mit Begleiter aus Werl im Schönbuch mit großer Geschwindigkeit aus einen Lastkraftwagen auf. Beide Motorrad­fahrer mußten schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo der eine bald darauf gestorben ist.

Schömberg, 24. Juni. Gestern nachmittag gegen 4 Uhr nahm hier ein Segelflugzeug

eine Notlandung vor. Der Segelflieger, der von einer segelflugsportlichcn Veranstaltung aus einen Langstreckenflug unternahm, hatte sich verirrt und ging deshalb auf dem hiesi­gen Gelände nieder. Die Landung ging glatt vonstatten.

Leichtathletik-Kreismeisterschafteri in Calmbach

An den am Sonntag vom Turnkreis 8 Nagold ausgetragenen Meisterschaften be­teiligte sich auch der Turnverein Calw mit gutem Erfolg. In der 4X100 Meter Staffel belegte Calw in der Besetzung von Seeger, Schatz, Huber und Epplc unter stärk­ster Konkurrenz den 3. Platz. Weitere Er­gebnisse: 100 Meter-Lauf: 3. Sieger Sre­ger Gustav, 4. Sieger Huber Karl. 200- Meter-Lauf: 4. Sieger Huber Karl. 800 Me­ter-Lauf: 2. Sieger Schmidt Oskar. Speer­werfen: 4. Sieger Schmidt O. 39,20 Meter. Hochsprung: Epple Anton 1,50 Meter. Weitsprung: Seeg er Gustav 5F2 Meter.

Amdtl

Mckggng der Verschleuderung lnndVirtschaftlichen Hutes

Statistik der Zwangsversteigerungen in Grundstücke und der Regelung der landw Schuldverhältniss« im 1. Vierteljahr 1935

Stuttgart, 24. Juni. Im 1. Kalender- Vierteljahr 1935 sind nach denMitteilun­gen des Württ. Statistischen Landesamts' in Württemberg 347 Zwangsverstei. gerungen von Grundstücken gegen 405 im gleichen Berichtsvierteljahr 1934 unge­ordnet worden. Die Fläche der Grund­stücke umfaßte 275,4 Hektar gegen 390,5 Hek­tar im gleichen Vierteljahr 1934. Wiederum wie in früheren Jahren war in der weit überwiegende» Mehrzahl der Fälle die Fläche verhältnismäßig klein, mir in 32 Fäl­len ist sie über 2 Hektar hinausgegangen. Durchgesührt wurden im Berichtsvier. teljahr 98 Verfahren mit einer Grundstücks, fläche von 87,4 Hektar gegen 128 Verfahren mit 33.6 Hektar Fläche im 1. Vierteljahr 1934. Die Land- und Forstwirtschaft war daran mit 41 Verfahren und 82,1 Hektar be- teiligt, darunter 34 mit einer Fläche von 71.3 Hektar wegen Verschuldung. Ter ge­samte Erlös bezifferte sich ans 1 578 065 NM., wovon auf die land- und forstwirtschaftli­chen Versteigerungen 4S9 26S NM. entfielen. In 288 (I. Vierteljahr 1934: 203) Fällen konnte der Versteigerungsbcschluß wieder aufgehoben werden.

Nach den im Ncgierungsanzeiger bis 27. April 1935 veröffentlichten Liste» sind im 1^ Vierteljahr 1935 bei den Amtsgerichten 2 18 Schuldenregelungs - Verfahren neu eröffnet worden. Seit dem Inkrafttreten der Schuldenregelung beträgt die Gesamt­zahl der Verfahren bis 31. Mürz 1935 3931 (die Zahl der Verfahren bis 31. Dezember 1934 ist zu berichtigen auf 3713). Bon den 8931 Verfahren entfallen aus den früheren Neckarkreis 938 . 23,9 v. H. Schwarzwald­kreis 968 - 24,6 v. H.. Jagstkreis 994 - 25..T v. H. und Donaukreis 1031 . 26,2 v. H. Dis höchsten Zahlen weisen auf 31. März 1935 folgende Amtsgerichte auf: Nottweil 162, Ell» Wangen 151, Neuenbürg 141, Oehringen 133, Heilbronn 115, Neckarsulm 113, Backnang: 110, Neresheim 107, Leutkirch 102 und Lau- genburg 101. Besonders nieder sind die Zah­len bei den Amtsgerichten Nürtingen 10.- dingen 11, Stuttgart Amt 15, Urach 20, Be­sigheim 21. Reutlingen 23, Blaubeuren 25,. Künzelsau und Mergentheim je 32, Eßlin­gen lind Ludwigsburg je 38 und Göppin­gen 39.

Die Ermächtigung zum Abschluß eines Zwangsverglerchs wurde in 276 Fällen erteilt. Entschuldungsstelle war mit Ausnahme von 15 Füllen, in denen Kreis­sparkassen beauftragt wurden, wiederum die landwirtschaftl. Genofsenschaftszentralkasse. Bis zum 27. April 1935 sind damit im gan­zen 3038 Ermächtigungen ausgespro­chen worden (die Zahl der Ermächtigungs- fälle auf 31. Dezember 1935 ist auf 2 771 zu berichtigen). Im Berichtszeitraum ist das Verfahren rechtskräftig aufgeho- ben oder eingestellt worden in 152 Fällen. "..

Für die Schristleitung verantwortlich:

I. V.: Willi Waidelich, Calw

Amtliche Bekanntmachungen. Fachkurse.

Das Landesgewerbcamt beabsichtigt, in den nächsten Monaten Lehrgänge zu veranstalten für:

Flaschner, Kupferschmiede, Schmiede, Mechaniker, Schlaffer, Herrenschneider und Schreiner.

Für metallverarbeitende Berufe findet außerdem ein Lehrgang über Aluminlumbearbeitung statt.

Näheres ist aus der im Regierungsanzeigec Nr. 71 vom 22. 6. 1935 veröffentlichten Bekanntmachung ersichtlich. Der Regierungs­anzeiger kann bei den Bürgermeistern Angesehen werden.

Calw, den 22. Juni 1935.

Oberamt: Dr. Haller, Negierungsasscssor.

Brennessel- und Birkenhaarwaffer

sllr Haare und Haarboden, Flascht Mk. 1.35

de! K. Otto Vloxoa, Lslvv

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Ibjähriges Mädchen

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Laufstelle

Näheres in der Gesch.-St. ds. Bl.

Berücksichtigen Sie die Inserenten unseres Blattes!

Calw, den 24. Juni 1935.

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teil­nahme beim Heimgang unserer lieben Mutter

Rosine Vollmer

sagen wir auf diesem Wege allen ein herzliches Vergelts Gott.

Die Kauernden Hinterbliebenen.

Inckustrisimus - Leopoickpiatr

In den letzten Tagen sind wieder

moderne entzückende Sommerkleiderstoffe

eingetroffen

Paul Räuchle, am Markt, Calw

OieLlsine"

ln SerScbwarrivaia- lllacbt" vat viele Here- kreuiKle uns dringt immer Anträgen oster Angebote

Bad Liebenzell, den 24. Juni 1935.

Trauer-Anzeige

Unser lieber, guter, trcubesorgter Vater, Bruder, Schwager und Onkel

Hermann Essig

Konditorei-Kaffee-Besitzer

durste heute Montag früh '/,5 lihr im Alter von 57 Jah­ren in die ewige Heimat eingehen.

In tiescm Leid

die Söhne: Hermann und Erich Essig Mariele Essig

Georg Essig und Frau, Calw Familie W. Schaible Familie M. Lörcher beide Familien F. u. K. Dieffenbach Familie F. Morgeneier Familie E. Burkhard Familie Fischer, New-2)ork. Beerdigung Mittwoch, 26. Juni, '/«4 Uhr.

Me Anreise

IN kl» beilMnte Mveiiilttel

Lieverdiriciei m'ii6eri-tr>auf6rmg- iiokksii iiirer Wirkung urici Ver­wurzelung im Aktueller» rugleiek eine 1-eisiunA s» 2e»tunZ